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Musik

Eine Liebe zur Musik, eine Liebe zu den Tönen

Ich hab’s ver­passt: Am Sonn­tag jähr­te sich zum zehn­ten Mal das Tom­te-Kon­zert im Düs­sel­dor­fer Zakk, weni­ge Tage vor Ver­öf­fent­li­chung der „Buch­sta­ben über der Stadt“. Ich war zum Inter­view mit Thees Uhl­mann ver­ab­re­det und ent­spre­chend früh da, war aber trotz­dem etwas erstaunt, als mich der Künst­ler dann höchst­selbst auf dem Han­dy anrief und zum Gespräch bat.

Als er die Tür zum Back­stage­raum öff­ne­te, trug er einen Blink-182-Kapu­zen­pull­over, hat­te ein Rot­wein­glas in der Hand und grins­te mich an. Es war unser zwei­tes Inter­view, wovon er aber ver­mut­lich nichts wuss­te. Ich hat­te das Album schon seit Anfang des Jah­res und war schwer begeis­tert, muss­te aber erst noch was ande­res los­wer­den:
„Hi, ist Simon nicht da? Ich hät­te hier ein Demo für ihn. Sind Bekann­te von mir, die machen so Strokes-mäßi­gen Indie­rock.“

Und Thees sag­te so was wie: „Zeig mal hier“, guck­te auf die Track­list und sag­te tri­um­phie­rend: „Gott sei Dank, sie sin­gen Eng­lisch!“ Dann leg­te er die CD in sei­nen Lap­top und drück­te auf Play. Zu den ers­ten Tak­ten von „At All“ sang er „Ein Volk steht wie­der auf …“, weil der Beat was von kett­cars „Dei­che“ hat. Er skipp­te sich durch die sechs Songs und sag­te die gol­de­nen Wor­te: „Wenn ich die mor­gen noch geil fin­de, wenn ich wie­der nüch­tern bin, dann sign ich die!“ Dann erst konn­te ich mein Inter­view begin­nen.

Als Ger­ne Poets, der Mana­ger, wäh­rend des Inter­views kurz vor­bei­schau­te, erklär­te ihm Thees im Über­schwung, er habe gera­de ein Demo gehört und wer­de eine neue Band beim Grand Hotel van Cleef unter Ver­trag neh­men. Ger­ne dach­te ver­mut­lich das glei­che wie ich: „Ja, klar. Laber­la­ber!“ Acht Wochen spä­ter stand ich im E‑Werk in Erlan­gen und sah die Kili­ans im Vor­pro­gramm von Tom­te spie­len.

Seit­dem ist viel pas­siert: Die Bands gibt es nicht mehr, eini­ge von uns sind Väter gewor­den, die meis­ten Leu­te habe ich seit Jah­ren nicht gese­hen. Aber die­se vier Tage, die ich mit Tom­te und den Kili­ans auf Tour war, als wir in Stutt­gart im Copy Shop hun­der­te von CD-Book­lets nach­dru­cken las­sen muss­ten und auf allen ver­füg­ba­ren Lap­tops die­se EP gebrannt haben (teil­wei­se am Merch­stand: „Hi, ich hät­te ger­ne die CD von der Vor­grup­pe!“ — „Ja, klei­nen Moment, gleich ist wie­der eine fer­tig!“), als ich die Songs von Tom­te Abend für Abend gehört habe, als sich mein Leben wie „Almost Famous“ anfühl­te und wir für eine kur­ze Zeit über­zeugt davon waren, dass es im Leben nichts wich­ti­ge­res, bedeut­sa­me­res und grö­ße­res geben kön­ne als Rock­mu­sik, das alles wird für immer blei­ben. Auf einem Platz in mei­nem Herz steht Dein Name an der Wand und ich will, dass Du es erfährst.

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In memoriam Hellmuth Karasek

Mei­ne ers­te Begeg­nung mit Pro­fes­sor Kara­sek liegt fast exakt zwan­zig Jah­re zurück: Mein Vater hat­te mich zu einer Ver­an­stal­tung mit­ge­nom­men, wo Kara­sek sein Buch „Mein Kino“ vor­stell­te und mit immer noch glü­hen­den Augen Namen wie Alfred Hitch­cock, Bil­ly Wil­der oder Mar­le­ne Diet­rich refe­rier­te, von denen ich über­wie­gend noch nie gehört hat­te. Ich hat­te damals noch nichts ande­res als Zei­chen­trick­fil­me und Fami­li­en­ko­mö­di­en aus Hol­ly­wood gese­hen.

Drei Jah­re spä­ter las ich sei­ne Bil­ly-Wil­der-Bio­gra­phie, die mich zu einem glü­hen­den Ver­eh­rer der bei­den mach­te: Wil­der wegen sei­ner Fil­me und sei­nes Humors, Kara­sek wegen sei­ner Fähig­keit, so zu schrei­ben, dass man beim Lesen immer sei­ne etwas quiet­schi­ge Stim­me zu hören glaub­te. Die Lesung von „Das Maga­zin“, zu der mich mei­ne Eltern mit­nah­men, habe ich nur besucht, um mir das Wil­der-Buch signie­ren und mit ihm kurz über „Eins, Zwei, Drei“ fach­sim­peln zu kön­nen. (Was man mit 15 auf dem Dorf halt so macht.) Es war dann jetzt lei­der auch unse­re letz­te Begeg­nung.

Für Lukas, viel Spaß! Herzlich, Hellmuth Karasek

Kara­seks Buch „Karam­bo­la­gen“, in dem er sei­ne Begeg­nun­gen mit berühm­ten Zeit­ge­nos­sen beschreibt (natür­lich auch mit Wil­der), wird eines Tages Vor­bild für mei­ne Text­samm­lung zum sel­ben The­ma sein. Hell­muth Kara­sek bekommt dann sein eige­nes Kapi­tel.

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Leben Familie

Nachtgeschichte

Heu­te Nacht ist er das ers­te mal plötz­lich wach. Er hat nicht geweint.
Ich schla­ge die Augen auf und er liegt neben mir. Zieht mir, wenig zärt­lich, an den Haa­ren und lacht, als gehe die Son­ne auf.
Es ist aller­dings erst zwei Uhr. Nachts. Die Son­ne hat noch nicht ein­mal dar­an gedacht, wie­der auf­zu­ge­hen.
„Dada bab­aba da“, höre ich.
„Genau“, den­ke ich bene­belt.
Zunächst ver­su­che ich, mich schla­fend zu stel­len. Viel­leicht schläft er ja dann auch wie­der ein. Er brab­belt und lacht aber ein­fach fröh­lich wei­ter und will mir offen­sicht­lich mit­tei­len, wie schön er es fin­det, gera­de so wach neben mir rum­zu­stram­peln. Das ist ja auch ne ganz neue Erfah­rung. Alles so dun­kel und ruhig.
Schla­fend stel­len funk­tio­niert also nicht. „Ich kann aber nicht schla­fen wenn er nicht schläft“, den­ke ich und döse weg. 10 Minu­ten spä­ter mache ich die Augen wie­der auf. Naja eher das eine Auge, das ande­re will nicht, das schläft ein­fach wei­ter.
Ich ste­he auf, neh­me ihn auf den Arm und lau­fe wip­pend durchs Zim­mer.
Wipp Wipp Wipp, Schu­ckel Schu­ckel Schu­ckel.
Und lau­fe voll vor die Wäsche­ton­ne. Ver­dammt.
Wir zucken bei­de erschro­cken zusam­men und sind aus der Ent­span­nung geris­sen. Naja, müder ist er offen­sicht­lich eh nicht gewor­den. Er strahlt mich von mei­nem Arm aus an und betrach­tet auf­merk­sam die dunk­le Umge­bung. Zwi­schen­durch ver­sucht er im Vor­bei­ge­hen, Din­ge von der Kom­mo­de zu schnap­pen.
Wir legen uns wie­der ins Bett. Mitt­ler­wei­le ist es 3 Uhr. Ich sehe neben mich. Er liegt auf dem Bauch und trom­melt mit bei­den Hän­den begeis­tert auf mei­nem nack­ten Unter­arm. Mein per­sön­li­cher Applaus.
3 Uhr 15. Er liegt auf dem Rücken neben mir und ist mitt­ler­wei­le dazu über­ge­gan­gen, sei­ne Hän­de im Dun­keln zu betrach­ten. Ich muss unwill­kür­lich lächeln. Das ist so ein fried­li­ches, voll­kom­me­nes Bild. Er betrach­tet die Hän­de kon­zen­triert und dreht sie hin und wie­der her, hin und her, hin und her, hin und her und gähnt.
Er gähnt.
Ha!
Ich schnap­pe ihn mir erneut und lau­fe wip­pend und Kind-schu­ckelnd durch den Raum. Er sieht mich an und lächelt breit. Kein Anzei­chen von Müdig­keit mehr vor­han­den. Viel­leicht hat­te ich mir das Gäh­nen auch nur erträumt.
Ich lege ihn wie­der neben mich ins Bett. Es ist halb 4. Lang­sam wer­den sei­ne Augen dann doch müde und er reibt sie mit sei­nen klei­nen Händ­chen.
Ich neh­me ihn in den Arm und wie­ge ihn leicht.
Die Augen schlie­ßen sich.
Sein Atem wird gleich­mä­ßi­ger, mei­ner auch.
Ich schlie­ße die Augen.
Stil­le.
Etwas zieht mich an den Haa­ren.
Ein „Bab­aba“ kämpft sich in mein müdes Bewusst­sein.
Mei­ne Augen kämp­fen erneut, um sich zu öff­nen.
Er lacht mich an.
Ich schaue auf die Uhr.
Es ist zwan­zig vor 4.
Nachts.
Gut ange­täuscht.
Ich ste­he auf, um wach zu wer­den, und spie­le kurz mit dem Gedan­ken, den Tag ein­fach zu begin­nen und Kaf­fee zu kochen, ent­schei­de mich aber aus zwan­zig vor vier Grün­den dage­gen.
Ich set­ze mich zu ihm ins Bett, set­ze ihn in mei­nen Schnei­de­sitz und wie­ge mich mit ihm hin und her. Ich ver­su­che zu sin­gen, aber sogar mei­ne Stim­me und mein Mund sind zu müde, es ist eher ein Kräch­zen. Ihm und mir zulie­be las­se ich das lie­ber.
Es ist 4 Uhr.
Er wiegt sich neben mir im Dun­keln hin und her, stram­pelt, lacht, kaut auf sei­nem Nil­pferd rum.
Ich mache die Affen­spiel­uhr an.
La Le Lu erfüllt den Raum.
Bei mir funk­tio­niert das super, ich wer­de direkt noch müder.
Er lacht mich an und freut sich über die Musik. So lie­gen wir da.
Abwar­tend.
Es ist 4 Uhr 15, als er end­lich beginnt, allei­ne die Augen zu schlie­ßen. Ich sehe ihm beim Ein­schla­fen zu. Ich betrach­te das klei­ne, völ­lig fried­li­che, wun­der­schö­ne Gesicht.
Es ist 4Uhr 30. Er schläft und ich bin müde, müde, müde und voll mit Lie­be für die­ses klei­ne Wesen.
Mor­gen ist Kaf­fee mein bes­ter Freund.

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Musik

The music that saves you

Bei den meis­ten wirk­lich guten Freund­schaf­ten kann man sich ja noch dar­an erin­nern, wie man sich ken­nen­ge­lernt hat. Einen mei­ner bes­ten und lang­jäh­rigs­ten Freun­de lern­te ich am ers­ten Schul­tag auf dem Gym­na­si­um ken­nen, als wir uns gegen­sei­tig aufs Maul hau­en woll­ten.

Die Musik von Andrew McMa­hon lern­te ich im Som­mer 2003 ken­nen, als das Debüt­al­bum sei­ner Band Some­thing Cor­po­ra­te in Deutsch­land erschien. Wie es damals so üblich war, besorg­te ich mir ein paar Songs („Hur­ri­ca­ne“ und „If You See Jor­dan“, wenn ich mich rich­tig erin­ne­re) in soge­nann­ten Tausch­bör­sen, hör­te sie eini­ge Male, pack­te sie auf Mix­tapes und kauf­te mir ein paar Mona­te spä­ter dann end­lich auch „Lea­ving Through The Win­dow“. Der ers­te Song, den ich (eher zufäl­lig) hör­te, nach­dem mei­ne Eltern mich im Stu­den­ten­wohn­heim abge­setzt und allei­ne auf den Heim­weg gemacht hat­ten, war „The Astro­naut“. Sowas prägt.

Ich wuss­te damals nicht, wie die Band­mit­glie­der von Some­thing Cor­po­ra­te hie­ßen, und habe auch nicht all­zu sehr auf die Tex­te geach­tet. Als das Zweit­werk „North“ (wie­der­um mit eini­ger Ver­spä­tung) in Deutsch­land erschien, besorg­te ich mir wie­der ein paar Songs, dach­te aber nicht wei­ter an die Band. Irgend­wann las ich bei visions.de, dass der Sän­ger an Leuk­ämie erkrankt sei, dach­te „Puh“ und ver­gaß auch das wie­der.

„North“ kauf­te ich mir schließ­lich bei Ras­pu­tin Records, als ich im Herbst 2006 für drei Mona­te in San Fran­cis­co leb­te. Gemein­sam mit eini­gen ande­ren Alben bil­de­te das Album den Sound­track mei­nes Auf­ent­halts. Aber rich­tig los ging die Geschich­te erst drei Jah­re spä­ter.

Im Som­mer 2009 stol­per­te ich bei WDR 2 (of all places) über einen Song mit viel Kla­vier, der mir sehr gefiel. Wie sich raus­stell­te, war es „The Reso­lu­ti­on“ von Jack’s Man­ne­quin von denen ich wuss­te, dass es die Zweit­band des Some­thing-Cor­po­ra­te-Sän­gers war. Andrew McMa­hon. Im Som­mer und Herbst 2009 habe ich „The Glass Pas­sen­ger“ qua­si unun­ter­bro­chen gehört. Mein Leben war damals sehr im Umbruch und die Musik beglei­te­te mich dabei. Ich hör­te auch wie­der die alten Some­thing-Cor­po­ra­te-Alben und ach­te­te dies­mal auch auf die Tex­te — und es klingt doof und nach Selbst­hil­fe­grup­pe, aber da sprach jemand zu mir. Andrew McMa­hon sang über Mäd­chen, die jede Nacht mit einem ande­ren Typen nach hau­se gin­gen und die er ret­ten woll­te; über betrun­ke­ne Mäd­chen, die er (also: das Lyri­sche Ich, so viel Lite­ra­tur­stu­di­um muss sein) geküsst hat­te, obwohl er es nicht hät­te tun sol­len; und dar­über, den Kopf über Was­ser zu hal­ten und wei­ter zu schwim­men, bis man den Hori­zont erreicht. Und ich dach­te: „Krass. Ja. Kenn ich.“

Andrew McMa­hon war gegen die schon erwähn­te Leuk­ämie ange­schwom­men, er sang „I’m alive/​ I don’t need a wit­ness /​ To know that I sur­vi­ved“. Mit der Geschich­te im Hin­ter­kopf (Lyri­sches Ich am Arsch!) singt man ein biss­chen vor­sich­ti­ger mit, weil man sich das Aus­maß gar nicht vor­stel­len kann. Man bekommt aber eine Ahnung davon in dem Film „Dear Jack“, in dem Andy (ich ken­ne sei­ne Musik jetzt so lan­ge, ich nenn’ ihn ein­fach mal so) sei­ne Kran­ken­ge­schich­te doku­men­tiert. Ich habe mir das nur ein­mal anse­hen kön­nen, aber es war sehr bewe­gend und – ent­schul­di­gen Sie das Ekel­wort – inspi­rie­rend.

Lan­ge Rede, kur­zer Sinn: Ich glau­be, ich habe inzwi­schen alle Auf­nah­men, an denen Andrew McMa­hon jemals betei­ligt war. Er lös­te nach dem drit­ten Album auch Jack’s Man­ne­quin auf und ver­öf­fent­lich­te die­ser Tage ein neu­es Album, das wie sein neu­es Pro­jekt heißt und damit fast wie er selbst: Andrew McMa­hon In The Wil­der­ness.

Andrew McMahon (Pressefoto)

Nach den ers­ten Hör­pro­ben war ich skep­tisch. „Ceci­lia And The Satel­li­te“ war eine durch­aus schö­ne Hym­ne an die neu­ge­bo­re­ne Toch­ter, aber irgend­wie klang das alles sehr pop­pig und damit mei­len­weit von zumin­dest Some­thing Cor­po­ra­te weg. Aber das ist offen­sicht­lich Absicht und kon­se­quent zu Ende gedacht: „Dri­ving Through A Dream“ etwa könn­te bis ins kleins­te Detail der Pro­duk­ti­on ein Song von Phil Coll­ins sein. Als jemand, der mit Phil Coll­ins auf­ge­wach­sen ist und sei­ne Musik bis heu­te liebt, füh­le ich mich dort sofort sehr zuhau­se.

Nor­ma­ler­wei­se ist man zwi­schen 15 und 20 Jah­re alt, wenn man sich von Musik direkt ange­spro­chen fühlt — ich habe kürz­lich noch mal „Hin­ter all die­sen Fens­tern“ von Tom­te gehört und – hell, yeah! – ich weiß, wovon ich spre­che. Dass ich mit 31 noch ein­mal ein Album auf Dau­er­schlei­fe lau­fen las­sen wür­de, hät­te ich – gera­de vor dem Hin­ter­grund, dass ich im Moment eher wenig zum Musik­hö­ren kom­me – nicht gedacht. Und doch läuft „Andrew McMa­hon In The Wil­der­ness“ bei mir jetzt seit zwei­ein­halb Wochen rauf und run­ter. Ich ken­ne Andrew McMa­hon nicht per­sön­lich und habe kei­ne Ahnung, ob wir uns ver­ste­hen wür­den, wenn wir uns mal in einer Bar trä­fen, aber auf eine völ­lig bizar­re Art, die ich sonst nur von aus­ge­wähl­ten deutsch­spra­chi­gen Tex­tern ken­ne, füh­le ich mich ihm sehr ver­bun­den — was auch damit zusam­men­hän­gen mag, dass er nur ein Jahr älter ist als ich und wir bei­de die­ses Jahr zum ers­ten Mal Väter gewor­den sind (wor­auf er gleich in zwei Lie­dern – dem schon erwähn­ten „Ceci­lia And The Satel­li­te“ und dem etwas schwa­chen „See Her On The Weekend“ – ein­geht).

In fast jedem Song des Albums gibt es min­des­tens eine Zei­le, die ich mir sofort täto­wie­ren (oder zumin­dest rah­men) las­sen würde:„Take all your trou­bles, put them to bed /​ Burn down the mis­si­on, the maps in your head“ („Can­yon Moon“), „I’ve loved some girls that I bare­ly knew /​ I’ve made some fri­ends, and I’ve lost some too“ („Ceci­lia And The Satel­li­te“), „You dance with your head­pho­nes on and I /​ Could watch you all night long /​ Dancing to someone else’s song“ („High Dive“), „There’s only two mista­kes that I have made /​ It’s run­ning from the peo­p­le who could love me best /​ And try­ing to fix a world that I can’t chan­ge.“ („All Our Lives“), „Do you ever rewind to the sum­mer you knew me?“ („Black And White Movies“), „No cash in the bank /​ No paid holi­days /​ All we have is /​ Gas in the tank /​ And maps for the geta­way“ („Maps For The Geta­way“).

Das Gefühl von „Ich ver­ste­he Dich“ bzw. „Da ist jemand, der mich ver­steht“ ist so stark, dass ich mich in weni­ger auf­rich­ti­gen Momen­ten fast selbst beru­hi­gen möch­te: Ist ja nur Musik. Nee, ist mehr.

Andrew McMahon In The Wilderness (Albumcover)In Zeit­schrif­ten und Blog­ar­ti­keln wer­den wir bom­bar­diert mit Gene­ra­ti­ons­be­schrei­bun­gen, Labels und Ansprü­chen, von denen wir uns gleich­zei­tig ganz schnell frei machen sol­len. Unse­re Frau­en sol­len Fami­lie und Beruf nicht nur unter einen Hut krie­gen, son­dern das auch wol­len — wäh­rend sie dabei wie Hol­ly­wood-Stars und ganz natür­lich aus­schau­en. Unse­re Kin­der sol­len drei Fremd­spra­chen ler­nen, die ver­pass­ten Chan­cen von uns und unse­ren Eltern nach­ho­len und sich dabei frei ent­fal­ten kön­nen. Und wir Män­ner sol­len gleich­zei­tig ein­fühl­sam, stark, sport­lich und krea­tiv sein. Vor allem aber, immer wie­der: „wir“, die­ser lächer­li­che Fra­ter­ni­sie­rungs­ver­such von zehn­tau­sen­den Ertrin­ken­den, die sich anein­an­der klam­mern. Mit Gefüh­len, die irgend­wel­che Slam-Poe­tin­nen in (geborg­te) Wor­te fas­sen, wor­auf­hin dann alle andert­halb Tage sehr emo sind, bis Jan Böh­mer­mann eine Par­odie dar­auf ver­öf­fent­licht und alle wie­der total iro­nisch sein kön­nen.

Da höre ich lie­ber die Songs von Andrew McMa­hon.

Ich weiß nicht, wie Men­schen die­ses Album hören, die vor­her gar nichts oder nur wenig von ihm kann­ten — als eher okayes Pop-Album, ver­mut­lich. Wirk­lich über­all sind Key­board­flä­chen, auf vir­tuo­ses Kla­vier­spiel ver­zich­tet Andy hier eben­so wie auf Gitar­ren. In eini­gen Tex­ten ver­ar­bei­tet er der­art deut­lich sei­ne eige­ne Lebens­ge­schich­te, dass ich den meis­ten Musi­kern raten wür­de: „Nimm Dich mal zurück, leg hier nicht alles offen, sei doch auch mal lite­ra­risch“. Bei man­chen Leu­ten ertra­ge ich das nicht (mehr), bei Andrew McMa­hon aber füh­le ich mich zuhau­se, auch wenn er über Din­ge singt, die mit mei­nem Leben eher gar nichts zu tun haben.

In sei­nen Tex­ten geht es – dar­an hat sich nicht viel geän­dert – um Welt­raum, Was­ser und Stra­ßen, auf denen er unter­wegs ist, also um Men­schen in Iso­la­ti­on und in Bewe­gung. Das ers­te Jack’s‑Mannequin-Album hieß ja nicht umsonst „Ever­y­thing In Tran­sit“. Bemer­kens­wert ist da eher, dass Mar­cus Wie­busch, der Sän­ger von kett­car, der die­ses Jahr auch ein sehr, sehr tol­les Solo­al­bum auf­ge­nom­men hat, in sei­nem Song „Sprin­gen“ so ein­deu­tig auf Jack’s Man­ne­quins „Swim“ Bezug nimmt, dass das eigent­lich kein Zufall sein kann: „Halt den Kopf oben“ singt er da („Just keep your head abo­ve“) und benennt, wie Andy, eini­ge Grün­de, war­um man wei­ter­schwim­men soll­te: „Schwim­men für die Songs, die noch geschrie­ben wer­den“. Zum Bei­spiel von Andrew McMa­hon.

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Musik

Song des Tages: Toploader – Dancing In The Moonlight

Zum ers­ten Mal gehört: Irgend­wann im Som­mer 2000, als der Song im Radio rauf und run­ter lief.

Wer musi­ziert da? Eine Band aus East­bourne, die damals vor allem im Ver­ei­nig­ten König­reich unfass­bar erfolg­reich, aber nie wirk­lich kre­di­bel war. Die Band gibt’s übri­gens wie­der. Bei dem Song han­delt es sich um ein Cover, das Ori­gi­nal stammt von der ame­ri­ka­ni­schen Band King Har­ve­st.

War­um gefällt mir das? Heu­te vor allem aus nost­al­gi­schen Grün­den. Es errin­nert mich an den Spät­som­mer und Herbst 2000, als ich mich an den Wochen­en­den abends mit mei­nen Freun­den am Rhein getrof­fen habe. Die­ses Lied lief damals stän­dig im Radio, auf Kas­set­te oder MD (Mini Disc, das waren so klei­ne Plas­tik­din­ger, wo man Musik drauf auf­neh­men konn­te – kei­ne Ahnung, was das soll­te) und spä­ter auch auf CD, weil ich das Album zum Geburts­tag bekam. Musik hat­te damals noch eine viel län­ge­re Halt­bar­keit und so haben mich „Dancing In The Moon­light“ und „Onkas Big Moka“ lan­ge beglei­tet.

Der Song und das Video sind auch Doku­men­te einer Zei­ten­wen­de: Das hier sind, obwohl das Album im Jahr 2000 erschien, ein­deu­tig noch die Neun­zi­ger. Die Pro­duk­ti­on (Das Orgels­o­lo! Die Con­gas! Das Schlag­zeug!) und der Look (Die Leder­ja­cke! Die Kote­let­ten! Sogar das ver­damm­te Haus, in dem die­ses Video spielt und in dem ich damals unbe­dingt woh­nen woll­te!) atmen noch voll den Geist von Cool Bri­tan­nia, der hier aller­dings schon deut­lich ange­staubt ist und schon bei­na­he aus­schließ­lich als Zitat (nicht) funk­tio­niert. Das waren Zei­ten!

[Alle Songs des Tages]

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Film

Hebt die Gläser für John Keating

Ges­tern, auf dem Weg nach hau­se, hat­te ich die Idee, „Reiß die Trau­er aus den Büchern“ von Jupi­ter Jones zum heu­ti­gen Song des Tages zu machen. Zum einen, weil es auch nach zehn Jah­ren immer noch ein unglaub­lich guter Song ist, aber auch ein biss­chen, um mich und alle ande­ren dar­an zu erin­nern, wie die­se Band mal ange­fan­gen hat. Und wegen der Text­zei­le „Hebt die Glä­ser für John Kea­ting“.

Heu­te erwach­te ich zu der Nach­richt, dass Robin Wil­liams, der den Leh­rer John Kea­ting in Peter Weirs „Der Club der toten Dich­ter“ gespielt hat­te, gestor­ben ist.

Wir haben „Der Club der toten Dich­ter“ in der zehn­ten Klas­se im Deutsch­un­ter­richt gele­sen, was inso­fern ein biss­chen absurd ist, weil es sich um ein ursprüng­lich eng­lisch­spra­chi­ges Buch han­del­te, das auf Grund­la­ge des Dreh­buchs zu einem Hol­ly­wood-Film geschrie­ben wur­de. Und „gele­sen“ habe ich es, wie unge­fähr alle Lek­tü­ren in der Schul­zeit, allen­falls quer. Natür­lich haben wir uns auch den Film ange­se­hen, von dem ich weni­ger über Lite­ra­tur gelernt habe (noch heu­te wer­de ich mit Lyrik nicht so rich­tig warm), aber viel über unpas­sen­de Syn­the­si­zer-Klän­ge und über Pathos.

Die Schluss­sze­ne, wenn die Schü­ler auf ihre Tische stei­gen und die ers­te Zei­le aus Walt Whit­mans „O Cap­tain! My Cap­tain!“ rezi­tie­ren, wäh­rend Ihr Leh­rer John Kea­ting abbe­ru­fen wird, traf mich mit unge­heu­rer Wucht ins Herz. Sie sorg­te dafür, dass ich im Real Life häu­fig von Abschie­den etwas ent­täuscht war, weil sie mit die­ser Fik­ti­on nicht mit­hal­ten konn­ten. Ich sehe eine direk­te Linie zwi­schen die­ser Sze­ne und mei­ner Begeis­te­rung für leicht melo­dra­ma­ti­sche ame­ri­ka­ni­sche Pop­kul­tur („Dawson’s Creek“, Springsteen, Bücher von John Green) und für die Lie­der von Tom­te. Schon an nor­ma­len Tagen kann ich die­se Sze­ne nicht anschau­en, ohne Gän­se­haut und feuch­te Augen zu bekom­men.

Mei­ne ers­te rich­ti­ge „Begeg­nung“ mit Robin Wil­liams lag zu die­ser Zeit schon fünf Jah­re zurück: Mit zehn hat­te ich „Mrs. Doubt­fi­re“ gese­hen und für eini­ge Jah­re zu mei­nem Lieb­lings­film erko­ren. Ich muss den Film in die­ser Zeit buch­stäb­lich Dut­zen­de Male gese­hen haben.

Robin Wil­liams spielt dar­in den Vater Dani­el Hil­lard, der sei­ne Kin­der nach der Tren­nung von sei­ner Frau zu sel­ten sehen darf und sich des­halb als Kin­der­mäd­chen ver­klei­det, um ihnen den­noch nahe sein zu kön­nen. Ich bezweif­le, dass mir das als Zehn­jäh­ri­gem auf­ge­fal­len ist und es ist schon Jah­re her, dass ich den Film zuletzt gese­hen habe, aber in der Erin­ne­rung ist es eine unglaub­li­che Mischung aus Kla­mauk und Warm­her­zig­keit, die die­sen Film aus­macht — und aus schreck­li­chen 90er-Jah­re-Kla­mot­ten.

Die jetzt zitier­ten essen­ti­el­len Robin-Wil­liams-Fil­me wie „König der Fischer“ oder „Hook“ habe ich nie gese­hen, aber vie­le ande­re: „Juman­ji“, „Good Mor­ning, Viet­nam“, „Good Will Hun­ting“ und die deut­lich düs­te­re­ren „One Hour Pho­to“ und „Insom­nia“, in denen er den Psy­cho­pa­then hin­ter der Mas­ke des net­ten Jeder­manns gab. Wer, wie ich, die Fil­me über­wie­gend der deut­schen Syn­chron­fas­sung ken­nen­ge­lernt hat, für den ist Wil­liams‘ Gesicht untrenn­bar mit der Stim­me von Peer Augus­t­in­ski ver­knüpft, der zwi­schen­durch nach einem Schlag­an­fall lan­ge pau­sie­ren muss­te. Es ist sicher­lich nicht ein­fach, jeman­den wie Wil­liams zu spre­chen, der in den alber­nen Sze­nen selbst stän­dig die Stim­me wech­sel­te und in ande­ren Momen­ten eine unge­heu­re Weis­heit, Ruhe und Melan­cho­lie aus­strah­len konn­te, aber Augus­t­in­ski hat dies meis­ter­haft gemacht.

Robin Wil­liams war irgend­wie immer in Sicht­wei­te, so wie der etwas merk­wür­di­ge Onkel in einer Fami­lie, von dem man mal gute, mal schlech­te Nach­rich­ten hört: in den letz­ten Jah­ren las man von einem Ent­zug, einer Herz-OP und von einem Come­di­an, der nach Jahr­zehn­ten des Strau­chelns mit sich selbst im Rei­nen schien. Sei­ne neue TV-Serie „The Cra­zy Ones“ – von der ich Dank der Kurz­at­mig­keit von Pro­Sie­ben eine Fol­ge gese­hen habe – wur­de nach nur einer Staf­fel ein­ge­stellt, aber es gab wohl recht kon­kre­te Plä­ne für eine Fort­set­zung von „Mrs. Doubt­fi­re“.

Robin Wil­liams ist im Alter von 63 Jah­ren gestor­ben. Er litt offen­bar an Depres­sio­nen, was einen Rei­gen von „Trau­ri­ger Clown“-Artikeln nach sich zie­hen dürf­te. Dabei war er deut­lich mehr als nur das.

Hebt die Glä­ser für Robin Wil­liams!

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Musik

Song des Tages: Ben Folds – Still Fighting It

Sor­ry, da ist die Serie jetzt mal ganz amt­lich geris­sen. Aber es gibt ein­fach auch wich­ti­ge­re Din­ge, als irgend­wel­chen Kram ins Inter­net zu schrei­ben!

Zum ers­ten Mal gehört: Am Mit­tag des 24. August 2001, als ich end­lich das Rezen­si­ons­exem­plar von „Rockin‘ The Sub­urbs“ in den Hän­den hielt, des für den 11. Sep­tem­ber ange­kün­dig­ten Solo­de­büts von Ben F… aber das hab ich ja alles schon mal auf­ge­schrie­ben.

Wer musi­ziert da? Ben Folds, damals frisch geba­cke­ner Ex-Band­lea­der des inzwi­schen wie­der­ver­ei­nig­ten Tri­os Ben Folds Five, und einer mei­ner ganz gro­ßen musi­ka­li­schen Hel­den.

War­um gefällt mir das? It’s Ben Folds, stu­pid! Außer­dem ist „Ever­y­bo­dy knows it sucks to grow up /​ But ever­y­bo­dy does“ eine der bes­ten, all­ge­mein­gül­ti­gen Zusam­men­fas­sun­gen vom Erwach­sen­wer­den, aber gleich­zei­tig auch sehr trös­tend. Und auch musi­ka­lisch ist das ja wohl aller­ers­te Güte – vor allem wenn man bedenkt, was jun­ge Eltern sonst so ver­zap­fen. Fast 13 Jah­re lang hab ich davon geträumt, den Song eines Tages mei­nem Sohn vor­zu­spie­len oder ‑sin­gen. Er fand’s glaub ich ganz okay.

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Song des Tages: The Beatles – All My Loving

Hier im Blog pas­siert in letz­ter Zeit nicht so rich­tig viel: Arbeit und Leben brau­chen schließ­lich auch ihre Zeit. Das ärgert mich trotz­dem – vor allem, weil wenn ich dann mal was blog­ge, der Grund meis­tens ist, dass ich mich über irgend­et­was Jour­na­lis­ten auf­re­ge. So wird das hier auf Dau­er die Abraum­hal­de für mei­ne schlech­te Lau­ne.

Aber das soll sich ändern.

Der Plan ist, jetzt jeden Tag ein Lied zu pos­ten. Ob alt oder neu, bekannt oder unbe­kannt, Indie, Hip­hop oder ESC ist dabei völ­lig wum­pe. Das ein­zi­ge Kri­te­ri­um ist: Es muss mir gefal­len oder für mich irgend­ei­ne Bedeu­tung haben, die ich in zwei, drei Sät­zen erklä­re.

Begin­nen wol­len wir mit einem Vor­schlag von Cap­tain Obvious:

Zum ers­ten Mal gehört: Kei­ne Ahnung. Irgend­wann vor 1993, als ich mei­ne ers­ten eige­nen CDs geschenkt bekam, die tat­säch­lich von den Beat­les waren – wenn auch kei­ne Ori­gi­nal-Alben, son­dern wüs­te Umsor­tie­run­gen der ers­ten fünf Alben durch eine Kaf­fee­rös­te­rei. Ich kann­te das Stück vor­her schon, denn als Instru­men­tal­ver­si­on war es die Titel­me­lo­die der WDR2-Ver­brau­cher­sen­dung „Quint­essenz“, die jeden Tag im Auto­ra­dio lief, wenn unse­re Mut­ter uns Kin­der zu Freun­den, zu Arzt­ter­mi­nen oder zum Ein­kau­fen fuhr.

Wer musi­ziert da? Die Beat­les. Ich bin nicht bereit, das näher zu erklä­ren. Die sind ja kei­ne Tele­fon­zel­le.

War­um gefällt mir das? Na ja, es sind die Beat­les. Es ist sicher­lich nicht ihr bes­ter Song, es ist nicht mal der bes­te Song der frü­hen Pha­se. Aber es ist tat­säch­lich der Song, der mir mir nach lan­ger Über­le­gung als der­je­ni­ge ein­fiel, an den ich die ältes­ten Erin­ne­run­gen habe (von irgend­wel­chen Kin­der­lie­dern jetzt mal ab). Und irgend­wie gefällt mir auch die rüh­ren­de Schlicht­heit der Lyrics: Hey, Dar­ling, mor­gen bin ich weg, aber ich schick Dir jeden Tag einen Brief mit all mei­ner Lie­be. Post von McCar­teny, sozu­sa­gen.

Und jetzt bin ich mal gespannt, wie lan­ge ich durch­hal­te …

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Internetmäander

Ich habe ein wich­ti­ges Jubi­lä­um ver­passt: Irgend­wann Ende Novem­ber, Anfang Dezem­ber muss es sich zum 15. Mal gejährt haben, dass der ers­te von mir geschrie­be­ne Text im World Wide Web ver­öf­fent­licht wur­de. ((Die lächer­li­chen „Home­pages“, die mei­ne Freun­de und ich in den Mona­ten zuvor bei AOL bzw. Tri­pod (Kin­der, fragt Eure Groß­el­tern, was das war) hoch­ge­la­den hat­ten, zäh­len nicht als Text.)) Es han­del­te sich um eine Kri­tik zum Film „Jackie Chan ist Nobo­dy“, an den ich mich heu­te kein biss­chen erin­nern kann, und sie erschien auf „Schrö­ders klei­ne Film­sei­ten“. Weil das Inter­net damals noch ver­ges­sen konn­te, müss­te ich die NSA um eine Siche­rungs­ko­pie des Tex­tes bit­ten, wenn ich ein ent­fern­tes Inter­es­se dar­an hät­te, mei­ne Rezen­si­on noch ein­mal nach­zu­le­sen.

Das heißt auch: In ein paar Mona­ten wer­de ich mein hal­bes Leben ins Inter­net schrei­ben.

Ich glau­be nicht, dass ich das Inter­net damals als Offen­ba­rung, Chan­ce oder Sen­sa­ti­on begrif­fen habe. Mir war damals klar, dass die Zahl mei­ner Leser nicht signi­fi­kant stei­gen wür­de, ver­gli­chen mit den Tex­ten, die ich in den sie­ben, acht Jah­ren zuvor in mei­ne Schreib­ma­schi­ne gehackt habe. Und mei­ne Ver­wand­ten in den USA hät­ten mei­ne Tex­te ja auch lesen kön­nen, wenn ich sie ihnen gefaxt hät­te. Das Inter­net wur­de erst rich­tig cool, als ich begriff, dass ich dort Fotos von mei­nen Lieb­lings­schau­spie­le­rin­nen und obsku­re B‑Seiten mei­ner Lieb­lings­bands her­un­ter­la­den konn­te. Ich fand den Ein­gangs­ka­nal immer beein­dru­cken­der als den Aus­gangs­ka­nal.

Dar­an hat sich auch in den vie­len Jah­ren, die ich auf ver­schie­dens­ten Platt­for­men im Inter­net publi­ziert habe und in denen ich damit teil­wei­se mei­nen Lebens­un­ter­halt bestrit­ten habe, nicht groß geän­dert. Natür­lich weiß ich theo­re­tisch, dass die mehr als 70.000 Zugrif­fe, die etwa unse­re Oslog-Fol­ge mit Lena Mey­er-Land­rut und Hape Ker­ke­ling hat­te, deut­lich mehr sind als die maxi­mal 50, 60 Zuschau­er, die mei­ne Freun­de und ich im Jahr 1999 mit unse­ren selbst gedreh­ten Action­fil­men errei­chen konn­ten. Und 2.000 Zuhö­rer hät­te ich mit mei­nen Bands auch nie erreicht. Aber ich hab die­se Sachen ehr­lich gesagt immer in ers­ter Linie für mich gemacht – ob sie hin­ter­her auch Rezi­pi­en­ten fin­den, war min­des­tens zweit­ran­gig.

Ich habe ins Inter­net geschrie­ben, bevor ich je das Wort „Blog“ gehört hat­te. Mei­ne Schul­freun­de und ich hat­ten eine Sei­te, auf der wir uns über unse­re Erleb­nis­se aus­ge­tauscht haben, lan­ge bevor wir wuss­ten, was ein „Social Net­work“ ist, und bevor Face­book – oder auch nur MySpace ((Kin­der, bit­te wie­der die Groß­el­tern fra­gen.)) – gegrün­det wur­de. Für mich ist das Inter­net so selbst­ver­ständ­lich wie flie­ßend Warm­was­ser und elek­tri­scher Strom und ich habe nie ver­stan­den, war­um man­che ein gro­ßes Gewe­se dar­um machen, das Inter­net zu kri­ti­sie­ren oder zu ver­tei­di­gen. Man kann mit Was­ser sei­ne Hän­de waschen oder sein Kind in der Bade­wan­ne erträn­ken und man kann mit elek­tri­schem Strom Kar­tof­fel­sup­pe nach altem Fami­li­en­re­zept kochen oder „Taff“ auf Pro­Sie­ben gucken – und so ist das Inter­net auch genau das, was man draus macht.

Viel­leicht ist das auch der Grund, war­um ich nie so ein Zusam­men­ge­hö­rig­keits­ge­fühl ent­wi­ckelt habe, wie es auf Bar­camps und Tref­fen wie der re:publica ((Allein die Schreib­wei­se schon!)) zele­briert wird. Ich habe das Inter­net immer für ein sehr prak­ti­sches Werk­zeug gehal­ten und ich fin­de es schön, dass ich dort Din­ge machen und kon­su­mie­ren kann, die nie im Fern­se­hen oder Radio lau­fen und nie von einem Ver­lag gedruckt wer­den wür­den, aber ich hal­te auch mein Schwei­zer Taschen­mes­ser, ((Seit Weih­nach­ten 1994 in mei­nem Besitz.)) mei­nen Staub­sauger und mei­nen Dosen­öff­ner für sehr prak­ti­sche Werk­zeu­ge und wür­de den­noch nie zu einem Tref­fen von Taschenmesser‑, Staub­sauger- oder Dosen­öff­ner­fans gehen. ((Das mag frei­lich auch damit zusam­men­hän­gen, dass ich ein grund­sätz­li­ches Pro­blem damit habe, Teil einer Grup­pe zu sein.))

Ich will das hier jetzt gar nicht im Ein­zel­nen auf­drö­seln, aber wenn ich sehe, was Geheim­diens­te, Regie­run­gen und Anwalts­kanz­lei­en mit dem Inter­net ver­an­stal­ten, macht mich das betrof­fen und wütend. Der Gene­ral­ver­dacht gegen­über der Bevöl­ke­rung, der sich in der Samm­lung qua­si aller Kom­mu­ni­ka­ti­ons­da­ten mani­fes­tiert, ist uner­träg­lich und auch irgend­wie unlo­gisch: Schon seit Jahr­zehn­ten wer­den Häm­mer ver­kauft, mit denen man wahl­wei­se Rega­le zusam­men­bau­en oder jeman­den erschla­gen kann, ((In eini­gen Haus­hal­ten soll es zu Situa­tio­nen gekom­men sein, wo bei­des mehr oder weni­ger zeit­gleich statt­ge­fun­den hat.)) von der viel­sei­ti­gen Ein­satz­mög­lich­keit von Mes­sern und Autos ganz zu schwei­gen. Ich bin nicht der Mei­nung, dass man alles über­wa­chen muss, weil Ter­ro­ris­ten „Tech­nik nut­zen“, und ich hän­ge auf der staats­theo­re­ti­schen Ebe­ne der huma­nis­ti­schen Idee an, die Tim Ber­ners-Lee kürz­lich for­mu­liert hat:

Any demo­cra­tic coun­try has to take the high road; it has to live by its prin­ci­ples. I’m very sym­pa­the­tic to attempts to increase secu­ri­ty against orga­nis­ed crime, but you have to distin­gu­ish yours­elf from the cri­mi­nal.

Und weil Tim Ber­ners-Lee der Mann ist, der das World Wide Web erfun­den hat, nut­ze ich die­sen Zir­kel­schluss, um zum Schluss zu kom­men:

Ich mag das Inter­net, macht es nicht kaputt!

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Never Go To Work Again

Ich habe noch ziem­lich leb­haft vor Augen, wie mein klei­ner Bru­der mir irgend­wann Ende Sep­tem­ber 2005 ein paar MP3s mit dem Hin­weis schick­te: „Hier, das sind Kum­pels von mir – hör Dir das mal an!“ Ich hat­te unge­fähr 20 Sekun­den gehört, als mein Unter­kie­fer buch­stäb­lich her­un­ter­klapp­te. „Kum­pels von Dir, ja? Aus Dins­la­ken?! Nicht aus New York?!“

Rund vier Wochen spä­ter sah ich die Band zum ers­ten Mal live, am viel­leicht un-rock’n’rol­ligs­ten Ort der Welt: Im Bochu­mer „Haus der Freun­de“ auf einer Par­ty des Modell­stu­di­en­gangs Medi­zin. Neben einem kal­ten Buf­fet stan­den fünf Jungs mit ihren Instru­men­ten und ich weiß noch, dass ich damals dach­te: „Das sind ja noch Kin­der!“ Gerockt haben sie damals aber schon wie die ganz Gro­ßen und so notier­te ich am fol­gen­den Tag in mei­nem Tage­buch:

The Kili­ans ges­tern waren so fein, wie ich es erwar­tet hat­te. Mann, die wer­den hof­fent­lich mal rich­tig groß.

Vier Mona­te spä­ter spiel­te die Band im Vor­pro­gramm von Tom­te – ein Tri­umph­zug durch die mit­tel­gro­ßen Kon­zert­hal­len der Repu­blik. Der Arti­kel aus dem Band­na­men ver­schwand, das Debüt­al­bum wur­de von der Musik­pres­se vor­sich­tig eupho­risch auf­ge­nom­men, die Band wur­de zwei Mal für die „Eins­li­ve-Kro­ne“ nomi­niert und erspiel­te sich als Sup­port von Cold­play, auf den Fes­ti­vals und in den Clubs der Repu­blik eine treue Fan­ge­mein­de.

Aus den Kin­dern von damals sind inzwi­schen erwach­se­ne Män­ner gewor­den und das ist auch der Grund, war­um die Kili­ans jetzt den Ste­cker zie­hen:

Job, Stu­di­um und Fami­lie lie­ßen sich kaum mit einer Fes­ti­valsai­son oder gar einem neu­en Album ver­ei­nen.

Bevor die Band in die ewi­gen Jagd­grün­de – oder in den Lim­bus vor der Come­back-Tour – geschickt wird und sich die Jün­ge­ren nur noch an das Sam­ple in Cros „Ein­mal um die Welt“ erin­nern kön­nen, haben die Kili­ans im Som­mer eine Abschieds­tour ange­kün­digt.

Unter der kna­cki­gen Über­schrift „Das letz­te Mal live und in Far­be, fresh und unbe­kannt, die Strokes vom Nie­der­rhein“ geht es in zwei Wochen ein letz­tes Mal auf die Stra­ße:

Tourplakat4. Dezem­ber: Düs­sel­dorf, Zakk
5. Dezem­ber: Ham­burg, Knust
6. Dezem­ber: Dort­mund, FZW (VISIONS Par­ty)
7. Dezem­ber: Bre­men, Tower
8. Dezem­ber: Ber­lin, Post­bahn­hof
10. Dezem­ber: Han­no­ver, Lux
11. Dezem­ber: Mün­chen, Back­stage
12. Dezem­ber: Stutt­gart, Kel­ler Klub
13. Dezem­ber: Wies­ba­den, Schlacht­hof
15. Dezem­ber: Köln, Gebäu­de 9

Das „Haus der Freun­de“ in Bochum oder die Kath­rin-Türks-Hal­le in Dins­la­ken sind dies­mal also nicht dabei, aber für den Dort­mun­der Auf­tritt ver­lo­sen wir mit der freund­li­chen Unter­stüt­zung vom Grand Hotel van Cleef 2x2 Gäs­te­lis­ten­plät­ze.

Beant­wor­ten Sie dazu bit­te fol­gen­de Fra­ge: Wel­chen Kili­ans-Song hat Cro bei „Ein­mal um die Welt“ gesam­pelt?

Die Gewin­ner wer­den unter all denen gezo­gen, die die rich­ti­ge Ant­wort bis zum 3. Dezem­ber 2013, 23:59:59, an gewinnegewinnegewinne@coffeeandtv.de schi­cken, und anschlie­ßend benach­rich­tigt.

Klein­ge­druck­tes: Die E‑Mails und dazu­ge­hö­ri­gen E‑Mail-Adres­sen wer­den nur für das Gewinn­spiel ver­wen­det und danach ent­sorgt. Jeder Teil­neh­mer darf nur eine E‑Mail schi­cken. Der Rechts­weg ist aus­ge­schlos­sen.

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Alles endet (Aber nie die Musik)

Frü­her, als ich in Inter­net und Radio über Musik berich­te­te, meh­re­re Musik­zeit­schrif­ten las und mich qua­si Voll­zeit mit Pop­kul­tur beschäf­tig­te, habe ich gelä­chelt über die Leu­te, die die jeweils neu­es­ten Alben von Sta­tus Quo oder Chris Rea aus den Elek­tronik­märk­ten schlepp­ten und sonst auf das zurück grif­fen, was sie an „jun­ger Musik“ aus dem Radio kann­ten: Norah Jones, Ade­le, Cold­play. Ich war ernst­haft empört über Men­schen, die auf die Fra­ge, was sie denn so für Musik hör­ten, mit „Charts“ oder „was halt so im Radio läuft“ ant­wor­te­ten.

Inzwi­schen weiß ich, dass es im Erwach­se­nen­le­ben schwie­rig ist, ernst­haft mit der musi­ka­li­schen Ent­wick­lung Schritt zu hal­ten. Das fängt schon damit an, dass man weni­ger Zeit und Gele­gen­heit hat, um Musik zu hören. Im Berufs­le­ben ist es häu­fig nicht mehr mög­lich, wäh­rend der Arbeit die neu­es­ten Ver­öf­fent­li­chung oder – inzwi­schen eh aus­ge­stor­ben – das Musik­fern­se­hen lau­fen zu las­sen. Am Abend­brot­tisch mit der Fami­lie ist auch nicht immer der rech­te Ort, um neue (oder auch alte) Rock­mu­sik abzu­spie­len. Und dann haben Strea­ming­diens­te und Musik­blogs die Geschwin­dig­keit, mit der das next big thing durchs Dorf und wie­der her­aus­ge­trie­ben wird, auch noch erheb­lich gestei­gert.

Und somit sind da plötz­lich mei­ne Sta­tus Quo und Chris Reas: Die Lis­te mei­ner dies­jäh­ri­gen Musi­ker­wer­bun­gen umfasst in einem nicht uner­heb­li­chen Maße Künst­ler und Bands, die auch schon vor zehn Jah­ren auf sol­chen Lis­ten stan­den. Natür­lich muss ich die neu­en Alben von Tra­vis und den Manic Street Pre­a­chers haben – sie zu bewer­ten ist aller­dings gar nicht so ein­fach, denn natür­lich waren „The Man Who“ und „This Is My Truth Tell Me Yours“ jeweils bes­ser. Ande­rer­seits sind da auch immer Stim­men in mei­nem Kopf, die mir vor­wer­fen, die neu­en Songs bes­ser zu fin­den als ich die glei­chen Songs bei Nach­wuchs­bands fin­den wür­de. All das muss man aus­blen­den und dann sehen: bei­des sind ziem­lich gute Alben gewor­den.

Tra­vis haben mich ja eh nie wirk­lich ent­täuscht und auf „Whe­re You Stand“ und dem dazu­ge­hö­ri­gen Titel­track sind sie tat­säch­lich so gut wie unge­fähr seit „The Invi­si­ble Band“ nicht mehr. Eine Revo­lu­ti­on woll­ten die Schot­ten ja eh nur kurz auf „12 Memo­ries“ star­ten, jetzt kön­nen wir, die von Tra­vis durch ihre Jugend beglei­tet wur­den, mit der Band alt wer­den. Da sind die Manics schon ange­kom­men: Nach „Post­cards From A Young Man“ bli­cken sie auch auf „Rewind The Film“ ganz viel zurück – und es sind wie­der ganz tol­le Geschich­ten gewor­den, die James Dean Brad­field und sei­ne zahl­rei­chen Gast­sän­ger da erzäh­len.

CDs (Symbolbild)

Von Moby habe ich zwar nicht jedes Album im Regal, aber die Vor­ab­sin­gle „The Per­fect Life“ mit Way­ne Coy­ne von den Fla­ming Lips war so gran­di­os, dass ich die gan­ze Plat­te haben muss­te – und auch die ist tat­säch­lich sehr gut gewor­den. Auch Slut beglei­ten mich schon seit zwölf Jah­ren, ihr „Ali­en­ati­on“ ist sicher­lich wie­der ein her­vor­ra­gen­des Album gewor­den, ich fin­de nur (noch) nicht so recht den Zugang dazu. Bei Radio­head bin ich ja auch irgend­wann aus­ge­stie­gen.

Die Pet Shop Boys wären nach „Ely­si­um“ im ver­gan­gen Jahr eigent­lich frü­hes­tens 2015 wie­der mit einem neu­en Album dran gewe­sen, haben mit „Elec­tric“ aber direkt einen Nach­fol­ger aus dem Ärmel geschüt­telt, der erstaun­lich knallt. Gut: Das ist wahr­schein­lich eher das, was sich Män­ner Mitte/​Ende Fünf­zig unter zeit­ge­nös­si­scher Elek­tonik­mu­sik vor­stel­len („Wie wäre es, wenn wir mal was von die­sem Dub­step mit rein­neh­men?“, „Wie wäre es, wenn wir die­sen Exam­p­le bei uns mit­rap­pen las­sen?“), aber mir gefällt’s bes­ser als so Papp­na­sen wie Skrillex oder das besag­te „Ely­si­um“.

Die Kom­bi­na­ti­on Elvis Cos­tel­lo & The Roots erscheint eigent­lich nicht mal auf den ers­ten Blick abwe­gig: Cos­tel­lo macht seit mehr als 40 Jah­ren im Gro­ßen und Gan­zen, was er will (Punk, Coun­try, Klas­sik), inso­fern war es eigent­lich über­fäl­lig, mal ein Album mit einer Hip-Hop-Band auf­zu­neh­men. „Wise Up Ghost“ ist erwar­tungs­ge­mäß auf den Punkt und hat eini­ge gran­dio­se Songs, ist aber gar nicht so außer­ge­wöhn­lich, wie man viel­leicht hät­te erwar­ten kön­nen.

Wirk­lich ärger­lich ist „Loud Like Love“ von Pla­ce­bo gewor­den: musi­ka­lisch weit­ge­hend belang­los, text­lich nah dran an der Unver­schämt­heit. Wo Bri­an Mol­ko frü­her von Sex, Dro­gen und inne­ren Dämo­nen sang, ver­tont er heu­te offen­bar Kolum­nen von Harald Mar­ten­stein und singt in „Too Many Fri­ends“ dar­über, dass Face­book-Freun­de ja gar kei­ne ech­ten Freun­de sei­en. Puh! Die neu­en Alben von Jim­my Eat World und den Ste­reo­pho­nics, von Jupi­ter Jones und Thees Uhl­mann habe ich nach den Vor­ab­sin­gles lie­ber gar nicht mehr erst gehört. Man muss ja auch mal los­las­sen kön­nen, wenn alte Hel­den dort­hin gehen, wo man selbst nicht mal feh­len möch­te.

Aber das sind ja nur die Künst­ler und Bands, die mich jetzt schon seit mehr als zehn Jah­ren beglei­ten. Dazu kom­men die „mit­tel­al­ten“ wie Cold War Kids, Josh Rit­ter, Erd­mö­bel, The Natio­nal und Vol­ca­no Choir. Und natür­lich die gan­zen Neu­ent­de­ckun­gen, die ich durch „All Songs Cosi­de­red“, Radio­eins oder ande­re Emp­feh­lun­gen gemacht habe und die dann letzt­lich doch gar nicht so ver­ein­zelt sind, wie ich erst gedacht hat­te. Aber dazu kom­men wir ein ander­mal.

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Rundfunk Digital

Olympiasieger im Hindernissaufen

In die­sem Blog ist in den letz­ten Mona­ten noch weni­ger los als in den Mona­ten davor. Das liegt dar­an, dass ich seit Anfang Juni für die WDR-Sen­dung „Tages­schaum“ arbei­te, die ich auch dann sen­sa­tio­nell fin­den wür­de, wenn ich nicht als „Social-Media-Beauf­trag­ter“ Teil des Teams wäre.

Das bedeu­tet zum Glück nicht, dass ich vor­le­sen muss, was die Zuschau­er bei Twit­ter geschrie­ben haben, oder unent­wegt das Wort „Hash­tag“ sagen muss, son­dern, dass ich Vide­os wie die­se aus der Sen­dung raus­fle­xen und hoch­la­den darf:

Falls Sie „Tages­schaum“ noch nie gese­hen haben, wird es lang­sam knapp, denn die Sen­dung läuft nur noch bis zum 20. Sep­tem­ber – mon­tags, diens­tags, don­ners­tags und frei­tags um 23.15 Uhr im WDR Fern­se­hen. Alle bis­he­ri­gen Fol­gen kön­nen Sie sich aller­dings auch auf You­Tube anse­hen.