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Sounds Like Sugar Festival, neue Musik von Nada Surf, Eels

Am Samstag hat unsere Redaktion einen Betriebsausflug zum Sounds Like Sugar Festival in Herne gemacht. Von da bringt Lukas viel neue Musik mit, es gibt aber auch ein Wiederhören mit Bands wie Nada Surf und Eels, die ihn schon sein halbes Leben begleiten.

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Alle Songs:

    • Loki – The Girl With No Eyes
    • Maryaka – Part Of You
    • Zimmer90 – What Love Is
    • Philine Sonny feat. Miya Folick – Shame
    • Nada Surf – In Front Of Me Now
    • Aurora – To Be Alright
    • Eels – If I’m Gonna Go Anywhere
    • Jean Seizure – Don’t Tell Me I’m Going To Hell

Shownotes: 

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Song des Tages: Eels – Packing Blankets

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Zum ersten Mal gehört: Um das Jahr 2000 herum. Auch “Daisies Of The Galaxy” von den Eels war eines dieser Alben, die ich aus der Dinslakener Stadtbibliothek nach hause geschleppt hatte, um meine damals noch spärliche MP3-Sammlung um einzelne Titel zu erweitern.

Wer musiziert da? Die Eels, die Band um Mark Oliver Everett. Unter den Bands, von denen ich immer noch zu wenig weiß und zu wenig Musik habe, ist es vermutlich meine Liebste.

Warum gefällt mir das? Ich mag diesen Spielzeuginstrumentensound. Und die Stimme. Und den Text. Das Lied erinnert mich an meine Jugend. Und mein Sohn findet es auch ganz toll.

[Alle Songs des Tages — auch als Spotify-Playlist]

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Gesammelte Platten Januar 2010

Dieser Eintrag ist Teil 1 von bisher 8 in der Serie Gesammelte Platten

Nach gut drei Jahren Coffee And TV dachten wir, es sei mal an der Zeit, irgendwas anders zu machen. Nachdem die Kategorie “Listenpanik” (deren Titel sich übrigens exakt niemand mehr erklären kann) im vergangenen Jahr von ihrer Ranglistenhaftigkeit befreit worden war, haben wir sie jetzt endgültig in die Tonne getreten. Und durch etwas – wie wir finden – viel Besseres ersetzt:

Ab jetzt wird nicht mehr Herr Heinser alleine erzählen, welche neuen Platten seinen “schon arg mainstreamigen Geschmack” (O-Ton gute Freundin) getroffen haben — Nein: Das ganze Team darf ran.

Es wird weiterhin grob nach Veröffentlichungsterminen gestaffelt (weswegen wir überraschenderweise mit den empfehlenswerten Veröffentlichungen des Monats Januar beginnen) und dann einfach alphabetisch sortiert.

Beach House – Teen Dream
Beach House sind angeblich Dream Pop, was auch immer das sein mag. Ihre letzte Platte “Devotion” kannte ich nur, weil ich mich nach ihrem Erscheinen ein paarmal dazu gezwungen hatte, sie nebenher laufen zu lassen, wenn ich gerade den Abwasch machte oder staubsaugte. Irgendwann muss sie dann aber doch hängengeblieben sein, denn als ich davon hörte, dass es einen Nachfolger geben würde, stiegen ungekannte Affektationen für diese Band in mir herauf, und seither freue ich mich über diese Platte wie ein kleines Kind, das sich wahrscheinlich über etwas anderes freut als eine Platte. Verträumt ist sie ja nun auch schon, aber das als konstituierendes Merkmal zu bezeichnen, würde ich vielleicht unterlassen angesichts der durchaus auch tonal innovativen Songs, die sich nur auf den ersten Blick wie Schablonenpop zeigen. (MS)

Eels – End Times
Das letzte Eels-Album “Hombre Lobo” ist gerade ein halbes Jahr alt, da kommt auch schon der Nachfolger. Die richtig rumpelnden Songs sind diesmal nicht dabei, E hat mindestens einen Gang zurückgeschaltet, so ungefähr “Daisies Of The Galaxy” mit weniger Zuckerguss. “End Times” erinnert mal wieder an eine Therapiesitzung, Dramatik und Humor prügeln sich um die Vorherrschaft und am Ende sagt die erste Strophe von “A Line In The Dirt” wahrscheinlich alles: “She locked herself in the bathroom again / So I am pissing in the yard / I have to laugh when I think how far it’s gone / But things aren’t funny any more”. Man möchte Mark Oliver Everett am liebsten in den Arm nehmen — um ihn zu trösten und sich zu bedanken. (LH)

Tommy Finke – Poet der Affen/Poet Of The Apes
Natürlich kann man es etwas überambitioniert finden, ein Doppelalbum zu veröffentlichen, bei dem jeder Song einmal auf Deutsch und einmal auf Englisch enthalten sind. Und tatsächlich wäre “Poet der Affen” ohne englische Zugabe schon eine runde Sache gewesen — aber man muss ja nicht beide Seiten hören. Aber zwei CDs zum Preis von einer sind erstens was nettes (Nicht wahr, Axl Rose und Connor Oberst?) und zweitens entwickeln Songs wie das famose “Borderline Betty”, die wunderbare Single “Halt’ alle Uhren an” (die irritierenderweise jetzt in beiden Versionen “Stop The Clocks” heißt) oder das schwer traurige “Die Tiere suchen Futter” noch einmal eine ganz andere Bedeutung, wenn man auch ihre englischsprachigen Geschwister hinzuzieht. “Poet der Affen” hat das an Gefühl, was dem letzten kettcar-Album fehlte. (LH, Rezensionsexemplar)

First Aid Kit – The Big Black And The Blue
Es war mit Sicherheit eines der außergewöhnlichsten Konzerte des Jahres, als diese zwei jungen schwedischen Schwestern da letztes Jahr am hellichten Tag in einem Zelt auf einem zentralen Osloer Platz spielten und die Kiefer der Zuschauer reihenweise runterklappten: First Aid Kit hatten das by:larm im Sturm erobert. Jetzt ist ihr Debütalbum erschienen, das ohne Fleet-Foxes-Coverversionen auskommen muss, aber trotzdem wundervoll geworden ist. Klara und Johanna Söderberg singen immer noch über Themen, von denen sie altersbedingt eigentlich gar keine Ahnung haben dürften, und sie tun das nach wie vor gerne zweistimmig und Gänsehaut verursachend. Den sparsamen Folk-Arrangements amerikanischer Prägung merkt man nicht an, dass sie in Europas Pop-Nation Nummer 2 entstanden sind — das klingt schon sehr nach weiter Prärie und schneebedeckten Bergen. Aber letztere hat man ja im Moment sowieso überall. (LH)

Owen Pallett – Heartland
Warum Owen Pallett nun auch offiziell Owen Pallett heißt und nicht mehr Final Fantasy, könnte vielerlei Gründe haben. Gehen wir davon aus, dass man als erwachsener Mann nicht mit einer eher mittelmäßigen Videospielreihe verwechselt werden will, darauf immerhin können wir uns sicher einigen, alles andere wäre auch Spekulation und außerdem der klaren Sicht auf das Hörergebnis völlig im Weg. Das ist nämlich ziemlich schön, meines Erachtens im Gegensatz zu älteren Final-Fantasy-Produkten, bei denen ich mich meistens nach der Hälfte nur noch beim unwillkürlichen Durchskippen erwischte. Hier allerdings wurde gut gespielt, gut arrangiert und mit Spannung gearbeitet. Das Durchhören eines Albums, ohne wegschalten zu müssen, ist zwar im Normalfall kein hochgradig qualitatives Merkmal, aber weil mir das bei dem jungen Mann hier zum ersten Mal passiert, lassen Sie mir doch bitte die Freude das abzufeiern und Herrn Pallett schulterklopfend gratulieren zu wollen. (MS)

Surfer Blood – Astro Coast
Hervorragendes Album, dem man es (natürlich auf Autosuggestion begründet) durchaus anhören kann, dass es nicht in einem Studio, sondern komplett in einem Stockbettschlafzimmer aufgenommen worden ist. Dass verstärkte Gitarren und ein echtes Schlagzeug involviert waren, mindert den meterhohen Stoß Ruhestörungsbeschwerden der Nachbarn an den zuständigen Universitätsdekan sicherlich nicht. Verhaltenheit und schlechtes Gewissen hört man hier aber trotzdem äußerst selten. (MS)

Tocotronic – Schall & Wahn
Um Tocotronic zu verstehen sind mutmaßlich bedeutend mehr Semester Germanistik vonnöten, als ich jemals ausgehalten hätte. So kann ich sie also nur hören, was aber auch wie üblich ein Erlebnis ist: So laut und gitarrenbetont klang schon lange kein Tocotronic-Album mehr. So düster allerdings auch nicht — bei den ersten vier Songs deuten schon die Titel an, wohin die Reise geht: “Eure Liebe tötet mich”, “Ein leiser Hauch von Terror”, “Die Folter endet nie”, “Das Blut an meinen Händen”. Aber spätestens wenn Graf Macbeth zur Halbzeit mit “Bitte oszillieren Sie” den größten Toco-Unterhaltungsschlager seit ungefähr “Die Welt kann mich nicht mehr verstehen” anstimmt und Journalisten den Text im Interview sehr ernsthaft zu entschlüsseln versuchen, klopft die Frage an, wie viel die Band eigentlich noch ernst meint und wie viel Spaß am Vorführen von Feuilletonisten dabei ist. Die Antwort könnte allerdings auch total egal sein, denn man kann Tocotronic ja auch ganz wunderbar hören ohne sie verstehen zu wollen. (LH)

Mitarbeit an dieser Ausgabe:
LH: Lukas Heinser
MS: Markus Steidl

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Listenpanik 06/09

Himmel hilf: Der Juli ist schon zur Hälfte um und die Juni-Liste war bis eben immer noch unveröffentlicht. Schieben wir es auf die schiere Menge an Neuveröffentlichungen und die ganze tolle Musik, die sonst noch so da war:

Alben
The Pains Of Being Pure At Heart – The Pains Of Being Pure At Heart (Nachtrag)
Falls Sie es noch nicht mitbekommen haben (so wie ich bis vor kurzem): Das ist der Indiepop-Geheimtipp der Saison. Fachzeitschriften nennen dieses New Yorker Quartett “eine amerikanische Version der Smiths”, was gleichermaßen treffend wie irreführend ist. Mein internes Katalogsystem führt die Band unter “irgendwie kanadisch”, was an den Gitarrensounds, Glockenspielen und wechselnden Sänger(inne)n liegen könnte.

Fanfarlo – Reservoir (Nachtrag)
Noch ein Nachtrag, noch mal “irgendwie kanadisch”, obwohl es sich doch um eine schwedisch-englische Band handelt: Zuerst bei “All Songs Considered” entdeckt, dann das Album für einen Euro gekauft. Bildhübscher Indiepop mit Hang zum Orchestralen. Für einen Sommer auf der Wiese.

Regina Spektor – Far
Kommen wir nun zur beliebten Reihe “Acts, die jahrelang an mir vorbeigegangen sind”. In diesem Fall so sehr, dass ich dachte, Regina Spektor (die wirklich so heißt) hätte irgendwas mit Phil Spector (der auch wirklich so heißt) zu tun. Aber dann kam erst das letzte Ben-Folds-Album, auf dem Regina Spektor bei “You Don’t Know Me” mitträllerte, und dann kam “Laughing With”, das mich auf Anhieb begeisterte (s.u.). Der Pianopop auf “Far” ist schon toll, aber über allem stehen die Texte — selten habe ich bei einem englischsprachigen Album so früh so gründlich auf die Texte geachtet und sie für so großartig befunden.

Wilco – Wilco (The Album)
Das mit Wilco und mir war immer ein bisschen schwierig: Ich bin mit “Yankee Hotel Foxtrott” eingestiegen, das einige toll Songs hatte, mich aber nie so ganz überzeugen konnte, dann habe ich mich vor fünf Jahren zufällig in “Summerteeth” verliebt, ehe mich “A Ghost Is Born” und “Sky Blue Sky” etwas ratlos zurückließen. Gut für mich, dass “Wilco (The Album)” ziemlich genau da weitermacht, wo “Summerteeth” aufgehört hat: Leicht verspielter Indierock, der aber nicht in riesige Soundflächen ausufert, sondern sich auf drei bis vier Minuten konzentriert.

The Sounds – Crossing The Rubicon
Als vor sechs Jahren das Sounds-Debüt “Living In America” in Deutschland erschien, wurden die Schweden als “die neuen Blondie” vermarktet, was nicht völlig abwegig, aber eben auch “die neuen Irgendwasse”-dämlich war. Zum Zweitwerk “Dying To Say This To You” habe ich nie einen richtigen Zugang gefunden, aber “Crossing The Rubicon” spricht mich wieder sehr stark an: Leicht überdrehte Rocksongs mit schrammelnden Gitarren, tanzbaren Beats und vergleichsweise wenigen Synthesizern. Und irgendwie muss Maja Ivarsson Singen gelernt haben — aber das macht ja nichts.

Placebo – Battle For The Sun
Ich hatte immer das Gefühl, alle Placebo-Alben klängen im Wesentlichen gleich (und damit gleich gut), aber das stimmt gar nicht. Natürlich gibt es auch diesmal wieder treibende Beats, wüstes Gitarrengeschrammel und die alles dominierende Stimme von Brian Molko, aber einiges ist anders. Das kann zum Beispiel am neuen Schlagzeuger liegen (der, höflich gesagt, nicht ganz so filigran arbeitet wie sein Vorgänger) oder daran, dass Placebo ernsthaft ein Feelgood-Album aufnehmen wollten. Jetzt gibt es Streicher und Anklänge von Trompeten und Glockenspielen und vieles klingt tatsächlich – im Placebo-Rahmen – sehr uplifting. Das ist total anders als der düstere Vorgänger “Meds”, dessen Qualität schwerlich wieder zu erreichen war. Aber “Battle For The Sun” ist ein solides Album, das sich von allen anderen der Band deutlich unterscheidet.

Moby – Wait For Me
Vor zehn Jahren war Mobys Karriere vorbei. Dann veröffentlichte er “Play” und wurde zum Nummer-Eins-Lieferanten für Werbespots und Filmsoundtracks. Danach hat er verschiedenes ausprobiert, jetzt kehrt er fast komplett zum Sound von “Play” zurück. Erstaunlicherweise gelingt ihm damit sein bestes Album seit eben jenem “Play”. Gesungen wird wenig, getanzt kaum, und manchmal nimmt man die Musik beim Nebenbeihören gar nicht mehr wahr, aber es ist ein atmosphärisch dichtes Album, dessen Songs sicher bald wieder Werbespots und Filmsoundtracks zieren werden.

Eels – Hombre Lobo
Mein erstes komplettes Eels-Album. Was soll ich sagen? Ja, kann man sich auch über vierzig Minuten anhören. Eine schöne Mischung aus filigranen, fast Kinderlied-haften Popsongs und charmant-knarzigen Rocknummern.

Songs
Eels – That Look You Give That Guy
Ich hatte das Lied ja hier schon ausführlich gelobt. Seitdem habe ich es mehr als zwanzig Mal gehört und finde es immer noch ganz wunderbar. Nur eine Frage beschäftigt mich die letzten Tage: Was ist eigentlich das Gegenteil von Eifersucht?

Regina Spektor – Laughing With
Eigentlich kann man sich alle Ausführungen zu diesem Lied sparen: die Lyrics sprechen für sich. Ich hörte den Song erstmals bei “All Songs Considered”, am S-Bahn-Gleis des Bochumer Hauptbahnhofs stehend. Alle Störgeräusche verschwanden, ich hörte nur noch das Klavier und diese leicht eigentümliche Stimme, die diesen wunder-wunderschönen Text sang. Es wäre unangemessen gewesen, an diesem Ort loszuheulen, aber es gibt wenige Songs, bei denen ich so kurz davor stand.

Wilco – You And I
In einem normalen Monat wäre sowas ganz klar der Song des Monats geworden: Ein charmanter Popsong mit anrührendem Text und den Stimmen von Jeff Tweedy und Gastsängerin Leslie Feist. Nun: Es war kein normaler Monat, wie Sie oben sehen, sondern der Monat der überlebensgroßen Songs mit phantastischen Lyrics. Aber es gibt hier ja sowieso keine Rangliste mehr. (Das Lied habe ich übrigens zum ersten Mal auf WDR 2 gehört und danach beschlossen, mir das Album zu kaufen. So viel zum Thema “das Radio hat als Multiplikator ausgedient” …)

The Pains Of Being Pure At Heart – This Love Is Fucking Right!
Die Länge von Bandnamen und Songtitel machen es unmöglich, diesen Song auf ein Mixtape zu packen — der Platz auf so einem Beipackzettel ist ja leider nur begrenzt. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich den Liedtext richtig verstanden habe (meine Interpretation wäre in zahlreichen Ländern der Welt illegal), aber: Hey, es ist ein wunderschöner kleiner Song und der Titel ein wunderbarer Slogan. (Überhaupt bräuchte es mehr Songtitel mit Ausrufezeichen am Ende.)

[Listenpanik, die Serie]

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Vergebene Blicke

Ich sitze gerade eigentlich an der Listenpanik für den Monat Juni (der ja auch schon ein bisschen zurückliegt). Es wird noch ein bisschen warten, denn ich muss wohl erst noch das neue Eels-Album hören. Andererseits waren die Eels für mich immer schon eine Band, bei der ich einzelne Songs geliebt, aber nie die ganzen Alben gehört habe …

Jedenfalls: Dieses Lied hier, das liebe ich. Nach einem Mal hören. Und wenn Sie ein Herz haben, werden Sie es auch tun.

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[“That Look You Give That Guy”]

That look you give that guy
I wanna see
Looking right at me
If I could be that guy
Instead of me
I’d never let you down

ist natürlich die Sorte Text, die einem im falschen Moment den Boden unter den Füßen wegziehen kann. Auf dass dies kein solcher Moment sei!