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Musik

Song des Tages: Udo Jürgens – Tausend Jahre sind ein Tag


1000 Jah­re sind ein Tag by Ghost­ri­de­rin

Zum ers­ten Mal gehört: So ca. 1989/​90, als Titel­mu­sik der gran­dio­sen Zei­chen­trick­se­rie „Es war ein­mal der Mensch“.

Wer musi­ziert da? Udo Jür­gens. ESC-Sie­ger von 1966 („Mer­ci Che­rie“) und eine der weni­gen ech­ten Legen­den, die das deutsch­spra­chi­ge Musik­ge­schäft so her­gibt. Ein Mann, der noch Ansprü­che an sich und sei­ne Kol­le­gen stell­te und ver­meint­li­che Karao­ke- und Par­ty­hits wie „Grie­chi­scher Wein“ und „Ich war noch nie­mals in New York“ schrieb, die unter der bun­ten Mit­gröli­zi­tät bewe­gen­de gro­ße Psy­cho­gram­me des Klein­bür­gers sind. Heu­te wird er 80 und eine der bes­ten Lob­prei­sun­gen kommt von Franz Josef Wag­ner.

War­um gefällt mir das? Natür­lich zunächst mal wegen der Kind­heits­er­in­ne­run­gen. Aber das ist auch ein­fach ein famo­ser Song! Da ist zunächst mal die­ser Kla­vier­sound, der auch aus einer aktu­el­len Cold­play-Num­mer stam­men könn­te. Dann die­se mini­mal vom Zeit­geist (der Song wur­de 1979 auf­ge­nom­men) beein­fluss­te Pro­duk­ti­on und dann natür­lich der Text: „Jo, Kin­der, die Welt geht unter. Sor­ry, unser Feh­ler!“ Wie er auch mit jeder neu­en Stro­phe die Wor­te („Good­will“! „Over­kill“!) immer mehr aus­spuckt!
Jür­gens‘ Song ist ein Mus­ter­bei­spiel des Apo­ka­lyp­ti­schen Schla­gers, zu dem auch „Mein Freund der Baum“ von Alex­an­dra (1968) oder „Jen­seits von Eden“ von Nino de Ange­lo (1983) zäh­len – und auf ’ne Art auch Nico­les ESC-Sie­ger­ti­tel „Ein biss­chen Frie­den“.

[Alle Songs des Tages — auch als Spo­ti­fy-Play­list]