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Musik

Song des Tages: Moon Hooch – Number 9

Zum ers­ten Mal gehört: Letz­tes Jahr im Herbst bei „All Songs Con­side­red“ (natür­lich), für extrem gut befun­den und dann ver­ges­sen. Vor ein paar Wochen kam bei „All Songs Con­side­red“ dann ein neu­er Song von Moon Hooch, ich erin­ner­te mich an „Num­ber 9“, kauf­te den Song bei iTu­nes – und stell­te dann fest, dass ich ihn (offen­bar durch das South-By-South-West-Down­load­pa­ket von NPR Music) schon auf der Fest­plat­te hat­te. (Noch mehr Moon-Hooch-Con­tent bei NPR Music: Das Tiny Desk Con­cert der Band.)

Wer musi­ziert da? Zwei Saxo­pho­nis­ten und ein Schlag­zeu­ger aus New York. Wenn das nicht mal eine coo­le Beset­zung ist.

War­um gefällt mir das? Der Song hat unglaub­li­chen Dri­ve, geht sofort ins Ohr und in die Füße – und die Beset­zung ist ja wohl mal … ach ja: cool.

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Musik

Song des Tages: Oasis – Don’t Look Back In Anger

Ges­tern Abend, als mei­ne favo­ri­sier­ten Hol­län­der gera­de das Elf­me­ter­schie­ßen gegen Argen­ti­ni­en ver­lo­ren hat­ten (in einem WM-Halb­fi­na­le, das als eines der belang­lo­ses­ten in die Fuß­ball­his­to­rie ein­ge­hen dürf­te), hör­te ich im Hin­ter­grund des Sta­di­on­tons „Won­der­wall“. Ich dach­te (und twit­ter­te), dass das der fal­sche Song sei.

Der rich­ti­ge sei auf dem Album einen Track wei­ter:

Zum ers­ten Mal gehört: Bestimmt irgend­wann 1995, zum ers­ten Mal bewusst im April 1996 auf dem Rück­flug von San Fran­cis­co im Bord­ra­dio von Bri­tish Air­ways. Mein 12-jäh­ri­ges Ich wuss­te: Das sind Oasis und aus irgend­ei­nem Grund fin­de ich die­ses Lied toll. Es bekam dann auch noch mal sei­nen gro­ßen Fern­seh­auf­tritt nach dem Sieg der deut­schen Fuß­ball­na­tio­nal­mann­schaft bei der EM in Eng­land (ich fürch­te, hier schließt sich am Sonn­tag ein Kreis), als es – eigent­lich etwas unpas­send – zur Unter­ma­lung gro­ßer Jubel­bil­der ein­ge­setzt wur­de.

Wer musi­ziert da? Zwei Brü­der und ein paar Kum­pels aus Man­ches­ter.

War­um gefällt mir das? Schon als Eigent­lich-noch-Kind haben mich die Har­mo­nien die­ses Songs tief bewegt. Ich habe zu wenig Ahnung von Musik­theo­rie, aber irgend­wie sind die so auf­ge­baut, dass die Musik direkt ins Herz geht. In der Wiki­pe­dia ist das aber ein biss­chen erklärt. Und dann ist da Noel Gal­lag­hers Stim­me, die damals schon etwas sehr Beru­hi­gen­des aus­strahl­te. „(What’s The Sto­ry) Mor­ning Glo­ry?“ ist bis heu­te eines mei­ner Lieb­lings­al­ben und „Don’t Look Back In Anger“ mein erklär­ter Oasis-Favo­rit – „Won­der­wall“ kommt irgend­wo auf Platz 5 oder 6.

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Musik

Song des Tages: The Narrative – The Moment That It Stops

Zum ers­ten Mal gehört: Laut iTu­nes am 23. Dezem­ber 2011. Vor­her hat­te ich einen ande­ren Song von der EP „Just Say Yes“ auf You­Tube ent­deckt, als ich bei irgend­ei­nem ande­ren Song auf „Rela­ted vide­os“ geklickt hat­te (was ich sonst nie tue). Ich weiß nicht mehr, wel­ches Video ich zuvor gese­hen hat­te, und bin zu faul, bei Goog­le und der NSA nach­zu­fra­gen.

Wer musi­ziert da? Laut Band­web­site zwei jun­ge New Yor­ker namens Suzie Zel­din und Jes­se Gabri­el. Ich weiß buch­stäb­lich nichts über die­se Band und habe auch nie mehr gehört als die sechs Songs auf der EP, von denen „The Moment That It Stops“ neben „Eyes Clo­sed“ und „Cast­ling“ der bes­te ist – die aber sehr oft.

War­um gefällt mir das? (Ich mer­ke schon, die­se Fra­ge war kei­ne gute Idee.) Es ist halt Indiepop in der Fahr­rin­ne von Death Cab For Cutie, Reli­ent K und Stray­light Run und es ist auch ein Kla­vier dabei. Außer­dem mag ich den Rhyth­mus- und Stim­mungs­wech­sel zwi­schen Stro­phe und Refrain.

[Alle (bei­den) Songs des Tages]

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Musik

Song des Tages: The Beatles – All My Loving

Hier im Blog pas­siert in letz­ter Zeit nicht so rich­tig viel: Arbeit und Leben brau­chen schließ­lich auch ihre Zeit. Das ärgert mich trotz­dem – vor allem, weil wenn ich dann mal was blog­ge, der Grund meis­tens ist, dass ich mich über irgend­et­was Jour­na­lis­ten auf­re­ge. So wird das hier auf Dau­er die Abraum­hal­de für mei­ne schlech­te Lau­ne.

Aber das soll sich ändern.

Der Plan ist, jetzt jeden Tag ein Lied zu pos­ten. Ob alt oder neu, bekannt oder unbe­kannt, Indie, Hip­hop oder ESC ist dabei völ­lig wum­pe. Das ein­zi­ge Kri­te­ri­um ist: Es muss mir gefal­len oder für mich irgend­ei­ne Bedeu­tung haben, die ich in zwei, drei Sät­zen erklä­re.

Begin­nen wol­len wir mit einem Vor­schlag von Cap­tain Obvious:

Zum ers­ten Mal gehört: Kei­ne Ahnung. Irgend­wann vor 1993, als ich mei­ne ers­ten eige­nen CDs geschenkt bekam, die tat­säch­lich von den Beat­les waren – wenn auch kei­ne Ori­gi­nal-Alben, son­dern wüs­te Umsor­tie­run­gen der ers­ten fünf Alben durch eine Kaf­fee­rös­te­rei. Ich kann­te das Stück vor­her schon, denn als Instru­men­tal­ver­si­on war es die Titel­me­lo­die der WDR2-Ver­brau­cher­sen­dung „Quint­essenz“, die jeden Tag im Auto­ra­dio lief, wenn unse­re Mut­ter uns Kin­der zu Freun­den, zu Arzt­ter­mi­nen oder zum Ein­kau­fen fuhr.

Wer musi­ziert da? Die Beat­les. Ich bin nicht bereit, das näher zu erklä­ren. Die sind ja kei­ne Tele­fon­zel­le.

War­um gefällt mir das? Na ja, es sind die Beat­les. Es ist sicher­lich nicht ihr bes­ter Song, es ist nicht mal der bes­te Song der frü­hen Pha­se. Aber es ist tat­säch­lich der Song, der mir mir nach lan­ger Über­le­gung als der­je­ni­ge ein­fiel, an den ich die ältes­ten Erin­ne­run­gen habe (von irgend­wel­chen Kin­der­lie­dern jetzt mal ab). Und irgend­wie gefällt mir auch die rüh­ren­de Schlicht­heit der Lyrics: Hey, Dar­ling, mor­gen bin ich weg, aber ich schick Dir jeden Tag einen Brief mit all mei­ner Lie­be. Post von McCar­teny, sozu­sa­gen.

Und jetzt bin ich mal gespannt, wie lan­ge ich durch­hal­te …

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Print Politik

Sack Reis in China

Was macht eigent­lich Ange­la Mer­kel?

Titelseite "Süddeutsche Zeitung" vom 7. Juli 2014

Titelseite "Frankfurter Allgemeine Zeitung" vom 7. Juli 2014

Titelseite "Welt" vom 7. Juli 2014

Titelseite "Welt Kompakt" vom 7. Juli 2014

Das ist aber trotz­dem natür­lich nur ein hal­ber Gut­ten­berg.

[alle Titel­bil­der via „Mee­dia“]

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Politik Gesellschaft

Lucky & Fred: Episode 4

Es hat lan­ge gedau­ert, aber jetzt sind sie end­lich wie­der da: Lucky und Fred bewe­gen sich zwi­schen Euro­pa­wahl und Welt­meis­ter­schaft, ESC und WTC, zwi­schen Mer­kel in Washing­ton und Gar­ten­zäu­nen im Ruhr­ge­biet. Außer­dem geht es um den bio­lo­gi­schen Zustand der FDP und das neue For­mat “Deutsch­land sucht den Super­schur­ken”. Fred wid­met sich sei­nem Lieb­lings­geg­ner Joa­chim Gauck und Lucky ver­passt Euch einen Ohr­wurm für die nächs­ten vier Wochen.

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Print Gesellschaft

Das „Zeit Magazin“ schreibt sich um Kopf und Fuß

Frü­her war die Welt noch klar auf­ge­teilt: In der Tages­zei­tung am Früh­stücks­tisch und der Wochen­zei­tung oder dem Maga­zin im Ohren­ses­sel infor­mier­te man sich über Poli­tik, Wirt­schaft und Kul­tur (letz­te­re zumeist mit dem etwas hoch­nä­si­gen Prä­fix „Hoch“) und wenn man beim Arzt oder dem Fri­seur auf die Ver­rich­tung war­te­te, blät­ter­te man mit spit­zen Fin­gern in den soge­nann­ten Illus­trier­ten und las skan­da­lö­se Geschich­ten aus dem ver­meint­li­chen Pri­vat­le­ben von angeb­li­chen Pro­mi­nen­ten, die einem zumeist unbe­kannt und egal waren. Als ich in mei­ner Schul­zeit regel­mä­ßig zur Kran­ken­gy­mastik muss­te, war ich bes­tens über die Gescheh­nis­se der deut­schen Schla­ger­sze­ne infor­miert.

Heut­zu­ta­ge ist es schwer, irgend­wo hin­zu­le­sen, ohne mit skan­da­lö­sen Geschich­ten aus dem ver­meint­li­chen Pri­vat­le­ben von angeb­li­chen Pro­mi­nen­ten behel­ligt zu wer­den. „Spie­gel Online“ hat den Irr­sinn per­fek­tio­niert, belang­lo­se Mel­dun­gen nach­zu­er­zäh­len, die in ame­ri­ka­ni­schen Klatsch­blogs stan­den und deren Prot­ago­nis­ten, zumeist irgend­wel­che ame­ri­ka­ni­schen Tee­nie- oder Rea­li­ty-Stars, den eige­nen deut­schen Lesern zunächst umständ­lich vor­ge­stellt wer­den müs­sen.

Als die Ehe­leu­te Gwy­neth Palt­row (Oscar-Preis­trä­ge­rin) und Chris Mar­tin (Cold­play-Sän­ger) das Ende ihrer Bezie­hung mit einem Blog­ein­trag unter der Über­schrift „Con­scious Uncou­pling“ öffent­lich gemacht haben, war das vie­len the­ma­tisch sonst eher anders auf­ge­stell­ten Medi­en eine kul­tur­wis­sen­schaft­li­che Betrach­tung der Kon­zep­te „Ehe“ und „Tren­nung“ wert.

Im „Zeit“-Magazin gibt es eine Rei­he, die sich „Über das ech­te Leben“ nennt und sich unter dem augen­zwin­kern­den Rubrum „Gesell­schafts­kri­tik“ mit dem Pri­vat­le­ben von Pro­mi­nen­ten aus­ein­an­der­setzt. Der Blick­win­kel ist dabei – „Zeit“ halt – von oben her­ab, was schon des­halb ein biss­chen witz­los ist, weil ja selbst die schrot­tigs­ten Bou­le­vard­res­te­ram­pen die Objek­te ihrer Betrach­tun­gen nicht mehr umschwär­men, son­dern am liebs­ten ver­spot­ten, ger­ne auch post­hum.

Die­se Woche darf Peter Dau­s­end, im unech­ten Leben poli­ti­scher Kor­re­spon­dent der „Zeit“ in Ber­lin, ran. Er wid­met sich den Gerüch­ten, dass die Schau­spie­le­rin Uma Thur­man („Kill Bill“, „Pulp Fic­tion“) und der Regis­seur Quen­tin Taran­ti­no („Kill Bill“, „Pulp Fic­tion“) seit Neu­es­tem ein Paar sein sol­len (vgl. die übli­chen Klatsch­pos­til­len Bild.de, Bunte.de, Gala.de und Stern.de).

Er beginnt mit der Beschrei­bung einer Sze­ne aus „Kill Bill“, in der Uma Thur­mans nack­te Füße zu sehen sind, und doziert:

Nun muss man wis­sen, dass Quen­tin Taran­ti­no, der Kill Bill-Regis­seur, eine Vor­lie­be für Frau­en­fü­ße im All­ge­mei­nen und für die von Uma Thur­man im Beson­de­ren hat. Sie sei­en die schöns­ten, so hat er mal gesagt, die er je gese­hen habe.

Wer sich ein biss­chen inten­si­ver mit dem Werk Taran­ti­nos aus­ein­an­der­ge­setzt hat, weiß davon eben­so wie von dem Umstand, dass Thur­man für ihn lan­ge Jah­re das war, was daher­ge­lau­fe­ne Bil­dungs­bür­ger­feuil­le­to­nis­ten als „Muse“ bezeich­nen. ((In den letz­ten Jah­ren scheint die­se inspi­rie­ren­de Son­der­rol­le ein wenig auf den Schau­spie­ler Chris­toph Waltz über­ge­gan­gen zu sein, was man ein­fach mal im Hin­ter­kopf behal­ten soll­te, wenn man den Rest von Dau­s­ends Aus­füh­run­gen liest.))

Quen­tin Taran­ti­no und Uma Thur­man sind jetzt ein Paar, 21 Jah­re nach­dem sie zusam­men Pulp Fic­tion gedreht haben. Das erscheint auf den ers­ten Blick ganz wun­der­bar, zeigt es doch, dass der still lie­ben­de Mann immer auf ein Hap­py End hof­fen darf.

Das klingt auf den ers­ten Blick bei­na­he roman­tisch, kriegt dann aber doch ganz schnell die Kur­ve ins Gehäs­si­ge:

Wenn dann das Objekt der Begier­de einen Mil­li­ar­där aus Genf oder was ähn­lich Lang­wei­li­ges abschießt, muss man nur noch den eige­nen Über­gangs­part­ner ver­ab­schie­den – und schon kann man bis ans Lebens­en­de glück­lich sein.

Dass sich außer einem soge­nann­ten „Insi­der“ im bri­ti­schen Klatsch­ma­ga­zin „Clo­ser“ noch nie­mand zu den Gerüch­ten um Thur­man und Taran­ti­no geäu­ßert hat, ficht Dau­s­end nicht an. Ihm geht es um ganz ande­re Gerüch­te:

Ja, natür­lich gibt es Gerüch­te. Dass Taran­ti­no und Thur­man das Paar­sein nur simu­lie­ren, um für Vor­ab-PR zu sor­gen. Denn Taran­ti­no, so raunt man sich zu, möch­te dem­nächst den zwei­ge­teil­ten Kill Bill unter dem Titel Kill Bill: The Who­le Bloo­dy Affair als vier­stün­di­ges Gesamt-Rache­epos in die Kinos brin­gen.

Für einen kur­zen Moment scheint es, als hät­te Dau­s­end erkannt, wie egal das alles ist. Mit­ten in sei­nem Text schim­mert mono­li­thisch das Man­tra des Bou­le­vard­jour­na­lis­mus:

Ob die Gerüch­te nun stim­men oder nicht, spielt kei­ne Rol­le.

Aber er muss ja sei­ne merk­wür­di­ge Kolum­ne fül­len und tritt des­halb aufs Gas­pe­dal – und dahin, wo’s sonst noch weh tut:

Wir geben den bei­den sowie­so kei­ne Chan­ce. Unter­wür­fi­ge Bewun­de­rung, lie­bes­tol­les Hin­ter­her­he­cheln, hün­di­sche Unter­wer­fung, wie es Män­nern nach lan­gem Schmach­ten eigen ist – dafür hat der Star sei­ne Fans, nicht sei­nen Part­ner.

Wenn schon die Bezie­hungs­exper­ten vom renom­mier­ten deut­schen „Zeit Maga­zin“ den bei­den kei­ne Chan­ce geben, kön­nen die’s natür­lich gleich blei­ben las­sen – immer vor­aus­ge­setzt, es gibt über­haupt etwas, was sie blei­ben las­sen könn­ten.

Aber Frau­en­ver­ste­her Dau­s­end scheint sich ja eh bes­tens aus­zu­ken­nen:

Thur­man wird einen glücks­be­seel­ten Taran­ti­no nicht lan­ge ertra­gen. Wir freu­en uns jetzt schon auf den Film, mit dem der blut­ver­sprit­zen­de Rache­en­gel Taran­ti­no den Lie­bes­trot­tel in sich über­win­det und das Schei­tern sei­nes Lebens­trau­mes ver­ar­bei­tet. Und haben ein wenig Angst um Umas Füße.

Das ver­meint­lich pri­va­te Glück frem­der Men­schen als Witz­vor­la­ge für eine lau­ni­ge Kolum­ne. Das ist das „Zeit Maga­zin“.

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Musik Digital

Programmhinweis: Bloggenhagen

Ich bin heu­te Mor­gen um 4.50 Uhr auf­ge­stan­den und nach Kopen­ha­gen geflo­gen. Was ich da so erlebt habe und – vor allem – was ich dort in den nächs­ten Tagen als Mit­glied der deut­schen Dele­ga­ti­on beim Euro­vi­si­on Song Con­test erle­ben wer­de, kön­nen Sie in mei­nem klei­nen Video­ta­ge­buch sehen, das ich täg­lich für eurovision.de pro­du­zie­re:

Mor­gen sind dann – wie­der zu einer etwas unchrist­li­chen Zeit – die ers­ten Pro­ben von Elai­za, am Abend gibt es die tra­di­tio­nel­le Wel­co­me Recep­ti­on, die auch immer ein ganz beson­de­res Ereig­nis ist. Nur, dass Ste­fan dies­mal nicht mit dabei sein wird (und Lena Mey­er-Land­rut und Dirk Elbers auch nicht).

Alle Fol­gen fin­den Sie auf You­Tube, außer­dem pos­te ich bei Twit­ter unter @eurovisionde wei­te­re Ein­drü­cke von hin­ter den Kulis­sen.

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Politik Gesellschaft

Lucky & Fred: Episode 3

In der April-Aus­ga­be von Lucky & Fred ver­glei­chen wir Franz Josef Wag­ner mit Wolf­gang Schäub­le und Ger­hard Schrö­der mit den ande­ren deut­schen Kanz­lern. Wir spe­ku­lie­ren über eine Welt ohne 11. Sep­tem­ber, spre­chen über unse­re aka­de­mi­schen Lauf­bah­nen und Streik-Erin­ne­run­gen und lie­fern Euch die defi­ni­ti­ve Esels­brü­cke zur Zeit­um­stel­lung.
Außer­dem gibt es eine klei­ne ESC-Vor­schau, eine Art Rei­se­füh­rer Ruhr­ge­biet und irgend­was mit Tas­sen.

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Film

Cinema And Beer: „Grand Budapest Hotel“

Nach einer vier­mo­na­ti­gen Pau­se haben sich Tom und Lukas end­lich wie­der zusam­men­ge­setzt, um bei einem Bier einen aktu­el­len Film zu bespre­chen. Es geht um „Grand Buda­pest Hotel“, das neu­es­te „nied­li­che“ Werk von Wes Ander­son.

Grand Budapest Hotel (Offizielles Filmplakat)

Cine­ma And Beer: „Grand Buda­pest Hotel“
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Rundfunk

Eine unglückliche Frau

Manch­mal, wenn mein Blut­druck so nied­rig ist, dass ihn nicht mal die Mel­dun­gen der „Tages­schau“ auf Tou­ren brin­gen kön­nen, schal­te ich gegen 20 Uhr Vox ein, wo eine Frau namens Con­stan­ze Rick all­abend­lich über das Pri­vat­le­ben von Pro­mi­nen­ten doziert und urteilt.

Man könn­te die­se Sen­dung als „ver­film­te ‚Bild‘-Zeitung“ oder „ver­film­te ‚Bun­te‘ “ bezeich­nen, aber das trifft es nicht ganz. So viel geball­te Über­heb­lich­keit und Men­schen­ver­ach­tung fin­det man nicht mal bei Sprin­ger und Bur­da. Wäh­rend zeit­gleich in der ARD mög­lichst sach­lich die welt­po­li­ti­sche Lage refe­riert wird, hecheln sie bei Vox das durch, was die ein­schlä­gi­gen Pro­mi-Sei­ten im Inter­net unge­fähr einen Tag zuvor berich­tet hat­ten – nur nicht ganz so seri­ös.

Wenn man die­ses For­mat ein paar Mal gese­hen haben, fällt einem auf, wie weit sich die Redak­ti­on von klas­si­schen Fern­seh­kon­ven­tio­nen ver­ab­schie­det hat: Da ist etwa die Mode­ra­to­rin, die durch Stra­ßen und men­schen­lee­re Räu­me streift, wäh­rend sie gleich­zei­tig aus dem Off spricht (aber dar­über haben Ste­fan und Peer schon vor Jah­ren geschrie­ben), oder der Umstand, dass ein Bei­trag erst ange­teasert wird – und dann direkt danach anfängt, weil in den 15 Minu­ten Sen­de­zeit gar nicht so vie­le Wer­be­blö­cke lau­fen kön­nen, wie es die umständ­li­che „Sehen Sie gleich“-Formatierung ver­langt.

Auch das Prin­zip „Schnitt­bil­der“ wird hier auf die Spit­ze getrie­ben, weil es das Aller­meis­te, was im Off-Kom­men­tar beschrie­ben wird, gar nicht als Bewegt­bild gibt. Anders als ihre Print-Kol­le­gen haben die Macher von „Pro­mi­nent“ also das Pro­blem, jeden ein­zel­nen ihrer süf­fi­san­ten Sät­ze bebil­dern zu müs­sen. Des­halb sieht man dann mehr­mals hin­ter­ein­an­der, wie der 80-jäh­ri­ge Karl Lager­feld von Papa­raz­zi bedrängt ins Stol­pern gerät, oder die Wit­we von Phil­ip Sey­mour Hoff­man, die mit den gemein­sa­men Kin­dern zur Trau­er­fei­er anreist, in End­los­schlei­fe.

Als ich am Mitt­woch ein­schal­te­te, ging es um den Tod von L’W­ren Scott. Scott war eine nam­haf­te Mode­de­si­gne­rin, aber auch die Freun­din von Mick Jag­ger. Und sie hat sich das Leben genom­men.

Was das für die inter­na­tio­na­le Bericht­erstat­tung bedeu­tet, hat Jane Mar­tin­son für den „Guar­di­an“ sar­kas­tisch so kom­men­tiert:

What makes a beau­tiful, suc­cessful and extre­me­ly rich woman take her own life? In lieu of any sort of evi­dence, the suspec­ted sui­ci­de of desi­gner L’W­ren Scott is as baff­ling as it is heart­brea­king for anyo­ne who belie­ves that depres­si­on is the sole pre­ser­ve of the poor and ugly.

Unless, of cour­se, you belie­ve that a child­less, unmar­ried woman has every reason in the world to be depres­sed.

Das „New York Maga­zi­ne“ hat ein biss­chen doku­men­tiert, wie sich die Medi­en vor allem auf Scott als Frau an Jag­gers Sei­te kon­zen­triert haben, und erklärt:

In one sen­se, to tho­se who fol­low cele­bri­ty and music as oppo­sed to fashion, yes, Scott was the long­time part­ner of Jag­ger. But in life, she defi­ned hers­elf as not a han­ger-on, not as a fame-who­re, not just as one half of a rela­ti­onship, but as L’Wren Scott, a woman who pul­led hers­elf up by her incre­di­bly chic boot­straps and beca­me an entre­pre­neur.

Und damit zurück zu „Pro­mi­nent“, wo Con­stan­ze Rick in dem ihr eige­nen Ton­fall über ver­färb­te Archiv­auf­nah­men und einen dicken Strei­cher­tep­pich spricht:

Eigent­lich hat­te Mick Jag­gers Freun­din alles: Sie sah gut aus, hat­te eine Kar­rie­re als Star-Desi­gne­rin, ein Luxus­le­ben und einen berühm­ten Freund. Doch jetzt sagt L’W­ren Scotts Schwes­ter: sie war eine unglück­li­che Frau.

Sie genoss das Blitz­licht, lächel­te in die Kame­ras und prä­sen­tier­te sich immer als star­ke, selbst­be­wuss­te Frau an der Sei­te eines eben­so star­ken Man­nes: L’W­ren Scott und Mick Jag­ger, vor fünf Mona­ten in New York. Ihr letz­ter gemein­sa­mer Auf­tritt — als glück­lich wir­ken­des Paar. Doch das war viel­leicht nur Fas­sa­de. Hier muss es der 49-Jäh­ri­gen schon schlecht gegan­gen sein, von Dämo­nen und Depres­sio­nen ist die Rede.

Sie war unglück­lich, behaup­tet jetzt auch ihre Schwes­ter Jen: „Ein­mal sahen wir uns in die Augen und sie sag­te: Ich benei­de Dich. Ich frag­te: War­um benei­dest Du aus­ge­rech­net mich? Und sie ant­wor­te­te trau­rig: Du hast all die­se Kin­der, du hast eine Fami­lie.“ All das hat L’W­ren nicht.

Na dann!

Es folgt ein „Rück­blick“, also eine Art kurz­re­fe­rier­ter Wiki­pe­dia-Ein­trag, über die fami­liä­ren Hin­ter­grün­de von Scott. Dar­in die­se Bild­be­spre­chung:

Hier ein 14 Jah­re altes Fami­li­en­fo­to: L’W­ren steht in der letz­ten Rei­he, ihre Schwes­ter und ihre Mut­ter sit­zen mit­ten­drin. Mick Jag­ger ist hier noch kein The­ma, erst ein Jahr spä­ter ver­lie­ben sie sich.

Dann ging es aber end­lich auf­wärts mit dem Leben in der letz­ten Rei­he: Frau Scott wur­de die Freun­din des Rol­ling-Stones-Front­manns.

Aber eben nur sei­ne Freun­din, 13 Jah­re lang. Nie sei­ne Ehe­frau. Auch nicht die Mut­ter sei­ner Kin­der. Ein Grund für einen Selbst­mord?

Das fragt Con­stan­ze Rick wirk­lich. Im glei­chen Ton­fall, in dem nor­ma­le Men­schen „Noch was Kaf­fee?“ fra­gen wür­den.

Es folgt dann noch mal ein mut­maß­li­ches Zitat der Schwes­ter der Ver­stor­be­nen, das – wie das ers­te – aus dem „Dai­ly Mir­ror“, also einer für Bou­le­vard­jour­na­lis­ten voll ver­trau­ens­wür­di­gen Quel­le stammt. „Ich wür­de alles dafür geben, noch ein­mal mit ihr reden zu kön­nen“, sagt die Schwes­ter da und Con­stan­ze Rick kom­men­tiert gefühl­voll:

Dafür ist es zu spät. Am Mon­tag stran­gu­lier­te sich L’Wren Scott mit einem Schal. Die Frau, die ver­meint­lich alles hat­te.

Nach einer Fol­ge „Pro­mi­nent“ muss ich erst mal zwei Stun­den Tier­ba­by­vi­de­os gucken.

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Digital Politik

Lucky & Fred: Episode 2

Es ist ganz schön was pas­siert in der Welt seit unse­rer ers­ten Fol­ge: Die Krim-Kri­se regt Jour­na­lis­ten zu wil­den His­to­ri­en-Ver­glei­chen an. Wir erklä­ren, war­um wir uns über einen Rück­tritt von Innen­mi­nis­ter Hans-Peter Fried­rich mehr gefreut hät­ten als über den von Land­wirt­schafts­mi­nis­ter Hans-Peter Fried­rich.

Die Ver­ur­tei­lung von Uli Hoe­neß ist der Start­schuss für das Brei­ten­sport­pro­jekt „Deutsch­land übt Kaba­rett”. Wir wer­fen einen Blick auf all das, was man ja wohl noch sagen dür­fen kön­nen muss, und for­dern Frei­heit für Ben­ja­min von Stuck­rad-Bar­re.

Auf einer all­täg­li­che­ren Ebe­ne spre­chen wir über zu dicke Flie­sen­spie­gel, gekühl­te Super­märk­te und Taxitel­ler:

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