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2003 (Teil 1)

Ein Blick auf den Kalen­der ver­rät: Das Jahr 2003 ist inzwi­schen auch schon zwan­zig Jah­re her. Und genau­so alt waren Jens Kölsch und Lukas Hein­ser damals, wes­we­gen sie sich selbst zu ihren 40. Geburts­ta­gen ein zwei­tei­li­ges 2003-Spe­cial schen­ken: Im ers­ten Teil spie­len sie Songs aus besag­tem Jahr, die sie damals schon gehört haben.

Es geht um Alben als Beglei­ter bei Lie­bes­kum­mer, um den Anfang einer ganz neu­en Wel­le von Deutsch­pop, um Indie­rock und gene­rell um emp­find­sa­me Musik — mit Exkur­sen zum The­ma „Ille­ga­le Down­loads“, „Emo“ und „Abilie­der“. Die bei­den gehen mit ihren jün­ge­ren Ichs zwi­schen­durch hart ins Gericht, aber alles in allem ist es doch eine sehr ver­söhn­li­che Sen­dung, an der Ihr hof­fent­lich genau­so viel Spaß habt wie Jens und Lukas selbst.

Alle Songs:

  • The Car­di­gans – You’­re The Storm
  • Beg­in­ner – Gus­tav Gans
  • Wir sind Hel­den – Die Zeit heilt alle Wun­der
  • The Strokes – Rep­ti­lia
  • Star­sail­or – Four To The Flo­or
  • Bil­ly Talent – Try Hones­ty
  • Tom­te – Die Schön­heit der Chan­ce
  • Franz Fer­di­nand – Darts Of Plea­su­re

Show­no­tes:

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Wenn es passiert

Ja, das mit den Pod­casts hat nicht geklappt. Das Mikro­fon lief nur am HTC-Smart­phone, aber da funk­tio­nier­te die zuge­hö­ri­ge App plötz­lich nicht mehr. Das tat sie zwar auf dem iPod touch, aber der wei­ger­te sich, das Mikro anzu­er­ken­nen. Die Zukunft liegt im CB-Funk, sag ich Ihnen. Egal …

Jeden­falls hab ich jetzt von jedem Act, den ich gese­hen hab, ein ein­mi­nü­ti­ges Video gedreht, das Sie hier zu sehen bekom­men.

Fes­ti­vals sind wie „Lethal Weapon“-Filme: Das Per­so­nal ist weit­ge­hend gleich, die ein­zel­nen Ver­satz­stü­cke sind bekannt und alle paar Minu­ten sagt jemand, er sei zu alt für die­sen Scheiß. Es flie­gen nur weni­ger Din­ge in die Luft und es wer­den weni­ger Leu­te von Surf­bret­tern ent­haup­tet.

Die wich­tigs­te Nach­richt noch zu Beginn: Das Tra­gen von Jeans­hem­den ist in Deutsch­land offen­bar wie­der straf­frei mög­lich. Ver­mut­lich hat die Bun­des­re­gie­rung ver­schla­fen, das ent­spre­chen­de Gesetz zu ver­län­gern und jetzt haben wir alle den Salat. Schön ist das nicht!

Und nun: Musik!

Yuck

In Hald­ern steht ein Spie­gel­zelt und ich has­se es – wenn ich nicht rein­kom­me. Vor des­sen Ein­lass hat sich eine meh­re­re hun­dert Meter lan­ge Schlan­ge gebil­det, in denen die Men­schen fried­lich und in Zwei­er­rei­hen dar­auf war­ten, noch hin­ein­ge­las­sen zu wer­den. Eini­ger­ma­ßen ver­geb­lich, wie ihnen selbst klar sein muss. Aber die Kon­zer­te von drin­nen wer­den nach drau­ßen in den Bier­gar­ten über­tra­gen und so kön­nen wir alle Yuck aus Lon­don sehen und hören, die neue Shoe­ga­ze-Sen­sa­ti­on. Der ange­nehm schram­me­li­ge Sound ihres selbst­be­ti­tel­ten Debüt­al­bums kommt auch live schön rüber und das Jeans­hemd darf der Sän­ger (der in jedem Bob-Dylan-Bio­pic die Ide­al­be­set­zung wäre) ja wie­der tra­gen.

Julia Mar­cell

Mit ihrer durch­sich­ti­gen Blu­se bringt Julia Mar­cell ein biss­chen ESC-Atmo­sphä­re aufs Hald­ern. Viel­leicht ist es aber auch nur ein Regen­cape, sowas tra­gen hier drau­ßen grad alle. Musi­ka­lisch wäre das stel­len­wei­se auch beim Songcon­test denk­bar, aber mit die­sen Björk-Anlei­hen käme Polen ver­mut­lich nicht ins Fina­le. Julia Mar­cells neu­es Album erscheint auf Hald­ern Pop Recor­dings, das Pro­gramm­heft spricht von „Opu­lenz“, was es wohl ganz gut trifft.

The Avett Brot­hers

Das könn­ten vom Publi­kums­zu­spruch her die nächs­ten Mum­ford & Sons wer­den – nur, dass die Avett Brot­hers schon viel län­ger dabei sind und (zumin­dest zum Teil) wirk­lich Brü­der sind. Bei den dies­jäh­ri­gen Gram­mys haben sie gemein­sam mit Mum­ford & Sons und Bob Dylan per­formt und damit ist ja wohl alles gesagt. Ihr fol­ki­ger Rock mit Blue­grass- und Punk­ein­flüs­sen kommt super an, die Men­schen tan­zen auch drau­ßen im Nie­sel­re­gen, nur der Sound ist lei­der sehr schlecht.

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Kampagnenjournalismus

War­um musst du sprin­gen wie der Sprin­ger dich schuf
Mäd­chen, hat­test du nicht eigent­lich einen ande­ren Beruf

(Wir Sind Hel­den – Zieh Dir was an)

Wenn man Besu­cher­zah­len und Ver­lin­kun­gen als Para­me­ter für Erfolg ansieht, war es eine sehr erfolg­rei­che Woche fürs BILD­blog. Was uns aller­dings ver­wun­dert hat: Nicht einer der vie­len Arti­kel über die Son­der­be­hand­lung, die „Bild“ Karl-Theo­dor zu Gut­ten­berg ange­dei­hen ließ, hat letzt­lich unse­ren Ser­ver zum Knir­schen gebracht, son­dern der wüten­de, leicht hilf­lo­se Brief einer Pop­sän­ge­rin.

Die Wer­be­agen­tur Jung von Matt hat­te bei Judith Holo­fer­nes und ihrer Band Wir Sind Hel­den ange­fragt, ob die­se nicht im Rah­men einer Wer­be­kam­pa­gne „ihre of­fe­ne, ehr­li­che und un­ge­schön­te Mei­nung zur BILD“ äußern woll­ten. Das war ange­sichts der Tat­sa­che, dass Holo­fer­nes mit ihrer Mei­nung zu „Bild“ nie hin­term Berg gehal­ten hat­te, eine stei­le Anfra­ge – nach Maß­stä­ben von Wer­bern also womög­lich eine bril­lan­te Idee.

Aber Sän­ge­rin und Band woll­ten nicht auf ein Pla­kat, sie teil­ten ihre Ansich­ten der Mensch­heit lie­ber unent­gelt­lich mit: auf der eige­nen Web­site, bei uns und spä­ter, als bei­de Ser­ver am Boden waren oder in den Sei­len hin­gen, auch noch anders­wo.

Die Reak­tio­nen haben alles getoppt, was wir (und wohl auch die Band selbst) erwar­tet hät­ten. Mehr als 50.000 Men­schen haben inzwi­schen den Facebook-„Gefällt mir“-Button unter dem BILD­blog-Ein­trag geklickt, was für uns eine so unvor­stell­bar hohe Zahl ist, dass ich sie nur noch mit der Ein­woh­ner­zahl mei­ner alten Hei­mat­stadt ver­glei­chen kann. So gese­hen geht da also noch was.

Die Reak­tio­nen waren über­wie­gend, aber nicht aus­schließ­lich posi­tiv. Und sie war­fen auch Fra­gen auf, die ein Face­book-Freund von mir so auf den Punkt brach­te:

War­um ist das so ne Sen­sa­ti­on, das „Wir sind Hel­den“ nicht für BILD wer­ben? Das ist doch wohl das Min­des­te, das man von jeman­dem mit Anstand erwar­ten kann.

Ja, das stimmt natür­lich. Den­noch wer­ben Leu­te wie Hans-Diet­rich Gen­scher, Gre­gor Gysi, Jona­than Mee­se, David Gar­rett, Phil­ipp Lahm, Richard von Weiz­sä­cker, aber natür­lich auch Til Schwei­ger für das Blatt. Die dür­fen dann zwar auch ein biss­chen Kri­tik äußern, aber sie machen natür­lich trotz­dem für bun­des­wei­te Pla­ka­tie­rung und 10.000 Euro für einen guten Zweck gemein­sa­me Sache mit „Bild“. (Bemer­kens­wert übri­gens, dass der am ehes­ten „kri­tisch“ zu nen­nen­de Bei­trag aus­ge­rech­net der Radio­spot des Komi­kers Atze Schrö­der ist.) Die dama­li­ge Frau­en­recht­le­rin und heu­ti­ge „Bild“-Gerichtsreporterin Ali­ce Schwar­zer war übri­gens schon bei einer frü­he­ren „Bild“-Kampagne dabei.

Offen­bar ist der (an vie­len Stel­len rüh­rend unge­len­ke) Brief von Judith Holo­fer­nes ein biss­chen wie das Kind aus „Des Kai­sers neue Klei­der“, das „Aber der ist doch nackt!“ ruft. „End­lich sagt’s mal jemand“, lau­te­te an vie­len Stel­len der Tenor, was einen natür­lich schon ein biss­chen betrübt zurück lässt, wenn man seit Jah­ren zu bele­gen ver­sucht, was Holo­fer­nes jetzt noch mal auf­schreibt:

Die BILD –​Zei­tung ist kein au­gen­zwin­kernd zu be­trach­ten­des Trash-​Kul­­tur­­gut und kein harm­lo­ses “Guil­ty Plea­su­re” für wohl­fri­sier­te Auf­stre­ber, kei­ne wit­zi­ge so­zia­le Re­fe­renz und kein Li­­fes­­tyle-​Zi­­tat. Und schon gar nicht ist die Bild –​Zei­tung das, als was ihr sie ver­kau­fen wollt: Hass­ge­lieb­tes, aber wei­test­ge­hend harm­lo­ses In­ven­tar eines ei­gent­lich viel schlaue­ren Deutsch­lands.

Genau das war ja die Moti­va­ti­on von Ste­fan Nig­ge­mei­er und Chris­toph Schult­heis, als sie vor fast sie­ben Jah­ren BILD­blog gegrün­det haben: zu zei­gen, dass „Bild“ eben „kein lus­ti­ges Quatsch­blatt“ ist, wie Ste­fan es immer wie­der aus­ge­drückt hat.

Das scheint plötz­lich auch der „Spie­gel“ erkannt zu haben, der mor­gen – ein Zufall, tat­säch­lich – mit die­ser Geschich­te auf­macht:

Bild — Die Brandstifter

Ich habe das Heft noch nicht gele­sen, die Vor­ab­be­spre­chun­gen fal­len ziem­lich ent­täuscht aus und doch ist es bemer­kens­wert, dass sich ein gro­ßes deut­sches Medi­um so expli­zit mit „Bild“ befasst.

Den etwa 40.000 BILD­blog-Lesern an einem durch­schnitt­li­chen Tag (die­se Woche waren es meist mehr oder sehr viel mehr) und den 50.000 Face­book-Likes des Hel­den-Auf­sat­zes steht eine „Bild“-Auflage gegen­über, die zwar kon­ti­nu­ier­lich sinkt, aber immer noch bei 2,9 Mil­lio­nen liegt. Die Reich­wei­te (eine Zahl, die durch das Wer­fen von Hüh­ner­kno­chen bei Voll­mond ermit­telt wird) liegt sogar bei über elf Mil­lio­nen. Dage­gen neh­men sich selbst die Auf­la­ge und die Reich­wei­te des „Spie­gel“ (knapp eine Mil­li­on und 5,9 Mil­lio­nen) eher beschei­den aus, aber es ist eben ein Viel­fa­ches des­sen, was wir oder ein Medi­en­ma­ga­zin wie „Zapp“ erreicht. (Zumal der Anteil der Leu­te, die „Bild“ bis­her „irgend­wie ganz okay“ fan­den, unter den „Spiegel“-Lesern deut­lich grö­ßer sein dürf­te, als unter denen des BILD­blog.)

* * *

Ein Vor­wurf, der immer mal wie­der auf­kam, lau­te­te, mit ihrer Ant­wort hät­ten Wir Sind Hel­den „Bild“ nur noch mehr Auf­merk­sam­keit ver­schafft. Mit der glei­chen Logik könn­te man Green­peace vor­wer­fen, indi­rek­te PR für BP zu machen. Das alte Man­tra „Any PR is good PR“ steht im Raum, das ich für ziem­li­chen Unfug hal­te. Fra­gen Sie mal Jörg Kachelm­ann, wel­che Aus­wir­kun­gen die stän­di­ge Erwäh­nung sei­nes Namens in den Medi­en wäh­rend der letz­ten elf Mona­te auf des­sen Kar­rie­re und Leben gehabt haben! Zudem braucht die „Mar­ke“ „Bild“ unge­fähr so drin­gend wei­te­re Auf­merk­sam­keit von jun­gen, kri­ti­schen Men­schen, wie die „Mar­ke“ „Apple“ von Micro­soft-Ver­eh­ren und Linux-Fans.

Der ande­re Haupt-Kri­tik­punkt war, die Band wol­le doch nur auf sich auf­merk­sam machen. Ste­fan Win­ter­bau­er, der Blin­de unter den Ein­äu­gi­gen bei „Mee­dia“, schrieb:

Es ist bezeich­nend, dass “Wir sind Hel­den” einen sol­chen Popu­la­ri­täts­schub mit einer eher ober­fläch­li­chen und wir­ren Bild-Schel­te erreicht und nicht mit ihrer Musik. Das jüngst erschie­ne­ne Best-of-Album “Tau­send wir­re Wor­te” schaff­te es nicht mehr in die Top-Ten der Album Charts und ran­giert auch bei Down­load-Platt­for­men wie iTu­nes weit hin­ten.

Die Kom­men­ta­re bei „Mee­dia“ fie­len über­wie­gend ver­nich­tend aus, eini­ge zeig­ten sich gar „ent­täuscht“ von dem Medi­en­dienst, was inso­fern erstaun­lich ist, als das ja immer­hin eine vage posi­ti­ve Erwar­tungs­hal­tung vor­aus­set­zen wür­de.

Natür­lich kann man der Band die­sen Vor­wurf machen. Ich glau­be nur, dass er in die­sem spe­zi­el­len Fall ins Lee­re läuft: Es ist ja nicht das ers­te Mal, dass Judith Holo­fer­nes öffent­lich zu gesell­schaft­li­chen The­men Stel­lung bezieht, und auch nicht das ers­te Mal, dass sie „Bild“ schilt. Wenn eine Frau, die sonst für ihre durch­dach­ten Tex­te gelobt wird, sich regel­recht aus­kotzt und dabei ein Brief ent­steht, den man unter ästhe­ti­schen Gesichts­punk­ten eher so als „mit­tel“ bezeich­nen wür­de, neh­me ich ihr die Empö­rung wirk­lich ab.

* * *

Nun kam am Frei­tag auch die neue Sin­gle der Hel­den auf den Markt, wes­we­gen man der Akti­on ein „Geschmäck­le“ attes­tie­ren kann. Aller­dings lag uns das Ange­bot der Band, den Text zu ver­öf­fent­li­chen, schon neun Tage vor­her vor. Dass es letzt­lich so lan­ge dau­er­te, lag an der Ver­peilt­heit auf bei­den Sei­ten.

Und so rich­tig berech­nend wirkt Judith Holo­fer­nes auch nicht, wenn sie im Inter­view mit jetzt.de schon gegen die nächs­ten sti­chelt:

Also, wenn die­se E ‑Mail uns fünf schlaue, net­te Leu­te in die Arme treibt, die uns bis jetzt schei­ße fan­den, und wir die dann viel­leicht gegen die fünf Leu­te ein­tau­schen kön­nen, die uns in ihrem Plat­ten­re­gal neben den „Gra­fen“ gestellt aha­ben [sic!], weil sie „halt irgend­wie so deut­sche Tex­te mögen“, dann ist das doch ein guter Deal.

* * *

Und wäh­rend ich die­sen Ein­trag schrieb, erreich­te mich die Nach­richt, dass der Brief von Judith Holo­fer­nes mor­gen in einer ganz­sei­ti­gen Wer­be­an­zei­ge von „Bild“ in der „taz“ erschei­nen wird. Damit set­ze ich dann ger­ne auch dar­auf, wer aus die­sem Schar­müt­zel als Ver­lie­rer her­vor­ge­hen wird: die „taz“, wenn mor­gen wie­der ein paar hun­dert Abo-Kün­di­gun­gen ein­ge­hen.

Dis­clo­sure: Ich kann mit dem aktu­el­len Album von Wir Sind Hel­den nichts anfan­gen.

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2010 – the year something broke

In Jah­res­end­zeit­stim­mung schaut man ja ger­ne zurück auf das enden­de Jahr, resü­miert und fer­tigt – wenn man der­lei Neu­ro­sen pflegt – obsku­re Lis­ten an. Auf eine Leser­wahl haben wir nach dem Muse-Deba­kel im Vor­jahr ein­fach mal ver­zich­tet und Unhei­lig per Akkla­ma­ti­on zu Ihrer Lieb­lings­band 2010 ernannt.

Doch die letz­ten Dezem­ber­ta­ge lie­ßen mich auch per­sön­lich nach­denk­lich zurück: Was hat­te ich eigent­lich gehört und gut gefun­den?

Mei­ne last.fm-Charts waren eini­ger­ma­ßen wert­los: Aus ver­schie­de­nen Grün­den tauch­ten Songs wie „Fire­f­lies“ (Owl City), „Baby“ (Jus­tin Bie­ber) oder „Catch Me I’m Fal­ling“ (Real Life, hät­ten Sie’s gewusst?) in mei­nen Jah­res-Top-25 auf, was ich in ers­ter Linie besorg­nis­er­re­gend fand. Außer­dem waren alle Songs des Albums von The Natio­nal dabei, was immer­hin schon mal einen deut­li­chen Hin­weis auf das Album des Jah­res gibt, denn so unfass­bar groß wie „High Vio­let“ war 2010 tat­säch­lich nichts mehr.

Es ist nicht aus­zu­schlie­ßen, dass ich das Bes­te wie üblich über­se­hen habe: Arca­de Fire, Get Cape. Wear Cape. Fly, Eels, Suf­jan Ste­vens – alles nicht oft genug gehört, weil mir der Sinn grad nach etwas Ande­rem stand. So habe ich ja auch „Only Revo­lu­ti­ons“ von Biffy Cly­ro erst im Okto­ber 2010 für mich ent­deckt, es ist also denk­bar, dass es auch im letz­ten Jahr wenigs­tens ein gutes Gitar­ren­rock-Album gab – wahr­schein­lich ist es aller­dings nicht, zu wenig ist in den ver­gan­ge­nen Jah­ren im Rock­seg­ment pas­siert. Die Manic Street Pre­a­chers etwa haben mit „Post­cards From A Young Man“ ein durch­aus sehr gutes Spät­werk raus­ge­bracht, aber geknallt hat das jetzt auch nicht rich­tig. Und falls es span­nen­de Neu­lin­ge gab, muss ich sie alle­samt über­se­hen haben: The Hold Ste­ady haben sou­ve­rän gerockt, Jason Lyt­le hat mit sei­ner Post-Grand­ad­dy-Band Admi­ral Rad­ley schön ver­schro­be­nen Indie­rock gemacht, The Gas­light Anthem waren okay, Ende des Jah­res kam mit „All Soul’s Day“ ein ordent­li­ches Lebens­zei­chen von The Ata­ris – aber, Ent­schul­di­gung: Wir spre­chen vom Jahr 2010! Völ­lig okay, dass Ben Folds mit lyri­scher Unter­stüt­zung von Nick Horn­by end­lich mal wie­der ein rich­tig gutes Album gemacht hat, aber der Mann ist jetzt auch schon seit 17 Jah­ren dabei.

Immer­hin haben nicht alle Bands so ent­täuscht wie Wir Sind Hel­den, Shout Out Louds, Ste­reo­pho­nics oder – rich­tig schlecht – Jim­my Eat World und Danko Jones. Weezer haben angeb­lich schon wie­der min­des­tens ein Album ver­öf­fent­licht. Die meis­ten mei­ner Lieb­lings­bands hat­ten sich eh eine Aus­zeit genom­men und ihre Sän­ger solo vor­ge­schickt: Alles über­rag­te dabei Jón­si von Sigur Rós, des­sen „Go“ zu den bes­ten Alben des Jah­res gehört. Jakob Dylan war schon zum zwei­ten Mal ohne Wall­flowers unter­wegs, hat die Band aber immer noch nicht auf­ge­löst. Dabei ist das düs­ter-fol­ki­ge „Women & Coun­try“ eigent­lich bes­ser als alles, was er vor­her gemacht hat. Fran Hea­ly (Tra­vis) und Bran­don Flowers (The Kil­lers) lie­ßen erst The­ra­pie­sit­zun­gen erwar­ten, klan­gen dann aber gar nicht mehr so anders als ihre Bands – eben gut, aber auch nicht mehr so rich­tig span­nend. Carl Barât gehört auch irgend­wie in die­se Auf­zäh­lung, obwohl er die Dir­ty Pret­ty Things ja längst auf­ge­löst hat und es die Liber­ti­nes wie­der gibt. Kele (Bloc Par­ty) und Paul Smith (Maxï­mo Park) hab ich ver­passt. Und die­ses Jahr ver­öf­fent­licht dann Thees Uhl­mann (Tom­te) sein Solo-Debüt …

In Sachen Hip-Hop ging auch nicht mehr so rich­tig viel: Kid Cudi blieb mit sei­nem Zweit­werk hin­ter den Erwar­tun­gen zurück, Kanye West hat ein irres Gesamt­kunst­werk raus­ge­bracht, das mit dem Album eines Ein­zel­in­ter­pre­ten wenig gemein hat und sich mir womög­lich erst in ein, zwei Jahr­hun­der­ten erschlie­ßen wird. Emi­nem war durch­aus kraft­voll wie­der da, krieg­te den meis­ten Air­play aber für ein Duett mit der lang­sam unver­meid­li­chen Rihan­na. Aus Groß­bri­tan­ni­en kam immer­hin Pro­fes­sor Green mit einem dre­ckig-bun­ten Grime-Strauß.

Im Pop gab es (neben Lady Gaga) vor allem zwei The­men: Das gro­ße Come­back von Take That als Quin­tett und Lena. Mit Hil­fe von Stuart Pri­ce (s.a. Scis­sor Sis­ters) nahm die eins­ti­ge Vor­zei­ge-Boy­group (Huch, aus wel­chem Par­al­lel­uni­ver­sum kam denn die­se Kli­schee-For­mu­lie­rung?) ein erstaun­lich elek­tro­ni­sches Album auf – „reif“ hat­te die Band seit ihrem Come­back 2006 ja die gan­ze Zeit geklun­gen. Die zu „Pro­gress“ gehö­ren­de Doku­men­ta­ti­on „Look Back, Don’t Sta­re“ zeigt die Fünf dann auch als wei­se älte­re Her­ren, die ihre Dämo­nen lang­sam aber sicher alle bekämpft haben und jedem Mann Mitte/​Ende Zwan­zig Mut machen, in zehn bis fünf­zehn Jah­ren so gut aus­zu­se­hen wie nie zuvor. Oder man zeugt wenigs­tens eine Toch­ter wie Lena Mey­er-Land­rut, die exakt fünf Tak­te brauch­te, bis sich erst alle Zuschau­er von „Unser Star für Oslo“ und dann 85% der deut­schen Bevöl­ke­rung in sie ver­lieb­ten. Natür­lich war der Tri­umph beim Euro­vi­si­on Song Con­test eine mit­tel­schwe­re Sen­sa­ti­on und auch für mich per­sön­lich ein Erleb­nis, aber das Album „My Cas­set­te Play­er“ war lei­der trotz­dem eine ziem­li­che Ent­täu­schung. Text­lich schwer rüh­rend, aber auch völ­lig see­len­los pro­du­ziert, ragt das von Ellie Goul­ding geschrie­be­ne „Not Fol­lo­wing“ her­vor, der Rest ist nett, aber belang­los.

Was kam sonst aus Deutsch­land? Toco­tro­nic, die mich etwas rat­los zurück­lie­ßen, Erd­mö­bel mit dem bes­ten deutsch­spra­chi­gen Album seit Jah­ren, Die Fan­tas­ti­schen Vier, die sich irgend­wo zwi­schen „Bild“-Interview (in Mor­gen­män­teln im Bett!) und Wer­be­deals voll­ends der Bedeu­tungs­lo­sig­keit hin­ga­ben, wäh­rend Fet­tes Brot ihr vor­läu­fi­ges Ende ver­kün­de­ten. Und dann halt so Leu­te, die man per­sön­lich kennt wie Tom­my Fin­ke, Enno Bun­ger oder die phan­ta­sischen Poly­a­na Fel­bel.

Auf vier bis acht groß­ar­ti­ge Alben folgt eine gan­ze Men­ge Mit­tel­maß und die Gewiss­heit, dass ich vie­les sicher noch über­hört habe. Dafür haben mich die Alben, die ich dann tat­säch­lich gehört habe, zu sehr auf­ge­hal­ten: The Natio­nal, Erd­mö­bel, Del­phic, Jón­si, Jakob Dylan und die Vor­jah­res­über­se­hun­gen Biffy Cly­ro und Mum­ford & Sons. Die Lis­te mei­ner Lieb­lings­songs wird irgend­wo hin­ter Platz 8 recht schnell belie­big, hat aber immer­hin einen rich­ti­gen Kra­cher auf der Eins: „Tokyo“ von The Wom­bats, mit denen ich ehr­lich gesagt am aller­we­nigs­ten gerech­net hät­te.

In den Charts domi­nier­ten erst die Fuß­ball­hym­nen (das vom Kom­merz zer­stör­te „Wavin‘ Flag“ von K’na­an und das nur ner­vi­ge „Waka Waka“ von Shaki­ra), ehe sich das Land zum Jah­res­en­de zwei wahn­sin­nig unwahr­schein­li­che Num­mer-Eins-Hits gönn­te: Eine 17 Jah­re alte Kreu­zung zwei­er Ever­greens auf der Uku­le­le, gesun­gen vom schwer­ge­wich­ti­gen und zwi­schen­zeit­lich ver­stor­be­nen Isra­el Kama­ka­wi­wo’o­le und ein aus dem Wer­be­fern­se­hen bekann­ter, ursprüng­lich nicht als Sin­gle ange­dach­ter Song von Empire Of The Sun, die andert­halb Jah­re zuvor erfolg­los ver­sucht hat­ten, mit einem sehr viel ein­gän­gi­ge­ren Song über das Wer­be­fern­se­hen erfolg­reich zu sein. In den Album­charts durf­te sowie­so jeder mal ran und wenn gera­de kein gro­ßer Name (Peter Maf­fay, AC/​DC, Iron Mai­den, Joe Cocker, Depe­che Mode, Bruce Springsteen) sein neu­es Album raus­ge­hau­en hat­te, schos­sen wie selbst­ver­ständ­lich Unhei­lig wie­der an die Spit­ze der Hit­pa­ra­de.

Na ja: Neu­es Jahr, neu­es Glück.

Songs & Alben 2010 – Die Lis­ten

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Gesammelte Platten August/​September 2010

Die­ser Ein­trag ist Teil 8 von bis­her 8 in der Serie Gesam­mel­te Plat­ten

Best Coast – Cra­zy For You
Stel­len Sie sich vor, Blon­die hät­ten ein Beach-Boys-Tri­bu­te-Album auf­ge­nom­men. Ver­ges­sen Sie wie­der, was Sie sich gera­de vor­ge­stellt haben, und hören Sie sich „Cra­zy For You“ an, das Debüt­al­bum von Best Coast. Auf dem Cover sieht man eine Kat­ze, deren Hin­tern die Umris­se Kali­for­ni­ens hat. Da fra­ge ich Sie: Was will man mehr?
Anspiel­tipps: „Boy­fri­end“, „The End“, „Sum­mer Mood“, „Each And Ever­y­day“. (LH)

The Black Angels – Phos­phene Dream
Da woll­te ich gera­de mit einer Emp­feh­lung ange­ben, die ich mir in Lon­don im renom­mier­ten Rough-Trade-Plat­ten­la­den geholt habe, und stel­le fest, dass das natür­lich das neue Hype/­Kon­sens-The­ma ist: The Black Angels aus Aus­tin, Texas, wahl­wei­se ein­sor­tiert unter „Psy­che­de­lic Rock“, „Stoner Rock“ oder auch „Blues Rock“. Die Musik klingt jeden­falls, als stam­me sie aus dem ver­gan­ge­nen Jahr­hun­dert – „Sun­day After­noon“ könn­te gar von den spä­ten Beat­les stam­men, „River Of Blood“ von den Doors und so man­ches erin­nert an The Vel­vet Under­ground, die auch für den Band­na­men Pate stan­den. Dröh­nen­de Gitar­ren, schep­per­ne­des Schlag­werk – herr­lich!
Anspiel­tipps: „Bad Vibra­ti­ons“, „Sun­day After­noon“, „Tele­pho­ne“. (LH)

Erd­mö­bel – Kro­kus
Ich wür­de nie behaup­ten, wirk­lich zu ver­ste­hen, wovon Mar­kus Ber­ges hier singt. Die Wor­te sind deutsch (zumin­dest die meis­ten), aber die Sät­ze, die dar­aus ent­ste­hen, tra­gen sie­ben Sie­gel. Doch es ist eine ver­spiel­te Peter­Licht-Rät­sel­haf­tig­keit, kein „Oh mein Gott, ich bin zu dumm!“-Gefühl wie bei Toco­tro­nic. Wie bei den frü­hen R.E.M.-Alben ist es aber auf eine gewis­se Wei­se auch ganz egal, wovon die Tex­te han­deln (obwohl die musi­ka­li­sche Ver­ar­bei­tung eines wit­te­rungs­be­ding­ten Not­halts in der nie­der­rhei­ni­schen Pro­vinz längst über­fäl­lig war und jetzt end­lich in „Emma“ nach­ge­holt wur­de), weil der Gesang auch als zusätz­li­ches Instru­ment funk­tio­niert. Musi­ka­lisch ist das Album mit sei­nen vie­len Sam­ba- und Jazz-Anlei­hen eh top und wenn es am Ende heißt „Das Leben ist schön“, dann ver­steht man das auch beim ers­ten Hören. Ich bin zu faul, das zu veri­fi­zie­ren, aber es könn­te sich um das bes­te deutsch­spra­chi­ge Album des Jah­res han­deln.
Anspiel­tipps: „77ste Lie­be“, „Frem­des“, „Wort ist das fal­sche Wort“, „Emma“, „Kro­kus­se“, „Das Leben ist schön“. (LH)

Ben Folds – Lonely Ave­nue
Da ist es also end­lich, das Album, auf dem Ben Folds Tex­te von Nick Horn­by ver­tont hat. Alle Zwei­fel, ob die Tex­te eines Schrift­stel­lers nicht etwas zu sper­rig für Pop­songs sein könn­ten, zer­schla­gen sich spä­tes­tens mit dem zwei­ten Track des Albums: „Pic­tu­re Win­dow“ ist der bes­te Folds-Songs seit min­des­tens fünf Jah­ren. Und Geschich­ten über ver­schie­de­ne Cha­rak­te­re hat Folds ja immer schon erzählt, war also inso­fern selbst schon immer schwer lite­ra­risch tätig. Nach dem etwas spe­zi­el­len „Way To Nor­mal“ ist „Lonely Ave­nue“ musi­ka­lisch wie­der deut­lich ent­spann­ter und melan­cho­li­scher gewor­den
Anspiel­tipps: „Pic­tu­re Win­dow“, „Doc Pomus“, „From Abo­ve“, „Saskia Hamil­ton“, „Belin­da“. (LH)

I Bla­me Coco – The Pre­par­ty
Ich wuss­te ja von nichts, also nicht wie Sting mit bür­ger­li­chem Namen heißt (Gor­don Sum­ner). Weder, dass er eine modeln­de und sin­gen­de Toch­ter hat (Coco Sum­ner ali­as Eli­ot Pau­li­ne Sum­ner). Geschwei­ge denn, dass die gute Dame ent­ge­gen­ge­setzt aller Kli­schees, die man dann sofort abspult wenn der Herr Papa ein erfolg­rei­cher und von mir wert­ge­schät­zer Musi­ker ist, erfüllt.
Ganz und gar nicht, Coco Sum­ner fetzt! So rich­tig, eine taf­fe jun­ge Künst­le­rin, die sich hin­ter ihrem Vater nicht ver­ste­cken braucht. Die Stim­me rau­chig, die Songs erfri­schend und pas­send für gedie­gen­de Aben­de mit Freun­den, zum herr­lich tan­zen oder, oder, oder!
Der Ope­ner auf Pre­par­ty heißt „Bohe­mi­an Love“ und so rela­xed und gemüt­lich klin­gen auch vie­le der ande­ren Songs. „Voice In My Head“ erin­nert dann schon an den Herrn Vater, was aber wun­der­bar stim­mig ist. Ein biss­chen Reg­gae ein wenig Folk, aber vor allem eine ange­nehm wür­zi­ge Stim­me und eine gefühl­te Relaxt­heit die sich bei mir ein­schleicht. Was nicht heißt das die Plat­te ein­schlä­fert, nein, viel­mehr gibt es die­se Momen­te, in denen man sich ent­spannt zurück leh­nen kann und genießt.
Die neue Plat­te „The Con­stant“ ist auch schon drau­ßen und ist auch äußerst hörens­wert!
Anspiel-genie­ßer-tipps: „Bohe­mi­an Love“, „How Did All The­se Peo­p­le Get In My Room“, „Voice In My Head“. (AK)

Manic Street Pre­a­chers – Post­cards From A Young Man
Die Solo­al­ben, die James Dean Brad­field und Nicky Wire 2006 ver­öf­fent­licht haben, waren das bes­te, was den Manic Street Pre­a­chers pas­sie­ren konn­te, denn seit­dem erlebt die Band ihren zwei­ten Früh­ling: „Send Away The Tigers“ war groß, „Jour­nal For Pla­gue Lovers“ rau – und mit ihrem zehn­ten Album zie­len die Manics noch mal ganz prä­zi­se in Rich­tung Sta­di­on. Strei­cher, Chö­re, ein­gän­gigs­te Melo­dien – alles ist dabei und Brad­fields Stim­me klingt sogar noch ein biss­chen bes­ser als frü­her. „Post­cards From A Young Man“ ist als Alters­werk gewollt, in den Tex­ten klingt eini­ges an Resi­gna­ti­on und Melan­cho­lie mit, aber alt klingt die Band kein biss­chen. Und wenn es jetzt Tra­di­ti­on wird, dass Nicky Wire auf jedem Album einen Song sin­gen darf, dann dür­fen die Manics von mir aus ger­ne bis zum Ren­ten­al­ter wei­ter­ma­chen. „The Future Has Been Here 4 Ever“ klingt jeden­falls schon mal arg nach den Rol­ling Stones.
Anspiel­tipps: „(It’s Not War) Just The End Of Love“, „Some Kind Of Not­hing­ness“, „Hazel­ton Ave­nue“. (LH, Rezen­si­ons­exem­plar)

Las­se Mat­thies­sen – Stray Dog
Man­che Din­ge sind etwas ganz beson­de­res. Man­che Musi­ker sind etwas ganz beson­de­res. Man­che Musi­ker kön­nen allei­ne auf einer Büh­ne ste­hen und man­che haben noch ein paar mehr Musi­ker dabei.
Las­se Mat­thies­sen, ursprüng­lich aus Däne­mark und jetzt Part­ti­me-Ber­li­ner, ist so ein Beson­de­rer, der allei­ne und manch­mal mit sei­ner Band im Quar­tett sein Publi­kum ver­zau­bert.
Immer mit den lei­sen Tönen, dem gekonn­ten Spie­len mit Laut und Lei­se, auch dem Laut und Lei­se in sei­ner Stim­me. Mit uner­war­te­ten Brü­chen, Gefühl und Witz. Mit sei­ner Gitar­re, einer Mund­har­mo­ni­ka und sei­ner Band, bestehend aus Vio­li­ne (Søren Sten­sby), Kon­tra­bass (Niels Knud­sen) und Schlag­zeug (Ter­kel Nør­gaard), hat Las­se Mat­thies­sen etwas ganz beson­de­res geschaf­fen. Zwi­schen Singer/​ Song­wri­ter, Folk, Indie und Jazz ver­wan­deln sich die Akkor­de zu wun­der­ba­ren Melo­dien.
Ich hat­te das gro­ße, gro­ße Glück ihn in einer mei­ner klei­nen Lieb­lings­or­te (der Popo Bar in Neu­kölln) in Ber­lin bei einem Live-Kon­zert zu sehen. Was mich immer beson­ders glück­lich macht, wenn inner­halb einer Band alle Musi­ker Raum haben für ihr Instru­ment und sich zusam­men so wun­der­bar ergän­zen.
Am Ende bleibt ein kol­lek­tiv zufrie­de­nes Publi­kum.
Habe mir gleich die CD geschnappt und freu mich, hier CD und Kon­zert Review in einem Abzu­lie­fern.
Anspiel­tipps: „Befo­re We Dissap­pear“, „Soon The Spring“, „Bor­ro­wed Time“, „Whe­re Are You“. (AK)

Pro­fes­sor Green – Ali­ve Till I’m Dead
Beschrei­bun­gen wie „der eng­li­sche Emi­nem“ sind natür­lich nie wirk­lich aus­sa­ge­kräf­tig, hel­fen einem aber enorm bei der gro­ben Ein­ord­nung. „Die männ­li­che Lady Sove­reign“ wür­de es schon bes­ser tref­fen, aber allein die Samples („Just Be Good To Me“ von The SOS Band, gesun­gen von Lily Allen, und „Need You Tonight“ von INXS) spre­chen für sich. „Ali­ve Till I’m Dead“ ist eine cle­ve­re, höchst ver­gnüg­li­che Rap-Plat­te für Leu­te, die Mike Skin­ners Akzent nicht ertra­gen.
Anspiel­tipps: „Just Be Good To Green“, „I Need You Tonight“, „Do For You“, „Mons­ter“, „Clo­sing The Door“. (LH)

Phil­ip Sel­way – Fami­li­al
Ganz bedäch­tig klingt der ers­te Song „By Some Mira­cle“, auf Sanft­pfo­ten tra­gen sich die Töne ins Ohr. Mit „Fami­li­al“ beginnt das Solo­al­bum des Drum­mers DER Band (Radio­head) wirk­lich mit lei­sen Tönen. Ein biss­chen mys­te­ri­ös. Ein wenig wun­der­lich, aber Radio­head war schon immer wun­der­lich und mys­te­ri­ös.
Lei­se Kan­ten und anschmieg­sa­me Ecken zeich­nen die­ses Album aus. Die Melo­dien sind nicht auf­dring­lich, die Tex­te ste­hen für die Zwi­schen­tö­ne im Leben. Und doch bleibt die Span­nung der Plat­te fast durch­ge­hend auf­recht erhal­ten.
Und mehr will ich zu die­ser Spät­som­mer/Herbst- und bestimmt wie­der ent­deck­ba­ren Früh­jahrs­plat­te gar nicht sagen. Sel­ber lau­schen, ist eh bes­ser!
Anspiel­tipp: „Bey­ond Reason“, „The Ties That Bind Us“. (AK)

Wir Sind Hel­den – Bring mich nach Hau­se
Ich will ehr­lich sein: Nach unse­rer ener­vie­ren­den Lis­tening-Ses­si­on hat­te ich kein Bedürf­nis mehr, das Album noch ein­mal auf­zu­le­gen. Das mag der Band gegen­über unge­recht sein, aber da war ein­fach so viel ande­re Musik, die mich mehr inter­es­siert hat.
Anspiel­tipps: „Alles“, „Bring mich nach Hau­se“. (LH, Rezen­si­ons­exem­plar)

Mit­ar­beit an die­ser Aus­ga­be:
AK: Anni­ka Krü­ger
LH: Lukas Hein­ser

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Musik

Spexen für Anfänger

Wir Sind Hel­den haben ein Album ver­öf­fent­licht, das unse­re Autoren spal­tet: Katha­ri­na Schliebs ist begeis­tert von sei­ner Tie­fe, Lukas Hein­ser woll­te es nach zwei Durch­gän­gen eigent­lich nie wie­der auf­le­gen. Gemein­sam haben sie sich noch ein­mal durch „Bring mich nach Hau­se“ gehört und ihre Ein­drü­cke in ein Chat­fens­ter geschrie­ben.

Her­aus­ge­kom­men ist so etwas ähn­li­ches wie ein Text:

Katha­ri­na: „In den Biblio­the­ken städ­ti­scher Bal­lun­gen /​ sta­peln sich Bücher über läp­pi­sche Wal­lun­gen /​ neben Bän­den vol­ler Lie­der über Beu­len und Schräg­la­gen /​ und die Wän­de hal­len wie­der vom Heu­len und Weh­kla­gen.“ – Was für ein gro­ßer Text über die Klei­nig­kei­ten, die zur Soap des Lebens auf­ge­bla­sen wer­den.
Lukas: Den Song wür­de ich glaub ich skip­pen, wenn ich das Album hören wür­de.
Katha­ri­na: Der ist unglaub­lich schön in sei­ner zar­ten Sub­ti­li­tät. Gänz­lich undra­ma­tisch fließt es so dahin, und die­se Trom­pe­te ist wun­der­bar. (Ist es eine Trom­pe­te?) Ich hab den ges­tern im Zug immer wie­der auf repeat gehört. Die­ses Album ist eben etwas schwe­rer zugäng­lich.
Lukas: Ich find die­ses „Dra­ma-Dra­ma­ti­ker“ im Refrain so unfass­bar nerv­tö­tend.
Katha­ri­na: Ja, aber da haben wir eine Über­schnei­dung von Text/​Musik/​Aussage. Das ist so fein auf­ge­baut: Die Mäd­chen regen sich über die Jungs auf, die Jungs über die Mäd­chen, und die Ren­ter ste­hen für die Zuschau­er, die dann auch noch einen guten Rat parat haben – Früh­ver­grei­sung der Bes­ser­wis­ser Anfang 20… ach! Und alles ist immer so dra­ma­tisch, dabei pupst das Leben ein­fach unspek­ta­ku­lär vor sich hin. Und Judith Holo­fer­nes sagt im Inter­view: Es ist Zeit, mal weni­ger zu wol­len und die Din­ge ein­fach mal gesche­hen zu las­sen.
Lukas: Das sagt sich natür­lich leicht, wenn man gera­de ein Album auf­ge­nom­men hat, auf dem man defi­ni­tiv zu viel gewollt hat.
Katha­ri­na: Hat man? Ich find nicht!
Lukas: Das drit­te Album war ja schon ein biss­chen über­am­bi­tio­niert, aber das neue lässt mich noch rat­lo­ser zurück als Toco­tro­nic. Viel­leicht bin ich auch ein­fach nicht gebaut für Intel­lek­tu­el­len-Pop.
Katha­ri­na: Ja, das ist scha­de, dass es viel­leicht zu „intel­lek­tu­ell“ und damit schwe­rer zugäng­lich ist… ande­rer­seits müs­sen WsH auch kei­ne Ansprü­che erfül­len. Judith hat auch gesagt, sie hät­te schon beim 3. Album etwas dämo­nisch gedacht: „Mal gucken, wer da jetzt noch mit­kommt.“
Lukas: Was natür­lich eine schö­ne Wei­ter­ent­wick­lung vom Slo­gan-Pop des ers­ten Albums ist. Wobei die Slo­gans ja nur ver­schach­tel­ter gewor­den sind.
Katha­ri­na: Das gan­ze Album ist im Prin­zip das ers­te und das zwei­te Album nur in bes­ser! Die The­men sind die glei­chen, immer!
Lukas: Na, die The­men sind bei unge­fähr jeder Band immer die­sel­ben.
Katha­ri­na: „Dra­ma­ti­ker“ wäre zum Bei­spiel „Geht aus­ein­an­der“.
Lukas: Die­ser Sprach­witz, der bei „Die Zeit heilt alle Wun­der“ noch char­mant und unver­braucht war (obwohl das im Rück­blick auch nähe­rungs­wei­se albern ist), ermü­det mich auf die Dau­er. Das wird so Chris­ti­an-Mor­gen­stern-mäßig, Heinz-Erhardt-esk.
Katha­ri­na: Ja, aber irgend­wie find ich das immer noch lus­tig: Dra­ma­ti­ker, Bati­ker, Sta­ti­ker, Talar­sti­cker, Star­ki­cker. „Wer zu viel frisst aus Frust ver­lässt danach oft die Bar dicker“ – ich muss immer grin­sen. Und das ist ja nur das eine Lied! War­te mal die ande­ren ab!

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Musik Digital

My name is Adam, I’m your biggest fan

Man kennt das ja aus den ein­schlä­gi­gen Büchern und den Schil­de­run­gen von Vätern, Onkels oder ande­ren alten Leu­ten: Wie die Men­schen frü­her vor dem elter­li­chen Radio geses­sen haben, das Mikro­fon des Kas­set­ten­re­kor­ders vor den Boxen und dann hof­fen, dass einer die­ser damals ver­mut­lich „hip“ oder „fet­zig“ genann­ten Songs läuft. Schnell auf „Auf­neh­men“ drü­cken und dann beten, dass der Mode­ra­tor sei­ne ver­damm­te Klap­pe hält. Ach, ich hab es doch selbst noch so gemacht!

Spä­ter kam dann das Musik­fern­se­hen und man konn­te den gan­zen Quatsch mit Video­re­cor­dern wie­der­ho­len, die natür­lich immer dann von Auf­nah­me­be­reit­schaft auf Stop wech­sel­ten, wenn der erhoff­te Clip end­lich kam. Ob man sich das Band mit den gesam­mel­ten Vide­os jemals anse­hen wür­de, war zweit­ran­gig.

Und dann: Das Inter­net. Mit dem Auf­kom­men von Tausch­bör­sen waren obsku­re B‑Seiten und Live­ver­sio­nen der Lieb­lings­bands plötz­lich in Reich­wei­te. Zwar tropf­ten sie anfangs nur in Modem-Geschwin­dig­keit durch die Lei­tung, aber hin­ter­her hat­te man (wenn die Lei­tung nicht unter­bro­chen wur­de) einen Song, den man rauf und run­ter hören konn­te. Man­che stell­te eine Band oder ein Künst­ler einen neu­en Song in schlech­ter Audio­qua­li­tät im soge­nann­ten Real­play­er ins Inter­net und man konn­te die Wie­der­ga­be an der Sound­kar­te mit­schnei­den – vor­aus­ge­setzt, die Band­brei­te reich­te für eine ruck­el­freie Wie­der­ga­be.

Damals habe ich auch noch phy­si­sche Sin­gles gekauft: Zehn, elf D‑Mark (spä­ter sechs, sie­ben Euro) für drei, vier Songs. Aber man hat­te den ers­ten Track des neu­en Travis‑, Cold­play- oder Oasis-Albums, bevor das end­lich auf den Markt kam, und man hat­te B‑Seiten. Man­che B‑Seiten aus die­ser Zeit habe ich öfter gehört als man­che Album­tracks aus der jün­ge­ren Schaf­fens­pha­se die­ser Bands.

Dann wur­de alles anders: Irgend­wann gab es kein Musik­fern­se­hen mehr und nach mei­ner Arbeit beim Cam­pus­ra­dio hat­te ich auch den Über­blick über Sin­gles ver­lo­ren. Alben erschie­nen ein­fach irgend­wann und man hat­te sie nicht mehr schon seit Wochen (weil: bemus­tert), son­dern bekam davon teil­wei­se gar nichts mehr mit. Die letz­ten Jah­re waren schwach, was mei­ne eige­ne Hin­ga­be und mein Fan­dom angeht. Dafür kauft man dann immer öfter die teu­re Spe­cial Edi­ti­on, deren zwei­te CD oder DVD dann unge­hört und unbe­se­hen im Regal ver­staubt, nach­dem man das eigent­li­che Album ein ein­zi­ges Mal in den Com­pu­ter gescho­ben hat, um es zu rip­pen. Oder es gibt gleich gar kei­nen phy­si­schen Ton­trä­ger mehr, son­dern nur noch die nack­te, digi­ta­le Musik.

In der letz­ten Zeit habe ich nicht viel neue Musik gehört: Seit dem Hald­ern vor allem abwech­selnd The Natio­nal und Del­phic, die das Ren­nen um das Album des Jah­res bis­her unter sich aus­ma­chen. Die neue Sin­gle von Wir Sind Hel­den habe ich zum ers­ten Mal gehört, als ich mir am Frei­tag das Album gekauft habe – von dem ich dann so ent­täuscht war, dass ich ihm bis­her noch kei­ne zwei­te Chan­ce gege­ben habe.

Dafür habe ich das Wie­der­erwa­chen mei­nes Fan­doms beob­ach­ten kön­nen: Stän­dig trieb ich mich auf der Web­site der Manic Street Pre­a­chers rum, bis dort end­lich das Video zur (ganz okay­en) neu­en Sin­gle ver­öf­fent­licht wur­de. In der Zwi­schen­zeit war ich dort aber immer­hin über die Ori­gi­nal­de­mo von „The Girl From Tiger Bay“ gestol­pert, das die Band für Shir­ley Bas­seys letz­tes Album geschrie­ben hat­te.

Und auch die Vor­bo­ten des gemein­sa­men Albums von Ben Folds und Nick Horn­by habe ich genau im Auge und ver­spü­re dank des Trai­lers sogar ech­te Vor­freu­de:

Mit den … äh: Akti­ons­künst­lern Pom­pla­moo­se haben Folds und Horn­by noch einen wei­te­ren Song auf­ge­nom­men (in dem Horn­by sogar selbst zu hören ist), des­sen Geschich­te Ben Folds sehr schön auf sei­ner Web­site erklärt:

Das klingt alles toll. Nach dem letzt­lich dann doch eher mit­tel­gu­ten „Way To Nor­mal“ freue ich mich tat­säch­lich auf das neue Album. Die Delu­xe-Edi­ti­on ist jeden­falls bestellt.

Die ers­te Hör­pro­be vom neu­en Jim­my-Eat-World-Album klingt übri­gens ganz schreck­lich.

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Musik Literatur

Der Saal wird still, die Lichter gehn aus

Sei­en wir ehr­lich: Wir Sind Hel­den sind so ziem­lich die lang­wei­ligs­te Band Deutsch­lands. Zwar wird man hier­zu­lan­de sowie­so kaum eine Band fin­den, die sich mal schlecht benimmt oder wenigs­tens mal ein paar Kol­le­gen disst, aber Wir Sind Hel­den sind immer noch eine Spur net­ter. Jetzt tou­ren sie sogar schon mit Baby! Und so eine Band will uns gera­de fünf Jah­re nach dem Durch­bruch ihre Geschich­te und ihren Tourall­tag erzäh­len? Auf 400 Sei­ten?

Wir Sind Hel­den sind aber natür­lich auch eine der sym­pa­thischs­ten Bands Deutsch­lands. Selbst als „Bri­git­te“ und „Poly­lux“, wo sie zu Hoch­zei­ten gefühlt in jeder Sen­dung por­trä­tiert wur­den, Judith Holo­fer­nes zur Klas­sen­spre­che­rin der Nati­on erklä­ren woll­ten und die Band droh­te, zum Sound­track­lie­fe­ran­ten von Attac-Demons­tra­tio­nen zu wer­den, sorg­te das Quar­tett immer mit genug Selbst­iro­nie dafür, dass man sie immer noch moch­te. Oder sie has­sen muss­te, weil sonst aus­nahms­los alle sie moch­ten. Die­se Wir Sind Hel­den haben jetzt „Infor­ma­tio­nen zu Tou­ren und ande­ren Ein­zel­tei­len“ ver­öf­fent­licht, eine Samm­lung alter Tour- und Stu­dio­ta­ge­bü­cher, ange­rei­chert mit ganz vie­len Zusatz­ge­schich­ten und lie­be­voll kom­pi­liert von den „Musikexpress“-Granden Josef Wink­ler und Albert Koch.

Wir haben die akti­ve Legen­den­bil­dung in einem frü­hen Sta­di­um ver­säumt und müs­sen nun damit leben: Drei Vier­tel der Hel­den haben sich beim, seufz, Som­mer­kurs einer Musik­hoch­schu­le ken­nen­ge­lernt.

Nun gut, wer unre­flek­tiert Dro­gen- und Sex­ge­schich­ten geschil­dert krie­gen will, kann ja „Scar Tis­sue“ von Antho­ny Kie­dis lesen, bei Wir Sind Hel­den gibt es erst mal län­ge­re Schil­de­run­gen des zag­haf­ten Ken­nen­ler­nens, die dafür jeder Mensch nach­voll­zie­hen kann, der sich mal mit ein paar Freun­den und deren Freun­den „so zum rum­zo­cken“ getrof­fen hat. Über­haupt: Das Hel­den-Buch soll­te man zur Pflicht­lek­tü­re von Nach­wuchs­mu­si­kern ernen­nen. Wenn sich die Band eupho­risch an die ers­ten (natür­lich ziem­lich schlech­ten) Auf­trit­te erin­nert, will man sofort auf die Büh­ne in egal wel­chem Jugend­zen­trum stür­men – und viel­leicht sogar in den Pro­be­raum. Wie man neben­her auch noch ohne ech­tes Manage­ment die Ange­bo­te von Plat­ten­fir­men ablehnt, die einen „top­down in GSA“ „brea­k­en“ wol­len, kann man sich bei den Hel­den zumin­dest abschau­en.

Dass das Buch aber trotz aus­führ­li­cher Schil­de­run­gen von Stu­dio­ar­beit und Live­be­trieb auch noch für Nicht-Insi­der inter­es­sant ist (sein dürf­te), ist der eigent­li­che Ver­dienst: Im Gegen­satz zum ver­gleich­ba­ren Tom­te-Tour­ta­ge­buch „Die Schön­heit der Chan­ce“ hat „Infor­ma­tio­nen zu Tou­ren und ande­ren Ein­zel­tei­len“ zwar den sper­ri­ge­ren Titel, erzählt aber sehr viel all­ge­mein­ver­ständ­li­cher und weit weni­ger puber­tär vom Tour-All­tag. Das könn­te natür­lich auch dar­an lie­gen, dass die bei­den Bands so grund­ver­schie­den sind, wie Thees Uhl­mann im Buch noch mal erklä­ren darf. Als Mehr­wert hängt dem Buch noch ein Glos­sar an, in dem von „A&R“ über „Night­li­ner“ bis zum sen­sa­tio­nell däm­li­chen Wort „Venue“ („Auf­tritts­ort“) alle Begrif­fe erklärt wer­den, die im Musik­ge­schäft so wich­tig sind. Dar­über freu­en sich sicher auch Musi­ker, Musik­jour­na­lis­ten und Musik­in­dus­tri­el­le, die zwar täg­lich mit die­sen Begrif­fen han­tie­ren müs­sen, sich aber nie trau­en wür­den, nach deren Bedeu­tung zu fra­gen.

400 Sei­ten sind recht viel, um dar­auf knapp sie­ben Jah­re Band­ge­schich­te zu erzäh­len. Den Groß­teil nimmt dabei der Weg bis zum uner­war­te­ten Erfolg des Debüt­al­bums „Die Rekla­ma­ti­on“ ein, aber das war ja auch eine span­nen­de Zeit und man merkt den klug mon­tier­ten Erzäh­lun­gen der Band­mit­glie­der an, wie unglaub­lich die­se Erfah­run­gen für sie auch heu­te noch sein müs­sen. Man hört das Zweit­werk „Von hier an blind“ mit etwas ande­ren Ohren, wenn man um den Druck weiß, der damals auf den Musi­kern las­te­te, und man glaubt es ihnen ger­ne, wie befrei­end es gewe­sen sein muss, als die Auf­merk­sam­keit im ver­gan­ge­nen Jahr etwas nach­ließ.

Am Ende hat man das Gefühl, die Band und ihre Mit­glie­der wirk­lich ken­nen­ge­lernt zu haben. Bei der Scho­nungs­lo­sig­keit, mit der eige­ne Feh­ler ein­ge­stan­den und eige­ne Lügen in der Ver­gan­gen­heit als sol­che ent­larvt wer­den, muss die­ses Buch ein­fach der Wahr­heit ent­spre­chen. Wenn etwas nervt, dann der wie­der­hol­te Hin­weis auf die eige­ne Unkom­mer­zia­li­tät: Kei­ne Fir­men­ver­an­stal­tun­gen, Wer­be­ban­ner am Kon­zert­ort bit­te abneh­men – aber dann begeis­tert anneh­men, wenn bei „Rock am Ring“, die­sem Mar­ke­ting­fes­ti­val mit inte­grier­tem Kon­zert­be­trieb, der Head­li­ner abspringt! Wenn die Band sich dann aller­dings über die Rezep­ti­on am Nür­burg­ring freut, glaubt man ihnen schon fast wie­der, dass dort tat­säch­lich mal für die Län­ge eines Kon­zerts kei­ne Hun­dert­tau­send Dosen­bier-Asis, son­dern ech­te Musik­fans auf dem Gelän­de her­um­lie­fen.

Am Ende weiß man: Wir Sind Hel­den wer­den nie Rock’n’Roll sein, sind aber grund­sym­pa­thisch. Sie machen tol­le Musik und kön­nen sogar Bücher schrei­ben. Das soll ihnen erst mal einer nach­ma­chen.

Wir Sind Hel­den – Infor­ma­tio­nen zu Tou­ren und ande­ren Ein­zel­tei­len
Fischer Ver­lag
12,95 Euro

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Musik Digital

Allerletztes.fm

Ich fin­de, ich habe noch nicht genug Sta­tis­ti­ken und Lis­ten für 2007 gepos­tet. Des­we­gen hier und jetzt als Zuga­be: die Aus­wer­tung mei­nes last.fm-Accounts!

Meist­ge­hör­te Songs
1. Tra­vis – Col­der (40 Mal)
2. Tra­vis – Batt­le­ships (35)
3. Tra­vis – Clo­ser (32)
4. Wir Sind Hel­den – The Geek (Shall Inhe­rit) (29)
5. Kai­ser Chiefs – Ruby (27)
6. Kili­ans – Fight The Start (25)
6. Bloc Par­ty – I Still Remem­ber (25)
8. Shout Out Louds – Tonight I Have To Lea­ve It (24)
8. The Kil­lers – Read My Mind (24)
8. The Blood Arm – Sus­pi­cious Cha­rac­ter (24)
8. Mika – Grace Kel­ly (24)
12. Tra­vis – My Eyes (23)
12. Kili­ans – When Will I Ever Get Home (23)
12. Muff Pot­ter – Die Guten (23)
12. Rihan­na feat. Jay‑Z – Umbrel­la (23)
16. The Fray – How To Save A Life (22)
16. The Pos­tal Ser­vice – Such Gre­at Heights (22)
16. Bloc Par­ty – Sun­day (22)
16. Manic Street Pre­a­chers – Your Love Alo­ne Is Not Enough (22)
16. Tra­vis – Sel­fi­sh Jean (22)
21. The Fray – Over My Head (Cable Car) (21)
22. Manic Street Pre­a­chers – Indi­an Sum­mer (20)
22. Gui­ded By Voices – Hold On Hope (20)
22. Get Cape. Wear Cape. Fly – The Chro­nic­les Of A Bohe­mi­an Teen­ager (Part 2) (20)
22. Get Cape. Wear Cape. Fly – War Of The Worlds (20)

Meist­ge­hör­te Künst­ler
1. Tra­vis (534 Songs)
2. Manic Street Pre­a­chers (378)
3. The Kil­lers (313)
4. Jim­my Eat World (228)
5. Ben Folds (227)
6. R.E.M. (223)
7. Oasis (210)
8. Get Cape. Wear Cape. Fly (196)
9. Wir Sind Hel­den (191)
9. Ste­reo­pho­nics (191)
9. Ben Folds Five (191)
12. Muff Pot­ter (190)
13. Kili­ans (187)
14. Rob­bie Wil­liams (180)
15. Bloc Par­ty (177)
16. The Wall­flowers (173)
17. The Fray (165)
18. The Wea­k­erthans (160)
19. Tom­te (156)
20. Shout Out Louds (155)
20. The Ata­ris (155)
20. Lily Allen (155)
23. The Smas­hing Pump­kins (148)
24. Finn Brot­hers (145)
25. Mika (141)

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Fernsehen Digital

Aufguss 2007: Die Auswertung

Mit­te Dezem­ber, also noch vor Ende des Jah­res, aber weit nach den meis­ten ande­ren Maga­zi­nen, hat­te ich zur Leser­wahl geru­fen. Immer­hin 36 Leu­te haben teil­ge­nom­men, was ich für den Anfang schon mal ganz ordent­lich fin­de. Die Gewin­ner der Ver­lo­sung wer­den in Kür­ze gelost und benach­rich­tigt wur­den inzwi­schen gelost und benach­rich­tigt.

Nach­dem ich mich erst ein­mal in Excel ver­tieft und mir einen Plan gemacht hat­te ((Wen es wirk­lich inter­es­siert: Bei den Alben und Songs, wo jeder bis zu fünf Favo­ri­ten benen­nen durf­te, erfolg­te die Aus­wer­tung wie folgt: Für die Nr. 1 gab es fünf Punk­te, für Nr. 2 vier, usw.
Bei Punkt­gleich­heit ent­schied bei den Alben zunächst der höhe­re Durch­schnitts­wert (man­che Künst­ler kön­nen 10 Punk­te mit zwei Nen­nun­gen erhal­ten, ande­re mit fünf), anschlie­ßend der höchs­te Ein­zel­wert („ein­mal fünf Punk­te und ein­mal einer“ schlägt „zwei­mal drei Punk­te“). Waren auch die gleich, tei­len sich zwei Alben einen Platz.
Bei den Songs war das zwei­te Kri­te­ri­um dann nicht der höhe­re Durch­schnitts­wert, son­dern die Häu­fig­keit der Nen­nung. Ich den­ke, das ist bei einer Aus­wahl von zehn, zwölf Songs pro Album fai­rer, weil sich so ein bes­se­rer Trend able­sen lässt, bin aber für Ver­bes­se­rungs­vor­schlä­ge offen.)), war die Aus­wer­tung auch gar nicht mehr so schwie­rig. Aller­dings ist die Streu­ung bei 36 Teil­neh­mern und frei­er Aus­wahl natür­lich mit­un­ter ein wenig hoch, wes­we­gen es in man­chen Kate­go­rien gar kei­nen kla­ren Sie­ger gibt.

Aber sehen Sie sich die fol­gen­den Zah­len­kol­lo­nen am Bes­ten selbst an:

Album des Jah­res
1. Bloc Par­ty – A Weekend In The City (4,5%)
2. Arca­de Fire – Neon Bible (4,31%)
3. Radio­head – In Rain­bows (4,12%)
4. Maxï­mo Park – Our Earth­ly Plea­su­res (3,53%)
5. Die Fan­tas­ti­schen Vier – For­ni­ka (3,14%)
6. Toco­tro­nic – Kapi­tu­la­ti­on (2,75%)
7. Kili­ans – Kill The Kili­ans (2,75%)
8. Feist – The Remin­der (2,16%)
9. Wir sind Hel­den – Sound­so (2,16%)
10. Jamie T – Panic Pre­ven­ti­on (1,96%)
11. Jus­ti­ce – † (1,96%)
12. Kate Nash – Made Of Bricks (1,96%)
13. Beat­steaks – Lim­bo Mes­siah (1,76%)
14. Die Ärz­te – Jazz Ist Anders (1,76%)
15. The Fratel­lis – Cos­tel­lo Music /​ The Good, The Bad & The Queen – The Good, The Bad & The Queen (je 1,57%)
16. Inter­pol – Our Love To Admi­re /​ PJ Har­vey – White Chalk (je 1,37%)
17. Foo Figh­ters – Echo­es, Silence, Pati­ence And Grace (1,37%)
18. Kai­ser Chiefs – Yours Tru­ly, Angry Mob /​ Okker­vil River – The Stage Names (je 1,18%)
19. Mika – Life In Car­toon Moti­on (1,18%)
20. Arc­tic Mon­keys – Favou­ri­te Worst Night­ma­re (1,17%)

Song des Jah­res
1. Kai­ser Chiefs – Ruby (3,34%)
2. Die Ärz­te – Jun­ge (2,95%)
3. Kili­ans – When Will I Ever Get Home (2,55%)
4. Band Of Hor­ses – Is The­re A Ghost (1,77%)
5. Wir Sind Hel­den – The Geek (Shall Inhe­rit) (1,57%)
6. Foo Figh­ters – The Pre­ten­der /​ Maxï­mo Park – Books From Boxes /​ Razor­light – Ame­ri­ca (je 1,57%)
7. Inter­pol – The Hein­rich Maneu­ver /​ Shout Out Louds – Tonight I Have To Lea­ve It (je 1,38%)
8. Kate Nash – Foun­da­ti­ons /​ Mika – Grace Kel­ly (je 1,38%)
9. Jamie T. – Calm Down Dea­rest /​ Toco­tro­nic – Kapi­tu­la­ti­on (je 1,18%)
10. Arca­de Fire – No Cars Go /​ Ryan Adams – Good­night Rose (je 1,18%)

Band des Jah­res
1. Kili­ans (12,12%)
2. Beat­steaks (9,09%)
3. Arca­de Fire /​ Bloc Par­ty (je 6,06%)
4. Ani­mal Coll­ec­ti­ve /​ Arc­tic Mon­keys /​ Axxis /​ Bas­ta /​ Beg­in­ner /​ Cloud Cult /​ Die Ärz­te /​ Die Fan­tas­ti­schen Vier /​ Edi­tors /​ Good Shoes /​ Ike Reil­ly Ass­as­si­na­ti­on /​ Maxï­mo Park /​ Muse /​ Radio­head /​ Rot Front Ber­lin /​ Tegan And Sara /​ The Coral /​ The Good, The Bad & The Queen /​ The Natio­nal /​ The Red­walls /​ Toco­tro­nic /​ Tra­vis (je 3,03%)

Solo­künst­le­rin des Jah­res
1. Kate Nash (21,88%)
2. Amy Wine­house (12,5%)
3. Feist /​ Nel­ly Fur­ta­do (je 9,38%)
4. PJ Har­vey (6,25%)
5. Anna Tern­heim /​ Anne­ke van Gies­ber­gen /​ Beth Hart /​ Brit­ta Pers­son /​ Eilen Jewell /​ Emi­ly Hay­nes /​ Joan­na News­om /​ Kylie Mino­gue /​ Maria Mena /​ Rihan­na /​ Rói­sín Mur­phy /​ Rose Kemp /​ St. Vin­cent (je 3,13%)

Solo­künst­ler des Jah­res
1. Jack Peña­te /​ James Blunt /​ Jan Delay /​ Mika /​ Ryan Adams (je 5,88%)
2. Albert Ham­mond, Jr. /​ Ben Har­per /​ Bernd Bege­mann /​ Bill Cal­la­han /​ Black Fran­cis /​ Chris­ti­an Venus /​ Dami­en Rice /​ Deven­dra Ban­hart /​ Devin Town­send /​ Hagen Rether /​ Heinz Strunk /​ Her­bert Grö­ne­mey­er /​ Jamie T /​ Jason Isbell /​ Joe Bona­mas­sa /​ José Gon­zá­les /​ Marc Cohn /​ Patrick Wolf /​ Paul McCart­ney /​ Peter­Licht /​ Pohl­mann /​ Prinz Pi /​ Sage Fran­cis /​ Thees Uhl­mann (je 2,94%)

Liveact des Jah­res
1. Arca­de Fire /​ Beat­steaks /​ Bloc Par­ty (je 6,06%)
2. 2Raumwohnung /​ Amii­na /​ Ani­mal Coll­ec­ti­ve /​ Bas­ta /​ Deich­kind /​ Die Fan­tas­ti­schen Vier /​ Edi­tors /​ Ele­ment Of Crime /​ Fet­tes Brot /​ Inter­pol /​ Jan Delay /​ Kai­ser Chiefs /​ Mala­ju­be /​ Muse /​ Nine Inch Nails /​ Patrick Wolf /​ Pel­le Carl­berg /​ Queens Of The Stone Age /​ See­ed /​ Shawn Col­vin /​ Sub­way To Sal­ly /​ Take That /​ The Hives /​ The Hoid Ste­ady /​ The Kil­lers /​ The Pipet­tes /​ Tra­vis (je 3,03%)

New­co­mer des Jah­res
1. Kili­ans (34,38%)
2. Mika (9,38%)
3. Jus­ti­ce (6,25%)
4. Angry Teng /​ Bishi /​ Die Türen /​ Goo­se /​ Ha Ha Ton­ka /​ Jonas Gold­baum /​ Kate Nash /​ Lucky Soul /​ Marc Cohn /​ Mark Med­lock /​ Roger Cice­ro /​ Rose Kemp /​ The Nobody’s Faults /​ Tim­ba­land /​ Toni Kroos /​ Vox­t­rot (je 3,13%)

Musik­vi­deo des Jah­res
1. Bloc Par­ty – The Pray­er /​ Feist – 1234 /​ Kili­ans – Enforce Yours­elf /​ Tra­vis – Clo­ser (je 8,7%)
2. Beat­steaks – Cut Off The Top /​ Die Ärz­te – Jun­ge /​ Die Fan­tas­ti­schen Vier – Ern­ten was wir säen /​ Hel­lo­ween – As Long As I Fall /​ Jus­ti­ce – D.A.N.C.E. /​ Kate Nash – Foun­da­ti­ons /​ Muff Pot­ter – Foto­au­to­mat /​ Pink – Dear Mr. Pre­si­dent /​ Sigur Rós – Glo­so­li /​ Sport­freun­de Stil­ler – (Tu nur das) Was dein Herz dir sagt /​ The Hives feat. Tim­ba­land – Throw It On Me /​ The Kil­lers – Don’t Shoot Me San­ta /​ Toco­tro­nic – Kapi­tu­la­ti­on /​ Tokio Hotel – Through The Mon­so­on /​ Tra­vis – Sel­fi­sh Jean (je 1,35%)

Film des Jah­res
1. The Simpsons – Der Film (11,43%)
2. Auf der ande­ren Sei­te /​ Death Pro­of /​ Der Stern­wan­de­rer /​ Har­ry Pot­ter 5 /​ The Pres­ti­ge (je 5,71%)
3. 2 Tage Paris /​ Der letz­te König von Schott­land /​ Die Bourne-Ver­schwö­rung /​ Ein per­fek­ter Platz /​ Fluch der Kari­bik 3 /​ Hot Fuzz /​ Immer nie am Meer /​ Inland Empire /​ Lucky Num­ber Sle­vin /​ Nach 7 Tagen aus­ge­flit­tert /​ Ope­ra­ti­on King­dom /​ Pans Laby­rinth /​ Rata­touille /​ Schwar­ze Scha­fe /​ The Sci­ence Of Sleep /​ Shoot ‚Em Up /​ Shop­pen /​ Suns­hi­ne /​ Wer frü­her stirbt ist län­ger tot /​ Zodiac (je 2,86%)

Bes­te Fern­seh­se­rie
1. The Simpsons (14,71%)
2. Scrubs (11,76%)
3. Dr. House /​ Heroes /​ Pri­son Break (je 5,89%)
4. Batt­le­star Galac­ti­ca /​ Bos­ton Legal /​ Cali­for­ni­ca­ti­on /​ Chuck /​ Dex­ter /​ Dis­neys Kuz­cos Königs­klas­se /​ Dr. Psycho /​ Fami­ly Guy /​ Grey’s Ana­to­my /​ Life On Mars /​ Lost /​ Nip/​Tuck /​ Pri­va­te Prac­ti­ce /​ Six Feet Under /​ The IT Crowd /​ The Office (US) /​ Tür­kisch für Anfän­ger /​ Weeds /​ West Wing (je 2,94%)

Bes­te Fern­seh­sen­dung
1. Hart aber Fair /​ Schmidt & Pocher ((Natür­lich möch­te ich in kei­ner Wei­se die Urteils­fä­hig­keit mei­ner Leser anzwei­feln, aber: „Schmidt & Pocher“????ß)) /​ Sport­schau (je 7,41%)
2. …und bas­ta /​ 30 Jah­re Rock­pa­last /​ Akte /​ Das per­fek­te Din­ner /​ Ditt­sche /​ Euro­vi­si­on Song Con­test /​ Germany’s Next Top­mo­del /​ Heu­te /​ Karam­bo­la­ge /​ Krö­mer /​ Kul­tur­Zeit /​ Nano /​ Neu­es aus der Anstalt /​ Poly­lux /​ Schlag den Raab /​ Stras­sen­stars /​ Switch Rel­oa­ded /​ The Dai­ly Show /​ Was liest Du…? /​ Will­kom­men Öster­reich /​ Zapp (je 3,7%)

Bes­tes Blog
1. coffeeandtv.de (20%)
2. stefan-niggemeier.de/blog (17,14%)
3. bildblog.de (11,43%)
4. bestatterweblog.de (8,57%)
5. fernsehlexikon.de (5,71%)
6. agitpopblog.org /​ blog.zooplus.de /​ boingboing.com /​ claer-web.blogspot.com /​ fdog.org /​ gluehwein.junkies.ws /​ hauptstadtblog.de /​ iaas.uni-bremen.de/sprachblog /​ myblog.de/musikexpress /​ neuerdings.com /​ spiegelfechter.com /​ txt.twoday.net /​ usaerklaert.wordpress.com (je 2,86%)

Bes­te Web­site
1. last.fm (20%)
2. google.com /​ plattentests.de /​ twitter.com /​ wikipedia.org (je 6,67%)
3. 4chan.org /​ cicero.de /​ de.poneyvallee.com /​ fingers-welt.de /​ forum-fleischhaus.de /​ wdrmaus.de/spielen/mausspiele /​ insidekino.de /​ jayisgames.com /​ kingisdead-design.de /​ madsenmusik.de /​ myspace.com /​ popmatters.com /​ spiegel.de /​ studivz.net /​ sueddeutsche.de /​ thekilians-anhaenger.de (je 3,33%)

Bes­te Zeit­schrift
1. 11 Freun­de (13,33%)
2. Neon /​ Visi­ons (je 10%)
3. Galo­re /​ Musik­ex­press (je 6,67%)
4. brand eins /​ Chip Foto /​ Cice­ro /​ Der Spie­gel /​ Die Zeit /​ Dum­my /​ GeoEpo­che /​ Hom­mage /​ MAD Maga­zi­ne (US) /​ Mys­elf /​ NZZ Folio /​ Rapun­zel /​ Rol­ling Stone /​ TV Neu /​ Zeit Cam­pus /​ Zeit Wis­sen (je 3,33%)

Buch des Jah­res
1. Kha­led Hoss­ei­ni – Dra­chen­läu­fer /​ Tom­my Jaud – Mil­lio­när (je 6,67%)
2. Arnd Zeig­ler – Gewin­nen ist nicht wich­tig … /​ Farin Urlaub – Unter­wegs in Indi­en und Bhu­tan /​ Frank Schät­zing – Nach­rich­ten aus einem unbe­kann­ten Uni­ver­sum. Eine Zeit­rei­se durch die Mee­re /​ Franz Kaf­ka – Die Erzäh­lun­gen /​ Fried­rich Dür­ren­matt – Der Auf­trag /​ Geor­ge R.R. Mar­tin – A Feast For Crows /​ Gor­don Dah­l­quist – Die Glas­bü­cher der Traum­fres­ser /​ J. K. Row­ling – Har­ry Pot­ter 7 /​ Jef­fery Dea­ver – The Slee­ping Doll /​ John Dickie – Cosa Nos­t­ra /​ Jules Ver­ne – Zwan­zig­tau­send Mei­len unter dem Meer /​ Julia Franck – Die Mit­tags­frau /​ Kaz Coo­ke – Ach Du dickes Ei /​ Law­rence Wright – The Loo­ming Tower /​ Mar­kus Kav­ka – Elek­tri­sche Zahn­bürs­ten /​ Mat­thi­as Poli­ti­cky – Herr der Hör­ner /​ Nagel – Wo die wil­den Maden gra­ben /​ Phil­lip Roth – Exit Ghost /​ Rocko Scha­mo­ni – Risi­ko des Ruhms (Director’s Cut) /​ Straf­ge­setz­buch /​ Tad Wil­liams – Shadow­m­arch /​ Ter­ry Prat­chett – Klonk! /​ Ter­ry Prat­chett – Win­ters­mith /​ The ILC – The Gate­way to the Quan­tum Uni­ver­se /​ Vol­ker Strü­bing – Ein Zie­gel­stein für Dör­te /​ Wal­ter Moers – Der Schreck­sen­meis­ter (je 3,33%)

Per­son des Jah­res
1. Mei­ne Mama/​Frau/​Freundin/​Tochter/​Buchverkäuferin/​Mein bes­ter Freund (26,09%)
2. Anne Will (8,7%)
3. Al Gore /​ Doris Les­sing /​ Flo­ri­an Hen­ckel von Don­ners­marck /​ Franck Ribé­ry /​ Fritz Oster­may­er /​ Gün­ther Wall­raff /​ Hape Ker­ke­ling /​ Harald Schmidt /​ Hei­ner Brand /​ Hugo Cha­vez /​ Ich /​ Kylie Mino­gue /​ Ste­fan Nig­ge­mei­er /​ Ste­phen Col­bert /​ Suf­jan Ste­vens (je 3,5%)

Depp des Jah­res
1. Wolf­gang Schäub­le (17,86%)
2. Eva Her­man (14,29%)
3. Roland Koch (10,71%) ((Da hat sich Herr Koch aber rich­tig Mühe gege­ben und an den letz­ten Tagen noch alles raus­ge­holt mit sei­ner Stamm­tisch­rhe­to­rik.))
4. Brit­ney Spears (7,14%)
5. Bono Vox /​ Bri­git­te Zypries /​ David Has­sel­hof /​ Der Dieb von Tim Pritl­oves Note­book /​ Der Sän­ger von Maxi­mo Park /​ Det­lef D! Soest /​ Gün­ther Oet­tin­ger /​ Jan Ull­rich /​ Mat­thi­as Matus­sek /​ Paris Hil­ton /​ Ronald Pofalla /​ Ste­fan Raab /​ Ulli Hoe­neß /​ wohl ich (je 3,57%)

Wort des Jah­res
1. Klimadebatte/​Klimaschutz/​Klimawandel/​Weltklima (14,81%) ((Ähn­li­che Wor­te wur­den zusam­men­ge­fasst, damit das Ergeb­nis etwas aus­sa­ge­kräf­ti­ger wird.))
2. Prokrastination/​Prokrastinieren (11,11%)
3. aus­ge­rech­net /​ Fes­ti­val /​ gran­di­os /​ GröFaz /​ impak­tie­ren /​ Indie /​ Kapi­tu­la­ti­on /​ klar /​ läuft /​ Lok­füh­rer­streik /​ Nicht­rau­cher­schutz /​ pho­to­shop­pen /​ Pil­gern /​ Red­un­danz­angst /​ schnaf­tig /​ Tages­licht­taug­lich /​ Vor­rats­da­ten­spei­che­rung /​ Wah /​ Wan­der­bau­stel­le /​ Wii (je 3,7%)

Unwort des Jah­res
1. Klimakatastrophe/​Klimawandel (14,81%) ((Ähn­li­che Wor­te wur­den auch hier zusam­men­ge­fasst, damit das Ergeb­nis etwas aus­sa­ge­kräf­ti­ger wird.))
2. Abs­trak­te Gefährdungslage/​Gefährder (7,41%)
3. Auto­bahn /​ Bun­destro­ja­ner /​ Dro­gen­ent­zugs­kli­nik /​ Exzel­lenz /​ Gen­tri­fi­zie­rung /​ Gut­mensch /​ Hoch­zeit /​ Indie /​ Kli­ma /​ Klo­ni /​ Knut /​ Medi­en­mo­gul /​ Migra­ti­ons­hin­ter­grund /​ Min­dest­lohn /​ Mul­ti­mo­da­li­tät /​ Online­durch­su­chung /​ Ost­punk­te­ma­fia /​ Second Life /​ Stuff /​ Vor­rats­da­ten­spei­che­rung /​ Web 2.0 (je 3,7%)

Und jetzt will ich Dis­kus­sio­nen hören!

Kategorien
Musik

Listenpanik: Alben 2007

So ein Jahr geht ja dann doch schnel­ler zu Ende als man denkt: Zwar ist es irgend­wie absurd, noch vor Sil­ves­ter zurück­zu­bli­cken, aber unse­re hek­ti­sche, durch­or­ga­ni­sier­te Welt lässt sich von Logik nicht auf­hal­ten. Des­halb habe ich nach den Songs (bei denen ich am liebs­ten schon wie­der mit­tel­gro­ße Kor­rek­tu­ren vor­neh­men wür­de) jetzt mei­ne Alben des Jah­res 2007 sor­tiert, abge­packt und nie­der­ge­schrie­ben.

Zwar hat­te ich nach der Lek­tü­re der Jah­res­rück­schau im „Musik­ex­press“, des­sen Posi­ti­on als letz­tes von mir gele­se­nes Papier­ma­ga­zin damit auch stark ins Wan­ken gera­ten ist, kei­ne gro­ße Lust mehr, über die­ses mir plötz­lich belie­big und unspan­nend erschei­nen­de Musik­jahr zu schrei­ben, aber dann beguck­te ich mein CD-Regal und dach­te: „Jetzt erst recht!“

Und weil so vie­le Künst­ler auch in der Song-Lis­te ver­tre­ten waren, hab ich mir als Anspiel­tipps für die Alben mal ande­re Stü­cke aus­ge­sucht.

1. Bloc Par­ty – A Weekend In The City
Wo anfan­gen? Viel­leicht mit dem Erstau­nen dar­über, dass Bloc Par­ty ihr Erst­werk top­pen konn­ten. Oder doch damit, dass kein Pop-Album der letz­ten fünf Jah­re einen bes­se­ren Span­nungs­bo­gen hat­te? Mit der groß­ar­ti­gen Mischung aus Hoff­nung und Resi­gna­ti­on, Poli­tik und Lie­be, Tanz­bo­den und Kuschel­ecke? Die tol­len Rhyth­men loben, die wun­der­ba­ren Gitar­ren, die ast­rei­ne Pro­duk­ti­on von Jack­kni­fe Lee oder die über allem thro­nen­de Stim­me von Kele Oke­re­ke?
Bull­shit: Wenn einen ein Album am 30. Dezem­ber noch so begeis­tert wie am 2. Febru­ar, dann ist es wohl das Album des Jah­res.
Anspiel­tipp: „Sun­day“

2. Get Cape. Wear Cape. Fly – The Chro­nic­les Of A Bohe­mi­an Teen­ager
Ken­nen Sie Sam Duck­worth? Ich muss­te den Namen auch gera­de erst mal wie­der nach­schla­gen. Aber sei­ne Band Get Cape. Wear Cape. Fly soll­ten Sie ken­nen. So außer­ge­wöhn­lich, dass mir dazu nur so sinn­lo­se Beschrei­bun­gen wie „Akus­ti­ke­molek­tro“ ein­fal­len. Klingt tau­send­mal tol­ler als es sich anhört. Ein biss­chen froh bin ich aber schon, dass das Album erst nach den gro­ßen Sinn­kri­sen mei­ner Teen­ager-Jah­re erschie­nen ist.
Anspiel­tipp: „War Of The Worlds“

3. Kili­ans – Kill The Kili­ans
Es wäre eine schö­ne Gele­gen­heit, mit die­ser 35. Erwäh­nung der Band in die­sem Blog eine klei­ne dies­be­züg­li­che Pau­se ein­zu­le­gen. Ich glau­be, es ist schon alles gesagt, gesun­gen und gefilmt wor­den. Aber toll ist die Plat­te immer noch
Anspiel­tipp: „Some­thing To Arri­ve“

4. Stars – In Our Bed­room After The War
Die­se Kana­di­er: 33 Mil­lio­nen Ein­woh­ner, von denen etwa die Hälf­te in jeweils min­des­tens zwei Bands musi­ziert. Nicht alle sind so erfolg­reich wie Bryan Adams und Avril Lavi­gne, aber auch nicht alle machen so schlech­te Musik. Stars machen zum Bei­spiel ganz wun­der­ba­ren Indiepop, der zwi­schen Kon­zert­saal und Dis­co schwankt und sich mit gro­ßer Freu­de gleich­zei­tig bei The Smit­hs, Bee Gees und Phil Spec­tor bedient. Toll!
Anspiel­tipp: „Take Me To The Riot“

5. Shout Out Louds – Our Ill Wills
Das sel­be in grün schwe­disch. The Cure statt The Smit­hs und Abba statt Bee Gees, sonst aber genau­so gelun­ge­ner Indiepop wie bei Stars. Die Shout Out Louds lie­fer­ten mit „Tonight I Have To Lea­ve It“ mei­nen Song des Jah­res und sind auch bei den Alben wie­der ganz vor­ne mit dabei.
Anspiel­tipp: „Par­ents Livin­g­room“

6. The Wea­k­erthans – Reuni­on Tour
Schon wie­der Kana­di­er. Na ja, das Land habe ich ja oben schon aus­führ­lichst *hüs­tel* vor­ge­stellt, da freu­en wir uns lie­ber noch ein paar Zei­len über die­ses tol­le Album und wun­dern uns, dass kein Song in mei­ner Jah­res­bes­ten­lis­te gelan­det ist. Pein­lich, pein­lich. Wie’s klingt? Na ja, wenn ich jetzt wie­der „Indiepop“ schrei­be, glaub ich es mir ja lang­sam sel­ber nicht mehr. „Toll“ war auch schon zu oft, dann klingt es halt ein­fach so, wie ein Wea­k­erthans-Album im Jahr 2007 klin­gen soll­te. Logik­schlei­fe geschlos­sen, Zei­len gefüllt!
Anspiel­tipp: „Civil Twi­light“

7. Tra­vis – The Boy With No Name
Ja, gut: Ich bin Fan, Tra­vis wer­den wohl nie ein Album machen, das ich wirk­lich doof fin­de. Viel­leicht war es des­halb der doch eher irgend­wie ein biss­chen ent­täu­schen­de Vor­gän­ger „12 Memo­ries“, der mich „The Boy With No Name“ umso mehr mögen ließ. Aber was will man machen? Jede Men­ge schö­ne Melo­dien mit klu­gen Tex­ten, viel mehr braucht’s halt auch nicht für ein gutes Album.
Anspiel­tipp: „Col­der“

8. Toco­tro­nic – Kapi­tu­la­ti­on
Toco­tro­nic sind ein­fach mit jedem Album gut. Viel­leicht nicht so gut, dass man „Kapi­tu­la­ti­on“ gleich kra­kee­lend zum Album des Jah­res ernen­nen und der Band eine Vor­rei­ter­stel­lung in Wasauch­im­mer unter­stel­len muss, aber eben schon bes­ser als jedes ande­re deutsch­spra­chi­ge Album in die­sem Jahr. Freu­en wir uns auch auf das nächs­te Album und hof­fen, dass es nicht aus­ge­rech­net in einem Jahr mit den neu­en Wer­ken von Ele­ment Of Crime und Tom­te erscheint, was zu einem unnö­ti­gen Show­down füh­ren wür­de.
Anspiel­tipp: „Ver­schwör dich gegen dich“

9. The Wom­bats – A Gui­de To Love, Loss & Despe­ra­ti­on
Ja, was machen die denn da? Ich woll­te doch nie mehr „jun­ge fre­che bri­ti­sche Bands“ hören. Sie ste­hen mir sowas von bis hier, dass ich das zwei­te Arc­tic-Mon­keys-Album bis heu­te nicht gehört habe. Ein Feh­ler? Mir egal. Ich hab ja The Wom­bats und die sind bes­ser als alle ande­ren Bands, die ich alle nicht ken­ne.
Anspiel­tipp: „Kill The Direc­tor“

10. Under­world – Obli­vi­on With Bells
Ber­lin, Fried­rich­stra­ße. Okto­ber, Abend, Regen. Under­world machen aus dem Tou­ris­ten­tram­pel­pfad vor­bei an Luxus­kauf­häu­sern für ein, zwei Momen­te New York. Ralph Fien­nes wird in einem Auto an mir vor­bei gezo­gen. Alles fühlt sich so urban an – und das liegt ver­dammt­noch­mal nicht an der „Arm, aber sexy“-Metropole, son­dern an die­sem atem­be­rau­bend guten Elek­tro-Album.
Neu­lich sah ich das Video zu „Beau­tiful Burn­out“ im Fern­se­hen (GoTV, natür­lich): Über acht Minu­ten, über­haupt nicht welt­städ­tisch, son­dern klein, bil­lig, schmud­de­lig. Und trotz­dem hat­te ich wie­der ein Gefühl wie auf dem Gip­fel der Welt.
Anspiel­tipp: „Beau­tiful Burn­out“

11. The Blood Arm – Lie Lover Lie
Wie man sich mei­ne Gunst erspielt: Kla­vier neh­men, drauf­hau­en, semi-alber­ne Tex­te mehr­stim­mig anstim­men. So sind Ben Folds Five damals mei­ne Lieb­lings­band gewor­den, so ähn­lich haben sich The Blood Arm einen Platz in mei­ner Lis­te erkämpft.
Anspiel­tipp: „The Cha­sers“

12. Jus­ti­ce – †
Es ist mir bei­na­he unan­ge­nehm, die­se Plat­te zu nen­nen. Da könn­te man ja gleich Grö­ne­mey­er oder … äh: Bloc Par­ty neh­men, wenn man Kon­sens haben will. Egal, was die Musik­feuil­le­to­nis­ten jetzt schon wie­der für einen Trend her­bei­schrei­ben wol­len: Das Album mit dem Kreuz im Titel ist und bleibt super. Bit­te tan­zen Sie N.O.W.
Anspiel­tipp: „Tth­hee Ppaarrt­tyy“

13. Wir Sind Hel­den – Sound­so
Die ganz gro­ße Auf­merk­sam­keit in den Medi­en hat etwas nach­ge­las­sen, viel­leicht hat „Poly­lux“ nicht mal mehr einen Bei­trag über Judith Holo­fer­nes als „Stim­me ihrer Gene­ra­ti­on“ gebracht. Wir Sind Hel­den haben ihr Leben zurück und sind so gut wie am ers­ten Tag. Bei fast jeder Band hät­te ich Angst, dass sie einen Song wie „The Geek (Shall Inhe­rit)“ nicht mehr top­pen kön­nen wird, aber Wir Sind Hel­den machen seit „Denk­mal“ ja nichts ande­res. Also: Wei­ter­ma­chen!
Anspiel­tipp: „Sound­so“

13. The Kil­lers – Saw­dust
„Ey, Alter, das ist doch nur eine Rari­tä­ten­samm­lung! Was soll die denn bei den Alben des Jah­res? ‚Alben‘, hörst Du?“ Also bit­te, lie­be Stim­men in mei­nem Kopf: Seid still! Natür­lich ist das „nur“ eine Rari­tä­ten­samm­lung. Aber so man­che Band wäre froh, das als Album hin­zu­krie­gen! Man­che Sachen sind natür­lich etwas sehr absei­tig und wür­den auf einem „nor­ma­len“ Album viel­leicht über­for­dern, aber auf die­sem Zwi­schen­ding dür­fen sich The Kil­lers aus­to­ben. Mit Joy-Divi­si­on-Cover, Wes­tern­gi­tar­ren und Lou Reed. Mei­ne Pro­gno­se fürs drit­te Album: Da geht noch eini­ges!
Anspiel­tipp: „Move Away“

14. Jim­my Eat World – Cha­se This Light
Lie­be Kin­der, wenn Ihr nicht wollt, dass Ihr auch mal eher so mit­tel­mä­ßi­ge Alben so lan­ge hört, bis Ihr sie toll fin­det, dann wer­det bes­ser nie Fan!
Ratio­nal betrach­tet ist „Cha­se This Light“ immer noch ein rela­tiv unbe­deu­ten­des Album, das eine gan­ze Spur zu pop­pig pro­du­ziert wur­de. Tat­säch­lich ist es aber genau die Musik, die ich mor­gens auf dem Weg zur Uni hören möch­te. Oder nachts, wenn ich betrun­ken nach hau­se tau­me­le. Oder dazwi­schen. Also muss man ein­fach zu dem ste­hen, was man mag, und sagen: „Cha­se This Light“ ist doch ein ganz schö­nes Album, irgend­wie.
Anspiel­tipp: „Here It Goes“

15. Muff Pot­ter – Ste­ady Fremd­kör­per
Wie­so ist mir „Ste­ady Fremd­kör­per“ eigent­lich nie so ein treu­er Freund und Beglei­ter gewor­den wie die bei­den Vor­gän­ger­al­ben? Ver­mut­lich, weil das Album im Som­mer raus­kam, viel zu früh für kah­le Bäu­me und Blät­ter­matsch. Natür­lich ist es trotz­dem wie­der ein sehr gutes Album gewor­den, was ich mit einem sehr okay­en fünf­zehn­ten Platz in mei­ner Jah­res­hit­pa­ra­de noch ein­mal her­vor­he­ben möch­te.
Anspiel­tipp: „Das seh ich erst wenn ich’s glau­be“

16. Manic Street Pre­a­chers – Send Away The Tigers
Die Manics nach der Frisch­zel­len­kur: Zurück auf Anfang „Ever­y­thing Must Go“, zurück zu Pathos, gro­ßer Ges­te, Melan­cho­lie und Paro­len­dre­sche­rei. Es hielt sich letzt­lich nicht ganz so gut wie das inter­ne Vor­bild, aber „Send Away The Tigers“ ist trotz­dem ein gelun­ge­nes Album und ein guter Aus­gangs­punkt für einen Neu­an­fang.
Anspiel­tipp: „Indi­an Sum­mer“

17. Foo Figh­ters – Echo­es, Silence, Pati­ence And Grace
Und noch eine Band, die schon vor zehn Jah­ren hät­te auf die­ser Lis­te ste­hen kön­nen. Lang­sam wer­den die Hel­den unse­rer Jugend eben auch älter und wir somit offen­bar auch. Auf dem Album mit dem unmerk­bars­ten Titel der Sai­son merkt man davon aber noch nix, die Foo Figh­ters rocken so, als woll­ten sie Fall Out Boy, Good Char­lot­te und Kon­sor­ten zei­gen, wo die Gitar­re hängt. Dabei weiß das doch jedes Kind: tief.
Anspiel­tipp: „Long Road To Ruin“

18. Rihan­na – Good Girl Gone Bad
Tja, da müs­sen wir jetzt gemein­sam durch. Oder ich muss das erklä­ren, irgend­wie. „Umbrel­la“ ist halt ein Über­song, der über­wie­gen­de Rest ist auch recht gelun­gen und wenn schon irgend­was Mas­sen­taug­li­ches im Radio lau­fen muss, dann doch bit­te cle­ver pro­du­zier­te Songs mit einer char­man­ten Sän­ge­rin.
Anspiel­tipp: „Shut Up And Dri­ve“

19. Mari­ti­me – Here­sy And The Hotel Choir
Mari­ti­me gin­gen hier im Blog auch irgend­wie völ­lig unter, was sehr scha­de ist, weil sie mit ihrem drit­ten Album wie­der an die Qua­li­tät ihres Debüts anknüp­fen konn­ten. Viel­leicht wür­den die Beach Boys so klin­gen, wenn sie heu­te jung wären. (In Wahr­heit wäre Bri­an Wil­son wohl schon lan­ge völ­lig wahn­sin­nig oder tot, wenn er heu­te jung wäre.)
Anspiel­tipp: „Guns Of Nava­ro­ne“

20. Maxï­mo Park – Our Earth­ly Plea­su­res
Mit dem ers­ten Maxï­mo-Park-Album bin ich ja irgend­wie nie so ganz warm gewor­den: Natür­lich waren die Sin­gles super, aber so wirk­lich vom Hocker hau­en konn­te mich „A Cer­tain Trig­ger“ nie. Da ist „Our Earth­ly Plea­su­res“ eher ein Album zum Durch­hö­ren und Mögen. Dass Franz Fer­di­nand auch 2007 kaum ver­misst wur­den könn­te an Maxï­mo Park lie­gen.
Anspiel­tipp: „Pari­si­an Ski­es“

21. Crow­ded House – Time On Earth
Stel­len Sie sich vor, Ihr Kind wür­de sich in zwan­zig Jah­ren über eine Come­back von … sagen wir mal: Star­sail­or freu­en. Wür­den Sie da sagen „Aber Kind­chen, dafür bist Du doch trotz eige­ner Woh­nung, Rücken­lei­den und Uni-Abschluss viel zu jung“, oder wür­den Sie sich freu­en, dass er/​sie/​es gute Musik zu schät­zen weiß?
War­um habe ich eigent­lich immer das Gefühl, mich für mei­nen Musik­ge­schmack recht­fer­ti­gen zu müs­sen? „Time On Earth“ wäre doch auch toll, wenn die Musi­ker in mei­nem Alter wären.
Anspiel­tipp: „Eng­lish Trees“

22. Die Ärz­te – Jazz ist anders
Das soll­te man viel­leicht auch mal erwäh­nen, dass „Jazz ist anders“ das ers­te Album von Die Ärz­te ist, das ich wirk­lich gehört habe. Es ist aber auch ein sehr gelun­ge­nes Album, denn Bel­a­Fa­rin­Rod agie­ren sehr klug und fügen die ver­schie­dens­ten Musik­sti­le kunst­voll zu einem wirk­lich fei­nen Gesamt­bild, das mit „Spaß­punk“ oder ähn­li­chem wenig am Hut hat. Nur: „Jun­ge“ nervt inzwi­schen dann doch. Gewal­tig.
Anspiel­tipp: „Him­mel­blau“

23. Smas­hing Pump­kins – Zeit­geist
Sagt mal, wo kommt Ihr denn her? „Aus Dei­ner tris­ten, teil­zeit-depres­si­ven Teen­ager­zeit, bit­te sehr!“
Von mir aus hät­te es das Come­back der Smas­hing Pump­kins nicht gebraucht, zu pass­ge­nau war ihr Auf­tau­chen in und Ver­schwin­den aus mei­nem Leben damals gewe­sen. Jetzt sind sie (zur Hälf­te) aber doch wie­der da und wo sie sich schon mal die Mühe gemacht haben, kann man natür­lich das eigent­lich gar nicht mal schlech­te Album „Zeit­geist“ erwäh­nen, das irgend­wie aber auch sagen­haft unter­ging. Offen­bar war mein Leben nicht das ein­zi­ge, aus dem die Pump­kins zur rech­ten Zeit ver­schwun­den waren.
Anspiel­tipp: „Doomsday Clock“

24. Mika – Life In Car­toon Moti­on
Als Mika in Deutsch­land sei­nen ver­dien­ten Durch­bruch fei­er­te und kei­ne Stun­de mehr ver­ging, in der er nicht im Radio, Fern­se­hen oder in der Wer­bung zu hören war, war ziem­lich genau der Punkt erreicht, an dem ich sei­ne zucker­sü­ßen Pop­songs nicht mehr hören konn­te. Dabei war „My Inter­pre­ta­ti­on“, der bes­te von ihnen, doch gar nicht aus­ge­kop­pelt wor­den.
Anspiel­tipp: „My Inter­pre­ta­ti­on“

25. Bei­rut – The Fly­ing Club Cup
Auch Bei­rut sol­len in die­ser Lis­te nicht uner­wähnt blei­ben. Zwar fin­de ich das Debüt „Gulag Orke­star“, das ich auch erst in die­sem Jahr ent­deckt habe, ein biss­chen bes­ser, aber „The Fly­ing Club Cup“ ist mit sei­nem folk­lo­ris­ti­schen … äh: Indiepop auch ein sehr schö­nes Album. Der Tag, an dem ich die­ses Album hörend durch eine in mil­chig-röt­li­ches Licht getauch­te Nach­bar­schaft zur Uni stapf­te, wäre mit „sur­re­al“ recht pas­send umschrie­ben.
Anspiel­tipp: „The Penal­ty“

Kategorien
Musik

Listenpanik: Songs 2007

Nie­mand weiß so recht, war­um man sich aus­ge­rech­net immer den doch recht belie­bi­gen Zeit­raum eines Kalen­der­jah­res aus­sucht, um Lis­ten zu erstel­len von den Din­gen, die da waren und über die High­lights abstim­men zu las­sen. Aber es ist nun mal seit län­ge­rem so, dass im Dezem­ber zurück­ge­blickt, unver­gleich­li­ches ver­gli­chen und unbe­schreib­li­ches beschrie­ben wird. Und die­sem heid­ni­schen Brauch schlie­ße ich mich ger­ne an und eröff­ne mit der Lis­te mei­ner Songs Hym­nen des Jah­res:

1. Shout Out Louds – Tonight I Have To Lea­ve It
Der „Ach, das sind gar nicht The Cure?“-Song des Jah­res. Die Hym­ne des Hald­ern Pop Fes­ti­vals. Das Lied des Jah­res.

2. Kai­ser Chiefs – Ruby
Wie lang ist die Min­dest­halt­bar­keit für Mit­gröl­hym­nen? Erstaun­li­cher­wei­se doch schon fast ein gan­zes Jahr. Wenn man das Lied auch nach hun­dert Mal hören und im nüch­ter­nen Zustand noch gut fin­det, ist das schon die Sil­ber­me­dail­le wert.

3. Kili­ans – When Will I Ever Get Home
Let me intro­du­ce you to some fri­ends of mine. Gute Freun­de zu haben, die tol­le Musik machen, und sich mit ihnen über ihren Erfolg zu freu­en, ist das eine. Das ande­re ist, immer noch auf­rich­tig begeis­tert zu sein von einer mör­der­gu­ten Sta­di­on­rock-Hym­ne wie die Kili­ans die­se hier aus dem Ärmel geschüt­telt haben.

4. Wir Sind Hel­den – The Geek (Shall Inhe­rit)
Nicht, dass ich Wir Sind Hel­den nicht gene­rell für eine tol­le Band hal­ten wür­de, deren Auf­stieg ich seit bei­na­he dem ers­ten Tag mit Freu­den ver­fol­ge. Aber dass sie auf jedem ihrer guten bis sehr guten Alben immer noch einen Song drauf haben, der alle ande­ren um Mei­len über­ragt, macht sie noch ein biss­chen tol­ler. Nach „Denk­mal“ und „Wenn es pas­siert“ jetzt also „The Geek (Shall Inhe­rit)“, die Außen­sei­ter-Hym­ne des Jahr­zehnts.

5. Jus­ti­ce – D.A.N.C.E.
Viel­leicht der Kon­sens-Song des Jah­res: Ob Rocker, Hip-Hop­per oder Elek­tri­ker – auf „D.A.N.C.E.“ konn­ten sich (fast) alle eini­gen. Ein Tanz­bo­den­fül­ler son­der­glei­chen und ver­mut­lich eine der Num­mern, die man unse­ren Kin­dern in drei­ßig Jah­ren auf einem Sam­pler der „größ­ten Hym­nen der Nuller Jah­re“ im Tele­shop (bzw. des­sen Nach­nach­fol­ger) ver­kau­fen wird.

6. Just Jack – Starz In Their Eyes
Hip-Hop? Dis­co? Ein unglaub­lich gut gemach­ter Song mit einem sehr klu­gen Text und immensem Mit­wipp­f­ak­tor. Und jetzt las­sen Sie mich end­lich als Wer­be­tex­ter arbei­ten!

7. Mode­st Mou­se – Dash­board
Nach 14 Jah­ren Band­ge­schich­te gelang Mode­st Mou­se mit der ers­ten Sin­gle aus ihrem fünf­ten Album doch noch so etwas wie ein Durch­bruch. Mit die­ser Indiepop-Per­le, einem Ex-Schmitz an der Gitar­re und dem völ­lig über­dreh­ten Pira­ten-Video.

8. Bloc Par­ty – I Still Remem­ber
Bloc Par­ty haben mich mit ihrem Zweit­werk „A Weekend In The City“ so sehr über­zeugt, dass sie – so viel sei schon ver­ra­ten – zum zwei­ten Mal mein per­sön­li­ches Album des Jah­res stel­len. „I Still Remem­ber“ ist unter den alle­samt gro­ßen Songs der Plat­te der größ­te, weil er trotz des eher trau­ri­gen Tex­tes eine Eupho­rie ver­brei­tet, die einen für 3:50 Minu­ten alles ver­ges­sen lässt.

9. Tra­vis- Sel­fi­sh Jean
Wer hät­te gedacht, dass Tra­vis zehn Jah­re nach ihrem Debüt doch noch mal den Rock für sich ent­de­cken wür­den? Mit dem char­man­tes­ten „Lust For Life“-Ripoff seit … äh: „Lust For Life“ tan­zen sich die sym­pa­thischs­ten Schot­ten im Musik­ge­schäft in die Top 10.

10. Litt­le Man Tate – Euro­pean Lover
Wenn es die Kili­ans nicht gäbe, hät­ten Litt­le Man Tate gute Chan­cen auf mei­nen Titel „New­co­mer des Jah­res“. „Euro­pean Lover“ ist dabei der ein­gän­gigs­te, char­man­tes­te Song ihres Debüt­al­bums „About What You Know“.

11. Beat­steaks – Cut Off The Top
Zu den Beat­steaks muss man nicht mehr viel sagen, die haben immer schon fast alles rich­tig gemacht und mit „Lim­bo Mes­siah“ ist ihnen wie­der ein Top-Album gelun­gen. „Cut Off The Top“ besticht durch sei­nen trei­ben­den Beat und den phan­tas­ti­schen Mit­gr­öl-Refrain: „Dama­ge, dama­ge!“

12. Muff Pot­ter – Die Guten
War­um gibt es eigent­lich so vie­le gute deutsch­spra­chi­ge Songs über Bezie­hungs­en­den? Viel­leicht, weil es so vie­le deutsch­spra­chi­ge Songs über Bezie­hungs­en­den gibt und wenn man den gan­zen Müll von Revol­ver­held, Juli oder Sil­ber­mond weg­lässt, blei­ben eben die guten über. Oder, haha: „Die Guten“. Mit gewohnt tol­lem Text und schö­nen Jim­my-Eat-World-Gitar­ren errei­chen Muff Pot­ter ihre inzwi­schen schon tra­di­tio­nel­le Erwäh­nung auf mei­nen Bes­ten­lis­ten.

13. Rihan­na feat. Jay‑Z – Umbrel­la
Wenn ich an Kate­go­rien wie „Pein­lichs­tes Lieb­lings­lied“ glau­ben wür­de, stün­de die­ses Lied die­ses Jahr unan­ge­foch­ten auf Platz 1. Aber war­um soll­ten einem Lie­der, die man toll fin­det, pein­lich sein? Des­halb: „Umbrel­la“ ist ein tol­ler Song, der auch dann noch gut wäre, wenn Rihan­na eine dicke, alte Frau wäre. Punkt.

14. Babysham­bles – Deli­very
Wer Pete Doh­erty nur als Ex-Freund und Dro­gen­op­fer aus der Bou­le­vard­pres­se kennt, ist doof mag erstaunt sein, dass der Mann auch Musik macht – und zwar rich­tig gute. Mit der bes­ten Post-Liber­ti­nes-Sin­gle ever hat der Mann wie­der ein biss­chen an sei­nem Denk­mal gebaut, an des­sen Demon­ta­ge er sonst so eif­rig arbei­tet.

15. The Blood Arm – Sus­pi­cious Cha­rac­ter
Der Refrain des Jah­res: „I like all the girls and all the girls like me“, so lan­ge wie­der­holt, bis es der Dümms­te glaubt. Oder der Sän­ger selbst. Wenn man sol­che Rock­songs dann auch noch mit Kla­vie­ren auf­hübscht, kann man sich mei­ner Begeis­te­rung sicher sein.

16. Kate Nash – Foun­da­ti­ons
Irgend­wie schei­ne ich eine Schwä­che für Frau­en mit außer­ge­wöhn­li­chem bri­ti­schen Akzent zu haben. Was letz­tes Jahr Lily Allen war, ist die­ses Jahr Kate Nash. „Foun­da­ti­ons“ hat dar­über hin­aus einen char­man­ten Text, ein Kla­vier (s.o.) und ist sowie­so ein rund­her­um tol­ler Song.

17. The Wom­bats – Let’s Dance To Joy Divi­si­on
Erstaun­lich, dass es immer noch Bands gibt, die im Prin­zip genau die glei­che Musik wie alle ande­ren machen und trotz­dem viel, viel tol­ler sind. The Wom­bats sind so ein Fall einer mich über­ra­schen­der­wei­se begeis­tern­den Kapel­le, „Let’s Dance To Joy Divi­si­on“ eine äußerst gelun­ge­ne Sin­gle.

18. Lady Sove­reign – Love Me Or Hate Me
Dass die­ser Song in Deutsch­land kein Hit wur­de und Lady Sove­reign kein Star, hat mich dann doch über­rascht. Viel­leicht ist weib­lich, bri­tisch und rap­pen dann doch kei­ne Kom­bi­na­ti­on für „Bravo“-Leser. Scha­de eigent­lich, denn „Love Me Or Hate Me“ ist mein Hip-Hop-Song des Jah­res.

19. Stars – The Night Starts Here
Und hier die bei Cof­fee And TV am sträf­lichs­ten ver­nach­läs­sig­te Band des Jah­res: Stars. „In Our Bed­room After The War“ ist eine wahn­sin­nig gute Plat­te, die uns in der Lis­te der bes­ten Alben noch ein­mal recht weit vor­ne begeg­nen wird; „The Night Stars Here“ ist bes­ter orches­tra­ler Indiepop.

20. Maxï­mo Park – Girls Who Play Gui­tars
Maxï­mo Park waren neben Bloc Par­ty die span­nends­te Band der Class of 2005 und wie Bloc Par­ty haben auch sie die­ses Jahr ein über­zeu­gen­des Zweit­werk her­aus­ge­bracht. „Girls Who Play Gui­tars“ ist dabei noch einen Tacken bes­ser als die ande­ren Songs.

21. Bruce Springsteen – Radio Nowhe­re
Und hier der Alters­prä­si­dent mei­ner dies­jäh­ri­gen Bes­ten­lis­te, der Mann, den sie „Boss“ nen­nen. Wenn ich mit 56 noch Blog­ein­trä­ge schrei­be wie Bruce Springsteen Songs, wer­de ich mich sehr, sehr glück­lich schät­zen.

22. Mika – Grace Kel­ly
Wann fin­gen Mika und die­ser Song eigent­lich an zu ner­ven? Irgend­wann im Som­mer dürf­te es gewe­sen sein, wes­we­gen sich „Grace Kel­ly“ in der kon­ti­nu­ier­lich aktua­li­sier­ten Bes­ten­lis­te bestän­dig nach unten kämpf­te. Mit etwas Abstand betrach­tet ist das Lied dann aber immer noch ganz gut. Das kön­nen wir ja in zehn Jah­ren noch mal über­prü­fen.

23. Crow­ded House – Don’t Stop Now
Wen inter­es­sie­ren Led Zep­pe­lin, die vor 20 Mil­lio­nen Zuschau­ern hät­ten spie­len kön­nen? Das Come­back des Jah­res gelang Crow­ded House, die genau da wei­ter­ma­chen, wo sie vor elf Jah­ren auf­ge­hört haben: mit zeit­los-tol­len Pop­songs.

24. Toco­tro­nic – Imi­ta­tio­nen
Toco­tro­nic darf man jetzt wohl auch ruhi­gen Gewis­sens auf die Lis­te der Bands set­zen, die wohl nichts mehr falsch machen wer­den in ihrer Kar­rie­re. „Kapi­tu­la­ti­on“ ist wie­der ein her­aus­ra­gen­des, sehr klu­ges Album gewor­den, „Imi­ta­tio­nen“ eines der High­lights. „Dein gut ist mein gut /​ Dein schön ist mein schön.“

25. Ste­reo­pho­nics – Dai­sy Lane
Selbst auf ihren schwä­che­ren Alben hat­ten die Ste­reo­pho­nics immer min­des­tens einen Song, den ich noch gut fand. „Pull The Pin“ ist aber noch nicht mal ein schwa­ches Album. Das hyp­no­ti­sche „Dai­sy Lane“ ist den­noch das High­light der Plat­te und per­fekt geeig­net, die­se Lis­te zu beschlie­ßen.