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Müssen alle mit

Wenn das Jahr so wei­ter geht, wird am Ende fast jeder mei­ner Lieb­lings­künst­ler ein neu­es Album ver­öf­fent­licht haben. Bereits erschie­nen sind ja schon die Alben von R.E.M., kett­car, Cold­play, Death Cab For Cutie, Sigur Rós und Niz­lo­pi, von Tra­vis gab es die (recht gelun­ge­ne) „J. Smith EP“, das Album dazu kommt im Herbst. Eben­falls bereits erschie­nen ist das Solo­de­büt von Jakob Dylan (The Wall­flowers).

Neue Alben ver­öf­fent­li­chen wer­den noch Ben Folds („Way To Nor­mal“, Sep­tem­ber – noch ohne deut­sches Label), Ste­reo­pho­nics (jetzt zu viert), Oasis („Dig Out Your Soul“, 6. Okto­ber), The Ver­ve („Forth“, 18. August), Star­sail­or („All The Plans“) und Tom­te (irgend­wann im Herbst).

Einen neu­en Song haben Bloc Par­ty ges­tern vor­ge­stellt. Er hört auf den Namen „Mer­cu­ry“ und klingt … etwas anstren­gend.

Das wird ganz schön hart für mög­li­che New­co­mer, sich bei mir über­haupt Gehör zu ver­schaf­fen.

Nach­trag, 23:55 Uhr: Ich hab Hotel Lights ver­ges­sen. Deren neu­es Album „Fire­cra­cker Peo­p­le“ erscheint im August in den USA.

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Musik

Anschlussfehler

Travis - J. Smith EP (Albumcover)Ich ver­lie­re den Anschluss an mei­ne Lieb­lings­bands. Nicht nur, dass ich das neue Cold­play-Album schon vor zwei Wochen und damit eine Woche zu früh aus dem Plat­ten­la­den Elek­tro­groß­markt tra­gen woll­te (weil ich der Ankün­di­gung von Ste­fan Raab, das Album erschei­ne „die­se Woche“, Glau­ben geschenkt hat­te), ich hät­te auch fast eine wei­te­re wich­ti­ge Ankün­di­gung über­se­hen:

Tra­vis ver­öf­fent­li­chen am 30. Juni die „J. Smith EP“, den Vor­bo­ten zu ihrem neu­en Album „Ode To J Smith“, das auch schon im Herbst erschei­nen soll.

Fran Hea­ly, der beim Kon­zert im letz­ten Okto­ber gesagt hat­te, die Band wol­le jetzt ganz schnell ein neu­es Album auf­neh­men, hat damit Recht behal­ten.

Und die­se Ankün­di­gung klingt rich­tig toll:

The EP kicks off with J Smith, the title track from the forth­co­ming album Ode To J Smith, descri­bed by Fran as a 3 minu­te rock ope­ra, it enlists the talents of The Crouch End Fes­ti­val Cho­rus to add some epic sca­le to Travis’s rockiest outing sin­ce their debut EP All I Want To Do Is Rock. Also included are Get Up and Sarah, the lat­ter being unavailable else­whe­re.

Erschei­nen wird die EP übri­gens nur digi­tal und als limi­tier­tes Vinyl – auf Tra­vis‘ eige­nem Label Red Tele­pho­ne Box.

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Musik

Rockin‘ The Suburbs

Im Spät­herbst 1999 gin­gen Ben Folds Five, die Band, die ich gera­de und bis ans Ende aller Tage zu mei­ner Lieb­lings­band ernannt hat­te, in Deutsch­land auf Tour – im Auf­trag des „Rol­ling Stone“ und gemein­sam mit Tra­vis, die ich wenig spä­ter zu einer mei­ner abso­lu­ten Lieb­lings­bands ernann­te, und Gay Dad. Da Köln und Müns­ter für sech­zehn­jäh­ri­ge Dins­la­ke­ner unend­lich weit waren, ging ich auf kei­nes der Kon­zer­te und dach­te: „Die kom­men schon wie­der.“

Ein Jahr spä­ter hat­ten sich Ben Folds Five auf­ge­löst und Ben Folds kam das nächs­te Mal im Som­mer 2005 nach Deutsch­land. Mög­lich gewor­den war das durch die „Ben Folds Socie­ty“, die Unter­schrif­ten für eine Rück­kehr des Pia­no­ro­ckers nach Deutsch­land gesam­melt hat­te. Und natür­lich war ich bei bei­den Kon­zer­ten dabei, auch wenn das bedeu­te­te, sowohl nach Ber­lin, als auch nach Köln rei­sen zu müs­sen. Im ver­gan­ge­nen Jahr war ich immer­hin bei sei­nem Kon­zert in Köln dabei.

Die­ses Jahr muss ich Ben Folds nir­gend­wo­hin hin­ter­her­fah­ren müs­sen, die­ses Jahr spielt er einen Stein­wurf von mir ent­fernt: in der Zeche in Bochum.

Alle Tour­da­ten:
30.06.2008: Ham­burg, Grün­span
02.07.2008: Bochum, Zeche
03.07.2008: Mann­heim, Alte Feu­er­wa­che
05.07.2008: Bonn, Rhein­kul­tur-Fes­ti­val

Fei­ern wol­len wir die­se gute Nach­richt mit Folds‘ Ver­si­on eines mei­ner Lieb­lings­lie­der:

[Direkt­link: „Such Gre­at Heights“]

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Digital Musik

Allerletztes.fm

Ich fin­de, ich habe noch nicht genug Sta­tis­ti­ken und Lis­ten für 2007 gepos­tet. Des­we­gen hier und jetzt als Zuga­be: die Aus­wer­tung mei­nes last.fm-Accounts!

Meist­ge­hör­te Songs
1. Tra­vis – Col­der (40 Mal)
2. Tra­vis – Batt­le­ships (35)
3. Tra­vis – Clo­ser (32)
4. Wir Sind Hel­den – The Geek (Shall Inhe­rit) (29)
5. Kai­ser Chiefs – Ruby (27)
6. Kili­ans – Fight The Start (25)
6. Bloc Par­ty – I Still Remem­ber (25)
8. Shout Out Louds – Tonight I Have To Lea­ve It (24)
8. The Kil­lers – Read My Mind (24)
8. The Blood Arm – Sus­pi­cious Cha­rac­ter (24)
8. Mika – Grace Kel­ly (24)
12. Tra­vis – My Eyes (23)
12. Kili­ans – When Will I Ever Get Home (23)
12. Muff Pot­ter – Die Guten (23)
12. Rihan­na feat. Jay‑Z – Umbrel­la (23)
16. The Fray – How To Save A Life (22)
16. The Pos­tal Ser­vice – Such Gre­at Heights (22)
16. Bloc Par­ty – Sun­day (22)
16. Manic Street Pre­a­chers – Your Love Alo­ne Is Not Enough (22)
16. Tra­vis – Sel­fi­sh Jean (22)
21. The Fray – Over My Head (Cable Car) (21)
22. Manic Street Pre­a­chers – Indi­an Sum­mer (20)
22. Gui­ded By Voices – Hold On Hope (20)
22. Get Cape. Wear Cape. Fly – The Chro­nic­les Of A Bohe­mi­an Teen­ager (Part 2) (20)
22. Get Cape. Wear Cape. Fly – War Of The Worlds (20)

Meist­ge­hör­te Künst­ler
1. Tra­vis (534 Songs)
2. Manic Street Pre­a­chers (378)
3. The Kil­lers (313)
4. Jim­my Eat World (228)
5. Ben Folds (227)
6. R.E.M. (223)
7. Oasis (210)
8. Get Cape. Wear Cape. Fly (196)
9. Wir Sind Hel­den (191)
9. Ste­reo­pho­nics (191)
9. Ben Folds Five (191)
12. Muff Pot­ter (190)
13. Kili­ans (187)
14. Rob­bie Wil­liams (180)
15. Bloc Par­ty (177)
16. The Wall­flowers (173)
17. The Fray (165)
18. The Wea­k­erthans (160)
19. Tom­te (156)
20. Shout Out Louds (155)
20. The Ata­ris (155)
20. Lily Allen (155)
23. The Smas­hing Pump­kins (148)
24. Finn Brot­hers (145)
25. Mika (141)

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Zitatenstrauß: Fran Healy

Cof­fee-And-TV-Vor­satz für 2008: Ein paar neue Rubri­ken ein­füh­ren und sie auch wirk­lich durch­zie­hen. Nicht nach einer oder zwei Epi­so­den ein­fach aus­lau­fen las­sen.

Im aktu­el­len „Musik­ex­press“ (Janu­ar 2008) ist ein „Blind Date“ mit Tra­vis. Das Kon­zept ist so ein­fach wie (meist) gut: Man spielt Musi­kern ein paar Songs vor und schreibt auf, ob und wann sie das Lied erken­nen und was sie dazu sagen. Im kon­kre­ten Fall bekam Fran Hea­ly „Weird Fishes/​Arpeggi“ von Radio­head vor­ge­spielt. Und für einen Moment ant­wor­te­te nicht mehr der Schwie­ger­mut­ter-Dar­ling Fran­ny, son­dern ein generv­ter Hörer:

FRAN: Ist das die neue Radio­head?
Ja. Wie fin­dest Du Sie?
FRAN: Ich fin­de, dass Nigel God­rich wie üblich einen fan­tas­ti­schen Job gemacht hat. Sein Sound, sei­ne Pro­duk­ti­on ist fan­tas­tisch, ohne Nigel wür­de es Radio­head nicht geben. Aber ich sehe nicht den Sinn, Alben zu machen, die aus­ge­dehn­te Jams sind, über die er (Thom Yor­ke, Anm. d. R.) dann drü­ber­mur­melt. Es sol­le sich end­lich jemand ein Herz fas­sen und ihm sagen, bit­te schreib einen ver­damm­ten Song! Du bist näm­lich ein tol­ler Song­wri­ter. Und ein tol­ler Sän­ger. Aber das hier ist für mich ein­fach … (äfft Yor­kes lei­ern­den Gesang nach) „Woo­zy­woo­zi­woo …“ Fuck off! Ich hab’s satt.
Warst Du frü­her Fan?
FRAN: Ich war rie­si­ger Radio­head-Fan. Weil sie groß­ar­ti­ge Songs schrie­ben und er SANG. Heu­te ist es ihm offen­bar pein­lich, eine gute Melo­die zu schrei­ben. Er macht lie­ber die­se klei­nen Sound­col­la­gen. Den Leu­ten gefällt’s, klar, weil Radio­head zu mögen eine Life­style-Ent­schei­dung ist: „Ich mag Radio­head“, „Ich lese die­ses und jenes Maga­zin“, „Ich tra­ge die­se und jene Klei­dung“, „Ich bin die­se und jene Art Mensch“.
Wann ging die Ent­täu­schung los? Mit KID A?
FRAN: Nein, KID A war toll, damals. Aber dann fin­gen sie an, die­se glei­che Plat­te immer wie­der zu machen.

Hät­te von mir sein kön­nen …

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Musik

Listenpanik: Alben 2007

So ein Jahr geht ja dann doch schnel­ler zu Ende als man denkt: Zwar ist es irgend­wie absurd, noch vor Sil­ves­ter zurück­zu­bli­cken, aber unse­re hek­ti­sche, durch­or­ga­ni­sier­te Welt lässt sich von Logik nicht auf­hal­ten. Des­halb habe ich nach den Songs (bei denen ich am liebs­ten schon wie­der mit­tel­gro­ße Kor­rek­tu­ren vor­neh­men wür­de) jetzt mei­ne Alben des Jah­res 2007 sor­tiert, abge­packt und nie­der­ge­schrie­ben.

Zwar hat­te ich nach der Lek­tü­re der Jah­res­rück­schau im „Musik­ex­press“, des­sen Posi­ti­on als letz­tes von mir gele­se­nes Papier­ma­ga­zin damit auch stark ins Wan­ken gera­ten ist, kei­ne gro­ße Lust mehr, über die­ses mir plötz­lich belie­big und unspan­nend erschei­nen­de Musik­jahr zu schrei­ben, aber dann beguck­te ich mein CD-Regal und dach­te: „Jetzt erst recht!“

Und weil so vie­le Künst­ler auch in der Song-Lis­te ver­tre­ten waren, hab ich mir als Anspiel­tipps für die Alben mal ande­re Stü­cke aus­ge­sucht.

1. Bloc Par­ty – A Weekend In The City
Wo anfan­gen? Viel­leicht mit dem Erstau­nen dar­über, dass Bloc Par­ty ihr Erst­werk top­pen konn­ten. Oder doch damit, dass kein Pop-Album der letz­ten fünf Jah­re einen bes­se­ren Span­nungs­bo­gen hat­te? Mit der groß­ar­ti­gen Mischung aus Hoff­nung und Resi­gna­ti­on, Poli­tik und Lie­be, Tanz­bo­den und Kuschel­ecke? Die tol­len Rhyth­men loben, die wun­der­ba­ren Gitar­ren, die ast­rei­ne Pro­duk­ti­on von Jack­kni­fe Lee oder die über allem thro­nen­de Stim­me von Kele Oke­re­ke?
Bull­shit: Wenn einen ein Album am 30. Dezem­ber noch so begeis­tert wie am 2. Febru­ar, dann ist es wohl das Album des Jah­res.
Anspiel­tipp: „Sun­day“

2. Get Cape. Wear Cape. Fly – The Chro­nic­les Of A Bohe­mi­an Teen­ager
Ken­nen Sie Sam Duck­worth? Ich muss­te den Namen auch gera­de erst mal wie­der nach­schla­gen. Aber sei­ne Band Get Cape. Wear Cape. Fly soll­ten Sie ken­nen. So außer­ge­wöhn­lich, dass mir dazu nur so sinn­lo­se Beschrei­bun­gen wie „Akus­ti­ke­molek­tro“ ein­fal­len. Klingt tau­send­mal tol­ler als es sich anhört. Ein biss­chen froh bin ich aber schon, dass das Album erst nach den gro­ßen Sinn­kri­sen mei­ner Teen­ager-Jah­re erschie­nen ist.
Anspiel­tipp: „War Of The Worlds“

3. Kili­ans – Kill The Kili­ans
Es wäre eine schö­ne Gele­gen­heit, mit die­ser 35. Erwäh­nung der Band in die­sem Blog eine klei­ne dies­be­züg­li­che Pau­se ein­zu­le­gen. Ich glau­be, es ist schon alles gesagt, gesun­gen und gefilmt wor­den. Aber toll ist die Plat­te immer noch
Anspiel­tipp: „Some­thing To Arri­ve“

4. Stars – In Our Bed­room After The War
Die­se Kana­di­er: 33 Mil­lio­nen Ein­woh­ner, von denen etwa die Hälf­te in jeweils min­des­tens zwei Bands musi­ziert. Nicht alle sind so erfolg­reich wie Bryan Adams und Avril Lavi­gne, aber auch nicht alle machen so schlech­te Musik. Stars machen zum Bei­spiel ganz wun­der­ba­ren Indiepop, der zwi­schen Kon­zert­saal und Dis­co schwankt und sich mit gro­ßer Freu­de gleich­zei­tig bei The Smit­hs, Bee Gees und Phil Spec­tor bedient. Toll!
Anspiel­tipp: „Take Me To The Riot“

5. Shout Out Louds – Our Ill Wills
Das sel­be in grün schwe­disch. The Cure statt The Smit­hs und Abba statt Bee Gees, sonst aber genau­so gelun­ge­ner Indiepop wie bei Stars. Die Shout Out Louds lie­fer­ten mit „Tonight I Have To Lea­ve It“ mei­nen Song des Jah­res und sind auch bei den Alben wie­der ganz vor­ne mit dabei.
Anspiel­tipp: „Par­ents Livin­g­room“

6. The Wea­k­erthans – Reuni­on Tour
Schon wie­der Kana­di­er. Na ja, das Land habe ich ja oben schon aus­führ­lichst *hüs­tel* vor­ge­stellt, da freu­en wir uns lie­ber noch ein paar Zei­len über die­ses tol­le Album und wun­dern uns, dass kein Song in mei­ner Jah­res­bes­ten­lis­te gelan­det ist. Pein­lich, pein­lich. Wie’s klingt? Na ja, wenn ich jetzt wie­der „Indiepop“ schrei­be, glaub ich es mir ja lang­sam sel­ber nicht mehr. „Toll“ war auch schon zu oft, dann klingt es halt ein­fach so, wie ein Wea­k­erthans-Album im Jahr 2007 klin­gen soll­te. Logik­schlei­fe geschlos­sen, Zei­len gefüllt!
Anspiel­tipp: „Civil Twi­light“

7. Tra­vis – The Boy With No Name
Ja, gut: Ich bin Fan, Tra­vis wer­den wohl nie ein Album machen, das ich wirk­lich doof fin­de. Viel­leicht war es des­halb der doch eher irgend­wie ein biss­chen ent­täu­schen­de Vor­gän­ger „12 Memo­ries“, der mich „The Boy With No Name“ umso mehr mögen ließ. Aber was will man machen? Jede Men­ge schö­ne Melo­dien mit klu­gen Tex­ten, viel mehr braucht’s halt auch nicht für ein gutes Album.
Anspiel­tipp: „Col­der“

8. Toco­tro­nic – Kapi­tu­la­ti­on
Toco­tro­nic sind ein­fach mit jedem Album gut. Viel­leicht nicht so gut, dass man „Kapi­tu­la­ti­on“ gleich kra­kee­lend zum Album des Jah­res ernen­nen und der Band eine Vor­rei­ter­stel­lung in Wasauch­im­mer unter­stel­len muss, aber eben schon bes­ser als jedes ande­re deutsch­spra­chi­ge Album in die­sem Jahr. Freu­en wir uns auch auf das nächs­te Album und hof­fen, dass es nicht aus­ge­rech­net in einem Jahr mit den neu­en Wer­ken von Ele­ment Of Crime und Tom­te erscheint, was zu einem unnö­ti­gen Show­down füh­ren wür­de.
Anspiel­tipp: „Ver­schwör dich gegen dich“

9. The Wom­bats – A Gui­de To Love, Loss & Despe­ra­ti­on
Ja, was machen die denn da? Ich woll­te doch nie mehr „jun­ge fre­che bri­ti­sche Bands“ hören. Sie ste­hen mir sowas von bis hier, dass ich das zwei­te Arc­tic-Mon­keys-Album bis heu­te nicht gehört habe. Ein Feh­ler? Mir egal. Ich hab ja The Wom­bats und die sind bes­ser als alle ande­ren Bands, die ich alle nicht ken­ne.
Anspiel­tipp: „Kill The Direc­tor“

10. Under­world – Obli­vi­on With Bells
Ber­lin, Fried­rich­stra­ße. Okto­ber, Abend, Regen. Under­world machen aus dem Tou­ris­ten­tram­pel­pfad vor­bei an Luxus­kauf­häu­sern für ein, zwei Momen­te New York. Ralph Fien­nes wird in einem Auto an mir vor­bei gezo­gen. Alles fühlt sich so urban an – und das liegt ver­dammt­noch­mal nicht an der „Arm, aber sexy“-Metropole, son­dern an die­sem atem­be­rau­bend guten Elek­tro-Album.
Neu­lich sah ich das Video zu „Beau­tiful Burn­out“ im Fern­se­hen (GoTV, natür­lich): Über acht Minu­ten, über­haupt nicht welt­städ­tisch, son­dern klein, bil­lig, schmud­de­lig. Und trotz­dem hat­te ich wie­der ein Gefühl wie auf dem Gip­fel der Welt.
Anspiel­tipp: „Beau­tiful Burn­out“

11. The Blood Arm – Lie Lover Lie
Wie man sich mei­ne Gunst erspielt: Kla­vier neh­men, drauf­hau­en, semi-alber­ne Tex­te mehr­stim­mig anstim­men. So sind Ben Folds Five damals mei­ne Lieb­lings­band gewor­den, so ähn­lich haben sich The Blood Arm einen Platz in mei­ner Lis­te erkämpft.
Anspiel­tipp: „The Cha­sers“

12. Jus­ti­ce – †
Es ist mir bei­na­he unan­ge­nehm, die­se Plat­te zu nen­nen. Da könn­te man ja gleich Grö­ne­mey­er oder … äh: Bloc Par­ty neh­men, wenn man Kon­sens haben will. Egal, was die Musik­feuil­le­to­nis­ten jetzt schon wie­der für einen Trend her­bei­schrei­ben wol­len: Das Album mit dem Kreuz im Titel ist und bleibt super. Bit­te tan­zen Sie N.O.W.
Anspiel­tipp: „Tth­hee Ppaarrt­tyy“

13. Wir Sind Hel­den – Sound­so
Die ganz gro­ße Auf­merk­sam­keit in den Medi­en hat etwas nach­ge­las­sen, viel­leicht hat „Poly­lux“ nicht mal mehr einen Bei­trag über Judith Holo­fer­nes als „Stim­me ihrer Gene­ra­ti­on“ gebracht. Wir Sind Hel­den haben ihr Leben zurück und sind so gut wie am ers­ten Tag. Bei fast jeder Band hät­te ich Angst, dass sie einen Song wie „The Geek (Shall Inhe­rit)“ nicht mehr top­pen kön­nen wird, aber Wir Sind Hel­den machen seit „Denk­mal“ ja nichts ande­res. Also: Wei­ter­ma­chen!
Anspiel­tipp: „Sound­so“

13. The Kil­lers – Saw­dust
„Ey, Alter, das ist doch nur eine Rari­tä­ten­samm­lung! Was soll die denn bei den Alben des Jah­res? ‚Alben‘, hörst Du?“ Also bit­te, lie­be Stim­men in mei­nem Kopf: Seid still! Natür­lich ist das „nur“ eine Rari­tä­ten­samm­lung. Aber so man­che Band wäre froh, das als Album hin­zu­krie­gen! Man­che Sachen sind natür­lich etwas sehr absei­tig und wür­den auf einem „nor­ma­len“ Album viel­leicht über­for­dern, aber auf die­sem Zwi­schen­ding dür­fen sich The Kil­lers aus­to­ben. Mit Joy-Divi­si­on-Cover, Wes­tern­gi­tar­ren und Lou Reed. Mei­ne Pro­gno­se fürs drit­te Album: Da geht noch eini­ges!
Anspiel­tipp: „Move Away“

14. Jim­my Eat World – Cha­se This Light
Lie­be Kin­der, wenn Ihr nicht wollt, dass Ihr auch mal eher so mit­tel­mä­ßi­ge Alben so lan­ge hört, bis Ihr sie toll fin­det, dann wer­det bes­ser nie Fan!
Ratio­nal betrach­tet ist „Cha­se This Light“ immer noch ein rela­tiv unbe­deu­ten­des Album, das eine gan­ze Spur zu pop­pig pro­du­ziert wur­de. Tat­säch­lich ist es aber genau die Musik, die ich mor­gens auf dem Weg zur Uni hören möch­te. Oder nachts, wenn ich betrun­ken nach hau­se tau­me­le. Oder dazwi­schen. Also muss man ein­fach zu dem ste­hen, was man mag, und sagen: „Cha­se This Light“ ist doch ein ganz schö­nes Album, irgend­wie.
Anspiel­tipp: „Here It Goes“

15. Muff Pot­ter – Ste­ady Fremd­kör­per
Wie­so ist mir „Ste­ady Fremd­kör­per“ eigent­lich nie so ein treu­er Freund und Beglei­ter gewor­den wie die bei­den Vor­gän­ger­al­ben? Ver­mut­lich, weil das Album im Som­mer raus­kam, viel zu früh für kah­le Bäu­me und Blät­ter­matsch. Natür­lich ist es trotz­dem wie­der ein sehr gutes Album gewor­den, was ich mit einem sehr okay­en fünf­zehn­ten Platz in mei­ner Jah­res­hit­pa­ra­de noch ein­mal her­vor­he­ben möch­te.
Anspiel­tipp: „Das seh ich erst wenn ich’s glau­be“

16. Manic Street Pre­a­chers – Send Away The Tigers
Die Manics nach der Frisch­zel­len­kur: Zurück auf Anfang „Ever­y­thing Must Go“, zurück zu Pathos, gro­ßer Ges­te, Melan­cho­lie und Paro­len­dre­sche­rei. Es hielt sich letzt­lich nicht ganz so gut wie das inter­ne Vor­bild, aber „Send Away The Tigers“ ist trotz­dem ein gelun­ge­nes Album und ein guter Aus­gangs­punkt für einen Neu­an­fang.
Anspiel­tipp: „Indi­an Sum­mer“

17. Foo Figh­ters – Echo­es, Silence, Pati­ence And Grace
Und noch eine Band, die schon vor zehn Jah­ren hät­te auf die­ser Lis­te ste­hen kön­nen. Lang­sam wer­den die Hel­den unse­rer Jugend eben auch älter und wir somit offen­bar auch. Auf dem Album mit dem unmerk­bars­ten Titel der Sai­son merkt man davon aber noch nix, die Foo Figh­ters rocken so, als woll­ten sie Fall Out Boy, Good Char­lot­te und Kon­sor­ten zei­gen, wo die Gitar­re hängt. Dabei weiß das doch jedes Kind: tief.
Anspiel­tipp: „Long Road To Ruin“

18. Rihan­na – Good Girl Gone Bad
Tja, da müs­sen wir jetzt gemein­sam durch. Oder ich muss das erklä­ren, irgend­wie. „Umbrel­la“ ist halt ein Über­song, der über­wie­gen­de Rest ist auch recht gelun­gen und wenn schon irgend­was Mas­sen­taug­li­ches im Radio lau­fen muss, dann doch bit­te cle­ver pro­du­zier­te Songs mit einer char­man­ten Sän­ge­rin.
Anspiel­tipp: „Shut Up And Dri­ve“

19. Mari­ti­me – Here­sy And The Hotel Choir
Mari­ti­me gin­gen hier im Blog auch irgend­wie völ­lig unter, was sehr scha­de ist, weil sie mit ihrem drit­ten Album wie­der an die Qua­li­tät ihres Debüts anknüp­fen konn­ten. Viel­leicht wür­den die Beach Boys so klin­gen, wenn sie heu­te jung wären. (In Wahr­heit wäre Bri­an Wil­son wohl schon lan­ge völ­lig wahn­sin­nig oder tot, wenn er heu­te jung wäre.)
Anspiel­tipp: „Guns Of Nava­ro­ne“

20. Maxï­mo Park – Our Earth­ly Plea­su­res
Mit dem ers­ten Maxï­mo-Park-Album bin ich ja irgend­wie nie so ganz warm gewor­den: Natür­lich waren die Sin­gles super, aber so wirk­lich vom Hocker hau­en konn­te mich „A Cer­tain Trig­ger“ nie. Da ist „Our Earth­ly Plea­su­res“ eher ein Album zum Durch­hö­ren und Mögen. Dass Franz Fer­di­nand auch 2007 kaum ver­misst wur­den könn­te an Maxï­mo Park lie­gen.
Anspiel­tipp: „Pari­si­an Ski­es“

21. Crow­ded House – Time On Earth
Stel­len Sie sich vor, Ihr Kind wür­de sich in zwan­zig Jah­ren über eine Come­back von … sagen wir mal: Star­sail­or freu­en. Wür­den Sie da sagen „Aber Kind­chen, dafür bist Du doch trotz eige­ner Woh­nung, Rücken­lei­den und Uni-Abschluss viel zu jung“, oder wür­den Sie sich freu­en, dass er/​sie/​es gute Musik zu schät­zen weiß?
War­um habe ich eigent­lich immer das Gefühl, mich für mei­nen Musik­ge­schmack recht­fer­ti­gen zu müs­sen? „Time On Earth“ wäre doch auch toll, wenn die Musi­ker in mei­nem Alter wären.
Anspiel­tipp: „Eng­lish Trees“

22. Die Ärz­te – Jazz ist anders
Das soll­te man viel­leicht auch mal erwäh­nen, dass „Jazz ist anders“ das ers­te Album von Die Ärz­te ist, das ich wirk­lich gehört habe. Es ist aber auch ein sehr gelun­ge­nes Album, denn Bel­a­Fa­rin­Rod agie­ren sehr klug und fügen die ver­schie­dens­ten Musik­sti­le kunst­voll zu einem wirk­lich fei­nen Gesamt­bild, das mit „Spaß­punk“ oder ähn­li­chem wenig am Hut hat. Nur: „Jun­ge“ nervt inzwi­schen dann doch. Gewal­tig.
Anspiel­tipp: „Him­mel­blau“

23. Smas­hing Pump­kins – Zeit­geist
Sagt mal, wo kommt Ihr denn her? „Aus Dei­ner tris­ten, teil­zeit-depres­si­ven Teen­ager­zeit, bit­te sehr!“
Von mir aus hät­te es das Come­back der Smas­hing Pump­kins nicht gebraucht, zu pass­ge­nau war ihr Auf­tau­chen in und Ver­schwin­den aus mei­nem Leben damals gewe­sen. Jetzt sind sie (zur Hälf­te) aber doch wie­der da und wo sie sich schon mal die Mühe gemacht haben, kann man natür­lich das eigent­lich gar nicht mal schlech­te Album „Zeit­geist“ erwäh­nen, das irgend­wie aber auch sagen­haft unter­ging. Offen­bar war mein Leben nicht das ein­zi­ge, aus dem die Pump­kins zur rech­ten Zeit ver­schwun­den waren.
Anspiel­tipp: „Doomsday Clock“

24. Mika – Life In Car­toon Moti­on
Als Mika in Deutsch­land sei­nen ver­dien­ten Durch­bruch fei­er­te und kei­ne Stun­de mehr ver­ging, in der er nicht im Radio, Fern­se­hen oder in der Wer­bung zu hören war, war ziem­lich genau der Punkt erreicht, an dem ich sei­ne zucker­sü­ßen Pop­songs nicht mehr hören konn­te. Dabei war „My Inter­pre­ta­ti­on“, der bes­te von ihnen, doch gar nicht aus­ge­kop­pelt wor­den.
Anspiel­tipp: „My Inter­pre­ta­ti­on“

25. Bei­rut – The Fly­ing Club Cup
Auch Bei­rut sol­len in die­ser Lis­te nicht uner­wähnt blei­ben. Zwar fin­de ich das Debüt „Gulag Orke­star“, das ich auch erst in die­sem Jahr ent­deckt habe, ein biss­chen bes­ser, aber „The Fly­ing Club Cup“ ist mit sei­nem folk­lo­ris­ti­schen … äh: Indiepop auch ein sehr schö­nes Album. Der Tag, an dem ich die­ses Album hörend durch eine in mil­chig-röt­li­ches Licht getauch­te Nach­bar­schaft zur Uni stapf­te, wäre mit „sur­re­al“ recht pas­send umschrie­ben.
Anspiel­tipp: „The Penal­ty“

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Musik

Listenpanik: Songs 2007

Nie­mand weiß so recht, war­um man sich aus­ge­rech­net immer den doch recht belie­bi­gen Zeit­raum eines Kalen­der­jah­res aus­sucht, um Lis­ten zu erstel­len von den Din­gen, die da waren und über die High­lights abstim­men zu las­sen. Aber es ist nun mal seit län­ge­rem so, dass im Dezem­ber zurück­ge­blickt, unver­gleich­li­ches ver­gli­chen und unbe­schreib­li­ches beschrie­ben wird. Und die­sem heid­ni­schen Brauch schlie­ße ich mich ger­ne an und eröff­ne mit der Lis­te mei­ner Songs Hym­nen des Jah­res:

1. Shout Out Louds – Tonight I Have To Lea­ve It
Der „Ach, das sind gar nicht The Cure?“-Song des Jah­res. Die Hym­ne des Hald­ern Pop Fes­ti­vals. Das Lied des Jah­res.

2. Kai­ser Chiefs – Ruby
Wie lang ist die Min­dest­halt­bar­keit für Mit­gröl­hym­nen? Erstaun­li­cher­wei­se doch schon fast ein gan­zes Jahr. Wenn man das Lied auch nach hun­dert Mal hören und im nüch­ter­nen Zustand noch gut fin­det, ist das schon die Sil­ber­me­dail­le wert.

3. Kili­ans – When Will I Ever Get Home
Let me intro­du­ce you to some fri­ends of mine. Gute Freun­de zu haben, die tol­le Musik machen, und sich mit ihnen über ihren Erfolg zu freu­en, ist das eine. Das ande­re ist, immer noch auf­rich­tig begeis­tert zu sein von einer mör­der­gu­ten Sta­di­on­rock-Hym­ne wie die Kili­ans die­se hier aus dem Ärmel geschüt­telt haben.

4. Wir Sind Hel­den – The Geek (Shall Inhe­rit)
Nicht, dass ich Wir Sind Hel­den nicht gene­rell für eine tol­le Band hal­ten wür­de, deren Auf­stieg ich seit bei­na­he dem ers­ten Tag mit Freu­den ver­fol­ge. Aber dass sie auf jedem ihrer guten bis sehr guten Alben immer noch einen Song drauf haben, der alle ande­ren um Mei­len über­ragt, macht sie noch ein biss­chen tol­ler. Nach „Denk­mal“ und „Wenn es pas­siert“ jetzt also „The Geek (Shall Inhe­rit)“, die Außen­sei­ter-Hym­ne des Jahr­zehnts.

5. Jus­ti­ce – D.A.N.C.E.
Viel­leicht der Kon­sens-Song des Jah­res: Ob Rocker, Hip-Hop­per oder Elek­tri­ker – auf „D.A.N.C.E.“ konn­ten sich (fast) alle eini­gen. Ein Tanz­bo­den­fül­ler son­der­glei­chen und ver­mut­lich eine der Num­mern, die man unse­ren Kin­dern in drei­ßig Jah­ren auf einem Sam­pler der „größ­ten Hym­nen der Nuller Jah­re“ im Tele­shop (bzw. des­sen Nach­nach­fol­ger) ver­kau­fen wird.

6. Just Jack – Starz In Their Eyes
Hip-Hop? Dis­co? Ein unglaub­lich gut gemach­ter Song mit einem sehr klu­gen Text und immensem Mit­wipp­f­ak­tor. Und jetzt las­sen Sie mich end­lich als Wer­be­tex­ter arbei­ten!

7. Mode­st Mou­se – Dash­board
Nach 14 Jah­ren Band­ge­schich­te gelang Mode­st Mou­se mit der ers­ten Sin­gle aus ihrem fünf­ten Album doch noch so etwas wie ein Durch­bruch. Mit die­ser Indiepop-Per­le, einem Ex-Schmitz an der Gitar­re und dem völ­lig über­dreh­ten Pira­ten-Video.

8. Bloc Par­ty – I Still Remem­ber
Bloc Par­ty haben mich mit ihrem Zweit­werk „A Weekend In The City“ so sehr über­zeugt, dass sie – so viel sei schon ver­ra­ten – zum zwei­ten Mal mein per­sön­li­ches Album des Jah­res stel­len. „I Still Remem­ber“ ist unter den alle­samt gro­ßen Songs der Plat­te der größ­te, weil er trotz des eher trau­ri­gen Tex­tes eine Eupho­rie ver­brei­tet, die einen für 3:50 Minu­ten alles ver­ges­sen lässt.

9. Tra­vis- Sel­fi­sh Jean
Wer hät­te gedacht, dass Tra­vis zehn Jah­re nach ihrem Debüt doch noch mal den Rock für sich ent­de­cken wür­den? Mit dem char­man­tes­ten „Lust For Life“-Ripoff seit … äh: „Lust For Life“ tan­zen sich die sym­pa­thischs­ten Schot­ten im Musik­ge­schäft in die Top 10.

10. Litt­le Man Tate – Euro­pean Lover
Wenn es die Kili­ans nicht gäbe, hät­ten Litt­le Man Tate gute Chan­cen auf mei­nen Titel „New­co­mer des Jah­res“. „Euro­pean Lover“ ist dabei der ein­gän­gigs­te, char­man­tes­te Song ihres Debüt­al­bums „About What You Know“.

11. Beat­steaks – Cut Off The Top
Zu den Beat­steaks muss man nicht mehr viel sagen, die haben immer schon fast alles rich­tig gemacht und mit „Lim­bo Mes­siah“ ist ihnen wie­der ein Top-Album gelun­gen. „Cut Off The Top“ besticht durch sei­nen trei­ben­den Beat und den phan­tas­ti­schen Mit­gr­öl-Refrain: „Dama­ge, dama­ge!“

12. Muff Pot­ter – Die Guten
War­um gibt es eigent­lich so vie­le gute deutsch­spra­chi­ge Songs über Bezie­hungs­en­den? Viel­leicht, weil es so vie­le deutsch­spra­chi­ge Songs über Bezie­hungs­en­den gibt und wenn man den gan­zen Müll von Revol­ver­held, Juli oder Sil­ber­mond weg­lässt, blei­ben eben die guten über. Oder, haha: „Die Guten“. Mit gewohnt tol­lem Text und schö­nen Jim­my-Eat-World-Gitar­ren errei­chen Muff Pot­ter ihre inzwi­schen schon tra­di­tio­nel­le Erwäh­nung auf mei­nen Bes­ten­lis­ten.

13. Rihan­na feat. Jay‑Z – Umbrel­la
Wenn ich an Kate­go­rien wie „Pein­lichs­tes Lieb­lings­lied“ glau­ben wür­de, stün­de die­ses Lied die­ses Jahr unan­ge­foch­ten auf Platz 1. Aber war­um soll­ten einem Lie­der, die man toll fin­det, pein­lich sein? Des­halb: „Umbrel­la“ ist ein tol­ler Song, der auch dann noch gut wäre, wenn Rihan­na eine dicke, alte Frau wäre. Punkt.

14. Babysham­bles – Deli­very
Wer Pete Doh­erty nur als Ex-Freund und Dro­gen­op­fer aus der Bou­le­vard­pres­se kennt, ist doof mag erstaunt sein, dass der Mann auch Musik macht – und zwar rich­tig gute. Mit der bes­ten Post-Liber­ti­nes-Sin­gle ever hat der Mann wie­der ein biss­chen an sei­nem Denk­mal gebaut, an des­sen Demon­ta­ge er sonst so eif­rig arbei­tet.

15. The Blood Arm – Sus­pi­cious Cha­rac­ter
Der Refrain des Jah­res: „I like all the girls and all the girls like me“, so lan­ge wie­der­holt, bis es der Dümms­te glaubt. Oder der Sän­ger selbst. Wenn man sol­che Rock­songs dann auch noch mit Kla­vie­ren auf­hübscht, kann man sich mei­ner Begeis­te­rung sicher sein.

16. Kate Nash – Foun­da­ti­ons
Irgend­wie schei­ne ich eine Schwä­che für Frau­en mit außer­ge­wöhn­li­chem bri­ti­schen Akzent zu haben. Was letz­tes Jahr Lily Allen war, ist die­ses Jahr Kate Nash. „Foun­da­ti­ons“ hat dar­über hin­aus einen char­man­ten Text, ein Kla­vier (s.o.) und ist sowie­so ein rund­her­um tol­ler Song.

17. The Wom­bats – Let’s Dance To Joy Divi­si­on
Erstaun­lich, dass es immer noch Bands gibt, die im Prin­zip genau die glei­che Musik wie alle ande­ren machen und trotz­dem viel, viel tol­ler sind. The Wom­bats sind so ein Fall einer mich über­ra­schen­der­wei­se begeis­tern­den Kapel­le, „Let’s Dance To Joy Divi­si­on“ eine äußerst gelun­ge­ne Sin­gle.

18. Lady Sove­reign – Love Me Or Hate Me
Dass die­ser Song in Deutsch­land kein Hit wur­de und Lady Sove­reign kein Star, hat mich dann doch über­rascht. Viel­leicht ist weib­lich, bri­tisch und rap­pen dann doch kei­ne Kom­bi­na­ti­on für „Bravo“-Leser. Scha­de eigent­lich, denn „Love Me Or Hate Me“ ist mein Hip-Hop-Song des Jah­res.

19. Stars – The Night Starts Here
Und hier die bei Cof­fee And TV am sträf­lichs­ten ver­nach­läs­sig­te Band des Jah­res: Stars. „In Our Bed­room After The War“ ist eine wahn­sin­nig gute Plat­te, die uns in der Lis­te der bes­ten Alben noch ein­mal recht weit vor­ne begeg­nen wird; „The Night Stars Here“ ist bes­ter orches­tra­ler Indiepop.

20. Maxï­mo Park – Girls Who Play Gui­tars
Maxï­mo Park waren neben Bloc Par­ty die span­nends­te Band der Class of 2005 und wie Bloc Par­ty haben auch sie die­ses Jahr ein über­zeu­gen­des Zweit­werk her­aus­ge­bracht. „Girls Who Play Gui­tars“ ist dabei noch einen Tacken bes­ser als die ande­ren Songs.

21. Bruce Springsteen – Radio Nowhe­re
Und hier der Alters­prä­si­dent mei­ner dies­jäh­ri­gen Bes­ten­lis­te, der Mann, den sie „Boss“ nen­nen. Wenn ich mit 56 noch Blog­ein­trä­ge schrei­be wie Bruce Springsteen Songs, wer­de ich mich sehr, sehr glück­lich schät­zen.

22. Mika – Grace Kel­ly
Wann fin­gen Mika und die­ser Song eigent­lich an zu ner­ven? Irgend­wann im Som­mer dürf­te es gewe­sen sein, wes­we­gen sich „Grace Kel­ly“ in der kon­ti­nu­ier­lich aktua­li­sier­ten Bes­ten­lis­te bestän­dig nach unten kämpf­te. Mit etwas Abstand betrach­tet ist das Lied dann aber immer noch ganz gut. Das kön­nen wir ja in zehn Jah­ren noch mal über­prü­fen.

23. Crow­ded House – Don’t Stop Now
Wen inter­es­sie­ren Led Zep­pe­lin, die vor 20 Mil­lio­nen Zuschau­ern hät­ten spie­len kön­nen? Das Come­back des Jah­res gelang Crow­ded House, die genau da wei­ter­ma­chen, wo sie vor elf Jah­ren auf­ge­hört haben: mit zeit­los-tol­len Pop­songs.

24. Toco­tro­nic – Imi­ta­tio­nen
Toco­tro­nic darf man jetzt wohl auch ruhi­gen Gewis­sens auf die Lis­te der Bands set­zen, die wohl nichts mehr falsch machen wer­den in ihrer Kar­rie­re. „Kapi­tu­la­ti­on“ ist wie­der ein her­aus­ra­gen­des, sehr klu­ges Album gewor­den, „Imi­ta­tio­nen“ eines der High­lights. „Dein gut ist mein gut /​ Dein schön ist mein schön.“

25. Ste­reo­pho­nics – Dai­sy Lane
Selbst auf ihren schwä­che­ren Alben hat­ten die Ste­reo­pho­nics immer min­des­tens einen Song, den ich noch gut fand. „Pull The Pin“ ist aber noch nicht mal ein schwa­ches Album. Das hyp­no­ti­sche „Dai­sy Lane“ ist den­noch das High­light der Plat­te und per­fekt geeig­net, die­se Lis­te zu beschlie­ßen.

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Literatur

Aus den Papierkörben der Weltliteratur (2)

Auf mei­ner Fest­plat­te habe ich wei­te­re Tex­te gefun­den, die vor mehr als einem hal­ben Jahr­zehnt ent­stan­den sind, bei denen ich aber der Mei­nung bin, dass man sie zumin­dest noch mal zur Blog­ver­fül­lung nut­zen kann.

So zum Bei­spiel der nun fol­gen­de Text, der im Deutsch­un­ter­richt bei eben jener Leh­re­rin ent­stand. Die Auf­ga­be war es, einen Text zu einem Bild zu schrei­ben, auf dem sich ein Mann mit bei­den Hän­den an einer Art Zaun abstützt, der sich in der Mit­te zu öff­nen scheint. (Ich hät­te die­ses Bild ger­ne ein­ge­scannt, habe es aber nicht mehr gefun­den.)

Des­halb steht über dem Text auch „Am Zaun“. Der Text und die Fuß­no­ten sind auf dem Stand vom 7. Juni 2001 und wur­den nur behut­sam an die gän­gi­gen Recht­schreib­re­geln ange­passt.

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Musik Print

„My Rice“: Travis werfen Sack um

Haben Sie sich je gefragt, wie eigent­lich die­se idio­ti­schen Mel­dun­gen „Pro­mi X hat Y gesagt“ auf der „Vermischtes“-Seite Ihrer Tages­zei­tung und auf der Start­sei­te von „Spie­gel Online“ ent­ste­hen?

Ich erklär Ihnen das mal gera­de anhand eines Bei­spiels: Der „Mann­hei­mer Mor­gen“ hat anläss­lich des anste­hen­den Tra­vis-Kon­zerts in Mann­heim ein Inter­view mit Tra­vis-Sän­ger Fran Hea­ly geführt. Dar­in kam auch der fol­gen­de Dia­log vor:

Sie sind mit einer Deut­schen ver­hei­ra­tet. Besu­chen Sie Deutsch­land auch pri­vat?

HEALY: Sie wer­den lachen: Nächs­tes Jahr zie­hen wir nach Ber­lin. Unser Sohn ist in einem Alter, wo Müt­ter gern zuhau­se sein wol­len. Der Boss hat also gespro­chen. Wir fol­gen.

Ber­lin war ja ein span­nen­des Pflas­ter für bri­ti­sche Musi­ker. Man den­ke an David Bowie oder U2 …

HEALY: Ja, wir wer­den uns die Han­sa Stu­di­os auch mal anschau­en. Über­haupt zie­hen jetzt vie­le Künst­ler nach Ber­lin. Mein Freund Anton Cor­bi­jn, mein Lon­do­ner Stu­dio-Nach­bar Her­bert Grö­ne­mey­er und sein Pro­du­zent Alex Sil­wa. Das ver­än­dert eine Stadt. Bis jetzt spü­re ich immer viel Trau­rig­keit in Ber­lin, da kann die Injek­ti­on von Krea­ti­vi­tät viel­leicht Abhil­fe schaf­fen. Viel­leicht wird Ber­lin – wie in der Ver­gan­gen­heit schon mal – das New York von Euro­pa.

Die Redak­ti­on des „Mann­hei­mer Mor­gens“ fand die­se Aus­sa­ge wohl eini­ger­ma­ßen span­nend und gab über dpa eine Pres­se­mit­tei­lung her­aus, in der im wesent­li­chen genau die­se Zita­te drin ste­hen.

Nun kann man sol­che Mel­dun­gen als Grund­la­ge nut­zen, selbst noch ein biss­chen recher­chie­ren und schon hat man einen infor­ma­ti­ven klei­nen Text, den man z.B. im „Tages­spie­gel“ ver­öf­fent­li­chen kann. Man kann aber auch ein­fach die Mel­dung mehr oder weni­ger modi­fi­ziert dafür nut­zen, sei­ne Zei­tung zu fül­len oder sei­ne Zugriffs­zah­len zu erhö­hen. Und dann fra­gen sich hin­ter­her alle, war­um die­ser ein­ge­bil­de­te Rock­star sei­ne per­sön­li­chen Umzugs­plä­ne für so wich­tig hält, dass er sie in jeder Zei­tung her­aus­po­sau­nen muss.

Es geht aber noch unspek­ta­ku­lä­rer: Fran Hea­ly hat in einem Inter­view mit dem Radio­sen­der XFM „zuge­ge­ben“, dass die Akkor­de zu „Wri­ting To Reach You“ vom ’99er Tra­vis-Album „The Man Who“ von Oasis‘ „Won­der­wall“ abge­schrie­ben sei­en. Und – Zack! – ist auch das eine Mel­dung wert.

Das wäre wohl kaum jeman­dem auf­ge­fal­len. Außer den Lesern von Q Magazine’s 1001 Grea­test Songs (Novem­ber 2003), den Hörern von Dean Grays „Bou­le­vard Of Bro­ken Songs“ (Okto­ber 2004), den Nut­zern der Indiepe­dia (Okto­ber 2005) und irgend­wel­chen Men­schen, die kei­nen Broc­co­li in den Ohren haben.

P.S.: Völ­lig rat­los sit­ze ich noch vor die­ser Über­schrift: „Tra­vis: „Mei­ne Augen“ nun auch drau­ßen“

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Musik

All They Want To Do Is Rock

Ent­ge­gen mei­ner gest­ri­gen Behaup­tung wird das Wet­ter offen­bar doch nicht vom Spiel­plan der Fuß­ball­bun­des­li­ga bestimmt, son­dern vom Tour­ka­len­der bri­ti­scher Rock­bands. Denn kaum hat­te ich ges­tern Mit­tag zur Ein­stim­mung auf das abend­li­che Tra­vis-Kon­zert Musik mei­ner schot­ti­schen Lieb­lin­ge auf­ge­legt, öff­ne­te Petrus auch schon alle Schleu­sen und zwang mich, zur U‑Bahn zu waten.

In Köln-Mül­heim ange­kom­men, hat­te sich das Wet­ter wie­der beru­higt, aber im E‑Werk erwar­te­ten mich die nächs­ten Schocks – oder Schö­cke? Jeden­falls war der Laden um zwan­zig vor Acht gera­de mal mit geschätz­ten zwei­hun­dert Leu­ten gefüllt und über­all hin­gen rie­si­ge Wer­be­ban­ner von WDR 2. „Neeeeeeiii­in!“, schrie ich, „ich bin doch noch viel zu jung! Ich will nicht auf Kon­zer­te, die von die­sem Eltern-Sen­der prä­sen­tiert wer­den, gehen!“ Spä­ter sah ich, dass die Sound­mi­scher das Kon­zert mit­schnit­ten – und soll­te WDR 2 es schaf­fen, das kom­plet­te Kon­zert aus­zu­strah­len, wäre ich sogar mit den Ban­nern und dem Gefühl des Alt­s­eins ver­söhnt.1

Vor­band waren The Tas­te aus Mün­chen, eine Art White Stripes mit umge­kehr­ter Geschlech­ter­ver­tei­lung. Das war ganz nett und kurz­wei­lig und weil die Dame und der Herr jedes Lied nament­lich ankün­dig­ten weiß ich jetzt, dass nahe­zu alle The-Tas­te-Songs ein „you“ im Titel haben. Öhm, das klingt jetzt nicht son­der­lich posi­tiv, aber stel­len Sie sich mal vor, wie sie auf noch so gute Bands reagie­ren wür­den, die Ihre Lieb­lings­band sup­port­en müss­ten. Da guckt man halt immer auf die Uhr.

Auf die Uhr geguckt wur­de auch von offi­zi­el­ler Sei­te sehr exakt (WDR-2-Kon­zert halt): 19:59 Uhr Vor­band, 21:00 Uhr Licht aus für Tra­vis. Wie man es schon aus die­sem Mit­schnitt kennt, erklang zunächst die Hym­ne von 20th Cen­tu­ry Fox, ehe die Band in Bade­män­tel gehüllt zum „Rocky The­me“ in die Hal­le ein­zog. Durchs Publi­kum, das inzwi­schen glück­li­cher­wei­se doch noch ein biss­chen ange­wach­sen war. Fran Hea­ly sieht von nahem sehr viel klei­ner, bär­ti­ger und grau­er aus als auf der Büh­ne, aber er hat sehr wache Augen und einen fes­ten Hän­de­druck.

Als die vier Schot­ten und ihr schwe­di­scher Tour-Key­boar­der die Büh­ne erklom­men hat­ten, schmis­sen sie sich mit Schma­ckes in „Sel­fi­sh Jean“, wobei Fran Hea­ly wäh­rend des gan­zen Kon­zer­tes eines der T‑Shirts trug, die sich Deme­tri Mar­tin im Video zum Song vom Kör­per schält. Ohne aus­ufern­de Ansa­gen, die Fran noch auf ver­gan­ge­nen Tou­ren gemacht hat­te, sprang die Band von Song zu Song und damit kreuz und quer durch die eige­ne Geschich­te. Noch auf kei­ner Tour nach 2000 haben Tra­vis so vie­le Songs von ihrem Debüt­al­bum gespielt („Good Day To Die“, „The Line Is Fine“, „Good Fee­ling“ und „All I Want To Do Is Rock“), noch nie stan­den alte und neue Songs der­art Schul­ter an Schul­ter. Was beim Hören der ver­schie­de­nen Alben mit­un­ter nur schwer vor­stell­bar ist, wur­de live völ­lig klar: Die­se Songs stam­men alle von der sel­ben Band und sie sind auch alle Kin­der glei­chen Geis­tes.

Zwar spiel­te die Band jede Men­ge Sin­gles, aber das Kon­zert wirk­te den­noch nicht wie eine Grea­test-Hits-Show. Dafür fehl­ten die Nicht-Album-Sin­gles „Coming Around“ und „Wal­king In The Sun“, aber auch „Re-Offen­der“ von „12 Memo­ries“. Über­haupt gab’s vom unge­lieb­ten „dunk­len“ Album gera­de mal zwei Songs zu hören: „The Beau­tiful Occu­pa­ti­on“ und das luf­ti­ge „Love Will Come Through“. Was aber noch viel merk­wür­di­ger war: Es gab auch gera­de mal vier Songs vom aktu­el­len Album „The Boy With No Name“. Kein „Col­der“, kein „Batt­le­ships“, kein „Big Chair“.

Die Sie­ger im Set hie­ßen also „The Man Who“ (5 von 11 Songs, nur „Blue Flas­hing Light“ fehl­te zur vol­len Glück­se­lig­keit) und „The Invi­si­ble Band“ (5 von 12 Songs, davon „Flowers In The Win­dow“ in einer wun­der­ba­ren Akus­tik­ver­si­on, bei der die gan­ze Band sang). Die Reak­tio­nen im Publi­kum mach­ten deut­lich, dass es sich bei den Bei­den in der Tat um die Lieb­lings­al­ben der meis­ten Fans han­deln muss.

Obwohl das Set also etwas merk­wür­dig aus­sah und min­des­tens zwei Songs (für mich „Blue Flas­hing Light“ und „Col­der“) zu wün­schen übrig ließ, war es ein tol­les Kon­zert, denn die Band hat­te sicht­lich Spaß bei dem, was sie da tat, und die­se Freu­de über­trug sich auf das Publi­kum. Als letz­ten Song im Zuga­ben­block gab es dann natür­lich „Why Does It Always Rain On Me?“, das Lied, das für Tra­vis das ist, was „Creep“ für Radio­head, „Loser“ für Beck und „Won­der­wall“ für Oasis ist: Das Lied, das jeder kennt, auch wenn er sonst nichts von der Band kennt. Aber Tra­vis schaf­fen es, mit die­sem Hit wür­de­voll umzu­ge­hen und wenn das Publi­kum erst mal hüpft wie eine Kolo­nie juve­ni­ler Frö­sche, ist die kom­mer­zi­el­le Bedeu­tung des Lieds eh egal. Und weil Fran den Song beim ers­ten Mal falsch zu Ende gebracht hat­te („This does­n’t hap­pen that often becau­se usual­ly I’m per­fect“), gab’s das Fina­le dann ein zwei­tes Mal.

Das nächs­te Mal wol­len Tra­vis nicht wie­der vier Jah­re auf sich war­ten las­sen. Im Dezem­ber geht’s ins Stu­dio, um ein neu­es Album auf­zu­neh­men.

1 Ja, ich glau­be, das war eine Auf­for­de­rung.

Und hier noch die Set­list für die Jäger und Samm­ler:

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Musik Digital

Video-Spiele

Weil ja nie­mand den Nerv hat, den gan­zen Tag MTV und Viva lau­fen zu las­sen in der Hoff­nung, mal ein gutes Musik­vi­deo zu sehen (oder über­haupt mal eins) und weil es ja You­Tube gibt, liegt die Zukunft des Musik­vi­de­os im Inter­net.

Und weil ich gera­de so vie­le tol­le Vide­os auf Hal­de habe, hau ich die ein­fach mal nach­ein­an­der raus:

Tra­vis – My Eyes

Tra­vis machen mal wie­der alles rich­tig. Sie kop­peln die rich­ti­ge Sin­gle raus und dre­hen ein über­aus char­man­tes Video, das als Destil­lat aller guten Tra­vis-Vide­os durch­ge­hen kann: Alber­ne Ver­klei­dun­gen, nas­se Band­mit­glie­der und sicht­lich Spaß am Gan­zen.

Bob Dylan (Remi­xed by Mark Ron­son) – Most Likely You Go Your Way (And I’ll Go Mine)

So ganz sicher bin ich mir noch nicht, was ich vom ers­ten Dylan-Remix ever hal­ten soll. Die Glei­chung „Sin­ger/­Song­wri­ter-Legen­de + Pro­du­zent der Stun­de = Meis­ter­werk“ ging jeden­falls nicht ganz auf. Ron­son hat die glei­chen Blä­ser­sät­ze wie über­all sonst ver­bra­ten und lässt den Remix dadurch etwas belie­big wir­ken. Trotz­dem hat der Song sei­nen Charme und das Video ist wirk­lich sehr gelun­gen (wenn auch nicht hier ein­bind­bar, bit­te kli­cken Sie hier).

Oasis – Lord Don’t Slow Me Down

Trotz des Titels die­ses Blogs war ich immer mehr Oasis- als Blur-Fan. Also wird auch jeder neue Oasis-Song gefei­ert, egal wie er klingt. „Lord Don’t Slow Me Down“ [via Pop­kul­tur­jun­kie] wird eine Down­load-Only-Sin­gle und ist der Titel­song zur neu­en Oasis-Tour-DVD. Es ist kein son­der­lich bril­lan­ter Song, hät­te aber gut auf „Don’t Belie­ve The Truth“ gepasst.

Brit­ney Spears – Gim­me More

Nee, war natür­lich nur Spaß. Nicht kli­cken! Och …
Musi­ka­lisch geht die­se Num­mer des Tim­ba­land-Azu­bis Dan­ja natür­lich gar nicht, aber für hor­mo­nell über­steu­er­te Teen­ager gibt’s viel­leicht noch einen Ver­wen­dungs­zweck.
Okay, das war gemein. Ent­schul­digt, lie­be Teen­ager.

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Musik Rundfunk Radio

Schatzsuche

KQED ist mein Lieb­lings­ra­dio­sen­der, da gibt’s kein Ver­tun. Seit ich in den USA gehört habe, was man mit dem Medi­um Radio so alles anstel­len kann, fin­de ich die deut­sche Radio­land­schaft end­gül­tig nur noch zum Heu­len.

Das heißt für mich: Radio­hö­ren geht nur über Inter­net und um neun Stun­den ver­scho­ben. Aber natür­lich gibt es bei allen Sen­dern des Natio­nal Public Radio alle Sen­dun­gen hin­ter­her auch als Pod­cast, was sowohl vor­bild­lich, als auch sehr fein ist.

Das aber nur als Vor­spann zur eigent­li­chen Geschich­te: Wie ich gera­de erst fest­ge­stellt habe, gibt es von der sehr emp­feh­lens­wer­ten Musik­sen­dung „All Songs Con­side­red“ nicht nur Pod­casts und ein umfang­rei­ches Sen­dungs­ar­chiv, auch vie­le der Kon­zer­te, die „All Songs Con­side­red“ immer wie­der über­trägt, ste­hen im Netz.

Eini­ge kann man „nur“ anhö­ren (dar­un­ter Rufus Wain­w­right, Ben Gib­bard, Björk, Arca­de Fire und Lily Allen), ande­re kann man kom­plett her­un­ter­zu­la­den, wenn man den Pod­cast abon­niert (z.B. Tra­vis, Femi Kuti und ganz aktu­ell: Rilo Kiley). Es lohnt sich, sich durchs kom­plet­te Archiv zu kli­cken und zu hören.

Wie das mit den Down­loads recht­lich geht, ist mir ein biss­chen schlei­er­haft, aber in den USA gibt’s ja auch kei­ne GEMA.