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Literatur

Aus den Papierkörben der Weltliteratur (2)

Auf meiner Festplatte habe ich weitere Texte gefunden, die vor mehr als einem halben Jahrzehnt entstanden sind, bei denen ich aber der Meinung bin, dass man sie zumindest noch mal zur Blogverfüllung nutzen kann.

So zum Beispiel der nun folgende Text, der im Deutschunterricht bei eben jener Lehrerin entstand. Die Aufgabe war es, einen Text zu einem Bild zu schreiben, auf dem sich ein Mann mit beiden Händen an einer Art Zaun abstützt, der sich in der Mitte zu öffnen scheint. (Ich hätte dieses Bild gerne eingescannt, habe es aber nicht mehr gefunden.)

Deshalb steht über dem Text auch “Am Zaun”. Der Text und die Fußnoten sind auf dem Stand vom 7. Juni 2001 und wurden nur behutsam an die gängigen Rechtschreibregeln angepasst.

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Rundfunk Radio Musik

Die Beatles? Wer sind die Beatles?

Obige Frage ist natürlich an dem Tag, an dem alle in Gedanken gen Graceland reisen, eher abwegig. Aber da ich eh in einem Beatles-Haushalt aufgewachsen bin (mein erstes popkulturell vertretbares Großkonzert war dann eben auch auf der ’89er-Tour von Paul McCartney), sei dies verziehen. Viel wichtiger ist eh das Hörerlebnis von eben, kurz nach neun: Ein hübsch ruppiger Gitarrenstakkato-Beat, wie ihn Tomte, Tocotronic oder Blumfeld (RIP) so drauf haben, legt los. Ein Typ mit dezent alpinem Genuschel sprechsingt dazu irgendwas, und schnell denkt man: “Das ist also die neue von den Sportfreunden? Das könnte man ja glatt gutfinden.” Und dann sagt Einslive-Wuschel Ingo Schmoll etwas von Jonas Goldbaum und – und hier kommt der an herrlich langen Haaren herbeigezogene Bezug zum Aufhänger – “Yeah, yeah, yeah”. Plötzlich hat ausgerechnet Österreich eine tolle Band.

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Ach ja: Jonas Goldbaum sind beim Kölner Clubgig der vielleicht immer noch guten Jimmy Eat World Support (21.8., also kommenden Dienstag) und veröffentlichen ihr Debüt Ende Oktober bei den Sensibelchen von Roadrunner.

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Musik

Listenpanik (5): I Killed The Zeitgeist

Wenn ich mir die bisherigen Monatsbestenlisten so anschaue, fällt mir auf, wie viele Sachen ich gerne noch ergänzen würde. Auch wenn die logische Reaktion darauf wäre, die Aktion einfach abzublasen, stürze ich mich trotzdem mit Elan in die Veröffentlichungen des Monats Juli. Wie immer streng subjektiv und ohne den Hauch eines Anspruchs auf Vollständigkeit:

Alben (inkl. Amazon.de-Links)
1. Justice – †
Es müsste schon mit dem Teufel (oder Gevatter Tod) zugehen, wenn es dieses Jahr noch einen heißeren Act als Justice gäbe, the French electronic duo who does what French electronic duos should do. Natürlich kommt man um die Vergleiche zu Daft Punk und Air kaum herum, aber das sind ja beides Acts aus dem letzten Jahrtausend. Zugegeben: “†” hätte auch schon vor zehn Jahren erscheinen können. Ist es aber nicht und genau deshalb sticht dieses House-Album trotz Rave-Revival im Sommer 2007 so aus der Masse heraus. Vielleicht wird uns das alles in einem Jahr schon wieder egal sein, aber im Moment heißt’s erst mal: “Do the D.A.N.C.E. / 1, 2, 3, 4, fight”.

2. Tocotronic – Kapitulation
Wer dachte, dass Tocotronic gar nicht mehr besser werden könnten, als auf “Pure Vernunft darf niemals siegen”, muss zugeben, sich geirrt zu haben. Wenn jede Band nach 14 Jahren Bandgeschichte auf dem achten Album so klänge, wüsste man ja kaum noch, wohin mit all den guten Alben. Dirk von Lowtzow hat mit ungefähr jedem Medium der Republik sprechen müssen, hat dabei unzählige Male die Schönheit des Wortes “Kapitulation” erklärt, aber sobald die ersten Takte von “Mein Ruin” erklingen, ist das alles egal. Wie schon vor zwei Jahren mit “Aber hier leben, nein danke” sind die Tocos auch in diesem Jahr mit ihrem Aufruf zur “Kapitulation” völlig gegen den Strich und genau das macht diese Band so wertvoll.

3. Smashing Pumpkins – Zeitgeist
Jetzt sind sie also wieder da, die Smashing Pumpkins. Oder besser: Billy Corgan und Jimmy Chamberlin. Nach Corgans desaströsem Soloalbum und ohne die Hälfte der eigentlichen Band konnte man ja fast nur noch mit dem schlimmsten rechnen, weswegen schon ein knapp überdurchschnittliches Album eine Sensation gewesen wäre. “Zeitgeist” ist aber noch besser: Es ist nach “Siamese Dream” und “Adore” mal wieder ein problemlos durchhörbares Pumpkins-Album und es ist die große “Look who’s back”-Geste. Klanglich könnte auf einigen Songs auch Zwan draufstehen und natürlich sind die meisten Nummern weit von “Today”, “Tonight, Tonight” und “1979” entfernt, aber es dürfte kaum jemand erwartet haben, dass Corgan noch einmal zu solchen Großtaten in der Lage ist. Aber “Zeitgeist” hat “Doomsday Clock”, “Bleeding The Orchid”, “Starz” und “United States” auf der Habenseite, über alles andere diskutieren wir nach der Veröffentlichung von “Chinese Democracy”.

4. The Electric Soft Parade – No Need To Be Downhearted
Die Gebrüder White aus Brighton haben sich mal wieder in ihrem ehemaligen Kinderzimmer eingeschlossen und definieren, wie Indiepop im Sommer 2007 klingt: locker-flockig, mit gelegentlichen Ausflügen ins Verschrobene und Ausufernde. Ein Ritt durch die letzten vierzig Jahre Musikgeschichte und doch eindeutig The Electric Soft Parade.

5. Spoon – Ga Ga Ga Ga Ga
Musikjournalismus für Anfänger: “Wer sein Album so nennt, muss ja schon ziemlich gaga sein.”
Musik für Fortgeschrittene: Auf ihrem sechsten Album spielen Spoon aus Austin, Texas ihren dezent verschrobenen Indierock genau auf den Punkt. Zehn Songs in 36 Minuten, das ist fast wie Weezer, nur nicht ganz so eingängig: Bis Melodien hängen bleiben, muss man “Ga Ga Ga Ga Ga” schon einige Male gehört haben, in Verzückung versetzt einen die Musik aber von Anfang an. Wer sehnsüchtigst aufs neue Eels-Album wartet, kann Spoon so lange als Ersatz hören – alle anderen natürlich auch.

Singles (inkl. iTunes-Links)
1. Smashing Pumpkins – Doomsday Clock
Billy Corgan allein wird wissen, ob das jetzt eine (Download-)Single ist oder nicht, aber es ist auch egal: “Doomsday Clock” ist genau der Opener, auf den man sieben Jahre gewartet hat. Jimmy Chamberlin haut ein bisschen auf den Fellen rum, dann legen die Gitarren los und Billy Corgan singt die Nummer nach hause: “Please don’t stop / It’s lonely at the top”. Der Mann weiß wovon er singt, er war schon mal ganz oben. Aber alleine war er eigentlich überall.

2. Black Rebel Motorcycle Club – Berlin
Album übersehen, dann wenigstens die Single würdigen: BRMC haben den Blues-Anteil nach “Howl” wieder zurückgefahren, aber “Berlin” klingt immer noch ausreichend nach Amerika, Wüstensand und Bärten. Wie das zum Titel passen soll, ist wohl eine berechtigte Frage, die ich aber einfach im Raum stehen lassen möchte, weil sie mir dort ideal Schatten spendet.

3. Herbert Grönemeyer – Kopf hoch, tanzen
Dass “Zwölf” ein irgendwie tolles Album ist, hatte ich ja schon mal versucht auszudrücken. Damals vergaß ich aber irgendwie, diesen Song hervorzuheben. Das Sensationelle daran: 2007 klingt Grönemeyer für einen Song mehr nach den Achtzigern, als er es in den meisten seiner Achtziger-Jahre-Songs je getan hat. Dazu ein Text, der wieder alles und nichts bedeuten kann, und ein wunderbares Video.

4. The Electric Soft Parade – Misunderstanding
Die Sechziger Jahre waren lange vorbei, als Alex und Tom White geboren wurden. Trotzdem klingt “Misunderstanding” nach Beach Boys und Kinks – oder genauer: so, wie diese Bands heute klingen würden. Twang, twang, schunkel, schunkel!

5. Feist – 1234
Musik im Sommer 2007 sollte sowohl bei strahlendem Sonnenschein, als auch bei tagelangem Regen funktionieren. Voilà: “1234” von Feist eignet sich da bestens zu. Indiefolk mit dezenten Country-Einflüssen oder irgendwie sowas, dazu diese Stimme. Das dazugehörige Album hatte ich übrigens im April übersehen.

Außer Konkurrenz: The Rolling Stones – Paint It, Black
Nach “Should I Stay Or Should I Go” (Jeans) und “Paranoid” (Tankstelle) jetzt der nächste Rock-Klassiker, dem das Werbefernsehen (Telefongedöns) zu einem Comeback verhilft. Und nach dem Neptunes-Remix von “Sympathy For The Devil” schon der zweite Kontakt der Nuller Jugend mit der Band, die ihre Großväter sein könnten. Aber der Song ist nun mal auch nach 41 Jahren noch der blanke Wahnsinn.

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Musik

Bochum-Total-Tagebuch (Tag 3)

Das Ruhrgebiet im Allgemeinen und Bochum im Speziellen ist ein Ort, an dem sich Menschen, die von unseren Eltern in den Achtzigern “Grufties” genannt wurden, gerne treffen und gemeinsam Musik hören, die von sehr teuren Synthesizern erzeugt wird, und zu der Männer (tief) und Frauen (hoch) Texte singen, die im Allgemeinen von Schmerz, Tod und Nacht handeln. Die einzige Musikrichtung, die mich noch weniger interessiert als Gothic/EBM ist Reggae, aber wer wäre ich, das Line-Up des Bochum Total zu kritisieren, zumal nach diesem Auftakt? Es ist halt wirklich für jeden Geschmack etwas dabei und so kam ich am gestrigen Samstag wieder zweimal auf meine Kosten:

Sugarplum Fairy (Eins-Live-Bühne)
Victor und Carl Norén, die beiden Sänger von Sugarplum Fairy sind die kleinen Brüder von Gustaf Norén von Mando Diao. Als letztere vor zwei Jahren auf dem Haldern Pop spielten, regnete es in Strömen, ich saß im Pressezelt und langweilte mich, denn die Band war live mindestens so schwach wie Franz Ferdinand am Abend zuvor.

Gestern war also Bochum Total, es regnete immer mal wieder, ich stand vor der Bühne und war hellauf begeistert. Die kleinen schwedischen Rotzlöffel (hab grad extra nachgeguckt: wenigstens der Schlagzeuger ist älter als ich, wenn auch nur eine Woche) haben sich natürlich viel bei der Schwesterband und vor allem bei Oasis abgeguckt, aber bei allem Gepose war noch der Spaß dahinter zu erkennen und es klang einfach gut. Sie spielten viele Songs vom aktuellen Album “First Round First Minute”, wobei sich Carl, Victor und David Hebert ständig an Bass, Gitarre, Orgel und Gesang abwechselten, was ich immer besonders schön finde. Die meiste Stimmung kam aber bei den Hits des Debütalbums auf: bei “Morning Miss Lisa”, “Sail Beyond Doubt”, “(And Please) Stay Young” und dem überragenden “Sweet Jackie”, das Noel Gallagher sicher gerne geschrieben hätte, wenn die Noréns es nicht aus seinen größten Hits zusammengepuzzelt hätten.

Es wäre also ein rundherum gelungenes Rock’n’Roll-Konzert gewesen, hätte Carl Norén nicht plötzlich die vierte Wand eingerissen und das Oasis’sche “Wonderwall” angestimmt. Da zeigte sich nämlich für einen Moment, dass Sugarplum Fairy letztendlich doch noch nur Ersatzbefriedigung für das lauthals mitgrölende Publikum waren. Andererseits haben Oasis ja auch oft genug die Beatles gecovert …

Tocotronic (Eins-Live-Bühne)
Tocotronic beim Bochum Total 2007Beim bereits oben erwähnten Haldern 2005 kam mir Musikexpress-Redakteur Josef Winkler im Pressezelt entgegengerauscht, flötete “Tocotrooooonic!” und entschwand Richtung Bühne (in meiner Erinnerung trug er ein Feengewand und Bänder im Haar, aber ich mag mich da durchaus irren). Der Auftritt damals war schlichtweg fantastisch und das große Finale mit “Neues vom Trickser” endete in dem Unwetter, was den Mando-Diao-Auftritt begleiten sollte.

Diesmal nieselte es nur leicht, was in Sachen Spezialeffekte ja beinahe langweilig ist. Trotzdem waren Dirk “der Graf” von Lowtzow und die Seinen wie allgemein üblich sehr, sehr gut. Es gab einiges an neuem Liedwerk vom noch unveröffentlichten Album “Kapitulation” zu hören (das wieder sehr gut wird) und eine Art Greatest-Hits-Revue, die sich den Mainstream-Hits “This Boy Is Tocotronic” und “Let There Be Rock” konsequent verweigerte. Dafür gab es beispielsweise bei “Ich bin viel zu lange mit euch mitgegangen” und dem finalen “Freiburg” die wohl größten Studentenchöre der Welt zu hören (Trainingsjacken inklusive) und bei “Aber hier leben, nein danke” flog kein einziger Becher auf die Bühne.

Detail am Rande: Ein etwa sechs- bis achtjähriges Mädchen im Tocotronic-Bandshirt auf den Schultern seines Vaters, das den Refrain der aktuellen Single “Kapitulation” begeistert und aus einem Schneidezahnlosen Mund mitsang.

Das verwendete Foto stammt von Kathrin. Hier hat sie noch mehr vom Bochum Total.

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Musik

Listenpanik (3): Endlich ein Grund zur Panik

Der Monat ist um, es ist wieder mal Zeit, zurückzublicken. Hier die übliche subjektive Liste, in der hinterher wieder mindestens die Hälfte fehlt:

Alben (inkl. Amazon.de-Links)
1. Wir Sind Helden – Soundso
Veröffentlichungsdaten sind was tolles: Bis vor zehn Minuten dachte ich, das Album erscheine erst morgen. Die Track-by-track-Analyse kommt also erst heute Nachmittag liegt jetzt vor. Dass “Soundso” ein großartiges Album ist, das den etwas unentschlossenen Vorgänger “Von hier an blind” fast vergessen macht, kann ich aber auch jetzt schon mal mitteilen.

2. Travis – The Boy With No Name
Auch Travis machen ihr letztes Album wieder wett. Auch nach zigfachem Hören bin ich das Album noch nicht leid und entdecke immer wieder ein paar Details, die ich noch nicht gehört hatte. “The Boy With No Name” könnte das Sommeralbum werden/bleiben – fehlt nur noch das entsprechende Wetter.

3. Muff Potter – Steady Fremdkörper
Muff Potter zählten eigentlich immer schon zu den besten Bands des Landes – sie wurden nur irgendwie immer ignoriert. Das gab sich aber mit den letzten beiden Alben und während die Band immer noch besser wurde, stieg auch ihre Popularität. Jetzt veröffentlichen die Wahl-Münsteraner ihr neues Album, das wie üblich all ihre Qualitäten vereint. Man könnte es “Deutschpunk” nennen, wenn man dabei nicht an die Toten Hosen denken müsste, und das nicht sowieso so ein spießiges Etikett wäre. Dann halt: Tolle Texte, umarmende Melodien und immer noch genug Wumms. Muss man (mehrfach) gehört haben.

4. Manic Street Preachers – Send Away The Tigers
Noch eine Band für die Liste “Schwache Vorgänger, die man jetzt getrost vergessen kann”. Was bin ich froh. Detailliert habe ich mich hier ausgelassen, deshalb nur noch: Die Manics sind wieder da, gehen wieder auf die Zwölf und werden trotzdem nicht den Soundtrack zu den G8-Protesten liefern.

5. Mumm-Ra – These Things Move In Threes
Schöner Indiepop, den man hierzulande bereits im Vorprogramm der Killers bewundern konnte. Hier wird das Rad nicht neu erfunden und es versucht auch niemand, mit diesen zur Zeit so beliebten, aber unendlich nervigen absichtlichen Übersteuerungen den Hörer zu misshandeln. Natürlich ist das irgendwie “Mädchenmusik”, aber irgendjemand muss ja die Nachfolge der Kooks antreten. Und irgendwas muss man ja auch auf Kassettenmädchenkassetten aufnehmen können – Mumm-Ra sind dafür perfekt geeignet.

Singles (inkl. iTunes-Links)
1. Shout Out Louds – Tonight I Have To Leave It
Der Preis für die beste The-Cure-Single des Jahres geht jetzt schon an die Shout Out Louds – sogar für den Fall, dass Robert Smith und Band selbst noch was veröffentlichen sollten. Bei manchen Bands wäre man vielleicht ein bisschen ungehalten, wenn sie so sehr nach einer anderen klänge. Nach The Cure zu klingen hat aber schon Blink 182 geholfen und die Shout Out Louds sind sowieso eine tolle Band, die man dieses Jahr unter anderem auf dem noch tolleren Haldern-Pop-Festival bewundern kann.

2. Tocotronic – Sag alles ab
Eigentlich muss man zu Tocotronic ja fast nichts mehr sagen, so sehr über alle Zweifel erhaben ist diese Band schon lange. Doch dann schicken sie ihrem Album “Kapitulation”, das erst im Juli erscheinen wird, eine Single voraus, die rumpelt wie Anno 1997 und einer Epigonentruppe wie Madsen mal eben zeigt, wo Hammer, Harke und Froschlocken sind. Und dann muss man doch wieder was sagen, nämlich: “Wahnsinn!”

3. Wir Sind Helden – Endlich ein Grund zur Panik
Wir Sind Helden haben schon mit “Gekommen um zu bleiben” gezeigt, dass sie gerne ein wenig untypische und sperrige Vorabsingles veröffentlichen. Das macht die Band noch ein bisschen sympathischer, denn “Endlich ein Grund zur Panik” dürfte für viele Hörer und selbst für zahlreiche Helden-Fans eine Tortur sein: Treibender Rhythmus, wildes Gekreische, dazu Wortspiele, die so schnell aneinandergereiht werden, dass man die Hälfte erst beim Mitlesen im Booklet versteht. Sollte Wolfgang Schäuble einmal dem Beispiel von George W. Bush folgen und seine iPod-Playlist öffentlich machen, ich bin mir sicher, dieser Song wäre dabei. Nur die Ironie dahinter, die müsste jemand anders liefern.

4. The Killers – Move Away
Keine Single im eigentlichen Sinne, aber ein Soundtrack-Beitrag, der auch gelegentlich im Radio läuft. Die Killers trauen sich noch ein bisschen mehr als auf ihrem letzten Album und liefern einen Song ab, der fast nur aus Schlagzeug und Bass besteht und gefährlich durch die Nacht rumpelt. So kommen sie ihren großen Helden Joy Division mal wieder ein Stückchen näher.

5. Björk – Earth Intruders
Björk ist ja immer so ein Kapitel für sich: Sie hat großartige Sachen gemacht und welche, die sicher auch großartig waren, die aber außer ihr niemand verstehen wollte. Jetzt hat sie eine Single mit Timbaland (dessen Soloalbum beinahe noch in der obereren Hitliste gelandet wäre) aufgenommen und dabei mal wieder alles richtig gemacht: Der zuckende Beat und ihr sphärischer Gesang passen erstaunlich gut zusammen und so entsteht ein Song, den man mal wieder großartig finden kann.

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Musik

Fast Times At Dropout High

Da “lied abschlussfeier” (oder Artverwandtes) in den letzten Tagen auffallend oft in den Suchanfragen aufgetaucht ist, sehe ich das als Aufruf orientierungsloser Abiturienten, die dringend ein Mottolied für ihren Schulabschluss suchen, das nicht “(I’ve Had) The Time Of My Life”, “Summer Of ’69” oder “Geile Zeit” heißt.

Euch kann geholfen werden mit dieser Liste und zahlreichen iTunes-Links: