Oh, diese böse Postmoderne: Auf Smartphones, den Gerät gewordenen Versprechen der ständigen Erreichbarkeit und Beschleunigung, erfreuen sich Foto-Apps großer Beliebtheit, die digitale Schnappschüsse aussehen lassen wie Analogfotos aus der eigenen Kindheit.
Völlig frei von Apps, Beschleunigung und Postmoderne sind die Fotos, die meine gute Freundin Teresa Stutzinger macht und vom kommenden Sonntag an in der Bochumer Kneipe Ebstein ausstellt.
Die Analogaufnahmen, allesamt unbearbeitet, zeigen Landschaften oder Alltagsdetails, Personen sind meist eher zu erahnen als zu erkennen. Sie sind an “Traumorten” entstanden und erinnern Teresa an schöne Erlebnisse an diesen Orten. Daher auch der Titel der Ausstellung: “Dreaming of Paradise”.
Und tatsächlich haben ihre Fotos etwas traumhaftes, rührendes. Sie strahlen diese natürliche Wärme aus, die auf Digitalfotos meist völlig fehlt. Sie zeigen Blumen, Seifenblasen und Sonnenuntergänge, was natürlich irrsinnig kitschig sein könnte, hier aber wunderbar funktioniert — es sei denn, man findet so einen Einschlag Hippie-Romantik per se doof.
Die Vernissage am Sonntag, 30. Januar 2011 um 15 Uhr wird musikalisch begleitet von den hier im Blog schon gefeierten Polyana Felbel aus Köln.
Dreaming of Paradise
im Ebstein, Bochum
30. Januar – 1. Juni 2011