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2003 (Teil 1)

Ein Blick auf den Kalender verrät: Das Jahr 2003 ist inzwischen auch schon zwanzig Jahre her. Und genauso alt waren Jens Kölsch und Lukas Heinser damals, weswegen sie sich selbst zu ihren 40. Geburtstagen ein zweiteiliges 2003-Special schenken: Im ersten Teil spielen sie Songs aus besagtem Jahr, die sie damals schon gehört haben.

Es geht um Alben als Begleiter bei Liebeskummer, um den Anfang einer ganz neuen Welle von Deutschpop, um Indierock und generell um empfindsame Musik — mit Exkursen zum Thema „Illegale Downloads“, „Emo“ und „Abilieder“. Die beiden gehen mit ihren jüngeren Ichs zwischendurch hart ins Gericht, aber alles in allem ist es doch eine sehr versöhnliche Sendung, an der Ihr hoffentlich genauso viel Spaß habt wie Jens und Lukas selbst.

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Alle Songs:

  • The Cardigans – You’re The Storm
  • Beginner – Gustav Gans
  • Wir sind Helden – Die Zeit heilt alle Wunder
  • The Strokes – Reptilia
  • Starsailor – Four To The Floor
  • Billy Talent – Try Honesty
  • Tomte – Die Schönheit der Chance
  • Franz Ferdinand – Darts Of Pleasure

Shownotes:

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Interview mit James Walsh (Starsailor)

Starsailor können sich noch so Mühe geben: Wirklich cool werden die vier Briten in diesem Leben nicht mehr.

Als James Walsh am Montagnachmittag in der CD-Abteilung des Hamburger Saturn-Marktes ein kurzes Akustikset spielt, stehen die Fans (von denen nicht mordsmäßig viele gekommen sind) zwischen Regalen, die mit “Schlager” beschriftet sind, um Autogramme an. Da kann man dann auch noch Abbas “Dancing Queen” covern, ohne dass es Einfluss auf die credibility hätte. Schön ist es trotzdem.

Zweieinhalb Stunden später sitzt James Walsh im Backstageraum der Fabrik und langweilt sich. Ich werde das Gefühl nicht los, dass er das auch während unseres Interviews (siehe unten) tut, aber da müssen wir gemeinsam durch. Die Themen: Rock’n’Roll-Klischees, Politik und Jeremiah Duggan, über dessen mysteriösen Tod die Band vor vier Jahren einen Song geschrieben hat. Walsh antwortet höflich bis nett und dass er eine Stunde vor dem Auftritt keinen Bock hat, endlos zu reden, kann man ja auch verstehen.

James Walsh im Interview.

Nach zwölf Minuten sind Martina und ich fertig mit Fotos und Interviews und es kommt noch zu einer Norbert-Körzdörfer-esken Szene, als Walsh uns mit großer Geste auffordert, uns doch noch aus dem Kühlschrank zu bedienen. “It’s Guinness, that’s the real thing”, sagt er und ich denke, ich hätte mal besser gucken sollen, von welcher Marke seine Armbanduhr war.

Nach der Vorband (Oh, Napoleon aus Krefeld, hören Sie da ruhig mal rein) steht ein anderer James Walsh auf der Bühne: Er ist hellwach, scherzt mit seiner Band und erinnert kein bisschen mehr an den scheuen Anfang-Zwanziger, der sich vor acht, neun Jahren am liebsten hinter dem Mikrofonständer versteckt hätte. Anders als bei den letzten Touren gibt es keinen zusätzlichen Gitarristen mehr, Walsh spielt alles selbst und das kann er durchaus gut. Fünf Songs spielen Starsailor vom aktuellen Album “All The Plans” — einen weniger als vom Debüt “Love Is Here”.

Starsailor live.

Was einem vermutlich wieder keiner glauben wird: Die Band hat live in den letzten Jahren schon immer ordentlich gerockt, heute Abend tut sie es besonders. Walsh freut sich über das beste Publikum, das sie in Deutschland je gehabt hätten, und man ist geneigt, das nicht als Spruch abzutun: Die Fabrik kocht und wenn ich im Schätzen von Menschenmassen nicht so unfassbar schlecht wäre, könnte ich meine Behauptung, es handele sich auch um das größte Publikum, das die Band in Deutschland je hatte, auch ein wenig untermauern. Wirklich viele waren es leider trotzdem nicht.

Der Stimmung tut das keinen Abbruch, neue Songs werden warm aufgenommen, alte bejubelt. Ein Fan sagt, er sei aus Japan gekommen, will aber seinen Namen nicht nennen: “Liking Starsailor can get you into real trouble”, lacht James Walsh und man ist sich gar nicht sicher, ob das jetzt Koketterie oder eine realistische Einschätzung des Bandimages ist. Aber Image ist nichts, entscheidend ist auf der Bühne: “Four To The Floor” wird fast von seinen kompletten Disco-Streichern befreit und kommt als krachiger Britpop-Stampfer daher und wird direkt anschließend noch mal in der Remix-Version angestimmt. Letzteres ist zwar nicht neu, macht aber immer wieder Spaß.

Nach dem regulären Schlusssong “Good Souls” gibt es noch eine weitere Zugabe: “Tomorrow Never Knows” von den Beatles. An denen kommt man im Moment wirklich nicht vorbei — auf dem Sofa im Backstageraum lag auch eine der frisch remasterten CDs herum.

Starsailor live.

Und hier das Interview im Coffee-And-TV-Podcast:

Interview mit James Walsh (Zum Herunterladen rechts klicken und “Ziel speichern unter …” wählen.)

Sie können die Podcasts übrigens auch als eigenen Feed oder direkt in iTunes abonnieren.

Starsailor spielen das letzte Konzert ihrer Deutschlandtour am Sonntag, 27. September im Gloria in Köln.

Fotos: © Martina Drignat.

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Listenpanik 03/09

So eine Flut von Veröffentlichungen, die mich persönlich interessiert haben, hatten wir zuletzt im … Februar.

Nee, im Ernst: Es war schon heftig, was da im März alles in die Plattenläden und Downloadstores kam — da kam es gerade recht, dass Saturn die MP3-Alben für 4,99 Euro das Stück geradezu verrammschte und ich mich entsprechend preisgünstig durch den Monat retten konnte. Es gab etliche gute Alben und je einen heißen Anwärter auf die Nummer 1 der Jahrescharts bei Alben und Songs:

Alben
Pet Shop Boys – Yes
Beim ersten Hören fand ich die Single “Love Etc.” “nicht sehr gut”, dann wurde sie immer besser. Die Musikjournalisten schrieben, es sei das beste Pet-Shop-Boys-Album seit “Very”, aber die gleichen Journalisten hatten auch die neue, irgendwie völlig egale U2-Platte gelobt. Insofern war ich nicht darauf vorbereitet, eines der besten Pop-Alben dieses gerade zu Ende gehenden Jahrzehnts zu hören — aber ich denke, genau das ist “Yes”. Das Album hat einfach alles: Party-Tracks, Melancholie, großartige Melodien und kluge Texte. Es ist ein gutes Gefühl zu wissen, dass einen eine Band, die man zwei Drittel seines Lebens schätzt, immer noch umhauen kann.

Starsailor – All The Plans
Starsailor-Fan bin ich erst seit dem Sommer 2001, als ich die Band erstmals auf dem Haldern Pop spielen sah. Ihre Alben waren vielleicht nicht so anspruchsvoll wie die von Coldplay, aber in Sachen “melancholischer Indiepop von der Insel” kommt die Band bei mir gleich hinter Travis. “All The Plans” kann ich deshalb nicht wirklich rational bewerten, aber es gibt wieder die ganz großen Hymnen, die man von den ersten drei Alben auch schon gewohnt ist. Vielleicht werden Starsailor nie alles richtig machen, aber falsch gemacht haben sie bis heute (von den Aufnahmesessions mit Phil Spector mal ab) auch noch nichts.

Empire Of The Sun – Walking On A Dream
Das sind sie also, die “neuen MGMT”. Musikalische Parallelen gibt es da durchaus, aber das ist verzeihlich. “Walking On A Dream” ist – trotz des abschreckenden Covers – ein kluges Pop-Album, das man so ähnlich schon vor 25 Jahren hätte veröffentlichen können. Macht aber auch nix.

Röyksopp – Junior
Ganz schön elektrolastig, dieser März. Auf seinem dritten Album klingt das norwegische Elektronik-Duo mitunter ein bisschen sehr nach dem französischen Elektronik-Duo (gemeint ist Air), aber die klangen ja in letzter Zeit ein bisschen sehr nach gar nichts. “Junior” ist von vorne bis hinten ausgewogen, eingängig und – je nach Einstellung – entspannend oder belebend.

The Fray – The Fray
Ja, ich mag so Musik. Und ich freue mich, dass The Fray drei Jahre nach ihrem Debüt jetzt offenbar auch in Deutschland den Durchbruch schaffen. Zwar passt ihr melancholischer (Coffee-And-TV-Trinkspiel: ein Schnaps für jedes “melancholisch” in einer Listenpanik) College-Rock besser in den Herbst als in den Hochsommer, aber der März hatte sich ja noch alle Mühe gegeben, herbstlich auszusehen.

A Camp – Colonia
Spätestens seit ich Nina Persson vor ein paar Jahren persönlich getroffen habe, hat die klügste und schönste Schwedin der Welt bei mir Narrenfreiheit: Sie dürfte so ziemlich jeden Schrott machen und ich würde es noch gut finden. Sie macht aber keinen Schrott, sondern auch ohne die Cardigans ganz hervorragende Musik, der man allenfalls vorwerfen könnte, ein bisschen zu sehr nach ihrer Hauptband zu klingen.

Olli Schulz – Es brennt so schön
Zwar habe ich alle bisherigen Olli-Schulz-Alben hier, aber wirklich gehört habe ich ehrlich gesagt nur sein Debüt “Brichst Du mir das Herz brech ich Dir die Beine”. Als ich “Mach den Bibo” zum ersten Mal beim Bundesvision Song Contest sah, dachte ich, jetzt sei es endgültig vorbei mit dem Mann, aber sogar dieser Schwachsinns-Song wächst, wenn man ihn nur oft genug hört (und weiß, dass die Musik von Walter Schreifels stammt). Der Rest von “Es brennt so schön” ist dann auch komplett anders: Eine kluge, oft nachdenkliche, musikalisch durchdachte und hin und wieder doch sehr witzige Platte, die mich aus unerklärlichen Gründen manchmal ein wenig an Bruce Springsteen erinnert.

Ben Lee – The Rebirth Of Venus
Für Ben-Lee-Platten gilt die alte Regel “Kennste eine, kennste alle”. Im Gegensatz zu Nickelback, Reamonn und ähnlichen Langweilern macht aber jedes neue Album des gebürtigen Australiers immer noch Laune — und zwar gute. Selbst wenn man das Gefühl hat, jeden Song so ähnlich schon mal gehört zu haben, kann man Lee nicht böse sein. Und dann gibt es ja auf jedem seiner Alben immer noch einen Song, der größer ist als alle anderen …

Songs
Ben Lee – Wake Up To America
Was für ein unwahrscheinlicher Song: Eine viereinhalbminütige Lobeshymne auf all das Kaputte und Wunderbare an Amerika, deren Strophen nur gesprochen werden, deren Autotune-lastiger Refrain auch eher schlicht wirkt, und deren treibender Beat einen nach wenigen Takten völlig eingelullt hat. Ich kann kaum aufhören, dieses Lied immer und immer wieder zu hören, denn es geht direkt ins Herz und bringt einen womöglich dazu, alle fünfzig Bundesstaaten zu besuchen und mit einem Ghettoblaster über dem Kopf diese Hymne abzuspielen. Ganz, ganz große Kunst! (Blöderweise gibt es den Song weder bei YouTube noch bei last.fm zu hören — wohl aber bei iTunes zu kaufen.)

Pet Shop Boys – Pandemonium
Wenn “Yes” das neue “Very” ist, ist “Pandemonium” die Neuauflage von “I Wouldn’t Normally Do That Kind Of Thing”: Ein Liebeslied, in dem alles mitschwingt, was Liebe manchmal so schwierig macht, und das doch uneingeschränkte Zuneigung zum Ausdruck bringt. Eine Hymne auf alle Chaosmädchen und -jungs dieser Welt, uplifting as hell. Was sagt es über unsere Generation aus, wenn derart großartige Songs von Männern um die fünfzig geschrieben werden müssen? Allein diese Bläser und die Chöre!

Starsailor – You Never Get What You Deserve
Bei James Walsh frage ich mich immer ein bisschen, was er uns eigentlich mit dem sagen will, was er da singt. Und dann denke ich: Ist das nicht egal, wenn es so schön klingt? Beachten Sie den Übergang von den Strophen zum Refrain — so geht Pop.

Im nächsten Monat dann: Muff Potter, Bob Dylan und natürlich Kilians.

[Listenpanik, die Serie]

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Ein Kessel Buntes

Mal ein kurzes Update, was meine Lieblingskünstler eigentlich so im Moment machen:

Starsailor veröffentlichen am 9. März ihr viertes Album “All The Plans”, die Vorabsingle “Tell Me It’s Not Over” ist bereits eine Woche früher erhältlich.

Besonders crazy: Brandon Flowers von den Killers hat einen “Remix” des Songs angefertigt (er hat ein bisschen Hall und Effekte in den Hintergrund gemischt und beim Refrain mitgesungen), der bereits jetzt verfügbar ist — und zwar kostenlos.

[via visions.de]

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Single-Downloads haben ja schon viele Bands und Künstler verschenkt, aber nur wenige so schlicht wie Phoenix: Bitte einmal auf die Website gehen, die Animation laden lassen und “1901” herunterladen. Ganz ohne Registrierung, E-Mail-Adresse oder Fingerabdruck.

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Tomte haben “Wie sieht’s aus in Hamburg?” als dritte Single aus ihrem Album “Heureka” ausgekoppelt und mit einem Video versehen:

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TOMTE – Wie siehts aus in Hamburg from Kay Otto on Vimeo.

[via Tomte Blog]

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Ein Video gibt’s auch zu “Love Etc.”, der neuen und leider nicht sehr guten Single der Pet Shop Boys:

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Bereits vor zwei Wochen hatte EMI den Song bei YouTube eingestellt — und weil es damals noch kein Video gab, lief zur Musik eben eine schlichte Animation des Albumartworks. Falls noch jemand Fragen hatte, was die wichtigste Anlaufstation zum Musikhören ist …

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Müssen alle mit

Wenn das Jahr so weiter geht, wird am Ende fast jeder meiner Lieblingskünstler ein neues Album veröffentlicht haben. Bereits erschienen sind ja schon die Alben von R.E.M., kettcar, Coldplay, Death Cab For Cutie, Sigur Rós und Nizlopi, von Travis gab es die (recht gelungene) “J. Smith EP”, das Album dazu kommt im Herbst. Ebenfalls bereits erschienen ist das Solodebüt von Jakob Dylan (The Wallflowers).

Neue Alben veröffentlichen werden noch Ben Folds (“Way To Normal”, September – noch ohne deutsches Label), Stereophonics (jetzt zu viert), Oasis (“Dig Out Your Soul”, 6. Oktober), The Verve (“Forth”, 18. August), Starsailor (“All The Plans”) und Tomte (irgendwann im Herbst).

Einen neuen Song haben Bloc Party gestern vorgestellt. Er hört auf den Namen “Mercury” und klingt … etwas anstrengend.

Das wird ganz schön hart für mögliche Newcomer, sich bei mir überhaupt Gehör zu verschaffen.

Nachtrag, 23:55 Uhr: Ich hab Hotel Lights vergessen. Deren neues Album “Firecracker People” erscheint im August in den USA.

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Autumnsongs

Als ich heute Morgen erwachte, war draußen Herbst. “Nun ja”, dachte ich, “das kann ja mal passieren!” Ich verwarf meine eigentlichen Blogpläne für heute, warf iTunes an und mich nebst Buch aufs Bett. Dann war mir aber doch für einen Moment langweilig und deshalb stelle ich jetzt hier exklusiv die Top Twenty meiner liebsten Herbst-Alben vor:

20. Manic Street Preachers – This Is My Truth Tell Me Yours (VÖ: 25. August 1998)
Überlebensgroßer Britpop des walisischen Trios. Jeder Song eine Hymne, jedes Streichinstrument eine Umarmung.
Definitiver Herbstsong: “The Everlasting”

19. The Smashing Pumpkins – Adore (VÖ: 2. Juni 1998)
Die unendliche Traurigkeit der zum Trio geschrumpften Pumpkins ging weiter. Billy Corgan spielt mit Drumcomputern rum und ist doch reduzierter denn je.
Definitiver Herbstsong: “Blank Page”

18. Dan Bern – New American Language (VÖ: 6. Mai 2002)
Amerikanischer Singer/Songwriter, der das exakte Mittelding zwischen Bob Dylan und Elvis Costello ist. Schade, dass das keiner kennt.
Definitiver Herbstsong: “Albuquerque Lullaby”

17. Get Cape. Wear Cape. Fly – The Chronicles Of A Bohemian Teenager (VÖ: 16. Februar 2007)
Der Junge mit der Gitarre und dem Drumcomputer aus Großbritannien. Muss sich eigentlich noch im kalendarischen Herbst beweisen, wird das aber sicher schaffen.
Definitiver Herbstsong: “Call Me Ishmael”

16. Toploader – Onka’s Big Moka (VÖ: 14. August 2000)
Das One Hit Wonder mit dem Bubblegum Radiopop. Trotzdem ist nicht nur das Albumcover wunderbar herbstlich, sondern auch die Musik.
Definitiver Herbstsong: “Only For A While”

15. Embrace – If You’ve Never Been (VÖ: 5. September 2001)
Die Britpop-Brüder, die nicht Oasis sind, mit ihrem eigentlich schwächsten Album. Trotzdem ein echter Herbst-Dauerbrenner mit einigen großen Melodien.
Definitiver Herbstsong: “Make It Last”

14. The Fray – How To Save A Life (VÖ: 27. Oktober 2006)
Collegerock auf dem Klavier, gemacht von vier überzeugten Christen aus Denver. Man muss schon einen Soft Spot für eine gewisse Menge Pathos haben, dann ist es aber großartig.
Definitiver Herbstsong: “Heaven Forbid”

13. Radiohead – Kid A (VÖ: 29. September 2000)
Das große, sperrige Meisterwerk der besten Band unserer Zeit. Unbeschreiblich und unbeschreiblich gut.
Definitiver Herbstsong: “How To Disappear Completely”

12. The Finn Brothers – Everyone Is Here (VÖ: 20. August 2004)
Neil und Tim Finn haben mit Split Enz und Crowded House beinahe im Alleingang die Musikgeschichte Neuseelands und Australien geschrieben. Als Finn Brothers schreiben sie daran weiter.
Definitiver Herbstsong: “Edible Flowers”

11. Kashmir – Zitilites (VÖ: 11. August 2003)
Die Wiederaufnahme von “Kid A” mit anderen, dänischen Mitteln. Kashmir machen alles richtig und sichern sich einen Platz in den Musikannalen, Kategorie: “Ständig übersehene Genies”.
Definitiver Herbstsong: “The Aftermath”

10. Maximilian Hecker – Infinite Love Songs (VÖ: 28. September 2001)
Sie können Falsettgesang und hoffnungslos romantische Texte nicht ausstehen? Dann werden Sie mit diesem Album nicht glücklich werden. Alle anderen schon.
Definitiver Herbstsong: “The Days Are Long And Filled With Pain”

09. The Cardigans – Long Gone Before Daylight (VÖ: 24. März 2003)
Mit diesem Folk-Album zeigten die Cardigans endgültig allen, dass sie kein Bubblegum Pop One Hit Wonder sind. Und wer vorher noch nicht in Nina Persson verliebt war, war es danach.
Definitiver Herbstsong: “You’re The Storm”

08. Death Cab For Cutie – Plans (VÖ: 29. August 2005)
Mit “O.C., California” und einem Majorlabel im Rücken eroberten DCFC endlich die Welt im Sturm. Wäre aber auch zu schade gewesen, wenn man dieses großartige Indiepop-Album übersehen hätte.
Definitiver Herbstsong: “Different Names For The Same Thing”

07. Muff Potter – Heute wird gewonnen, bitte (VÖ: 15. September 2003)
Nach Jahren des Übens und Fingerwundspielens an der Deutschpunk-Front waren Muff Potter bereit für ihr Meisterwerk. 14 Songs zwischen Bordsteinkante und Mond, die alles um einen herum vergessen machen.
Definitiver Herbstsong: “Das Ernte 23 Dankfest”

06. The Postal Service – Give Up (VÖ: 28. April 2003)
Death-Cab-Sänger Ben Gibbard und Dntel-Mastermind Jimmy Tamborello zeigen auf zehn Songs, dass sich Elektronik und Folksongs nicht ausschließen müssen – und die Welt von Indiedisco-DJs und Soundtrack-Kompilierern war hinfort nicht mehr die Selbe.
Definitiver Herbstsong: “The District Sleeps Alone Tonight”

05. Coldplay – Parachutes (VÖ: 21. Juli 2000)
Bevor sie Fußballstadien und Vorabendserien beschallten, waren Coldplay für einen Herbst die kleinen verhuschten Indienerds, die einen über unerfüllte Lieben und nasskalte Heimwege vom Schulsport hinwegtrösteten. We live in a beautiful world und everthing’s not lost.
Definitiver Herbstsong: “We Never Change”

04. Ben Folds – Rockin’ The Suburbs (VÖ: 11. September 2001)
Das erste Soloalbum nach dem Ende von Ben Folds Five, erschienen an dem Tag, nach dem nichts mehr so war wie zuvor. Großartige Songs voller Klaviere und Melancholie – und voller Witz und Ironie.
Definitiver Herbstsong: “Carrying Cathy”

03. Starsailor – Love Is Here (VÖ: 19. Oktober 2001)
Sie sollten die nächsten Coldplay werden, wenn nicht auch noch Jeff und Tim Buckley und möglicherweise Nick Drake – das konnte ja kaum klappen. Starsailor lieferten trotzdem ein unglaublich großartiges Album ab – und ließen Coldplay dann den Vortritt bei der Weltkarriere.
Definitiver Herbstsong: “Fever”

02. R.E.M. – Automatic For The People (VÖ: 1. Oktober 1992)
R.E.M. schafften den endgültigen Sprung vom Geheimtipp zu Megastars – sonst änderte sich nichts. Wer wissen will, wie sowas geht, sollte das Album hören.
Definitiver Herbstsong: Alle – einfach alle.

01. Travis – The Man Who (VÖ: 28. Mai 1999)
Kein Wunder, dass das Album in Deutschland erst im Herbst so richtig seine Hörer fand: der Sommer ’99 war einfach zu trocken für “Why Does It Always Rain On Me?”. Wer die Bedeutung des Wortes “Melancholie” erfahren will, ist hier richtig. Alle anderen auch.
Definitiver Herbstsong: “Turn”

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Musik Leben

Punch The Button

Ich mochte die Sugababes schon immer. Unter allen Girl Groups waren sie diejenigen mit dem meisten Indie Appeal, was sich nicht zuletzt dadurch zeigte, dass sie im vergangenen Jahr “I Bet You Look Good On The Dancefloor” von den Arctic Monkeys coverten und sich Starsailor am Sugababes-Hit “Push The Button” vergriffen.

Von daher ist es eigentlich gar nicht so überraschend, eine Meldung wie diese hier zu lesen:

Sugabes: Pop-Sängerin nach Prügelei festgenommen

(Screenshot: Spiegel Online)

Das ist eine Art von Girl Power, zu der nicht mal deren Erfinder, die Spice Girls, fähig waren.