Vielleicht erinnern Sie sich ja noch an den ESC 2011 in Düsseldorf und an die estnische Teilnehmerin:
Getter Jaani hat in diesem Jahr einen Vertrag mit Universal Music Baltics unterschrieben und dieser nordeuropäische Außenposten der letzten größten Plattenfirma der Welt hat offenbar Größeres vor.
Die erste Veröffentlichung war im Sommer die Single “Something Good”, zu der es jetzt auch ein Video gibt:
Ich mag den Song: Die Strophen versprechen ein bisschen mehr, als der Refrain dann einlösen kann, aber es klingt absolut zeitgemäß und nur ein bisschen wie ein Lied, das Taylor Swift und Selena Gomez dankend abgelehnt haben.
Das Video lässt mich allerdings etwas rätselnd zurück: Erleben die jungen Zuschauer überhaupt noch den Anfang des Songs, wenn davor erst mal 35 Sekunden nichts passiert? Ist dies das erste Musikvideo, dessen Storyboard ausschließlich aus dem Pinterest-Board “Altbauwohnung in 20 Minuten selbst sanieren, damit sie voll hygge aussieht” bestand? Sehen Musikvideos im Jahr 2017 wirklich aus wie Instagram-Versionen eines Werbespots für Bausparkassen? Und, apropos Werbespot: Getter Jaani hat offensichtlich einen Deal mit Nike — aber auch mit Chiquita? War der Sportartikelhersteller am Ende schlecht beraten, Turnschuhe für ein paar Hundert Euro geschickt zu haben, während der Bananen-Händler einfach nur durch den Umstand, dass man seine Kartons auch wahnsinnig gut für Umzüge zweckentfremden kann, fast die gleiche air time bekommt?