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Musik

The Smashing Pumpkin

Als die Smas­hing Pump­kins vor zwei Jah­ren zurück­ka­men (nach­dem sie sich im Jahr 2000 mit einer gro­ßen Tour von der Welt ver­ab­schie­det hat­ten), waren sie nur noch zur Hälf­te die Smas­hing Pump­kins: Neben Mas­ter­mind Bil­ly Cor­gan war ledig­lich Drum­mer Jim­my Cham­ber­lin aus dem Ori­gi­nal-Line-Up dabei. Gitar­rist James Iha war irgend­wo auf der Stre­cke geblie­ben und weder D’ar­cy Wretz­ky noch Melis­sa Auf der Maur (die man auch nur mit viel Mühe als Ori­gi­nal-Mit­glied wer­ten könn­te, weil sie nur bei der Abschieds­tour dabei war) stand am Bass. Um ehr­lich zu sein bin ich zu faul, die Namen ihrer Nach­fol­ger nach­zu­schla­gen.

Wie NME.com berich­tet, ist jetzt auch Cham­ber­lin aus­ge­stie­gen. Aus­ge­rech­net Cham­ber­lin, der Cor­gan immer die Treue gehal­ten hat­te. Der nach erfolg­rei­chem Ent­zug und der damit ver­bun­de­nen Pau­se 1999 in die Band zurück­ge­kehrt war, der auch bei Cor­gans geschei­ter­ter Super­group Zwan am Schlag­zeug saß und auf Cor­gans völ­lig desas­trö­sem Solo­al­bum bei einem Song zu hören war.

Die Smas­hing Pump­kins sind jetzt nur noch Bil­ly Cor­gan und Gäs­te, wobei man­cher behaup­ten wür­de, dass dies schon immer oder zumin­dest lan­ge so war.

Die eigent­li­che Fra­ge lau­tet natür­lich: Wen inter­es­siert das? Das Come­back-Album „Zeit­geist“ war nicht wirk­lich schlecht, hat­te dem Gesamt­werk der Band aber nichts hin­zu­zu­fü­gen. Da war die letzt­jäh­ri­ge Akus­tik-EP „Ame­ri­can Gothic“ schon inter­es­san­ter, konn­te aber letzt­lich auch nicht mit den alten Sachen mit­hal­ten.

Immer­hin: Der Sän­ger ist noch dabei. Das unter­schei­det die Pump­kins von den kran­ken Wie­der­ge­bur­ten von Queen, den Doors oder der (glück­li­cher­wei­se ver­wor­fe­nen) Idee von Led Zep­pe­lin, ohne den (noch leben­den) Robert Plant auf Tour zu gehen.

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Enduring Freedom

Auf die Idee muss man erst mal kom­men: aus­ge­rech­net eines der wider­lichs­ten, prä­ten­tiö­ses­ten Lie­der deut­scher Spra­che aus der Gruft der Acht­zi­ger-Jah­re-Deutschro­cker zu schlei­fen und im Jahr 2008 als Sam­ple ein­zu­set­zen.

Der Rap­per Cur­se, der seit lan­gem mit Xavier Naidoo um den Titel als prä­ten­tiö­ses­ter Musi­ker deut­scher Zun­ge ringt, hat sich also „Frei­heit“ vor­ge­nom­men, Wes­tern­ha­gens besorg­nis­er­re­gen­den Pathos-Schla­ger, des­sen auf ewig archi­vier­te Live-Dar­bie­tung in der Dort­mun­der West­fa­len­hal­le den anbie­dernds­ten Moment bun­des­re­pu­bli­ka­ni­scher Deutschrock­ge­schich­te („So wie wir heu­te Abend hier!“) ent­hält.

Das dabei ent­stan­de­ne Werk hört eben­falls auf den Namen „Frei­heit“ und muss wohl als gelun­ge­ner Ver­such betrach­tet wer­den, gleich­zei­tig Gän­se­haut und Brech­reiz aus­zu­lö­sen. Man hört die­ses Lied und fragt sich, ob nati­ve spea­k­er des Eng­li­schen eigent­lich genau­so lei­den müs­sen, wenn sie die Tex­te von U2 oder Cold­play hören. Ver­mut­lich nicht.

Und weil ich mich jetzt gera­de durch die­se grau­en­haf­te Null­num­mer gequält habe, lade ich Sie herz­lich ein, es mir unter die­sem Link gleich­zu­tun.

Den­ken Sie immer dar­an: Frei­heit heißt vor allem, jeder­zeit auf die Stop-Tas­te drü­cken zu kön­nen.

[via Visions.de]

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Rock’n’Roll-Kaffeemaschine

Rock’n
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Radio Musik Rundfunk

Die Beatles? Wer sind die Beatles?

Obi­ge Fra­ge ist natür­lich an dem Tag, an dem alle in Gedan­ken gen Grace­land rei­sen, eher abwe­gig. Aber da ich eh in einem Beat­les-Haus­halt auf­ge­wach­sen bin (mein ers­tes pop­kul­tu­rell ver­tret­ba­res Groß­kon­zert war dann eben auch auf der ’89er-Tour von Paul McCart­ney), sei dies ver­zie­hen. Viel wich­ti­ger ist eh das Hör­erleb­nis von eben, kurz nach neun: Ein hübsch rup­pi­ger Gitar­ren­st­ak­ka­to-Beat, wie ihn Tom­te, Toco­tro­nic oder Blum­feld (RIP) so drauf haben, legt los. Ein Typ mit dezent alpi­nem Genu­schel sprech­singt dazu irgend­was, und schnell denkt man: „Das ist also die neue von den Sport­freun­den? Das könn­te man ja glatt gut­fin­den.“ Und dann sagt Eins­li­ve-Wuschel Ingo Schmoll etwas von Jonas Gold­baum und – und hier kommt der an herr­lich lan­gen Haa­ren her­bei­ge­zo­ge­ne Bezug zum Auf­hän­ger – „Yeah, yeah, yeah“. Plötz­lich hat aus­ge­rech­net Öster­reich eine tol­le Band.

Ach ja: Jonas Gold­baum sind beim Köl­ner Club­gig der viel­leicht immer noch guten Jim­my Eat World Sup­port (21.8., also kom­men­den Diens­tag) und ver­öf­fent­li­chen ihr Debüt Ende Okto­ber bei den Sen­si­bel­chen von Road­run­ner.