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Der hermetische Zirkel

Am Sonntagabend ist die Dinslakener McDonald’s-Filliale bei einem Brand schwer beschädigt worden.

Die “Rheinische Post” berichtet vom Großeinsatz von Feuerwehr und Polizei:

Das gesamte Gewerbegebiet Mitte, indem sich das Schnellraustarant (sic) befindet, wurde in der Zeit von 22.15 bis 0.45 Uhr von Polizisten abgesperrt, um zu verhindern, dass die Löscharbeiten von Schaulustigen behindet (sic) werden.

Das mit der Absperrung scheint nur mittelgut geklappt zu haben. Oder der Fotograf, der für “RP Online” die 14-teilige Bildergalerie “Hier brennt ein McDonald’s ab” fotografiert hat, hatte ein sehr, sehr starkes Teleobjektiv dabei.

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Gute Frage

Seit einiger Zeit stellt die “Rheinische Post” in ihren Lokalteilen die “Frage des Tages”: Mehr oder weniger gut aufgehängt an einen Artikel der aktuellen Ausgabe müssen sich die Leser für “Ja” oder “Nein” entscheiden. Die Fragen reichen von allgemein (“Interessieren Sie sich für die Geschichte Ihrer Heimatstadt?”, “Sind Sie verärgert über den Winterdienst?”) bis hin zu für Außenstehende unverständlich (“Bedeutet das Abschneiden der Musikschüler beim Wettbewerb Jugend musiziert einen Imagegewinn für Wesel?”, “Begrüßen Sie die den Beschluss des RAG-Regionalrates?”).

Am nächsten Tag wird das Ergebnis des Vortages bekannt gegeben (ohne Nennung der Teilnehmerzahl) und die nächste egale Frage gestellt. So sind jeden Tag ein paar Quadratzentimeter Zeitung sicher gefüllt und “RP Online” bekommt auch noch ein paar Klicks ab.

Heute stellt die Lokalredaktion Dinslaken endlich mal eine Frage zur Abstimmung, die nicht ganz so egal ist:

Frage des Tages: Ja Nein Abschicken

Nachtrag, 11.50 Uhr: Angeregt durch diesen Eintrag hat “RP Online” die Frage nachgereicht. Sie ist nur minderphilosophisch, für Außenstehende unverständlich und lautet:

Finden Sie es gut, dass die Toilettenanlage im Burgtheater erneuert wird?

Und: Nein, es geht nicht um Wien.

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Rasende Reporter

Alle paar Monate muss ich über meinen Schatten springen und die “Rheinische Post” loben. Ich tue es gern angesichts der Jugendbeilage (falls Sie da noch mal schnell ein Wort für hätten, das weniger nach Achtziger Jahren und Hanni-und-Nanni-Starschnitt klingt …) “Herzrasen”, die der Zeitung heute beiliegt.

Darin unter anderem: Kreative Bastelideen von thereifixedit.com werden mit einem Experten von der Handwerkskammer besprochen, eine Reportage über die “demokratischste Cola der Welt” und ein Rollentausch für eine Samstagnacht, bei dem sich der verehrte Kollege Sebastian Dalkowski in der Düsseldorfer Altstadt vergnügen soll, während seine Kollegin Gesa Evers zuhause vor dem Fernseher hockt.

Der Text ist online leider nicht verfügbar (Och, bitte, bitte …), daher müssen Sie mit diesen Kostproben vorlieb nehmen:

Als ich das Oberbayern betrete, denke ich: Wer volljährig ist, kommt hier nur nicht rein, wenn er mit einem Maschinengewehr kommt. Gefühlte 75 Prozent der Gäste gehören zu einem der Junggesellenabschiede, sie trinken bunten Alkohol aus Eimern oder Toilettenschüsseln. […]

Ich sehe viele Menschen, die fortgehen, mit Gesichtern, die nichts mehr ausdrücken. Wer jetzt noch niemanden gefunden hat, findet niemanden mehr. Falls doch, wird es richtig bitter.

Falls Sie sich irgendwie in der Nähe von Duisburg befinden, können Sie heute Abend ab 20 Uhr zur “Herzrasen-Party” ins Café Steinbruch gehen, wo zunächst Herr Dalkowski ein paar seiner Texte vorlesen wird, dann musiziert der Singer/Songwriter Daniel Benjamin und anschließend ist Party.

Und um diesen Lobpreisungs- und Werbeeintrag (für den ich – bisher – noch nicht mal ein Bier bekommen habe) jetzt abzurunden, erkläre ich diese Bildunterschrift aus der Party-Ankündigung zu meinem Liebling des Monats:

Lampe in Anlehnung an Daniel Benjamin.

Und jetzt ist aber bis Weihnachten auch erst mal wieder gut …

Nachtrag, 19. Oktober: Das gesamte “Herzrasen”-Magazin kann man nun kostenlos als PDF herunterladen.

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Yeaahh! Alle so: “und”

Im BILDblog hatten wir vor einiger Zeit einen Eintrag über den überraschenden Einsatz von Konjunktionen.

Daran musste ich heute denken, als ich bei “RP Online” einen Artikel aus der “Rheinischen Post” las, in dem ein armer Mensch mehrere Polizeimeldungen hatte zusammenfassen müssen und sich dabei ein wenig verheddert hatte.

Der Vorspann ging wie folgt (und ich möchte Sie bitten, auf die überraschende Konjunktion im letzten Drittel zu achten):

In der Nacht zu Samstag gegen 2.40 Uhr wurden Polizeibeamte wegen einer Körperverletzung zu einer Gaststätte an der Friedrichstraße gerufen. Ein unter Alkoholeinwirkung stehender 18-jähriger Duisburger störte die Anzeigenaufnahme so erheblich, dass mehrfach ein Platzverweis ausgesprochen wurde. Und in Dinslaken ist ein 74-Jähriger Opfer eines Trickbetrügers geworden.

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Stadt, Land, Flucht

Michael Wendler will umziehen — raus aus der durchs “perfekte Promidinner” berühmt gewordenen weißen Villa in Oberlohberg.

Das erklärte der König des Popschlagers und bekannteste Dinslakener der “Rheinischen Post”:

Ein neues Domizil braucht er, weil “die Wendler-Villa in Hiesfeld zur Pilgerstätte geworden ist”. Nachts führen Fans vor, hupten und riefen: “Wendler – komm raus!” Nicht dass ihn das störte, sturmerprobt durch Festzelte und Mallorca, aber er will Adeline schützen, seine siebenjährige Tochter. Die Nachbarn auch.

Und die schützt er vermutlich am Besten, indem er in der Zeitung verkündet, einen stadtbekannten Reiterhof (“das 2003 abgebrannte Gestüt an der Franzosenstraße”) aufkaufen und sich während der Renovierungsarbeiten vom Kamerateam einer Sat.1-Dokusoap filmen lassen zu wollen …

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Der Klammeraffenbumerang

Über die Internetkompetenz von Politikern ist gerade in den letzten Tagen viel gespottet worden und tatsächlich habe ich manchmal den Eindruck, dass meine 76-jährige Großmutter besser mit dem Computer umzugehen weiß als so mancher Bundesminister. (Vermutlich auch besser als einige 25-Jährige, aber darum soll es nicht gehen.)

Manchmal allerdings ist es um die Internetkompetenz von Politikern (oder ihren Mitarbeitern) dann vielleicht doch nicht so schlecht bestellt, wie mancher Beobachter das gerne hätte. Das sieht dann zum Beispiel so aus wie in der Kolumne “Unsere Woche” in der Jörg Werner, der Dinslakener Lokalchef der “Rheinischen Post”, am vergangenen Samstag schrieb:

Und zum Schluss noch dies: Dinslakens SPD-Bürgermeisterkandidat Dr. Michael Heidinger hat das Wahlvolk in dieser Woche mit seinem Internet-Auftritt beglückt. Nun wollen wir gar nicht darüber rechten, wie altbacken das von ihm vorgestellte Wahllogo ist. Das ist schließlich Geschmackssache. Eines allerdings gibt uns zu denken. Wer dem Kandidaten eine Mail mailen möchte, sollte dies, so stand es jedenfalls noch gestern nachmittag im Impressum der Seite, unter buergermeister-fuer-dinslaken(ät)arcor.de tun. Mensch, lieber Dr. Heidinger, groß herausposaunen, dass man jetzt einen tollen Internet-Auftritt hat und dann das @-Zeichen nicht finden ... Ist das professionell? Ich wünsche Ihnen ein angenehmes Wochenende.

Ich schrieb meinem früheren Chef am Sonntagabend, dass Heidinger diese obskure Schreibweise vermutlich gewählt habe, damit die E-Mail-Adresse nicht so leicht von Spambots gefunden werde, die das Internet durchforsten. (Das dürfte zwar heutzutage kaum noch wirkungsvoll sein, aber die Website sieht ja auch nicht gerade aus, als stamme sie aus dem Jahr 2009.)

Jörg Werner reagierte prompt und vorbildlich, indem er am Dienstag auf der ersten Seite des Lokalteils schrieb:

Professionelles (ät): Auf ein Wort in eigener Sache: Redaktionsleiter, wer hätte das gedacht, sind nicht unfehlbar. Sie sind, ich habe kein Problem, das zuzugeben, nicht allwissend. Aber sie lernen täglich dazu. Warum ich das erzähle? Na ganz einfach, ich hab was dazu gelernt. Da hab ich doch am Samstag die Frage gestellt, ob der Internetauftritt des SPD-Bürgermeisterkandidaten Dr. Michael Heidinger tatsächlich professionell ist, weil das gewohnte @-Zeichen dort durch ein (ät) ersetzt worden ist. Die Antwort auf diese Frage ist: Ja. Denn dieses (ät) gilt, wie ich mich inzwischen habe belehren lassen, als Mittel, sich vor automatischen Programmen auf der Suche nach Adressen für Spam-Mails zu schützen. Nun gut, das kannte ich bislang nur in der Version (at), ob's tatsächlich effektiv hilft, ist auch nicht unumstritten und über die Frage, ob der Trick nicht eher dazu dient, die Erreichbarkeit des Kandidaten für Otto-Normalcomputerbenutzer zu behindern, ließe sich auch philosophieren Aber hier ist nicht der Platz zum Haare spalten. Also, Asche auf mein Haupt, Herr Dr. Heidinger. Die nächste kritische Anmerkung, ich versprech's, trifft aber wieder mitten ins Schwarze. Jörg Werner.

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Musik

Overwhelmed by their hometown

Gestern also spielten die Kilians anlässlich der Veröffentlichung ihres zweiten Albums “They Are Calling Your Name” (erscheint Ende nächster Woche, kann man jetzt schon bei last.fm hören) in ihrer Heimatstadt Dinslaken.

Wie es wirklich war, werden wir am Montag (also 60 Stunden nach dem Konzert) in den Lokalzeitungen lesen können. Da wird dann vermutlich auch die exakte Besucherzahl stehen (Coffee-And-TV-Schätzungen: 1.200 bis 1.500).

Bis dahin verweise ich auf ungefilterte Live-Eindrücke in 13 Fotos und sechs Tweets:

Auf in die Stadt, #Kilians gucken. l:Dinslaken
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Leben Gesellschaft

Homegrown Terror

Vorhin hatte ich noch zwei Absätze über meine Schule und die Folge von Amokläufen geschrieben.

Was ich nicht ahnen konnte: Zu diesem Zeitpunkt war das Theodor-Heuss-Gymnasium in Dinslaken in heller Aufregung. Im Internet (aha!) hatte jemand mit einem Amoklauf gedroht — “Wahrscheinlich ein Nachahmungstäter”, wie die “Rheinische Post” berichtet.

Während sich bei derwesten.de Kommentare besorgter Eltern sammeln, habe ich meinen Bruder Justus, der in diesem Jahr am THG sein Abitur macht, gebeten, mir seine Eindrücke vom Vormittag zu schildern:

Als ich heut morgen zur Schule lief, war ich spät dran. Von weit weg habe ich zwei Polizeiautos gesehen. Erst dachte ich, die Polizei würde wieder armen Schülern Geld für das Fahren auf der falschen Straßenseite abnehmen, aber als ich dann noch 2 Mannschaftswagen sah dachte ich mir, es muss was größeres sein.

Die ersten beiden Stunden verliefen normal, nach der 1. großen Pause blieben jedoch alle Schüler auf dem Schulhof, da fiel erst auf, dass sich kein Lehrer auf dem Schulhof befand. Diese haben in der Zwischenzeit, im Lehrerzimmer eingeschlossen, einen Crashkurs in Sachen Amokverhalten bekommen. In der Situation hat man sich gefragt: “Wenn alle Lehrer und Polizisten im Lehrerzimmer sind, wer passt dann hier auf, falls wirklich einer Amok laufen sollte?”

Eine halbe Stunde später ging der Unterricht weiter und unser Lehrer hat uns mitgeteilt, dass in einem Chat im Internet ein Schüler des THGs eine Amokwarnung geschrieben hat. Als Vorsichtsmaßnahme sollen die Türen abgeschlossen werden und bei einem bestimmten Codewort durch die Lautsprecher sollten Tische umgeworfen werden und die Schüler sich flach auf den Boden legen.

In der Freistunde danach wurde bekannt, dass der Username irgendwas mit Marcus wäre und jeder Marcus der Schule verhört wurde. Bei manchen soll die Polizei sogar zuhause gewesen sein. Als ich mit einem Freund den Schulhof verlassen wollte, wurde uns mitgeteilt, dass wir beim Wiederbetreten des Schulhofs unseren Ausweis vorzeigen müssen. Allgemeiner Unterrichtsschluss war um 13.15 Uhr, damit die Polizisten Feierabend machen können. Nächsten Montag und Dienstag soll die Schule ebenfalls überwacht werden.

Alles in allem waren 2 Motorradpolizisten im Stadtpark, 2 Mannschaftswagen, 4 Streifenwagen und auch noch ein Zivilfahrzeug rund ums Schulgelände positioniert.

Wir hatten nicht wirklich Angst. Eher kamen Scherze von allen Seiten zu den Markusen unserer Schule. Keiner ist wirklich davon ausgegangen das was passieren würde, bis auf ein paar junge Lehrerinnen.

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Das Trinkfest

Ich muss ja zugeben: Für einen Moment dachte ich: “Da hat die ‘Rheinische Post’ aber mal ein schönes Synonym für ‘Karneval’ gefunden!”

Dinslaken: Aktionswoche Alkohol

Es ging dann aber doch um ganz was anderes

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Uschi Blum macht Lokalredakteure schwach

Hape Kerkelings neue Komödie “Ein Mann, ein Fjord” läuft am 21. Januar um 20:15 Uhr im ZDF. Für den Film hat der Komiker ein alte Rolle reaktiviert, die auch schon in “Kein Pardon” zu sehen war: die der Schlagersängerin Uschi Blum.

Weil man das eben heutzutage so macht, bekam Uschi Blum eine Art Viralkampagne spendiert. Das ist zwar bei einem kostümierten Prominenten ein wenig albern, aber mit eigenem MySpace-Profil, offizieller und Agentur-Website (vor dem Anklicken die Lautsprecher runterdrehen!) durchaus aufwendig und mit … äh: Liebe zum Detail gemacht.

Natürlich hat man auch an eine fiktive Biographie gedacht und die besagt, dass Uschi Blum als Hildegard Sterczinski in Dinslaken geboren wurde, sie 1978 4. bei der Wahl zur “Miss Dinslaken” war und sie einige Jahre das Hunde-Nagelstudio “Uschi’s Pfötchen-Salon” in der Dinkelgasse in Dinslaken betrieb.

Nun ist es offen gestanden nur so mittelabsurd, ein Schlagersternchen ausgerechnet aus Dinslaken kommen zu lassen, wenn doch schon der König des Popschlagers dort zuhause ist. Aber als inoffizieller Stadtblogger Dinslakens habe ich natürlich trotzdem versucht, über sein Management Kontakt mit Hape Kerkeling aufzunehmen. Dass der im Moment fleißig Promo macht und nicht auf die Anfragen jedes Feld-, Wald- und Wiesenbloggers reagiert, kann ich durchaus verstehen. Offenbar ist es aber auch den Kollegen in der Lokalredaktion der “Rheinischen Post” (für die ich früher geschrieben habe) nicht gelungen, eigene O-Töne des beliebten Komikers zu bekommen, weswegen man dort den Helbseiter, der wohl unbedingt in die Samstagsausgabe sollte, irgendwie anders füllen muss.

Sie können den Artikel gerne selbst mit der offiziellen “Biographie” und den weiteren Promotexten vergleichen, ich hab Ihnen aber die wichtigste Eigenkreation des Autors hier mal kurz rüberkopiert:

Die [Internetseite] von Uschi ist der Hammer.

Nun ist es vielleicht etwas anderes, ob man eine (fiktive) Künstlerbiographie in weiten Teilen für einen redaktionellen Text übernimmt, oder einfach Werbetexte für Unternehmen abschreibt (wie “RP Online” das ja schon mal macht).

Trotzdem hat der Artikel aus der “Rheinischen Post” in meinen Augen wenig mit Journalismus zu tun. Sein Autor Ralf Schreiner versäumt es, auch nur ein Mal auf die Presseinfo hinzuweisen. Nach einer Einleitung, in der Kerkelings Verkleidung erklärt, folgt über sechs Absätze der leicht modifizierte Promotext. Sowas kann man machen, wenn man Konzerte von Bergarbeiterchören oder Nachwuchsbands ankündigen will — aber nicht, wenn man aus eigenem Antrieb ein großes Porträt für die Samstagsausgabe schreibt.

Die “Neue Rhein Zeitung”, das andere Blatt mit Dinslakener Lokalredaktion, hat am Samstag ebenfalls einen großen Artikel über Uschi Blum gebracht — der allerdings im Super-Duper-Onlineportal Der Westen nicht zu finden ist. Dort steht im Wesentlichen das Selbe drin (Dinslaken, “Miss Dinslaken”, “Uschi’s Pfötchen-Salon”), aber wesentlich kürzer und sogar anmoderiert:

Außerdem hat Uschi im Internet ihren lesenswerten Lebenslauf veröffentlicht. Daraus:

Auch dass die “NRZ” bei der Kontaktaufnahme mit Kerkeling gescheitert ist, erfährt der Leser. Verpackt in einen Infokasten, der zumindest eine nähere Auseinandersetzung mit dem Gegenstand nahelegt:

Warum ausgerechnet Dinslaken? Im vergangenen Jahr ließen ein Ehepaar, das sich mit einem anderen aus Dinslaken ein Hotelzimmer teilen musste und dafür Rabatt bekam (Cartoon "Hippenstocks Strategen", Süddeutsche Zeitung), ein weiterer Cartoon und eine Äußerung von Roger Willemsen die Frage aufkommen: Warum ausgerechnet Dinslaken? Hat Dinslaken einen lustigen Klang? Steht Dinslaken für etwas Besonderes? Für das Nirgendwo? Das Kleinstädtische? Das Geheimnisvolle? Oder für das Ende der Welt? Zumindest Hape Kerkeling konnte es uns nicht beantworten. Er sei bis Ende 2010 zu ausgebucht, um derartigen Anfragen nachzukommen, teilte sein Büro mit.

Ich glaube, ich sollte mich bei Roger Willemsen entschuldigen

Mit Dank auch an Michael M. für den Hinweis und an meine Mutter für den Scan!

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Von der Bedeutung, Ernst zu sein

Ich wollte das vergangene Jahr nicht schon wieder mit der Mediengruppe RP beenden, aber das hier ist noch liegen geblieben und muss raus:

Die “Rheinische Post” ist aufgrund ihrer geographischen Verortung ein wichtiges Medium, wenn es um meinen Lieblingsverein Borussia Mönchengladbach geht. Und die Redaktion macht ihre Arbeit da in der Regel gar nicht mal schlecht.

Aber was die “RP” da am Silvestermorgen noch rausgehauen hat, das war irgendwie merkwürdig:

Borussia Mönchengladbach: Liegt über dem Klub ein Fluch?

Hat “Bild” die feindliche Übernahme der “Rheinischen Post” endlich abgeschlossen?

Nein, die Lage ist viel … ernster:

Fußball ist nicht witzig. Fußball ist eine ziemliche ernste Angelegenheit. Darüber macht man keine Späße. Ehrlich. Schon gar nicht, wenn man Fan von Borussia Mönchengladbach ist.

Sie erkennen an dem eingeschobenen “Ehrlich”, dass sich hier gleich jemand am schlimmsten und gleichzeitig unzerstörbarsten Lokaljournalismus-Genre versuchen wird: der Glosse.

Auch optisch ist der Text eine Herausforderung, werden zusammengehörende Nebensätze doch nicht nur durch einen Punkt, sondern gleich auch noch durch einen Absatz auseinandergerissen:

[…] Es wurden zwar fast nur noch Herren mit klangvollen Namen (darunter ein gewisser Kahé) verpflichtet.

Etwas in Vergessenheit ist dabei aber offensichtlich geraten, dass die Koordination zwischen Hirn und Beinen beim Fußball einen nicht zu unterschätzenden Anteil einnimmt. […]

Und weil bei der Mediengruppe RP Dada ja bekanntlich groß geschrieben wird, hier noch ein Potpourri unzusammenhängender Sätze:

Dank gilt in diesem Zusammenhang den Produzenten von Handy-Klingeltönen in Form der Vereinshymne „Die Elf vom Niederrhein“. Neulich in der Regionalbahn war es dann mal wieder so weit. Anruf, Hymne, Klagelied. „Ja, ja“, raunzt ein älterer Herr von nebenan hinüber und lächelt dabei so verständnisvoll, als ob er ein Kleinkind aufmuntern will, das beim Murmelwerfen eine ziemlich lange Pechsträhne hat, „kommen bestimmt auch wieder bessere Zeiten.“

Der Text endet übrigens mit dem Satz:

Manche verstehen einfach den Ernst der Lage nicht.

Mir geht’s da ganz anders.

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War is over (If you want it)

Weihnachten ist ja das Fest, zu dem man für einen Moment auch mal ein bisschen versöhnlich werden sollte.

Und weil es gerade so schön passt und selten genug vorkommt, möchte ich mich heute mal vollinhaltlich der “Rheinischen Post” anschließen:

Wir wünschen unseren Lesern frohe und gesegnete Weihnachten - Verlag und Redaktion

Zur Feier des Tages hier noch mein Lieblingsweihnachtslied aus meinem Lieblingsweihnachtsfilm:

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