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Now it’s all gone wrong

Heu­te ist ja der 30. Jah­res­tag der Reak­tor­ka­ta­stro­phe von Tscher­no­byl. Ich kann dazu aus­nahms­wei­se kei­ne per­sön­li­chen Erin­ne­rungs­an­ek­do­ten bei­steu­ern, ich weiß nur ganz dun­kel (aber auch das womög­lich nur aus Erzäh­lun­gen zurück­ge­kop­pelt), dass wir Kin­der irgend­wann nicht mehr drau­ßen spie­len durf­ten, und dass die „Sen­dung mit der Maus“ zu die­sem The­ma einen Platz sehr weit oben auf der Lis­te mei­ner Kind­heits­trau­ma­ta hat.

Es gibt bestimmt jede Men­ge Repor­ta­gen, Doku­men­ta­tio­nen und Essays, die man anläss­lich die­ses Jubi­lä­ums sehen, hören oder lesen kann. Man kann sich aber auch das Making Of anschau­en, das die Dreh­ar­bei­ten zum Musik­vi­deo „What We Made“ des bri­ti­schen Musi­kers Exam­p­le im Jahr 2006 zeigt. Das Video wur­de in Pryp­jat in der Ukrai­ne gedreht, jener Retor­ten­stadt, die extra für die Arbei­ter des Atom­kraft­werks Tscher­no­byl gebaut und andert­halb Tage nach dem Super-GAU, nur 16 Jah­re nach ihrer Grün­dung, eva­ku­iert wur­de.

Ich hat­te schon mehr­fach Vide­os aus Pryp­jat gese­hen – unter ande­rem die­se wahr­lich beein­dru­cken­den Droh­nen-Bil­der -, aber es ist irgend­wie noch mal was ande­res, wenn ein Musi­ker, des­sen Musik man schätzt, durch die­se Geis­ter­stadt mit Kran­ken­haus, Grund­schu­le und Kino wan­dert und in einer inter­es­san­ten Mischung aus hilf­los scher­zen­dem Teen­ager und Tou­ris­ten­füh­rer in die Kame­ra redet.

An einer Stel­le sagt er, nie­mand, der in Pryp­jat gewe­sen sei, noch für Kern­ener­gie sein kön­ne. Eigent­lich reicht es aber auch, die­ses Video zu sehen:

Exam­p­le in Cher­no­byl from ben jones on Vimeo.