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Musik

Wer sich erinnert, war nicht dabei (1)

Ich begrüße Sie herzlich zum Auftakt meiner neuen Serie „Songs, die heute außer mir niemand mehr kennt — nicht mal die teilnehmenden Musiker!“ (das geht vielleicht noch knackiger):

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Zur Popkomm 2002 war ganz Köln zugekleistert mit Aufklebern, auf denen „It’s Just Porn, Mum“ stand und mit denen dieses Meisterwerk des Pop Punk beworben werden sollte. BFBS Radio spielte die Single damals rauf und runter — mit überschaubaren Auswirkungen auf die – Achtung, antiquiertes Wort – CD-Verkäufe.

„Teenage Dirtbag“ von Wheatus ist ein Evergreen des Genres, „It’s Just Porn, Mum“ hingegen völlig in Vergessenheit geraten.

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Leben Kultur

Schwanzvergleich des Tages

Abends an der Theke. Als Rückgeld für das bezahlte Bier gab es unter anderem ein uns völlig unbekanntes 2-Euro-Stück. Wir scherzen. “Haha, das Bild auf der Rückseite sieht ja aus wie ein… Penis.” Großes Gelächter, wir einigen uns darauf, dass dem so sei.

2-Euro-Münze mit Motiv "Idol von Pornos"

Einen Tag später. Aus reiner Neugierde, woher die Münze stammt, einfach mal die allwissende Internetsuchmaschine angeworfen und bei Wikipedia gelandet. Und mit großen Augen und heruntergeklappter Kinnlade auf die Beschreibung starrend. Wie beunruhigend gut diese auf unsere Scherze passte: Die (übrigens zypriotische) Euro-Münze zeigt das sogenannte “Idol von Pornos“…

oder auch nicht. Es ist aber auch hundsgemein, dass die Buchstabenkombination “rn” dem “m” so ähnlich ist…

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Digital

Hauptsache schön verpackt

Mein Search-Engine-Optimizer hat mir geraten, mehr User Generated Workflow in einem Mashup zu parsen und Private Equitana im Random Access unter Protection zu halten.

Anders ausgedrückt: Wir probieren mal was ganz crazy neues – eine Videokolumne. Hat es so noch nie gegeben. Nirgends. Wird aber im Erfolgsfalle trotzdem fortgesetzt.

Heute geht’s um ganz heiße Sachen:

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Digital Gesellschaft

Brust oder Keule?

Im Juni wurde die Netzgemeinde dieses Jahr nett durchgeschüttelt. Grund: flickr sperrte für einige Länder Fotos mit angeblich schlüpfrigem Inhalt, unter diesen Ländern auch das sonst doch so weltoffene und aufgeklärte Deutschland. Was folgte war großes Buhei, frustrierte User, Proteste. Wirklich gelernt haben die großen Konzerne wohl nicht daraus, zumindest Internetanbieter Arcor könnte man das vorwerfen.

Wie im Forum von gulli.com und dann heute auch bei golem zu lesen war, hat Arcor nämlich heimlich, still und leise Seiten wie sex.com, youporn.com und privatamateure.com für die Nutzer gesperrt. Eine schöne Begründung hatte man da dann auch direkt parat: Auf den Seiten werden pornografische Inhalte angeboten, die ohne vorherige Altersprüfung offen zugänglich sind. Keine gerichtliche Anordnung hat zur Sperrung geführt, aber natürlich wurden die Angebote gerichtlich geprüft. Wie die Sperrung rein technisch machbar ist? Das will Arcor natürlich nicht verraten.

Mutmaßen könnte man wohl eher, dass Arcor Wind bekommen hat von dem Brief, den der Verband der Videothekare an die Landesmedienanstalt in Bayern, genauer gesagt die dort ansässige Komission für Jugendmedienschutz, geschickt hat. Die Forderung: Internetprovidern solle untersagt werden, YouPorn zugänglich für alle zu machen. Die Seite selbst stehe seit März auf dem Index eben jener Prüfstelle, und trotzdem könnten Minderjährige auf sie zugreifen. Allerdings dürfte die Sorge um den Jugendschutz angesichts der immensen Umsatzeinbußen, die den Videotheken durch kostenlose Porno-Angebote im Internet drohen, eher ein vorgeschobenes Argument sein.

Durchsichtiger ist da schon, wie Facebook und MySpace bei ihrer ganz eigenen Art der Inhaltskontrolle vorgehen. Wie einige sogenannte “Laktivistinnen” in ihren Blogs berichten, haben die beiden Social-Network-Portale nämlich Fotos von Frauen gesperrt, die sich beim Stillen ihres Nachwuchses haben ablichten lassen. Dass bei dieser natürlichsten aller Fütterungsmethoden ein gewisses weibliches Körperteil nunmal beteiligt ist, ist nicht von der Hand zu weisen. Trotzdem war den Betreibern der Seite dieser Inhalt etwas so zweifelhaft.

Facebook-Sprecherin Meredith Chin erklärte dem “Sydney Morning Herald” ganz genau, warum diese Bilder entfernt wurden: “Fotos, die eine entblößte Brust beinhalten, verletzen unsere Nutzungsbedingungen und werden entfernt.” Stellt sich für mich die Frage: Wo fängt prekärer Inhalt an und wo hört er auf? Oder, wie es eine Laktivistin ausdrückt: “Wo hört das Stillen auf und wo fängt die Brust an? Bei dem kleinsten Anzeichen von Nippel?”

Bei MySpace liegt ein vergleichbarer Fall schon etwas länger zurück. Nichtsdestotrotz passt er sich schön in die Reihe hier ein.

Breast is best

Dieses Foto zeigt Mel aus Tacoma (oder zumindest eines ihrer sekundären Geschlechtsmerkmale) beim Einsatz am Kind. Sie selbst hatte das Bild nichtsahnend auf ihren MySpace-Account gestellt, und es wurde seitens MySpace dreimal entfernt, zuletzt mit der Drohnung, ihren Account zu sperren. Mit der Begründung, dieses Foto verletze die MySpace-Grundsatz gegen “Nackheit” und “sexuell anregende” Bilder. Wie viel da überhaupt noch zu sehen ist, muss jeder selbst entscheiden. Ich seh da jedenfalls nicht mehr Obszönität als bei einem Partyfoto von halbnackten Mädels. Und die sind nach wie vor im Überfluss bei MySpace zu finden.In beiden Fällen, sowohl bei Facebook als auch bei MySpace, stand für die Frauen übrigens eines im Vordergrund: Der Aktivismus für das Stillen. Für mehr Akzeptanz auch in der Öffentlichkeit.

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Politik

It’s Just Porn, Mum

Gerade noch dachte ich, dass heute aber auch überhaupt nichts Interessantes passiert, da brüllt es mich auf der Startseite von sueddeutsche.de an: “FDP-Nachwuchs fordert Pornos für 16-Jährige”.

Die niedersächsischen Jungen Liberalen hatten die Nachrichtenflaute offenbar auch bemerkt und riefen (wie das bei Stille schon mal so üblich ist) sofort “Ficken!” – oder zumindest “dabei zusehen dürfen”:

„Der Gesetzgeber legitimiert den Geschlechtsakt zwischen 16-Jährigen, untersagt ihnen aber bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres dabei zuzusehen“, sagte der Landesvorsitzende der Jungen Liberalen (Julis) Niedersachsens, Christopher Vorwerk.

Bei den “Julis” selbst findet sich leider noch nichts …