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Rundfunk

Mit dem Zweiten zielt man besser

Auch wenn man das sonst nicht so häu­fig macht: Ach­ten Sie im fol­gen­den Aus­schnitt mal genau auf Peter Hah­ne.

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Aber kei­ne Angst: So was ver­sen­det sich, wie man beim Rund­funk sagt.

Mit Dank an Sebas­ti­an K. und Ste­fan N.

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Rundfunk Unterwegs

Wo die Weser einen großen Bogen macht

Der WDR prä­sen­tiert dem geneig­ten Zuschau­er in sei­ner Sen­dung „Wun­der­schö­nes NRW“ in regel­mä­ßi­gen Abstän­den sehens­wer­tes des Lan­des. Zu die­sem Zwe­cke fährt Mode­ra­tor Bernd Mül­ler mit einem Old­ti­mer ger­ne mal durch die Welt­ge­schich­te und besucht Land, Leu­te und sons­ti­ges.

Am heu­ti­gen Abend durf­te ich einer Dar­stel­lung mei­ner Hei­mat bei­woh­nen, denn der gute Mann tucker­te ins soge­nann­te „Weser­tal“. Gezeigt wur­den wirk­lich bemer­kens­wer­te Din­ge: Eine Ölmüh­le in Bevern (das liegt am Sol­ling), diver­se Heil­bä­der (Oeyn­hau­sen, Dri­burg, Lipp­sprin­ge…), eine Por­zel­lan­ma­nu­fak­tur in Fürs­ten­berg und ein Besuch im wun­der­schö­nen Min­den (letz­te­ren Kom­men­tar darf man ger­ne dar­auf zurück­füh­ren, dass ich in Min­den wei­te Tei­le mei­nes Lebens ver­bracht habe, bzw. in der Nähe der Stadt).

In eben jener Stadt traf sich Mül­ler mit Peter Hah­ne an der soge­nann­ten Schiff­müh­le, rede­te mit ihm über sei­ne Kind­heit in der Weser­stadt und Hah­nes ers­te Freun­din Doris. Außer­dem kam die Tat­sa­che zu Tage, dass einer sei­ner Leh­rer ihn dazu gebracht hat, sich für Theo­lo­gie und Jour­na­lis­mus zu inter­es­sie­ren. Gebo­ren und auf­ge­wach­sen in Min­den hat der bekann­te Fern­seh­pfar­rer nach wie vor eine beson­de­re Bezie­hung zu sei­ner Hei­mat. Hah­ne hält nach wie vor am ers­ten Weih­nachts­tag einen Got­tes­dienst in Min­den-Leteln. „Nah am Men­schen“, wie er es sel­ber nennt. Kann ich nicht beur­tei­len, war nie da.

Bes­ser beur­tei­len kann ich da schon eher das Maß an Nähe, was die aktu­ell unglaub­lich erfolg­rei­che Band Mar­quess zumin­dest zu mir hat. Die Hei­mat­stadt ihres Sän­gers Sascha Pier­ro ist näm­lich auch Min­den, er besuch­te sogar die sel­be Schu­le wie ich, aller­dings eini­ge Jah­re vor mir. Und leb­te die ers­ten Jah­re sei­nes Lebens eben­falls in Hil­le, wie in der loka­len Pres­se sehr aus­ufernd zu lesen ist.

Frei­heit, drau­ßen toben, die Natur genie­ßen, das war schon immer Saschas Welt. Zwän­ge dage­gen engen ihn ein, ersti­cken sei­ne Neu­gier und Krea­ti­vi­tät. „Zum Glück habe ich coo­le Eltern, die mich her­aus­fin­den lie­ßen, was mir lag“, sagt der gut aus­se­hen­de Sän­ger. „Mei­ne Devi­se lau­tet: ein­fach machen, nicht groß rum­quat­schen.“ Mit die­sem Lebens­mot­to macht auch die Toch­ter des Hil­ler Dorf­pas­tors eine über­ra­schen­de Erfah­rung. „Ich küss­te sie mit sechs Jah­ren auf der Schul­trep­pe“, erin­nert sich der Pop­star, der bis zum sieb­ten Lebens­jahr in Hil­le auf­wuchs, lachend.

Ins­ge­samt 14 Jah­re hat der gute Sascha mit der Top-40-Cover­band Steam ver­bracht, die auf unge­fähr jeder Hoch­zeit, diver­sen Abi­bäl­len (unter ande­rem dem mei­ner Schwes­ter) und Sport­fes­ten auf der Büh­ne stand. Kaum eine grö­ße­re Fei­er, auf der man nicht auf die Band gesto­ßen ist.
Umso kurio­ser, dass er nun mit sei­ner neu­en Band Mar­quess mit „Vaya­mos Com­pa­ne­ros“ einen der Som­mer­hits des Jah­res gelie­fert hat. Und dann noch in Betracht zieht, dass Sascha mit einem spa­nisch­spra­chi­gen Song Erfolg hat, wo er doch Hal­bi­ta­li­e­nie­ner ist…

Auf jeden Fall: Da sag noch­mal einer, aus der Pro­vinz kommt nichts erfolg­rei­ches. Ob man das dann auch noch gut fin­den muss, muss ja jeder selbst wis­sen.