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Musik Rundfunk Radio

Über Kronen

Im Dezem­ber wird die WDR-„Jugendwelle“ (die sich glaub ich schon län­ger nicht mehr selbst mit die­sem Acht­zi­ger-Jah­re-Wort­kon­strukt bezeich­net) 1Live zum zehn­ten Mal die „1Live Kro­ne“ ver­lei­hen. Wie in den ver­gan­ge­nen Jah­ren auch fin­det die Ver­lei­hung des „größ­ten deut­schen Radio Awards“ (WDR-Pres­se­info) in der Bochu­mer Jahr­hun­dert­hal­le statt.

Neben Jan Delay, Sil­ber­mond, Ste­fa­nie Heinz­mann und Jen­ni­fer Ros­tock befin­den sich unter den Nomi­nier­ten auch die …

*Trom­mel­wir­bel*

Kili­ans!

In der sehr ehren­haf­ten Kate­go­rie „Bes­ter Live-Act“ gehen sie gegen Phil­ipp Poisel,die Toten Hosen, Peter Fox und Ramm­stein ins Ren­nen. Das wird sicher nicht ganz leicht, aber da es sich um einen Publi­kums­preis han­delt, ist alles mög­lich.

Abstim­men kann man jeden­falls ab sofort auf einslive.de

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Relaunch My Fire

Ich habe ja nie ernst­haft in einer Redak­ti­on gear­bei­tet, könn­te mir aber vor­stel­len, dass an dem Tag, an dem man dort beschließt, den gra­fi­schen Auf­tritt des Pro­dukts zu über­ho­len (also zu „relaun­chen“), dass an die­sem Tag also neben Gra­fi­kern auch Ner­ven­ärz­te und Seel­sor­ger die Redak­ti­ons­räu­me bezie­hen. Die Gra­fi­ker für das Design, die Seel­sor­ger für die Leser­be­schwer­den und die Ner­ven­ärz­te für die von den eige­nen Lesern gepei­nig­ten Redak­teu­re.

Wie kon­ser­va­tiv ein Mensch wirk­lich ist, kann man ganz leicht über­prü­fen, indem man sei­ne Tages­zei­tung neu gestal­tet: Men­schen, die alle paar Jah­re mit ihren jewei­li­gen Part­nern umzie­hen, viel Geld bei der Typ­be­ra­tung las­sen und nicht davor zurück­schre­cken wür­den, Pri­vat­fern­seh-Wohn­raum­ex­per­ten durch ihre eige­nen vier Wän­de pflü­gen zu las­sen, legen eine erschüt­tern­de Kom­pro­miss­lo­sig­keit an den Tag, wenn es um ihre täg­li­che Lek­tü­re geht. Was inso­fern erstaun­lich ist, als mir spon­tan kei­ne ein­zi­ge deut­sche Zei­tung oder Zeit­schrift ein­fie­le, die wirk­lich unein­ge­schränkt schön und in ihrem jet­zi­gen Zustand bewah­rens­wert wäre. Aber Leser fin­den den Relaunch ja in der Regel auch nicht häss­lich, son­dern nur anders.

Inso­fern wün­sche ich den Redak­teu­ren vom „Musik­ex­press“ jetzt schon mal viel Kraft (und sta­bi­le Tisch­plat­ten) für die nächs­ten Wochen. Wie ich näm­lich kürz­lich am Bahn­hof fest­stel­len muss­te, ist das Blatt ganz neu gestal­tet wor­den und sieht jetzt end­lich auch so aus wie „intro“, „Spex“, „Neon“, „Zeit Cam­pus“ und „brand:eins“.

Der neue "Musikexpress"

Der neue "Musikexpress"

Der neue "Musikexpress"

Der neue "Musikexpress"

Der neue "Musikexpress"

Als Design-inter­es­sier­ter, aber weit­ge­hend ‑unkun­di­ger Leser wür­de ich sagen: Die neue Über­schrif­ten-Schrift­art (die mich ein biss­chen an die im „New Yor­ker“ erin­nert) ist gar nicht schlecht, die neue Stan­dard-Schrift­art nett, aber ver­braucht (s.o.). Die Idee, Über­schrif­ten über mehr als eine Heft­sei­te zu zie­hen („Selek­tor“), wirkt auf den ers­ten Blick ori­gi­nell, ist aber ver­mut­lich auch schon zehn Jah­re alt, und das, was da bei „Spielt die Gren­zen fort“ pas­siert ist, sieht eher wie ein Unfall aus als wie eine Über­schrift.

Gut gefällt mir die Kom­bi­na­ti­on aus eng beschrie­be­nen Spal­ten und den rela­tiv gro­ßen Weiß­flä­chen (wobei Weiß­flä­chen ver­mut­lich auch „sooo 2002“ sind) – nur in der „News“-Rubrik hät­te min­des­tens ein Tren­ner-Sym­bol zwi­schen den ein­zel­nen Mel­dun­gen Not getan.

Dafür, dass ich so sel­ten Musik­zeit­schrif­ten lese (und der US-„Rolling Stone“ auf dem Gebiet ein zeit­lo­ses Klas­si­ker-Design vor­ge­legt hat), gefällt mir der neue „Musik­ex­press“ ganz gut. War­um es aller­dings plötz­lich ein Pos­ter als Bei­la­ge braucht (so wie seit einem hal­ben Jahr in der „Visi­ons“), erschließt sich mir nicht so ganz. Mit Man­do Diao und Peter Fox zeigt die­ses auch noch zwei Acts, die man genau­so gut in der „Bra­vo“ fin­den könn­te.