Als Kind habe ich “Logo”, die ZDF-Nachrichten für Kinder, geliebt. Komplexe Sachverhalte wurden mit einfachen Worten und sympathischen Animationen auf eine Ebene heruntergebrochen, die Kinder in den späten Achtzigern und frühen Neunzigern noch verstehen konnten. Heute wäre man wahrscheinlich froh, wenn die Nachrichten der Privatsender ungefähr die Komplexität von “Logo” erreichen würden.
Dadurch, dass wir immer mehr aus allen Ecken der Welt erfahren, muss uns auch immer mehr erklärt werden. Was zum Henker, war (oder ist) da zum Beispiel gerade in Georgien los? Verstehen das die Kriegsparteien, die Journalisten, die einfachen Leute von der Straße?
Wie sollen also die Nachrichten der Zukunft aussehen? Die Vorstellung, dass auch meine Enkelkinder noch von blonden Frauen und Männern vor einer blauen Wand Meldungen aus aller Welt vorgelesen, selbige aber mitnichten erklärt kriegen, hat einerseits etwas beruhigendes, ist aber auch irgendwie unbefriedigend.
Axel Rudolph, Mediendesign-Student an der Berufsakademie Ravensburg, hat sich für seine Diplomarbeit ein Nachrichtenformat ausgedacht, das zeigen soll,
dass Bildung auch ‘cool’ aussehen und dabei mehr an Musikfernsehen als an trockenen Geschichtsunterricht erinnern kann.
Um es sich nicht zu einfach zu machen, hat er sich für seinen Pilotfilm auch noch gleich eines der komplexesten Themen unserer Zeit ausgesucht: den Nahostkonflikt. Den in fünf Minuten erklären zu wollen, ist einerseits gewagt, klappt aber andererseits erstaunlich gut. Und optisch ist der Clip sowieso ein Hochgenuss:
Sollten die Nachrichten der Zukunft tatsächlich so aussehen, ich bin mir sicher, dass viel mehr Leute einschalten und die Welt ein bisschen besser verstehen würden.