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Coffee And TV empfiehlt mal wieder: Jacqui Naylor live

Was nur wenige wissen: Als wir dieses Texte-im-Internet-Magazin hier gegründet und intensiv über mögliche Namen nachgedacht haben, lautete einer der Vorschläge in der engeren Auswahl “Freunde von mir ham da so ‘ne Band …”

Okay, das war gelogen. Aber man muss ja die gängigen Vorurteile bei jeder sich bietenden Gelegenheit bedienen. Andererseits kennen wir (also Sie, der Leser, und ich) uns jetzt lange genug, dass Sie wissen müssten, dass ich hier nur Sachen über den grünen Klee lobe vorstelle, hinter denen ich auch vollinhaltlich stehe.

Jacqui Naylor jedenfalls habe ich Ihnen schon mal an der einen oder anderen Stelle nahe zu bringen versucht. Die Jazzsängerin aus San Francisco, in interessierten Kreisen berühmt für ihr “acoustic smashing” (also die Kombination von Jazzstandards und Rock- und Popsongs), ist Ende des Monats mal wieder in Deutschland auf Tour.

Besonders erfreulich finde ich es, dass gleich zwei Heimatstädte von Coffee-And-TV-Autoren auf dem Tourplan stehen:

27. Oktober: Saarbrücken, Saarländischer Rudnfunk
28. Oktober: Kempen, Campus
29. Oktober: Dinslaken, Ledigenheim Lohberg
31. Oktober: Minden, Jazzclub

Ungefähr so sieht so ein Jazzkonzert übrigens aus:

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Coffee And TV empfiehlt: Jacqui Naylor live

Über Jacqui Naylor (bzw. ihr Album “The Color Five”) hatte ich im vergangenen Juli bereits reichlich Lob ausgeschüttet. Jacqui NaylorIm Dezember unterlegte ich mein stinklangweiliges Weihnachtsmarkt-Video mit ihrer außergewöhnlichen Interpretation von “Santa Claus Is Coming To Town”.

Deshalb freue ich mich besonders, dass die sympathische Jazzsängerin aus San Francisco, CA zum ersten Mal für eine kleine Tour nach Deutschland kommt:

27. Februar: Hamburg, Markthalle
28. Februar: Berlin, Quasimodo
29. Februar: Minden, Jazz Club Minden
1. März: München, Unterfahrt
2. März: Frankfurt, Jazzkeller

Jazz-Fans, die man merkwürdigerweise ja immer “Jazz-Liebhaber” nennt, werden angetan sein, besonders empfehlen möchte ich die Konzerte aber Jazz-Skeptikern und -Einsteigern. Miss Naylor und ihre Band bewegen sich nämlich im Dreiländereck von Jazz, Folk und Pop und ihre “acoustic smashes” (Texte von Popsongs über der Musik eines Jazzstandards und vice versa) sind etwas ganz besonderes.

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Rundfunk Unterwegs

Wo die Weser einen großen Bogen macht

Der WDR präsentiert dem geneigten Zuschauer in seiner Sendung “Wunderschönes NRW” in regelmäßigen Abständen sehenswertes des Landes. Zu diesem Zwecke fährt Moderator Bernd Müller mit einem Oldtimer gerne mal durch die Weltgeschichte und besucht Land, Leute und sonstiges.

Am heutigen Abend durfte ich einer Darstellung meiner Heimat beiwohnen, denn der gute Mann tuckerte ins sogenannte “Wesertal”. Gezeigt wurden wirklich bemerkenswerte Dinge: Eine Ölmühle in Bevern (das liegt am Solling), diverse Heilbäder (Oeynhausen, Driburg, Lippspringe…), eine Porzellanmanufaktur in Fürstenberg und ein Besuch im wunderschönen Minden (letzteren Kommentar darf man gerne darauf zurückführen, dass ich in Minden weite Teile meines Lebens verbracht habe, bzw. in der Nähe der Stadt).

In eben jener Stadt traf sich Müller mit Peter Hahne an der sogenannten Schiffmühle, redete mit ihm über seine Kindheit in der Weserstadt und Hahnes erste Freundin Doris. Außerdem kam die Tatsache zu Tage, dass einer seiner Lehrer ihn dazu gebracht hat, sich für Theologie und Journalismus zu interessieren. Geboren und aufgewachsen in Minden hat der bekannte Fernsehpfarrer nach wie vor eine besondere Beziehung zu seiner Heimat. Hahne hält nach wie vor am ersten Weihnachtstag einen Gottesdienst in Minden-Leteln. “Nah am Menschen”, wie er es selber nennt. Kann ich nicht beurteilen, war nie da.

Besser beurteilen kann ich da schon eher das Maß an Nähe, was die aktuell unglaublich erfolgreiche Band Marquess zumindest zu mir hat. Die Heimatstadt ihres Sängers Sascha Pierro ist nämlich auch Minden, er besuchte sogar die selbe Schule wie ich, allerdings einige Jahre vor mir. Und lebte die ersten Jahre seines Lebens ebenfalls in Hille, wie in der lokalen Presse sehr ausufernd zu lesen ist.

Freiheit, draußen toben, die Natur genießen, das war schon immer Saschas Welt. Zwänge dagegen engen ihn ein, ersticken seine Neugier und Kreativität. “Zum Glück habe ich coole Eltern, die mich herausfinden ließen, was mir lag”, sagt der gut aussehende Sänger. “Meine Devise lautet: einfach machen, nicht groß rumquatschen.” Mit diesem Lebensmotto macht auch die Tochter des Hiller Dorfpastors eine überraschende Erfahrung. “Ich küsste sie mit sechs Jahren auf der Schultreppe”, erinnert sich der Popstar, der bis zum siebten Lebensjahr in Hille aufwuchs, lachend.

Insgesamt 14 Jahre hat der gute Sascha mit der Top-40-Coverband Steam verbracht, die auf ungefähr jeder Hochzeit, diversen Abibällen (unter anderem dem meiner Schwester) und Sportfesten auf der Bühne stand. Kaum eine größere Feier, auf der man nicht auf die Band gestoßen ist.
Umso kurioser, dass er nun mit seiner neuen Band Marquess mit “Vayamos Companeros” einen der Sommerhits des Jahres geliefert hat. Und dann noch in Betracht zieht, dass Sascha mit einem spanischsprachigen Song Erfolg hat, wo er doch Halbitalieniener ist…

Auf jeden Fall: Da sag nochmal einer, aus der Provinz kommt nichts erfolgreiches. Ob man das dann auch noch gut finden muss, muss ja jeder selbst wissen.