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In einer rie­si­gen Bei­trags­se­rie, die mich mit­un­ter an Beses­sen­heit glau­ben lässt, doku­men­tiert Jens vom Pott­blog die „Umstruk­tu­rie­rung“ des WAZ-Kon­zerns, was im Wesent­li­chen heißt: Eigen­stän­dig­keit der ein­zel­nen Titel auf­ge­ben, Leu­te ent­las­sen und völ­lig den Bezug zur Rea­li­tät ver­lie­ren. (In der letz­ten Dis­zi­plin sind WAZ-Chef­re­dak­teur Ulrich Reitz und WAZ-Grup­pen-Geschäfts­füh­rer Bodo Hom­bach beson­ders gut, denn sie waren frü­her bei der „Rhei­ni­schen Post“ bzw. im Kabi­nett Schrö­der.)

Gera­de hat er den Brief eines anony­men WAZ-Mit­ar­bei­ters ver­öf­fent­licht, in dem die­ser (oder die­se) sich über die letz­te Betriebs­ver­samm­lung aus­lässt und sehr schlüs­sig erklärt, war­um die Lokal­tei­le (die ja das eigent­lich bzw. ein­zig Inter­es­san­te an den WAZ-Titeln sind) so schlecht sind, wie sie sind: Zu wenig Per­so­nal, zu vie­le Anfor­de­run­gen gleich­zei­tig, Kon­zen­tra­ti­on auf ande­re Sachen (wie den Man­tel­teil und derwesten.de).

Es ist ein wüten­des, aber nichts­des­to­trotz sehr lesens­wer­tes Doku­ment, das sicher kei­ne allei­ni­ge Erklä­rung für das Zei­tungs­ster­ben ist, aber sehr schön auf­zeigt, wie weit sich Chefs von ihren Ange­stell­ten ent­fer­nen kön­nen.

„WAZ-Betriebs­ver­samm­lung: Was für eine Schei­ße!“ im Pott­blog