Und da soll noch jemand behaupten, Google würde es mit der Anonymisierung bei Street View nicht ganz genau nehmen:
Schlagwort: lustiges
… und nächste Woche verklage ich jemanden!
So langsam dürfte der Kleinkrieg, den sich die Post- und Paketzusteller mit mir liefern, als das durchgehen, was in manchen Kreisen gerne “Kult” genannt wird.
Andererseits bin ich auch nur noch 42 Jahre vom derzeitigen Renteneintrittsalter entfernt und habe “Nationalität: deutsch” in meinem Ausweis stehen, von daher denke ich, es ist der richtige Zeitpunkt für mein erstes handgeschriebenes Schild im Treppenhaus:
Nachtrag, 29. November: Irgendjemand hat den Zettel heute abgerissen und in den Papierkorb geworfen.
Nachtrag, 1. Dezember: Erste Erfolge werden sichtbar: Mein Mitbewohner hatte heute eine Benachrichtigungskarte mit dem Vermerk “12:00 Uhr geklingelt!” im Briefkasten. Ich nehme mal an, er hat zu der Zeit noch geschlafen. Ich war jedenfalls nicht da.
Mit “D” wie “Provinz”
Ich habe ja, wie ich schon mehrfach erzählt habe, die ersten zwanzig Jahre meines Lebens in Dinslaken verbracht – nicht durchgängig, aber eben doch “wohnhaft”.
Für Roger Willemsen war “Dinslaken” eine Zeit lang ein Synonym für “irgend so ein total hinterwäldlerisches Kaff”, und ich erinnere mich, dass er das mindestens zwei Mal in “Willemsens Woche” unter Beweis stellte: Als Jörg Kachelmann zu Gast war, forderte Willemsen, das Klimaphänomen El Niño möge doch Dinslaken holen, und die Sopranistin Sandra Schwarzhaupt fragte er, warum sie in New York Gesangsunterricht genommen habe und nicht zum Beispiel in Dinslaken.
Jetzt scheint Dinslaken endgültig zum Synonym für “irgend so ein total hinterwäldlerisches Kaff” geworden zu sein – wie sonst ist es zu erklären, dass der Ortsname innerhalb weniger Wochen gleich in zwei Cartoons führender deutscher Cartoonisten auftauchte?
Den Anfang machten “Hippenstocks Strategen” in der “Süddeutschen Zeitung” vom 5. Juli:
Die Verwendung hier erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Zeichners Dirk Meissner.
Und in der aktuellen “Titanic” ist ein zweiseitiger Cartoon von Katz & Goldt, in dem unter anderem folgendes Bild vorkommt:
Die Verwendung hier erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Comicduos Katz & Goldt.
[unter anderem via meinen Vater]
Nachtrag, 29. Juli: Wie ich gehört habe, soll sich der Intendant des Landestheaters Burghofbühne (aus Dinslaken) bei der Redaktion der “Süddeutschen Zeitung” über die obere Karikatur beschwert haben.
Nachtrag, 5. August: Wie der Intendant das Landestheaters Burghofbühne sich bei der Redaktion der “Süddeutschen Zeitung” über die obere Kandidatur beschwert hat (und wie man in München darauf reagierte) steht heute in der Lokalausgabe der “Rheinischen Post”.
Sommerloch
Nein, das ist keine Photomontage, sondern ein Screenshot der “Panorama”-Seite bei “RP Online”. Allerdings muss man zugeben, dass sich dieser Anblick wegen der rotierenden Teaser nur etwa jede Minute für ein paar Sekunden bietet.
Ballspielhaftes Verhalten
Dinslaken hat zur Zeit ein Rattenproblem.
Und was für eins:
Frau im Spiegel
Vielleicht werden wir nie genau erfahren, was eigentlich vorgefallen ist in den Redaktionsräumen von “Emma”. Warum sich Lisa Ortgies, die gerade als neue Chefredakteurin eingearbeitet werden sollte, nicht “für die umfassende Verantwortung einer Chefredakteurin” “eignet”. Warum eine Fernsehjournalistin, die “bis dahin noch nie als Redakteurin oder Ressortleiterin, geschweige denn als Chefredakteurin gearbeitet” hatte, “ganz und gar überraschend für alle” “die Falsche zu sein scheint”. Ob der Satz “Im Sinne von Lisa Ortgies wird es hierzu keine weitere Stellungnahme von EMMA geben” vielleicht das bösartigste Arbeitszeugnis aller Zeiten darstellt. Und warum man bei “Emma” – entgegen der eigenen Ankündigung – immer noch nachtreten muss.
Aber wenigstens erklärt uns Alice Schwarzer jetzt, warum diese Personalie so hochgekocht wurde:
Aufmerksamen ZeitgenossInnen wird es nicht entgangen sein: Im Kleinen laufen diese Hetzkampagnen gegen Alice & EMMA rituell alle paar Jahre, im Großen etwa im Zehn-Jahres-Rhythmus. Der Anlass ist beliebig, jeder Vorwand ist willkommen. Zum Beispiel eine Personalie, die bei jedem anderen Verlag ein Dreizeiler oder eine einmalige kleine Glosse wäre.
Entschuldigung. Den letzten Satz habe ich unvollständig zitiert. Frau Schwarzer hat nämlich noch ein knackiges Beispiel parat:
Zum Beispiel eine Personalie, die bei jedem anderen Verlag ein Dreizeiler oder eine einmalige kleine Glosse wäre (wie im Falle Spiegel vor einigen Monaten).
[via]
Bei manchen Musikern sind die Interviews, die sie zur Veröffentlichung eines neuen Albums geben, spannender als die Musik selbst. Bei anderen Musikern ist die Musik so toll und einzigartig, dass sie gar nichts mehr zu sagen bräuchten – und manchmal auch gar nichts zu sagen haben.
Diese Erfahrung musste auch Luke Burbank von NPR machen, der Sigur Rós im Studio hatte. Zugegeben: Seine Fragen waren nicht unbedingt die besten (man lernt doch am ersten Tag, dass man keine Fragen stellen soll, auf die man mit “Ja” oder “Nein” antworten könnte), aber das, was sich aus diesem “Gespräch” entwickelt, ist schon ziemlich desaströs und somit unterhaltsam.
Anyway, last Friday the band showed up promptly at 11am (EDT) and commenced to give what is possibly the worst interview in the history of electronic media.
Seriously.
It was that bad.
Zwar bin ich mir nicht sicher, ob Burbanks Einschätzung richtig ist, aber “nicht sonderlich gut” war das Interview auf alle Fälle.
Und weil NPR so multimedial und zukunftsweisend ist, kann man sich das Radio-Interview nicht nur anhören, sondern auch ansehen. Und das alles hier.