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silence.

Ich woll­te was schrei­ben.

Muss ich jetzt nicht mehr.

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Literatur

Die, die mit den Wörtern tanzt

Mit neu­en Büchern ist es ja immer ein wenig so: Man meint, man müs­se ganz vor­sich­tig sein, um kei­ner Sei­te ein Esels­ohr zu ver­pas­sen oder einen Buch­sta­ben umzu­kni­cken – wehe wenn! Jedoch, um einem Buch Cha­rak­ter zu ver­lei­hen soll­te man es auch kni­cken, den Buch­rü­cken auf­klap­pen und es lesen. Es able­sen, ablie­ben. Von was ich spre­che?

Das aller­ers­te Buch einer jun­gen Frau, Lisa Rank. Aus Ber­lin, jetzt Ham­burg.
Schreibt, atmet, kom­po­niert, tanzt, träumt und erfin­det Wort­wel­ten. Ent­deckt sie hin­ter Müs­li­schach­teln oder unterm Bett. Begeg­net ihnen an Häu­ser­ecken, in der Nacht oder weil sie ganz genau hin­hört.
Weil sie schreibt, was vor­her noch nicht da war. Ihr Talent, ihre eige­ne Stim­me und die Gabe, Gefüh­le so ein­zu­fan­gen, dass man genau spürt, was in den Cha­rak­te­ren vor­geht. Man kann mit­füh­len, mit­wei­nen, mit­er­le­ben, man ist bei allem dabei.
Weil die Autorin es zulässt, aber – und das fin­de ich auch sehr wich­tig – man wird beim Lesen davor beschützt, dass die Trau­er einen erdrückt.
Im Gegen­teil: Man wird mit­ge­nom­men und man bekommt es gezeigt und erlebt, denn im Zwei­fel, wenn alles kei­nen Sinn mehr macht, macht man sol­che Rei­sen auch immer ein Stück­chen für sich selbst!

Von was ich hier erzäh­le?

Von Lisa Ranks ers­ten Roman „Und im Zwei­fel für dich selbst“.
Ein Buch, in dem zwei Freun­din­nen, Lene und Tonia, den Tod eines gelieb­ten Men­schen erle­ben und sich und die Welt nicht mehr ver­ste­hen. Das Leben, das sie bis­her hat­ten, gibt es so nicht mehr. Weil jetzt jemand fehlt, der bis­her immer da war. Sie machen sich auf eine Rei­se. Ein Road­mo­vie-Roman, der so viel Wahr­heit zwi­schen den Zei­len ver­steckt hält und so eigen­sin­nig auf dem Blatt steht. Oder der so viel über die Din­ge erzählt, wie sie pas­sie­ren und was man dann macht, dass es eigent­lich nur Sinn macht zu sagen: Kau­fen, lesen und sel­ber ent­de­cken!

Ich hab es fast zu Ende. Ein biss­chen hab ich mir noch auf­ge­ho­ben zum Schluss.
Wie es also aus­geht weiß ich nicht und wür­de es auch nicht ver­ra­ten. Macht man nicht. Was man aber tun soll­te: Sel­ber ent­de­cken!

Eli­sa­beth Rank – Und im Zwei­fel für dich selbst
Suhr­kamp, 200 Sei­ten
12,90 Euro

Lisa Rank im Inter­net