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Film

David Lynch auf Pilzen

Ein gan­zer Rat­ten­schwanz an fun facts über „Inland Empire“, das neue Werk von unser aller Kult­ver­wir­rer David Lynch, geis­tert durch das Inter­net. Dass es kein Dreh­buch gab, son­dern Lynch ein­fach vor jedem Dreh die Sze­ne schnell mal so schrieb. Dass dies Lynchs letz­ter Film sein wird. Dass die Sagen von Per­se­pho­ne, Ali­ce im Wun­der­land, „Der Zau­be­rer von Oz“ und „Shi­ning“ die „Hand­lung“ inspi­rier­ten.

Eine weni­ger lus­ti­ge Tat­sa­che ist die mit drei Stun­den epi­sche Lauf­zeit, und dass Lynch das DV-For­mat für sich ent­deckt hat. Mit einer Sony-Kame­ra aus dem Elek­tro­la­den um die Ecke kann Lynch natür­lich noch öfter über­le­bens­gro­ße, von Wahn­sinn ver­zerr­te Gesich­ter auf die Lein­wand brin­gen; und jede Men­ge Rei­sen unter­neh­men, meist durch die Psy­che sei­ner Haupt­fi­gur (Lau­ra Dern: Respekt mein Lie­ber!), dann aber auch ger­ne mal nach Polen, wo eben­falls ein Teil des Films spielt.

Konn­te man bei „Mul­hol­land Dri­ve“ oder „Lost High­way“ mit eini­ger Mühe noch einen Zusam­men­hang bzw. gar eine Erklä­rung für das Gese­he­ne fin­den, so ent­zieht sich „Inland Empire“ jeg­li­cher Logik. Man sieht sich ein­fach nur mit geball­ter Lynch-Power kon­fron­tiert: Skur­ril, wild und mit­un­ter ziem­lich gru­se­lig; abso­lut uner­träg­lich für den Nicht-Ein­ge­weih­ten und auch für den erklär­ten Fan nicht ganz leicht durch­zu­ste­hen. Was ein Trip! Ich will auch was von dem Zeug das Lynch wäh­rend der Dreh­ar­bei­ten intus hat­te. (Oder lie­ber nicht…)

P.S.: Wil­liam H. Macys Cameo rockt! ;-) Ach­ja, und falls Ihr Euch traut, der Film läuft ab 26. April in deut­schen Kinos.