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Radio Leben Rundfunk

I’m single bilingual

Ich war noch nicht ganz wach und hör­te nur mit einem hal­ben Ohr hin, als auf WDR 5 eine Repor­ta­ge über Sin­gles in Deutsch­land lief. Den­noch hin­ter­ließ die Frau, die tap­fer ver­kün­de­te, sie brau­che gar kei­nen Part­ner, bei mir blei­ben­den Ein­druck.

Den Grad ihrer inne­ren Ver­zweif­lung konn­te man dem Satz ent­neh­men, mit dem sie ihre Aus­füh­run­gen schloss:

Wenn ich total despe­ra­te wäre, viel­leicht.

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Politik

Bailout Boy

Die Steu­er­zah­ler müs­sen die Mil­li­ar­den-Kos­ten für das ein­sturz­ge­fähr­de­te Atom­müll­la­ger im nie­der­säch­si­schen Asse über­neh­men. „Die Kos­ten für den Wei­ter­be­trieb und die Still­le­gung trägt der Bund“, heißt es in einem Koali­ti­ons­an­trag zur Novel­le des Atom­ge­set­zes, der der Ber­li­ner Zei­tung vor­liegt. Damit weicht die Koali­ti­on vom Grund­satz im Atom­ge­setz ab, dass die Ver­ur­sa­cher von Atom­müll für den Betrieb und die Still­le­gung von End­la­gern auf­kom­men.

So berich­tet heu­te die „Ber­li­ner Zei­tung“.

Mir fällt zu die­ser Bun­des­re­gie­rung nichts mehr ein. Außer viel­leicht das, was ich heu­te mor­gen (neben eini­gen Brot­kru­men) mei­nem Radio ent­ge­gen­ge­brüllt habe, als ich die Mel­dung hör­te: „Fickt Euch!“

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Musik Unterwegs

Bochum überraschend eingelaufen

Hat­te ich geglaubt, mit mei­nem Umzug von Dins­la­ken nach Bochum ein Pro­vinz­nest gegen eine Groß­stadt ein­ge­tauscht zu haben, weiß ich es spä­tes­tens seit heu­te bes­ser: Die Love­pa­ra­de, die in die­sem Jahr in Bochum statt­fin­den soll­te, fällt aus.

Der Wes­ten schreibt dazu:

Hin­ter­grund für die Absa­ge ist eine Erklä­rung der Stadt Bochum, dass die vor­han­de­ne Infra­struk­tur der Stadt nicht dazu aus­rei­che, die erwar­te­ten Besu­cher­mas­sen zu bewäl­ti­gen.

Ich sehe es förm­lich vor mir, wie die gan­zen Mit­glie­der der Stadt­ver­wal­tung, die seit Jah­ren behaup­ten, so eine Love­pa­ra­de in Bochum sei schon zu stem­men, plötz­lich ges­tern Mor­gen auf dem Weg zur Arbeit von der Erkennt­nis getrof­fen wur­den: „Ach Du Schei­ße, dat is ja allet viel zu klein hier!“

Scha­de vor allem für Domi­nik Peters, der mor­gen die ers­te Jugend­her­ber­ge Bochums eröff­net:

Spä­tes­tens zur Love­pa­ra­de, da ist sich Peters sicher, wird die Her­ber­ge prop­pen­voll sein.

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Politik Rundfunk

Börek Obhammer

In einer Woche wird in den USA ein neu­er Prä­si­dent gewählt.

Ob die deut­schen Jour­na­lis­ten bis dahin noch ler­nen wer­den, dass der Name des demo­kra­ti­schen Kan­di­da­ten [bəˈrɑːk oʊˈ­bɑːmə] aus­ge­spro­chen wird und nicht [‚bæræk o’bæmɑ]?

Nach­trag, 13:22 Uhr: Auf viel­fa­chen Wunsch gibt’s das Gan­ze jetzt auch audio­vi­su­ell:

[Direkt­link]

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Digital

My City Of Ruins

Die fol­gen­den bei­den Mel­dun­gen ste­hen in kei­ner­lei Kon­text zuein­an­der (neh­me ich an). Sie zei­gen nur die Band­brei­te der Ereig­nis­se, mit denen sich eine sym­pa­thi­sche Klein­stadt am rech­ten Nie­der­rhein zur Zeit so her­um­schla­gen muss:

Die Staats­an­walt­schaft ermit­telt gegen den Dins­la­ke­ner Sozi­al­de­zer­nen­ten

und

Mit­ten in Dins­la­ken: War­um läuft die­se Nack­te durch die City?

(Sie sor­gen aller­dings auch dafür, dass ich die Fra­ge, wo ich denn her­kom­me, vol­ler Stolz mit … äh: „Bochum“ beant­wor­ten kann.)

Nach­trag, 11. Juli, 01:50 Uhr:

Meistgelesene News-Artikel: 1. Zapfsäulen-Schwindel! Öl-Multis verkaufen Super als Normalbenzin, 2. Mitten in Dinslaken: Warum läuft diese Nackte durch die City?, 3. Feuchtgebiete: Ekelbuch wird Theater-Stück, 4. Metzger vor Gericht: Stieftochter 248-mal vergewaltigt, 5. Die Weltregierung: Wer steht am besten da?

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Digital

Spaß mit Vögeln

Seit der letz­ten Woche redet mein Bru­der nicht mehr mit mir. Statt­des­sen lässt er Text­bot­schaf­ten von einem ani­mier­ten Vogel vor­le­sen.

Der Tal­king Spring Bird ist eines die­ser Inter­net­phä­no­me­ne, die man nie ver­misst hät­te und für deren Exis­tenz es kei­ne brauch­ba­re Begrün­dung gibt, mit denen man aber unend­lich viel Zeit ver­plem­pern kann. Zumin­dest mir geht es so.

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Leben

Total unsymptomatisch

Heu­te mor­gen stand ich vor dem Unper­fekt­haus in Essen um einen völ­lig idio­ti­schen Auf­sa­ger für mei­nen Videobe­richt zum Bar­camp Ruhr zu dre­hen (stay tun­ed for more). Aus dem Augen­win­kel sah ich einen Mann, der erst rechts an dem Gebäu­de vor­bei schlich, in der Hof­ein­fahrt neben­an ver­schwand und wie­der her­vor­kam, dann links vor­bei schlich, dort in einem Haus­ein­gang ver­schwand, um nach min­des­tens einer Minu­te des Suchens dann doch durch die Tür ins Gebäu­de zu gelan­gen, durch wel­che die gan­ze Zeit über Men­schen rein und raus gegan­gen waren.

„Aha“, dach­te ich so für mich, „viel­leicht ein Ent­wick­ler auf der Suche nach neu­en Wegen oder gar ein unbe­tei­lig­ter Pas­sant. Jeden­falls sicher kein Jour­na­list.“

Bei dem Mann han­del­te es sich, wie sich spä­ter her­aus­stell­te, um einen der Abge­sand­ten von derwesten.de.

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Leben

Isses schon wieder soweit?

Das ZDF fei­ert der­zeit den „Anschluss“ Öster­reichs vor sieb­zig Jah­ren.

Und im Super­markt hing heu­te am Regal mit den Mozart­ku­geln das Schild „Pro­duk­te aus unse­rer Regi­on“.

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Digital Musik

Sex sells anything

Amazon.de meint der­zeit, preis­wer­te CDs unter der Über­schrift „Sex-Sym­bo­le“ ver­kau­fen zu müs­sen.

Da fin­den sich dann nahe­lie­gen­de Kan­di­da­tin­nen wie Nel­ly Fur­ta­do, Suga­ba­bes, Rihan­na, Shaki­ra, Vanes­sa Para­dis oder Nata­lie Imbru­glia; bedingt nach­voll­zieh­ba­res wie Avril Lavi­gne, Chris­ti­na Agui­lera, Kylie Mino­gue, Ashan­ti, Rob­bie Wil­liams oder Ronan Kea­ting; bereits Ver­stor­be­ne wie Elvis Pres­ley und Aali­yah; in Wür­de Geal­ter­te (Bri­git­te Bar­dot, Jane Bir­kin, Leo­nard Cohen, Bob Dylan, Tom Jones, Euryth­mics) und nur Geal­ter­te (Kim Wil­de, Tom­my Lee, Bil­ly Idol, Aer­o­s­mith, Skid Row, Rod Ste­wart, Tina Tur­ner). Es gibt Unver­meid­li­ches wie Brit­ney Spears und Madon­na, spe­cial inte­rests wie Shania Twa­in, Loo­na, Michel­le, Eva­ne­s­cence und Roger Cice­ro – und es gibt von mir hoch ver­ehr­te Künst­ler, die ich in die­sem Kon­text nun wirk­lich nicht erwar­tet hät­te: The Clash und Ben Folds.

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Digital Sport

Stürmer haut Briefmarken

Sie wis­sen, dass Sie bes­ser ins Bett gehen soll­ten, wenn Sie sich nach der Lek­tü­re der Über­schrift „Kuranyi schlägt Por­to“ bei­na­he eine Sekun­de lang fra­gen, war­um ein Fuß­bal­ler kör­per­li­che Gewalt gegen Post­wert­zei­chen anwen­den soll­te …

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Uncategorized

So’n Bart

Der Gewin­ner des dies­jäh­ri­gen Wolf­gang-Thier­se-Loo­ka­li­ke-Wett­be­werbs ist …

Wolfgang Thierse
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Leben

Sie sind überall!

Ich weil­te heu­te (bzw. am Diens­tag­abend) beim „Berg­fest“ des 44. Adolf-Grim­me-Prei­ses in Marl. Im offi­zi­el­len Teil gab es unter ande­rem eine Podi­ums­dis­kus­si­on zur Fra­ge, ob im öffent­lich-recht­li­chen Fern­se­hen kei­ne Wer­bung mehr lau­fen soll­te. Wie begeis­tert ich immer von Podi­ums­dis­kus­sio­nen bin und was dabei her­um­kommt, kön­nen Sie sich hier oder hier zusam­men­rei­men.

Beim anschlie­ßen­den Bei­sam­men­sein, das soweit ich weiß nicht get tog­e­ther hieß, lern­te ich unter ande­rem Cle­mens Schön­born ken­nen, des­sen Film „Der letz­te macht das Licht aus“ in der Kate­go­rie „Fik­ti­on“ nomi­niert ist. Im Lau­fe des Gesprächs stell­ten wir fest, dass Cle­mens in Dins­la­ken auf­ge­wach­sen ist – sein Bru­der ging aufs glei­che Gym­na­si­um wie ich.

Und dann kam ich nach hau­se und fand einen Link­tipp von mei­ner Mut­ter im Post­ein­gang. Tho­mas Tuma hat­te in einen ziem­lich dada­is­ti­schen „Spiegel“-Text über Bruce Dar­nell fol­gen­den Absatz ein­ge­baut:

Aber sol­le wir ähr­lisch sein, der Wahr­heit sage wie är? Bruce als eine Typ­be­ra­ter in die Äi Ar Di … es ist, als ob Elton John gibt Jodel­kurs in die VHS Dins­la­ken.