In der Sommerpause hat sich ganz schön was angestaut, deswegen zeigt Euch Lukas nicht seine Mückenstiche, sondern er spielt Euch tolle neue Songs. Es gibt überraschende Comebacks von K’Naan, Corinne Bailey Rae, Leona Naess und Sampha, Powerpop von Carly Rae Jepsen und Georgia und ein schön-trauriges Kinderlied von Deine Freunde.
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In der zweiten Folge unseres Jahresrückblicks sprechen Herr Finke, Herr Redelings und ich über Musik, Fußball und Politik, sowie über andere Katastrophen:
Eines der besten Alben des vergangenen Jahres ist ganz klar “Troubadour” von K’naan. Dieses phänomenale Hip-Hop-Album des gebürtigen Somaliers hat es hier im Blog auf keine Liste geschafft, weil ich es (wie üblich) zu spät entdeckt habe — seine Tauglichkeit als Renovierungs- und Umzugssoundtrack hat es im Januar dann aber voll unter Beweis gestellt.
Zu den besten Songs des Albums zählt dieser hier, “Wavin’ Flag”:
Als ich hörte, dass “Wavin’ Flag” die Hymne der Fußball-WM werden soll, dachte ich: “Geil. Endlich mal nicht so ein aufgedrückter Mist wie Anastacia (2002) oder so ein halbgares Amalgam wie bei Herbert Grönemeyer (2006), sondern ein junger, aufstrebender Künstler mit einer Botschaft!”, und ich sah die Menschen schon in den Straßen ihre Fahnen schwenken.
Nun ja: “Wavin’ Flag” ist der Werbesong eines Limonadenherstellers, der weder mit Afrika noch mit Fußball sonderlich viel am Hut hat, aber langjähriger Partner des Fußballweltverbands FIFA ist. Der Song bekam ein, zweiMakeovers verpasst, bis zum Beispiel das hier passierte:
Aus dem Text wurden die allermeisten Verweise auf Armut, Hunger und Krieg getilgt, jetzt wird nur noch lustig gefeiert — das Spannungsfeld, das den Song mal ausgemacht hat, ist kaputt, dafür gibt es Nachschub für die Stadion-Mitgröl-Chöre. Das alles ist immer noch okay und besser als die Beiträge von Anastacia und – bei allem Respekt – Herbert Grönemeyer, nur irgendwie ist es auch ziemlich weichgespült, um auch ja in jedem Winkel der Welt gut rüberzukommen.
Wesentlich spannender ist da das Mixtape “The Messengers”, das K’naan gemeinsam mit J.Period zusammengestellt hat: Nacheinander werden Fela Kuti, Bob Marley und Bob Dylan gewürdigt, was – vor allem bei Dylan, der auf den ersten Blick nicht so ganz in die musikalische Linie passen will – großartig funktioniert.
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