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Unterwegs

If you’re going to San Francisco … (Teil 3)

San Francisco, CA

Nach­dem wir schon Geschäf­te, sowie Knei­pen und Restau­rants emp­foh­len haben, kom­men wir im drit­ten und letz­ten Teil unse­res gro­ßen San-Fran­cis­co-Rei­se­füh­rers „Cocoa And Books“ heu­te zu einem ande­ren, nicht ganz so klar zu umrei­ßen­den The­men­kom­plex. Erst sage ich Ihnen, wel­che Main­stream-Tou­ris­ten­at­trak­tio­nen gar nicht mal so schlecht sind, und dann machen wir noch einen klei­nen Abste­cher ins Nacht­le­ben.

Teil 3: (Ach, da fehlt uns noch ’ne Über­schrift)

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Unterwegs

If you’re going to San Francisco … (Teil 2)

Nach­dem wir im ers­ten Teil unse­res gro­ßen San-Fran­cis­co-Rei­se­füh­rers „Cocoa And Books“ ein wenig Shop­pen waren (und dabei so tol­le Läden wie Fox Hard­ware, sämt­li­che Luxus-Kauf­häu­ser am Uni­on Squa­re und den gan­zen Tou­ris­ten­ramsch am Fisherman’s Wharf uner­wähnt gelas­sen haben), wol­len wir uns nun ein wenig um das leib­li­che Wohl in der schöns­ten Stadt der Welt küm­mern.

Teil 2: Knei­pen und Restau­rants

Erwar­ten Sie von mir kei­ne Bespre­chun­gen kuli­na­ri­scher Tem­pel – dafür habe ich viel zu wenig Ahnung, die geschätz­ten Autoren von Go to Rio dafür umso mehr. Hier und jetzt soll es um Ambi­en­te, Ori­gi­na­li­tät und Satt wer­den gehen. Und das geht so:

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Unterwegs

If you’re going to San Francisco … (Teil 1)

Die Kol­le­gin Kath­rin ist zur Zeit in San Fran­cis­co, CA. Weil ich vor zwei­ein­vier­tel Jah­ren ein­mal elf Wochen in die­ser Stadt ver­bracht – oder kos­mo­po­li­ti­scher aus­ge­drückt: dort gelebt – habe, fühl­te ich mich bemü­ßigt, ihr eine Lis­te mit Emp­feh­lun­gen mit­zu­ge­ben, was man unbe­dingt gese­hen und besucht haben soll­te. Und weil das ein ziem­li­cher Auf­wand war, kön­nen Sie jetzt auch davon pro­fi­tie­ren:

Cocoa And Books – Der gro­ße Cof­fee-And-TV-San-Fran­cis­co-Füh­rer

Teil 1: Geschäf­te

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Rundfunk Politik

Präsidiales Liveblog

00:00 Uhr: Jetzt geht’s lo-hos!

Blog­ger und Arbeits­platz sind bereit:

Ich gucke seit zehn Minu­ten ARD und bezweif­le jetzt schon, dass ich das wach über­ste­hen wer­de. Was schon mal ein Fort­schritt ist: vor vier Jah­ren saß in die­ser Maisch­ber­ger-Run­de Hen­ryk M. Bro­der.

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Musik

It’s not California here

Ich kam in letz­ter Zeit eher sel­ten zum Hören neu­er Ton­trä­ger, wes­halb auch die letz­te Lis­ten­pa­nik so lan­ge gebraucht hat. Schuld dar­an ist ein etwas älte­res Album, das ich bei­na­he täg­lich höre, hören muss: „Fun­nel Cloud“ von Hem.

Hem kom­men aus Brook­lyn, NY und spie­len „Coun­try­po­li­tan“, „Indie Folk-Rock“ oder „Folk Pop“. Letzt­lich ist es natür­lich egal, wie man das nennt, als gro­be Rich­tungs­an­ga­be reicht, dass sie wun­der­schö­ne, eher ruhi­ge Musik nord­ame­ri­ka­ni­scher Prä­gung machen. Und weil mit Sal­ly Elly­son eine Frau singt, ist man mit Joni-Mit­chell-Ver­glei­chen schnell zur Hand und rela­tiv nah dran.

Sehr wohl California

Ken­nen­ge­lernt habe ich die Band durch ihren Song „Not Cali­for­nia“, den ich vor etwa andert­halb Jah­ren auf der CD-Bei­la­ge des ame­ri­ka­ni­schen „Pas­te“-Maga­zins fand. Nach mei­ner Rück­kehr aus Kali­for­ni­en wähn­te ich in dem Text mein gan­zes Fern­weh aus­ge­drückt – auch wenn er ganz anders gemeint war. Nach­dem ich das Lied etwa ein Jahr lang gehört hat­te, woll­te ich doch mal mehr von der Band ken­nen ler­nen. Im Import waren die CDs gro­tesk teu­er, bei iTu­nes (ja, selbst im deut­schen iTu­nes Music Store) kos­te­te die Musik gera­de mal 9,99 Euro. So kauf­te ich „Fun­nel Cloud“, das vier­te Album der Band, wo auch „Not Cali­for­nia“ drauf ist, hör­te und war hin und weg.

Ich habe häu­fi­ger beim Musik­hö­ren Bil­der vor Augen, aber bei „Fun­nel Cloud“ waren sie beson­ders stark: Das gan­ze Album klingt wie der Sound­track zu einem end­lo­sen Herbst­nach­mit­tag in den nord­ka­li­for­ni­schen Hügeln. Die Son­ne steht die gan­ze Zeit über tief am Him­mel und man spürt den Staub, der beim Streif­zug über die tro­cke­nen Wie­sen an den Schu­hen kle­ben bleibt. Nicht schlecht für eine Band, die genau aus der ent­ge­gen­ge­setz­ten Ecke der USA kommt.

Auch California

Und so ist „Fun­nel Cloud“ andert­halb Jah­re nach sei­nem Erschei­nen mein bis­her meist gehör­tes Album des Jah­res 2008. Die ange­nehm dahin­plät­schern­de Musik beru­higt mich, wenn ich ent­nervt im nord­rhein-west­fä­li­schen Nah­ver­kehr fest­hän­ge, und wenn ich das Album am Com­pu­ter höre, bin ich danach immer ganz erstaunt, in Bochum zu sit­zen und nicht irgend­wo in der unend­li­chen Land­schaft Ame­ri­kas. Ich möch­te Ihnen drin­gend ans Herz legen, wenigs­tens mal rein­zu­hö­ren.

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Band­pro­fil bei MySpace
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Digital

Klickbefehl (7)

In Sachen Nokia läuft gera­de ein Fass über. Und die Ver­ant­wort­li­chen in der Poli­tik – allen vor­an der Minis­ter­prä­si­dent Rütt­gers – täten gut dar­an, jetzt kein Öl mehr ins Feu­er zu gie­ßen.

Nach der Ankün­di­gung von Nokia, das Werk in Bochum dicht zu machen, über­bie­ten sich die Poli­ti­ker in Popu­lis­mus. Dju­re von „blog.50hz.de“ tritt einen Schritt zurück und nennt das Ver­hal­ten von Nokia „kon­se­quent“.

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Wäh­rend hier­zu­lan­de Niko­tin­freun­de unter dem Knei­pen-Rauch­ver­bot äch­zen, grei­fen kali­for­ni­sche Behör­den rich­tig hart durch. Die Klein­stadt Cala­ba­sas sol­len in Zukunft qualm­frei sein – auch in den eige­nen vier Wän­den.

„Spie­gel Online“ berich­tet über das geplan­te Rauch­ver­bot in Miet­woh­nun­gen in Cala­ba­sas, CA („LA Dai­ly News“ zum sel­ben The­ma).

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Heu­te ban­ge ich um das Leben jedes Opas, der in der Tram die Augen rollt, wenn eine Cli­que 15-Jäh­ri­ger die Belast­bar­keit der Schei­ben mit Schlag­rin­gen tes­tet. Das Ent­rüs­tungs­po­ten­ti­al älte­rer Men­schen wird ja immer mehr zum Sicher­heits­ri­si­ko im öffent­li­chen Raum. Ich grei­fe dann sofort ein und ver­wick­le den sich in Rage den­ken­den Mitt­sieb­zi­ger in ein Gespräch über Stauf­fen­berg, die Wehr­macht oder die Seg­nun­gen von Essen auf Rädern.

Dani­el Haas hat bei „Spie­gel Online“ eine wun­der­ba­re … ja, was eigent­lich: Pole­mik, Sati­re? Er hat jeden­falls einen wun­der­ba­ren Text über die aktu­ell her­auf­be­schwo­re­nen Gefah­ren in U‑Bahnen ver­fasst.

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„Rie­chen Sie die U‑Bahn?“, fra­ge ich. Wir stei­gen ein, fah­ren durch die Pro­blem­vier­tel Ber­lins. Drei Betrun­ke­ne stei­gen zu, sie haben Bier­fla­schen in den Hän­den. Ich habe kei­nen Augen­kon­takt mit den Bier­trin­kern. Frau Zypries auch nicht. Wir spre­chen über die Archi­tek­tur der Groß­städ­te, die auch Gewalt aus­löst, über Hoch­häu­ser.

Gon­zo-Jour­na­lis­mus bei „Bild.de“: Franz Josef Wag­ner und Bri­git­te Zypries fah­ren U‑Bahn. Mit Video!

Pas­send dazu: „In zehn ein­fa­chen Schrit­ten: Schrei­ben wie Franz Josef Wag­ner“ bei medienlese.com

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When histo­ry was writ­ten, the final page will say …

Auch deut­sche Poli­ti­ker sagen mit­un­ter merk­wür­di­ge Din­ge. Aber nie­mand ist so merk­wür­dig wie Geor­ge W. Bush – und nie­mand nimmt das bes­ser aus­ein­an­der als die eine „Dai­ly Show“.

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„Ich bin ein Star – holt mich hier raus“ wirkt eigent­lich ver­gleichs­wei­se unge­fähr­lich gegen­über „Big Brot­her“ oder vie­len Talk­shows und Doku-Soaps, weil die Teil­neh­mer kei­ne nai­ven Lai­en sind, son­dern Pro­fis, die wis­sen könn­ten, wor­auf sie sich ein­las­sen, und Bera­ter an ihrer Sei­te haben. Doch mit Blick auf Tei­le des Per­so­nals und ihr Ver­hal­ten im Dschun­gel muss man dar­an zwei­feln, ob die Teil­nah­me für alle rein sub­jek­tiv wirk­lich so frei­wil­lig ist.

Ste­fan Nig­ge­mei­er macht sich in der „FAZ“ Gedan­ken dar­über, was die Kan­di­da­ten zu ihrer Teil­nah­me bei „Ich bin ein Star, holt mich hier raus“ getrie­ben haben könn­te.

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The epi­so­de is the latest in which blog­gers and others have used the Inter­net to force Chi­ne­se aut­ho­ri­ties to inves­ti­ga­te bea­tings and other abu­ses by govern­ment offi­ci­als.

Die Online-Aus­ga­be der „New York Times“ berich­tet dar­über, wie Blog­ger in Chi­na die genaue­re Unter­su­chung eines mys­te­riö­sen Todes­falls ansto­ßen konn­ten.

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Musik

Heulen und Zähneklappern

Stel­len Sie sich vor, Sie wür­den von der ame­ri­ka­ni­schen Musik­in­dus­trie­or­ga­ni­sa­ti­on RIAA für die Benut­zung von Inter­net-Tausch­bör­sen auf Scha­den­er­satz ver­klagt.

Was wäre schlim­mer: die Aus­sicht auf kost­spie­li­ge Zah­lun­gen und einen mög­li­chen Gefäng­nis­auf­ent­halt oder die Pres­se­mel­dung, dass Sie unter ande­rem „My Favo­ri­te Mista­ke“ von Sheryl Crow und „Did­n’t We Almost Have It All“ von Whit­ney Hous­ton her­un­ter­ge­la­den hät­ten?

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Unterwegs

Regenzeit

Nach nun­mehr 48 Stun­den Dau­er­re­gen („gefühl­tem Dau­er­re­gen“, zumin­dest) dach­te ich mir, es sei mal an der Zeit für ein biss­chen Eska­pis­mus und Fern­weh.

Des­we­gen jetzt und hier: Eine Minu­te San Fran­cis­co, CA – im Regen. Auf­ge­nom­men im ver­gan­ge­nen Novem­ber.

So lan­ge wie ich zum Umco­die­ren und Hoch­la­den mei­nes ers­ten You­Tube-Clips ever gebraucht habe, hat es natür­lich auf­ge­hört zu reg­nen.

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Musik

It’s gonna be an easy ride

Jacqui Naylor (photo by Thomas Heinser)Es gibt Alben, die sind so Gen­re-spren­gend, dass sie haar­scharf an jeder Ziel­grup­pe vor­bei­schram­men. „The Color Five“ von Jac­qui Nay­lor könn­te so ein Fall sein: Eigent­lich ist die Kali­for­nie­rin Jazz­sän­ge­rin, aber ihre Alben und Kon­zer­te öff­nen auch die Schub­la­den „Folk“ und „Pop“ so weit, dass die Kom­mo­de, auf der groß „Musik­gen­res“ steht, und die Musik­jour­na­lis­ten­me­ta­phern um die Wet­te aus­ein­an­der­fal­len.

Gemein­sam mit ihrer (sehr guten, aber dazu kom­men wir noch) Band hat Jac­qui Nay­lor etwas erfun­den, was sie „acou­stic smas­hes“ nennt: Singt Nay­lor den Text eines Pop­songs („Hot Legs“ von Rod Ste­wart“, „I Still Haven’t Found What I’m Loo­king For“ von U2, „Lola“ von den Kinks), spielt die Band dazu einen Jazz­stan­dard („Can­ta­lou­pe Island“ von Her­bie Han­cock, „All Blues“ von Miles Davis, „Side­win­der“ von Lee Mor­gan); singt Nay­lor einen … nun ja: etwas abge­grif­fe­nen Klas­si­ker wie das unver­meid­li­che „Sum­mer­ti­me“ von Geor­ge und Ira Gershwin, bemerkt man das viel­leicht gar nicht auf Anhieb, weil die Band lie­ber „Whip­ping Post“ von den All­man Brot­hers spielt. Hört sich kom­pli­ziert, merk­wür­dig oder schlicht unvor­stell­bar an? Hier kann man in alle Songs rein­hö­ren und sich davon über­zeu­gen, dass es ziem­lich gut klingt.

Ein Drit­tel der fünf­zehn Songs sind die­se „acou­stic smas­hes“, ein Drit­tel „nor­ma­le“ Cover­ver­sio­nen und ein Drit­tel Ori­gi­nals, also Songs, die Nay­lor und ihr Musi­cal Direc­tor Art Khu selbst geschrie­ben haben. Das nicht gänz­lich unre­nom­mier­te Maga­zin „Jazz Times“ ver­glich das Song­wri­ting der bei­den mit dem der nicht gänz­lich unbe­deu­ten­den Joni Mit­chell und Paul Simon, und ich möch­te wenigs­tens noch Sara McLach­lan, Tori Amos und Neil Finn name­drop­pen. „Easy Ride From Here“ z.B. ist ein der­art run­der Pop­song, dass ich ihn bit­te in den nächs­ten Jah­ren in min­des­tens fünf ver­schie­de­nen roman­ti­schen Komö­di­en oder ame­ri­ka­ni­schen Hoch­glanz­se­ri­en hören möch­te.

Ich weiß nicht, ob ich je von Jac­qui Nay­lor erfah­ren hät­te, wenn ich sie nicht per­sön­lich ken­nen­ge­lernt hät­te; ob ich auch so von ihrer Musik begeis­tert wäre, wenn ich sie nicht live gese­hen hät­te. Ihre Stim­me bewegt sich zwi­schen but­ter­weich und ange­nehm krat­zig und ihre Band … Ach, die­se Band: Jazz­mu­si­kern zuzu­se­hen, ist für Men­schen wie mich, die stolz sind, drei Akkor­de feh­ler­frei grei­fen zu kön­nen, immer in glei­chem Maße beein­dru­ckend wie ernüch­ternd. Die­se Band ist beson­ders tight (ist „tight“ über­haupt eine Voka­bel, die zum Beschrei­ben von Jazz­bands geeig­net ist?): Art Khu könn­te man ver­mut­lich ein Alp­horn in die Hand drü­cken und nach fünf Minu­ten wür­de er dem Instru­ment lieb­lichs­te Töne ent­lo­cken, Drum­mer Josh Jones spielt nicht nur die ver­track­tes­ten Beats und Rhyth­men­wech­sel, er gri­mas­siert dabei auch noch, als müs­se er wäh­rend des Kon­zerts noch einer Grup­pe durch­ge­knall­ter Comic­zeich­ner Modell sit­zen.

Es gibt Alben, die sind so Gen­re-spren­gend, dass sie jede Ziel­grup­pe begeis­tern. „The Color Five“ von Jac­qui Nay­lor könn­te so ein Fall sein.

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Übliches Ableben

Am Flug­ha­fen von San Fran­cis­co ist ein toter Chi­ne­se im Bauch eines Flug­zeugs ent­deckt wor­den – offen­bar ein blin­der Pas­sa­gier aus Shang­hai.

Für die Art, wie der „San Fran­cis­co Chro­nic­le“ die­sen und ver­gleich­ba­re Fäl­le beschreibt, müss­te man eigent­lich eine Stei­ge­rungs­form von „lako­nisch“ erfin­den:

Bodies are peri­odi­cal­ly found in the wheel wells of air­planes, usual­ly after peo­p­le seek covert ent­ry into the United Sta­tes or Euro­pe. Such sto­wa­ways usual­ly die during the flight.

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Unterwegs Leben

Greetings From Co

Offen­bar ist Inkom­pe­tenz kein Pri­vi­leg der deut­schen Post, auch die ame­ri­ka­ni­schen Kol­le­gen wis­sen zu beein­dru­cken:

*** *******CO, California

Gut, dass ich weiß, woher die Post­kar­te kommt. Lesen wür­de ich es näm­lich nicht kön­nen.

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Film

This Is Zodiac Speaking

Zodiac (Amerikanisches Filmposter)Fil­me über wah­re Bege­ben­hei­ten haben ja immer den Nach­teil, dass man weiß, wie sie aus­ge­hen. Zwar berich­te­te mein Bru­der mal von einer Freun­din, die empört war, als man ihr vor dem Kino­be­such das Ende von „Der Unter­gang“ offen­bar­te („Hit­ler erschießt sich und Deutsch­land ver­liert“), aber das dürf­te eben­so die Aus­nah­me sein wie Leu­te, die sich wun­dern, dass in „Tita­nic“ ein Schiff unter­geht. In „Zodiac“ dem neu­es­ten Film des groß­ar­ti­gen David Fin­cher („Fight Club“, „Sie­ben“, „The Game“) geht es um einen Seri­en­mör­der, von dem in Ame­ri­ka jedes Kind weiß, dass er nie gefasst wur­de. Wie man vor die­sem Hin­ter­grund trotz­dem einen span­nen­den Film dre­hen kann, zeigt Fin­cher den Zuschau­ern in 158 Minu­ten.

In der San Fran­cis­co Bay Area wer­den Ende der 1960er Jah­re meh­re­re Mor­de began­gen, der Täter schickt ver­schlüs­sel­te Bot­schaf­ten an Lokal­zei­tun­gen und Poli­zei und insze­niert sich selbst als ers­tes media­les Phä­no­men die­ser Art. Die Ermitt­ler tap­pen im Dun­keln, die Nach­for­schun­gen des Repor­ters Paul Avery (Robert Dow­ney Jr. spielt einen Mann mit Alko­hol­pro­ble­men – How about that?) füh­ren auch nicht wei­ter und der gan­ze Fall ver­läuft sich irgend­wie. Und in dem Moment, wo man sich als Zuschau­er fragt „Ja, und jetzt? Ist ja wohl noch was hin bis zum Schluss …“, in die­sem Moment ent­wi­ckelt der Kari­ka­tu­rist Robert Grays­mith (der in vier­zehn Jah­ren kei­nen Tag altert – Jake Gyl­len­haal sei Dank) eine gera­de­zu krank­haf­te Obses­si­on, den Fall lösen zu wol­len. Er forscht nach, kämpft sich durch Akten­ber­ge und befragt alle mit dem Fall betrau­ten Per­so­nen.

Dass Fin­cher eine bedrü­cken­de Atmo­sphä­re schaf­fen kann, wis­sen wir spä­tes­tens seit „Sie­ben“. In „Zodiac“ rekon­stru­iert er das San Fran­cis­co der spä­ten Sech­zi­ger und Sieb­zi­ger Jah­re mit bei­na­he beun­ru­hi­gen­der Akri­bie und schafft so eine Welt in Braun und Grau, in der es auch noch stän­dig reg­net. Zu jeder Sekun­de sieht der Film so aus, als sei er wirk­lich schon über 30 Jah­re alt und die Kame­ra­fahr­ten durch inzwi­schen längst umge­bau­te Stra­ßen zei­gen, wie toll und unauf­fäl­lig Spe­zi­al­ef­fek­te mitt­ler­wei­le sind, wenn man sie aus­nahms­wei­se mal für rea­lis­ti­sche Bil­der ein­setzt. Der Film nimmt uns mit in eine Zeit, lan­ge vor der welt­wei­ten Ver­net­zung, als längst noch nicht jede Poli­zei­sta­ti­on in den USA ein Fax­ge­rät hat­te und man von gene­ti­schen Fin­ger­ab­drü­cken und ähn­li­chen Spie­le­rei­en noch nicht mal träum­te – eine Zeit, in der die Ame­ri­ka­ner immer­hin auf dem Mond lan­de­ten und in der Edu­ard Zim­mer­mann schon „Akten­zei­chen XY… unge­löst“ mode­rier­te.

Jake Gyl­len­haal wird sein Image als „irgend­wie unheim­li­cher Sof­tie“ wohl nie so ganz los­wer­den, aber wie schon so oft (und zu vör­de­rerst in „Don­nie Dar­ko“) über­zeugt der 26-Jäh­ri­ge auch dies­mal wie­der voll und ganz. Sein Robert Grays­mith, auf des­sen Büchern der gan­ze Film basiert, ist ein ähn­lich getrie­be­ner Cha­rak­ter wie Detec­ti­ve David Mills in „Sie­ben“: Er beläs­tigt die zustän­di­gen Poli­zis­ten mit­ten in der Nacht, spannt sei­ne Kin­der als Hilfs­er­mitt­ler eins und als er zuhau­se Anru­fe vom ver­meint­li­chen Kil­ler erhält, ver­lässt ihn sei­ne zwei­te Frau. Sei­nen Bru­der im Geis­te fin­det er in Inspec­tor David Toschi (Mark Ruf­fa­lo), der ihn mit Infor­ma­tio­nen ver­sorgt und trotz aller Anstren­gun­gen auch nicht vom Zodiac-Fall los­kommt.

Die bru­ta­len Mor­de bil­den eigent­lich nur das Grund­ge­rüst für die Geschich­te, auf eini­ge Fäl­le, die dem Zodiac-Kil­ler eben­falls zuge­schrie­ben wer­den, geht er gar nicht ein. Fin­cher ori­en­tier­te sich nach eige­nen Anga­ben an „All The President’s Men“, dem Film über die Jour­na­lis­ten Carl Bern­stein und Bob Wood­ward, die den Water­ga­te-Skan­dal auf­deck­ten. Trotz­dem ent­wi­ckelt sich in man­chen Sze­nen eine unglaub­li­che Span­nung, die auch durch Fak­ten­wis­sen nicht her­un­ter­zu­spie­len ist. Auf dem Nach­hau­se­weg war ich jeden­falls gering­fü­gig para­no­id.

Fünf Jah­re nach „Panic Room“, der eigent­lich auch nur ent­täu­schend war, weil man nach „Fight Club“ wie­der eine ähn­li­che Groß­tat von Fin­cher erwar­tet hat­te, ist der Regis­seur ein­mal mehr auf dem Höhe­punkt sei­nes Schaf­fens. „Zodiac“ ist ein düs­te­rer, intel­li­gen­ter, letzt­lich aber pes­si­mis­ti­scher Film. Für Leu­te, die sich schon län­ger mit dem Zodiac-Kil­ler befas­sen, ist es eine Bebil­de­rung der eige­nen Vor­stel­lun­gen, für Neu­lin­ge ist es eine sehr gute Ein­füh­rung in den Fall. Die 2004 geschlos­se­nen Akten des San Fran­cis­co Poli­ce Depart­ment zum Zodiac-Kil­ler wur­den im Früh­jahr die­ses Jah­res wie­der geöff­net.

Offi­zi­el­le Web­site zum Film
Offi­zi­el­le deut­sche Web­site zum Film
Film-Trai­ler
„The Z Files“ – Fak­ten­samm­lung zum Zodiac-Kil­ler