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Rätselspaß mit n‑tv.de

Wir machen mal wie­der ein klei­nes Rät­sel:

Aus wie vie­len Arti­keln bei n‑tv.de habe ich die fol­gen­den Screen­shots zusam­men­ge­stellt?

Da haben wir ein Sym­bol­bild …

Gut gebrüllt, Löwen, aber es geht auch anders!

… ein Video …

Streit um Jugendstrafrecht: Koch rudert zurück

… und die­se Über­schrift:

Wer zusammen frühstückt liebt sich (doch)

Na, was glau­ben Sie? Wie vie­le Arti­kel waren das?

Drei? Sind Sie sich sicher?

Nun, die drei Screen­s­höt­te stam­men aus …

*Trom­mel­wir­bel*

… ein und dem­sel­ben Arti­kel.

Das ist Blöd­sinn, sagen Sie? Und fra­gen sich, wor­um es denn in einem Arti­kel gehen soll, der mit Löwen bebil­dert ist, ein Video von Roland Koch zeigt und in der Über­schrift von Lie­be und Früh­stück faselt?

Mein Gott, sind Sie phan­ta­sie­los: Um die Stim­mung in der gro­ßen Koali­ti­on, natür­lich!

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Posh The Button

Die ers­ten zehn Tage des Janu­ars waren die gro­ßen Macher und Ent­schei­der wohl noch im Weih­nachts­ur­laub, am elf­ten kehr­ten sie an ihre Schreib­ti­sche zurück und mach­ten und ent­schie­den: Jür­gen Klins­mann wird Trai­ner beim FC Bay­ern Mün­chen, Jens Leh­mann nicht Tor­wart bei Borus­sia Dort­mund, Bur­da stellt sei­ne Zeit­schrift „Max“ ein und Ulf Pos­ch­ardt ver­lässt „Vani­ty Fair“. Die ers­te Aus­ga­be in der preis­wer­te­ren Rücken­draht­hef­tung war damit wohl die letz­te, die „Posh“ mit einem sei­ner ein­zig­ar­ti­gen Edi­to­ria­le („prä­gnant, unver­hoh­len, unan­ge­passt“, so ein Leser­brief­schrei­ber) eröff­nen durf­te. Und so muss­te ich mir trotz anders lau­ten­der Vor­sät­ze doch noch mal ein Heft kau­fen. ((Dass auf dem Cover „Exklu­siv: Nata­lie Port­man über ihre ers­ten Nackt­sze­nen“ stand, hat mit mei­ner Kauf­ent­schei­dung nichts zu tun.))

Ulf Poschardt: Ein verschenktes JahrAls die deut­sche Aus­ga­be des renom­mier­ten Peo­p­le-Maga­zins im letz­ten Febru­ar mit gro­ßem Tam­tam anlief, wur­de die Start­auf­la­ge von angeb­lich 500.000 Exem­pla­ren fast aus­schließ­lich von Medi­en­jour­na­lis­ten auf­ge­kauft. Wie es danach mit den Ver­kaufs­zah­len aus­sah, wuss­te man län­ge­re Zeit nicht. Als es dann über­ra­schend doch noch Zah­len gab, lagen die mit 172.000 ver­kauf­ten Exem­pla­ren im 3. Quar­tal 2007 (s. die IVW-Auf­la­gen­lis­te, S. 170) deut­lich höher, als die meis­ten Beob­ach­ter erwar­tet hät­ten. So ganz ernst genom­men wur­den die Zeit­schrift und ihr Chef­re­dak­teur nie, dafür hat­te man sich im Vor­feld („das Maga­zin für Mover und Shaker“, die kom­plett wei­ße Innen­ein­rich­tung der Redak­ti­on) zu pein­lich ver­hal­ten. Und auch Aktio­nen wie das Inter­view von Michel Fried­man (der für „Vani­ty Fair“ eini­ge inter­es­san­te Repor­ta­gen geschrie­ben hat) mit Horst Mahler unter der Über­schrift „So spricht man mit Nazis“ brach­te dem Blatt eher Spott und Kri­tik als jour­na­lis­ti­sches Renom­mee ein und die stän­di­ge Kampf­preis-Ver­ram­schung für einen Euro gab dem Leser auch nicht gera­de das Gefühl, ein hoch­wer­ti­ges Pro­dukt in der Hand zu haben. Egal, ob gera­de Lind­say Lohan, Geor­ge Cloo­ney, der Papst, Ange­la Mer­kel oder Knut auf dem Titel­bild waren: „Vani­ty Fair“ hat es nicht mal ins War­te­zim­mer mei­nes Fri­seurs geschafft.

Auf Zug­fahr­ten habe ich „Vani­ty Fair“ trotz­dem hin und wie­der ger­ne gele­sen durch­ge­blät­tert – auch weil man, wie Dani­el Fie­ne rich­tig bemerkt, kaum sonst so viel Heft für so wenig Geld bekam. Aber irgend­wann nerv­te mich die per­ma­nen­te Nich­tig­keit des Blat­tes und ich konn­te das wirt­schafts­li­be­ra­le, neo­kon­ser­va­ti­ve Geschwur­bel in den Edi­to­ri­als von Ulf „die FDP wäh­len ist Punk“ Pos­ch­ardt nicht mehr sehen:

In Deutsch­land war es ein ver­schenk­tes Jahr. Poli­tisch eines der Idio­tie. Sein Tri­um­pha­tor hieß Oskar Lafon­taine. Mit der Grün­dung der Lin­ken und ihrem schnel­len poli­ti­schen Erfolg auch in West­deutsch­land hat er die Agen­da des Jah­res bestimmt. Anstatt über die Zukunft zu spre­chen, über die Chan­cen der Glo­ba­li­sie­rung und die Her­aus­for­de­run­gen der Wis­sens­ge­sell­schaft, dis­ku­tier­te das Land abwech­selnd über Fra­gen des 19. Jahr­hun­derts oder der 70er-Jah­re. Das Land führ­te selbst­be­trun­ken einen inne­ren Mono­log über Gerech­tig­keit und Gleich­heit. Und das so, als wäre der angel­säch­si­sche „Raub­tier­ka­pi­ta­lis­mus“ über die Deut­schen wie eine Seu­che her­ein­ge­bro­chen.

Nun ist Pos­ch­ardt nicht mal ein Jahr nach dem Start frei­wil­lig gegan­gen (oder er wur­de es gar). Iro­ni­scher­wei­se fin­det sich in sei­ner letz­ten Aus­ga­be ein Inter­view mit Mat­thi­as Matus­sek, eben­falls frisch geschass­ter Kul­tur­chef des „Spie­gels“. Die bei­den reden über die Vor­tei­le des Katho­li­zis­mus. Es ist ein Witz. Und Pos­ch­ardt reicht damit sei­ne Bewer­bung für die Nach­fol­ge Ste­fan Aus­ts ein.

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MüllerMeierSchmidt

Der Preis für die bes­te Über-Über­schrift dürf­te in die­sem Jahr dann wohl an dwdl.de gehen:

Frank, nicht Stefan: Niggemeier wechselt zur “Hamburger Morgenpost”

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Gewalt im Spiegel

Ohne Nach­zu­gu­cken: Wel­ches die­ser Titel­bil­der liegt ab mor­gen am Kiosk aus?

U-Bahnen: Das gefährlichste Verkehrsmittel der Welt

Junge Männer: Die gefährlichste Spezies der Welt

Prügeln: Das gefährlichste Hobby der Welt

Zum Kopf­schüt­teln bit­ter hier ent­lang

[via Die Sarg­na­gel­schmie­de]

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Im Westen nichts Neues

Ende Novem­ber mach­te ich mich zum ers­ten Mal über Der­Wes­ten, das töf­te neue Online­por­tal der WAZ-Grup­pe lus­tig.

Damals schrieb ich:

Seit unge­fähr drei Wochen wird im Bochu­mer Feed ein Bei­trag spa­zie­ren geführt, der immer da ist, auch wenn alle ande­ren Mel­dun­gen wech­seln. Die Über­schrift lau­tet:

Demenz: Noch vergesslich oder schon dement?

Die­se Über­schrift ver­schwand weni­ge Tage spä­ter aus dem Feed mit Nach­rich­ten aus Bochum. Aber sie fand einen wür­di­gen Nach­fol­ger, der jetzt seit über fünf Wochen dabei ist, egal wel­che ande­ren Mel­dun­gen rund­her­um ste­hen:

Demenz - dieses Thema füllte die Cafeteria

„Bit­te nicht wie­der­wäh­len!“, hie­ße es in der ZDF-Hit­pa­ra­de, „irgend­wie pas­send“, über Der­Wes­ten.

Nach­trag, 6. Janu­ar: Gera­de erst fest­ge­stellt: Auch der Dins­la­ke­ner Feed hat sei­ne eige­ne Kar­tei­lei­che:

Zu früh gefreut

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Falsch, fälscher, „Rheinische Post“

Dr. Mar­kus Dewen­der, Vor­sit­zen­der der Hilfs­or­ga­ni­sa­ti­on „Kin­der brau­chen uns“ und Bam­bi-Preis­trä­ger, hat gar kei­nen Dok­tor­ti­tel. Das berich­tet der „Spie­gel“ in sei­ner aktu­el­len Aus­ga­be und inzwi­schen hat sich Dewen­der offen­bar selbst ange­zeigt, um „zur raschen Auf­klä­rung“ bei­zu­tra­gen. So weit so all­täg­lich tra­gisch.

Bei der „Rhei­ni­schen Post“ hielt man es offen­bar für eine total knor­ke Idee, den heu­ti­gen Arti­kel über den fal­schen Dok­tor gleich mit einem fal­schen Mar­kus Dewen­der zu bebil­dern, denn irgend­wie hat der Mann auf dem Foto so gar kei­ne Ähn­lich­keit mit dem Mann, der hier, hier, hier und sogar bei „RP Online“ Mar­kus Dewen­der ist:

Nicht Dr. Markus Dewender. Noch nicht mal ohne Doktortitel. Markus Dewender. Mit Bambi, aber ohne Doktortitel.

(links: Der fal­sche Mann in der „Rhei­ni­schen Post“ von heu­te, rechts: Der rich­ti­ge Mann bei „RP Online“)

Der von der RP abge­druck­te Mann ist übri­gens Dr. med. Mat­thi­as Angrés, medi­zi­ni­scher Vor­stand des Ver­eins „Kin­der brau­chen uns“.

PS: Zumin­dest optisch näher gele­gen hät­te die „Rhei­ni­sche Post“, wenn sie fälsch­li­cher­wei­se das Foto aus dem neben­ste­hen­den Arti­kel ver­wen­det hät­te, das den Gewin­ner der „5 Mil­lio­nen SKL Show“ zeigt.

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Back to the Futur II

Es ist (gera­de bei Lokal­zei­tun­gen) nicht gänz­lich unüb­lich, über kul­tu­rel­le Ver­an­stal­tun­gen, deren Ablauf man sich leicht aus­ma­len kann, zu schrei­ben ohne selbst vor Ort gewe­sen zu sein. Dabei muss man natür­lich hof­fen, dass kei­ne unvor­her­ge­se­he­nen Ereig­nis­se gesche­hen (z.B. das Fort­blei­ben eines Hits oder des gan­zen Head­liners) – und dass man nicht ver­se­hent­lich über Ereig­nis­se berich­tet, die noch gar nicht statt­ge­fun­den haben.

Die­se rei­fe Leis­tung voll­brach­te die Lokal­re­dak­ti­on der „Neu­en Rhein Zei­tung“ („NRZ“) in Dins­la­ken ((Wo sonst?)) die­se Woche. Am Diens­tag, 18. Dezem­ber druck­te sie ein (nicht als sol­ches gekenn­zeich­ne­tes) Archiv­fo­to der Dins­la­ke­ner Band Kukala­ka und schrieb dar­un­ter fol­gen­den Text, den jeder halb­wegs Infor­mier­te als lee­res Norm­ge­schwa­fel erken­nen konn­te:

Die Post ging ab beim Jugend-Musik­fes­ti­val von Stadt Dins­la­ken und Din-Town am Frei­tag­abend in der Kath­rin-Türks-Hal­le. Auf zwei Büh­nen brach­ten 14 loka­le Bands die Hal­le und ihre Fans zum Kochen. Von Hip-Hop bis Rock reich­te die Palet­te des dar­ge­bo­te­nen Pro­gramms. Bis weit in die Nacht hin­ein rock­ten und fei­er­ten die jugend­li­chen Besu­cher, was das Zeug hielt, und der fre­ne­ti­sche Jubel war wohl der schöns­te Dank an die Bands.

Fehlt eigent­lich nur noch der „Höhe­punkt des bun­ten Trei­bens“, für den man frei­lich wis­sen müss­te, wer denn da so gespielt hat – oder eben noch spie­len soll, denn das „Jugend-Musik­fes­ti­val“, das natür­lich auch einen Namen hat, fin­det frei­lich erst am mor­gi­gen Frei­tag, 21. Dezem­ber statt.

Jetzt lau­tet die ers­te Fra­ge natür­lich: Ist das schlimm, wur­de damit die jour­na­lis­ti­sche Sorg­falts­pflicht ver­letzt? Die Ant­wort ist kom­pli­ziert und führt uns hin­ein in den Kanin­chen­bau des Jour­na­lis­mus: Der kon­kre­te Fall, in dem ein Kon­zert beschrie­ben wur­de, bei dem kein Mit­ar­bei­ter gewe­sen sein kann, weil es ja noch gar nicht statt­ge­fun­den hat, ist viel­leicht nicht son­der­lich tra­gisch, er ist bei­na­he lus­tig. Aber er wirft zum Bei­spiel die Fra­ge auf, wie gewis­sen­haft Jour­na­lis­ten, die ein jugend­kul­tu­rel­les Groß­ereig­nis im Kalen­der nicht wie­der­fin­den, bei ande­ren The­men wie Kom­mu­nal­po­li­tik oder Kri­mi­na­li­tät arbei­ten.

Auch ist das Vor­ge­hen nicht ganz klar: War­um ver­wen­det man am Diens­tag ein Archiv­fo­to und einen sol­chen Blind­text, um ein (ver­meint­li­ches) Ereig­nis vom Frei­tag zu beschrei­ben? In der Sams­tags­aus­ga­be ergä­be eine sol­che Pseu­do-Aktua­li­tät ja noch einen Sinn, aber drei Tage spä­ter? Neh­men wir an, man ging in der Redak­ti­on von vor­ne her­ein davon aus, dass das Kon­zert am 14. Dezem­ber sei, und hat dafür kei­ne Mit­ar­bei­ter gefun­den: War­um berich­tet man dann trotz­dem über ein Ereig­nis, das einem so egal ist, dass man sei­nen Ter­min ((In der Regel fand das „School’s Out“ – daher auch der Name – immer am letz­ten Frei­tag vor Weih­nach­ten statt.)) ver­gisst? Nun, viel­leicht kam da einem Redak­teur der übli­che Lokal­zei­tungs-Gedan­ke, wonach die Objek­te der Bericht­erstat­tung ja zumeist auch Abon­nen­ten sind (wes­we­gen man auch nie von miss­lun­ge­nen Kon­zer­ten loka­ler Schul­chö­re, Musik­schu­len oder eben Bands lesen wird) und die­se ja bestimmt ger­ne etwas über sich oder ihre Ver­an­stal­tung in der Zei­tung lesen wür­den.

Irgend­wie ist der „NRZ“ der Feh­ler aber dann doch noch auf­ge­fal­len (oder sie wur­de dar­auf hin­ge­wie­sen), denn ges­tern fand sich in der für bun­te Mel­dun­gen reser­vier­ten „7. Spal­te“ fol­gen­de Bot­schaft:

Da waren wir ein wenig vor­aus­ei­lend. Doch wir hof­fen, dass das Musik­fes­ti­val der Jugend­li­chen beim School’s out am Frei­tag, 21. Dezem­ber, ein wirk­li­cher Erfolg wird. 14 loka­le Bands wer­den auf zwei Büh­nen ab 17.30 Uhr alles von Hip-Hop bis Rock spie­len. Die Tickets kos­ten an der Abend­kas­se 5 Euro, im Vor­ver­kauf (Bür­ger­bü­ros) gibt’s 60 Cent Rabatt. Rein kom­men nur Kids ab 14 Jah­re. Bit­te Aus­weis vor­zei­gen.

Nun ja, was sol­len die Redak­teu­re machen? In Sack und Asche zu Kreu­ze krie­chen und sich „Wir schrei­ben über alles – auch über nie pas­sier­tes“ in die Stirn rit­zen wäre viel­leicht ein wenig zu viel des Guten und offen­bar gibt es in der gan­zen Mit­ar­bei­ter-Kar­tei ja wirk­lich nie­man­den, der sich mit so einem Jugend­the­ma befasst und der städ­ti­schen Pres­se­mit­tei­lung noch etwas hin­zu­fü­gen könn­te. Nur, mal ehr­lich: Wer eine so deut­li­che Scheiß­egal-Hal­tung an den Tag legt, der soll­te sich nicht wun­dern, wenn ihm die letz­ten Leser in drei­ßig Jah­ren weg­ge­stor­ben sind.

[via mei­ne Mut­ter, mal wie­der]

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„Spiegel oder Bild“ – Das Spiel

Irgend­wie bin ich heu­te in Spiel­lau­ne und des­halb eröff­ne ich hier­mit das Quiz „Spie­gel oder Bild“.

Die fol­gen­den Über­schrif­ten stam­men ent­we­der von „Spie­gel Online“ oder von „Bild.de“ und es ist an Ihnen, die Über­schrif­ten rich­tig zuzu­ord­nen:

  • 1. „Pisa-Stu­die: War­um gewin­nen immer die Fin­nen?“
  • 2. „Bäcker rast mit erdros­sel­ter Freun­din in den Tod“
  • 3. „Lot­to-Tou­ris­mus: Polen, Hol­län­der und Dänen grei­fen nach dem Jack­pot“
  • 4. „Nach Erkennt­nis­sen der US-Geheim­diens­te: Iran hat Atom­waf­fen-Pro­gramm gestoppt“
  • 5. „J‑Los Baby­bauch: Schwan­ge­re Göt­tin in Weiß“
  • 6. „Kate Moss: Busen-Schmu­sen in der Son­ne“
  • 7. „Jop­ie Heesters wird heu­te 104: 10 Din­ge, die ich noch erle­ben möch­te“
  • 8. „Zufalls­fund: Römi­scher Super­kle­ber ent­deckt“
  • 9. „Glücks­spie­ler mit Pech: Ein­mal Lot­to-Mil­lio­när und zurück“
  • 10. „Min­dest­lohn gilt nicht für ihn: 4,73 Mil­lio­nen für Post-Chef Zum­win­kel“
  • 11. „Mas­sen­ent­las­sung bei Pin: Sprin­gers Not­aus­stieg aus dem Brief­ge­schäft“

Bit­te schrei­ben Sie Ihre Ver­mu­tun­gen in die Kom­men­ta­re.
Zu gewin­nen gibt es erst mal nichts (ich muss das Buch, das ich signiert ver­lo­sen woll­te, erst noch schrei­ben), aber Nach­gu­cken wäre trotz­dem irgend­wie unmo­ra­lisch.

Die Auf­lö­sung kommt heu­te Abend.

Update 6. Dezem­ber: Hier ist die Auf­lö­sung.

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The Lonesome Crowded West

Ich hat­te ja noch gar nicht über „Der­Wes­ten“ geschrie­ben, das wahn­sin­ni­ge neue Online­por­tal der WAZ-Grup­pe. Etwas völ­lig neu­es soll­te es wer­den, Lokal­jour­na­lis­mus 2.0 oder sowas in der Art. Des­halb hat die Ent­wick­lung auch so lan­ge gedau­ert, dass für einen Beta-Test kei­ne Zeit mehr war. Und nach posi­ti­ven Erst­ein­drü­cken kris­tal­li­siert sich lang­sam her­aus: das Ding droht ein Desas­ter zu wer­den.

Ich nut­ze „Der­Wes­ten“ nicht son­der­lich inten­siv, möch­te aber ger­ne per RSS-Feed über die Gescheh­nis­se in Bochum und Dins­la­ken auf dem Lau­fen­den blei­ben. Nach dem Wech­sel vom alten Online-Auf­tritt der WAZ bzw. NRZ zu „Der­Wes­ten“ funk­tio­nier­ten die alten Feeds nicht mehr und ich muss­te mir müh­sam die neu­en raus­su­chen. Das kann bei einem kom­plet­ten Platt­form­wech­sel natür­lich schon mal pas­sie­ren, ist aber trotz­dem unglück­lich.

Seit unge­fähr drei Wochen wird im Bochu­mer Feed ein Bei­trag spa­zie­ren geführt, der immer da ist, auch wenn alle ande­ren Mel­dun­gen wech­seln. Die Über­schrift lau­tet:

Demenz: Noch vergesslich oder schon dement?

Das ist übri­gens die Ori­gi­nal-Über­schrift von derwesten.de in der Ori­gi­nal-Far­be.
Bit­te nicht mit unse­rer Ori­gi­nal-Far­be ver­wech­seln!

Was man aber wirk­lich von „Der­Wes­ten“ hal­ten kann, möch­te ich Ihnen anhand eines will­kür­li­chen Bei­spiels vor­füh­ren – wobei die Will­kür weni­ger bei mir als viel mehr auf Sei­ten der Por­tal­be­trei­ber zuhau­se zu sein scheint.

Begin­nen wir mit der gefet­te­ten Ein­lei­tung, die neben der Über­schrift übri­gens auch der ein­zi­ge Teil des Arti­kels ist, der im Feed­rea­der ange­zeigt wird – man muss also immer auf die Sei­te. ((„Spie­gel Online“ und n‑tv.de schi­cken nicht mal Kurz­fas­sun­gen oder Ein­lei­tung per RSS)) Beson­ders gut gefällt mir dabei der Cliff­han­ger zwi­schen Ein­lei­tung

Dort wo bald schon die Bag­ger für das Bochu­mer Kon­zert­haus anrü­cken sol­len, gibt es seit dem 16. …

und Arti­kel

… Novem­ber einen ganz beson­de­ren Park­platz.

Da hat „Der­Wes­ten“ von den Pro­fis gelernt, die bei sueddeutsche.de die Bil­der­ga­le­rien betex­ten. Müs­sen.

Geo-Tagging-Funktion bei “DerWesten”Die eigent­lich sehr sinn­vol­le Geo-Tag­ging-Funk­ti­on, mit der bei jedem Arti­kel der „Ort des Gesche­hens“ ange­zeigt wer­den soll, wird lei­der kaum genutzt – dafür sind näm­lich die User zustän­dig und deren Zahl liegt nach vier Wochen bei der eini­ger­ma­ßen depri­mie­ren­den Zahl von 5655.

In die­sem spe­zi­el­len Fall hät­te es aber natür­lich sehr gehol­fen zu erfah­ren, wo denn wohl der Park­platz, um den es die gan­ze Zeit geht, eigent­lich liegt – das wird ja wohl kaum jeder Bochu­mer auf Anhieb wis­sen. Ich will zu Guns­ten aller Betei­lig­ten mal davon aus­ge­hen, dass die Infor­ma­ti­on beim Umko­pie­ren des Tex­tes ver­lo­ren ging und nicht auch schon in der gedruck­ten WAZ aus­führ­lich über einen anony­men Park­platz berich­tet wur­de. Sie ahnen, in wel­chen Bah­nen wir uns bewe­gen, wenn wir zu Guns­ten der Betei­lig­ten von tech­ni­scher Unfä­hig­keit aus­ge­hen.

Abschlie­ßen möch­te ich aber mit einem Bild, das ja bekannt­lich mehr als tau­send Wor­te sagt. Oder in die­sem Fall auch mehr als zwei:

Unendlich viele Kommentare bei “DerWesten”

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Wenn Journalisten ihre Tage haben

Am Sams­tag fand in der Bochu­mer Jahr­hun­dert­hal­le (bzw. in deren Foy­er) der Jour­na­lis­ten­tag NRW statt. Da traf man sich dann bei Kaf­fee und Fin­ger Food ((Bin ich eigent­lich der Ein­zi­ge, der das Wort „Fin­ger Food“ unglaub­lich ekel­haft fin­det? (Ande­rer­seits heißt Hun­de­fut­ter ja auch „Hun­de­fut­ter“ …) )), herz­te die Kol­le­gen und alles war unge­fähr so, wie sich Klein Fritz­chen ein Tref­fen von Jour­na­lis­ten vor­stellt.

Hel­mut Dah­l­mann, Vor­sit­zen­der des DJV-Lan­des­ver­bands NRW, sag­te in sei­ner Eröff­nungs­re­de einen Satz, dem ich durch­aus zustim­men konn­te. Er lau­te­te „Die Pres­se ist kei­ne vier­te Gewalt mehr“. Einen Vor­schlag, wie man das ändern könn­te, gab es aber den gan­zen Tag über nicht. Es folg­te ein „Impuls“ von Prof. Die­ter Gor­ny, dem Erfin­der von Klin­gel­ton­re­kla­meab­spiel­sen­dern und des Pop­komm-Mexi­ka­ners (oder so), der für Erst­hö­rer ((Dju­re mein­te hin­ter­her, Gor­ny erzäh­le jedes Mal das Glei­che, was ich ger­ne zu Glau­ben bereit bin.)) halb­wegs span­nend war. Aller­dings offen­bar­te das Refe­rat zum The­ma „Krea­tiv­wirt­schaft“ auch, war­um Deutsch­land auf abseh­ba­re Zeit kei­ne rele­van­te Kul­tur­na­ti­on sein wird: All das, was Gor­ny in durch­aus bes­ter Absicht vor­stell­te (Zitat: „Für die Deut­schen ist Krea­tiv­wirt­schaft der Muse­ums­shop, für die Eng­län­der Elec­tro­nic Arts.“), mag für eini­ge der Hörer und sicher auch für die Leu­te der RUHR.2010, deren künst­le­ri­scher Direk­tor er ist, unvor­stell­bar pro­gres­siv klin­gen, für mich waren Aus­füh­run­gen über das Copy­right Anek­do­ten aus der Medi­en­his­to­rie (Stich­wort Crea­ti­ve Com­mons).

Beson­ders gespannt war ich auf Gün­ter Wall­raff – immer­hin hat der Mann mit „Der Auf­ma­cher“ das Stan­dard­werk über „Bild“ geschrie­ben. Um „Bild“ ging es dann auch immer wie­der in dem von Ele Beuth­ner (WDR) sagen­haft kon­fus mode­rier­ten Gespräch, außer­dem um Wall­raffs berühm­te Recher­che­ar­bei­ten da, wo es weh­tut. Nach ein paar Minu­ten des Zuhö­rens fiel auf: Wenn Wall­raff über sei­ne Arbeit und sei­ne Erfol­ge redet, redet er vor allem über sich. Das darf er durch­aus als „Jour­na­lis­ten-Legen­de“, aber es ist für den Teil des Publi­kums, der nicht die gan­ze Zeit sab­bernd „Oh mein Gott, da vor­ne sitzt Gün­ter Wallraff!!!!!1“ dach­te, ein biss­chen ermü­dend. Mei­ne Fra­ge nach der Recher­chefaul­heit nam­haf­ter deut­scher Zei­tun­gen, die lie­ber auf „Bild“-Artikel ver­trau­en, als sel­ber in die Quel­len zu schau­en, beant­wor­te­te er mit einem aus­führ­li­chen Wolf-Schnei­der-Bas­hing und ehe er zum Punkt kom­men konn­te, hat­te Frau Beuth­ner die Dis­kus­si­on auch schon been­det.

Von beein­dru­cken­der Uner­gie­big­keit war das „Panel“ zum The­ma Digi­tal­hör­funk, bei dem Dr. Udo Becker, der Geschäfts­füh­rer des Zei­tungs­ver­le­ger­ver­ban­des NRW, Jan Marc Eumann, Medi­en­po­li­ti­scher Spre­cher der SPD-Land­tags­frak­ti­on, und WDR-Hör­funk­di­rek­tor Wolf­gang Schmitz in brü­der­li­cher Ein­tracht das wie­der­hol­ten, was ich auch schon zwei Wochen zuvor beim „Cam­pus­ra­dio-Tag NRW“ zum glei­chen The­ma gehört hat­te: So genau weiß kei­ner, wie Digi­tal­hör­funk funk­tio­nie­ren wird und wann er kommt, aber er kommt bestimmt irgend­wann und dann tei­len WDR und die Zei­tungs­ver­le­ger das Land unter sich auf wie die Groß­her­zö­ge. Dass sich Medi­en­men­schen in Zei­ten von Inter­net und Euro­päi­scher Uni­on ernst­haft dar­über beschwe­ren, dass man im Süden NRWs auch Radio­pro­gram­me des SWR emp­fan­gen kann, ist eigent­lich schon einen eige­nen Ein­trag wert, soll hier aber nur eine Ran­dan­ek­do­te abge­ben.

Kurz vor dem „Get-Tog­e­ther“, bei dem nie­mand mehr anwe­send war, hör­te ich mir noch an, was André Boße, Chef­re­dak­teur vom Inter­view-Maga­zin „Galo­re“ zum The­ma Inter­view und Redak­ti­ons­grün­dung zu sagen hat­te. Durch­aus offen sprach er über das Pro­blem, ohne zah­lungs­kräf­ti­gen Ver­lag und damit auch ohne Rei­se-Etat arbei­ten zu müs­sen, was dazu füh­re, dass Aus­lands­rei­sen von den Film- oder Plat­ten­fir­men bezahlt wür­den, was wie­der­um schnell zu gewis­sen Ein­fluss­nah­men und Abhän­gig­kei­ten füh­ren kön­ne. Man ach­te aber sehr genau dar­auf, kei­ne äuße­re Ein­fluss­nah­me zuzu­las­sen. „Public“, die Wer­be­bei­la­ge für Abon­nen­ten, hat er nicht erwähnt.

Am Ende war vor allem der direk­te Ver­gleich zum Cam­pus­ra­dio-Tag inter­es­sant: Die Pro­fis unter­schei­den sich nicht groß von den Ama­teu­ren, es ist eine Art Klas­sen­tref­fen mit ein paar ober­fläch­li­chen Podi­ums­dis­kus­sio­nen. Es sind kei­ne unspan­nen­den Ver­an­stal­tun­gen, aber man lernt mehr über die Bran­che als über Inhal­te. Was mich aber irgend­wie beru­hig­te: Die span­nen­den und etwas kri­ti­sche­ren Publi­kums­fra­gen kamen grund­sätz­lich von den jün­ge­ren Kol­le­gen.

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Wer hat’s erfunden?

Mit der kalen­da­ri­schen Regel­mä­ßig­keit von Weih­nach­ten und Ostern kommt ein jour­na­lis­ti­sches Sub­gen­re daher, das ähn­lich strik­ten Regeln folgt wie die Ech­ter­na­cher Spring­pro­zes­si­on: die Com­pu­ter­spiel-Repor­ta­ge.

Was bis­her die wenigs­ten wuss­ten: Die­ses Gen­re wur­de von mei­nen drei bes­ten Freun­den und mir erfun­den, an einem Sams­tag­vor­mit­tag im Jahr 2000, als wir für den Deutsch-Unter­richt „etwas über Jugend­kul­tur“ machen soll­ten.

Wir kön­nen es sogar bewei­sen:

(Direkt­link zu You­Tube)

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Austisten unter sich

Ste­fan Aust wird ab 1. Janu­ar 2009 nicht mehr Chef­re­dak­teur des Ham­bur­ger Nach­rich­ten­ma­ga­zins „Der Spie­gel“ sein, das wur­de am Don­ners­tag bekannt.

Kaum war die Mel­dung raus, freu­ten sich vor allem die Blog­ger, dass der umstrit­te­ne, als Macht­mensch ver­schrie­ne Aust gehen muss und ver­lie­hen ihrer Freu­de vor allem durch Namens­wit­ze Aus­druck. Cof­fee And TV stellt die schöns­ten Wort­spiel-Über­schrif­ten vor:

Nach­trag 17:35 Uhr: Bulo von Clap hat mich noch auf die pas­sen­de Illus­tra­ti­on, die aller­dings schon fünf Mona­te alt ist, hin­ge­wie­sen.