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Die Kunst des stilvollen Entkommens

Aus einer aktu­el­len Pres­se­mit­tei­lung des Ver­gleichs­por­tals fluege.de:

Wer trick­reich bucht, kann den­noch spa­ren

Japan-Rei­sen­de, die der­zeit spon­tan von Tokyo nach Deutsch­land flie­gen möch­ten, müs­sen zur­zeit viel Geld bezah­len – bis zu 8.200 Euro für ein Eco-Ticket. Das ergab eine Aus­wer­tung des größ­ten deut­schen Flug­por­tals fluege.de (2 Mio. Nut­zer im Monat, AGOF inter­net facts 2010-III). Wer Japans Kata­stro­phe lie­ber stil­voll mit einem First-Class-Ticket ent­kom­men möch­te, der muss der­zeit bei­spiels­wei­se für einen Flug von Tokyo nach Mün­chen sogar über 20.000 Euro bezah­len. (…)

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69% aller Statistiken sind fehlerhaft

Es gibt Sät­ze, die liest man, dann stockt man, liest sie noch mal und wun­dert sich. Sol­che Sät­ze gehö­ren meist zu völ­lig irrele­van­ten Arti­keln und ste­hen in gefühlt zwei Drit­teln aller Fäl­le bei „RP Online“.

So auch die­ser:

Sta­tis­ti­ken bele­gen, dass 57 Pro­zent der Japa­ne­rin­nen unter 34 unver­hei­ra­tet sind.

Nun habe ich spon­tan kei­ne dezi­dier­te Sta­tis­tik gefun­den, wohl aber eine Bevöl­ke­rungs­py­ra­mi­de. Deren Zah­len stam­men zwar aus dem Jahr 2000 und bezie­hen sich jetzt auf die Japa­ne­rin­nen unter 35, aber mit ein biss­chen Gra­fik­spie­le­rei wird trotz­dem deut­lich, wie man sich „57 Pro­zent der Japa­ne­rin­nen unter 34“ unge­fähr vor­zu­stel­len hat (grü­ne Linie):

57% der Japanerinnen unter 34

Nach­trag für alle Rot-Grün-Blin­den:

57% der Japanerinnen unter 34

Da ich mal hof­fe, dass die Quo­te der unver­hei­ra­te­ten Japa­ne­rin­nen unter 15 bei 100% liegt, und da die­se Grup­pe schon rund ein Drit­tel der Unter-35-Jäh­ri­gen aus­macht, soll­te klar sein, dass 57% aller Frau­en unter 34 kei­ne auf­fal­lend hohe Zahl für Unver­hei­ra­te­te wäre – eher im Gegen­teil.

Das ein­zi­ge, was ich in die­ser Rich­tung an Sta­tis­ti­ken gefun­den habe, ist ein Satz aus einem „NZZ“-Artikel von 2007, der auch gleich zeigt, wie aus den Zah­len ein Braut­schuh wird:

Heu­te sind in Japan rund sech­zig Pro­zent aller Frau­en im Alter von 30 Jah­ren unver­hei­ra­tet, und bei den 34-Jäh­ri­gen haben noch immer rund vier­zig Pro­zent kei­nen Bund fürs Leben geschlos­sen.

Und wehe, Sie fra­gen jetzt, ob ich eigent­lich nichts bes­se­res zu tun habe!

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Brüh im Lichte dieses Glückes

Fol­gen­de G‑8-Staa­ten haben ihre Natio­nal­hym­ne in ihrer Ver­fas­sung fest­ge­legt:

Und fol­gen­de nicht:

  • Deutsch­land (1952 in einem Brief­wech­sel zwi­schen Kanz­ler Ade­nau­er und Bun­des­prä­si­dent Heuss fest­ge­legt)
  • Groß­bri­tan­ni­en (hat nicht mal eine Ver­fas­sung)
  • Ita­li­en (seit 1946 „vor­läu­fi­ge Natio­nal­hym­ne“, 2005 per Dekret des Staats­prä­si­den­ten offi­zi­ell ein­ge­führt)
  • Japan (seit dem 12. Jahr­hun­dert, nach dem zwei­ten Welt­krieg erst 1999 wie­der gesetz­lich fest­ge­legt)
  • Kana­da (1980 gesetz­lich fest­ge­legt)
  • USA (1931 gesetz­lich fest­ge­legt)
  • Russ­land (2001 von Prä­si­dent Putin fest­ge­legt)

War­um ich das schrei­be? Ich habe bei der letz­ten Bochu­mer pl0gbar mit Jens gewet­tet. Viel­mehr: Ich habe ihm nicht glau­ben wol­len, dass „höchs­tens die Hälf­te der G‑8-Staa­ten“ ihre Hym­ne in ihren jewei­li­gen Ver­fas­sun­gen fest­ge­legt haben. Wir sehen: Es ist genau ein Ach­tel (und auch noch genau das Frank­reich, das Jens vor­her­ge­sagt hat­te). Gut, dass wir nur ums Recht gewet­tet haben …

War­um ich das jetzt alles schrei­be? Nun ja: Mor­gen isses wie­der soweit.