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Adam and Steve

Heute wird die Firma “Apple” (die meinen defekten iPod übrigens nach nur zwei Monaten ausgetauscht bekommen hat) offensichtlich ein Gerät vorstellen, das – wenn ich das richtig verstanden habe – über einen Flux-Kompensator, einen Warp-Antrieb und ein Autoradio verfügen wird, das ausschließlich gute Musik spielt. (Okay: Letzteres wird vermutlich technisch unmöglich sein.)

Bevor es aber so weit ist, möchte ich Ihnen zwei Texte zum Thema empfehlen.

Der eine beschäftigt sich mit dem Verhältnis zwischen Journalisten und Apple:

Der Jubel von heute abend ist seit Tagen bereits zu hören – er hat in den Blättern und Sendern längst begonnen. Und wenn auch das in den Fanblogs und Magazinen für Videogamer nichts Neues ist: In der Tages- und Wochenpresse ist es zumindest in den aktuellen Ausmaßen ungewohnt, um nicht zu sagen verantwortungslos.

“Steve Jobs als Messias einer Branche” von Peter Sennhauser

Der andere stammt von einem Mann, der nicht gerade oft durch eine besonnene und vernünftige Kommentierung der Welt auffällt. Aber er sorgt mit seiner verzerrten Wahrnehmung der Welt durchaus für einen Moment des Innehaltens:

Ich liebe es, wenn der Postbote bei mir läutet, meine Abo-Hörzu auf dem Fernseher liegt, mein Nachbar mich fragt, wie es mir geht und ich die alte Dame im dritten Stock über den eisglatten Gehweg zum Gemüsetürken begleite

“Lieber Steve Jobs (Mr. Apple)” von Franz Josef Wagner

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What Difference Does It Make?

Ich zeig Euch Individualität!

Als ich 16 Jahre alt war, stand ich vor einem moralischen Dilemma: WDR 2 hatte angekündigt, ein Konzert meiner Lieblingsband Ben Folds Five auszustrahlen. Einerseits freute ich mich darüber, die Band mal “live” zu hören, ((Ja, liebe Kinder, damals hatten wir noch kein YouTube und Live-Mitschnitte von Konzerten waren seltene Sammlerstücke.)) andererseits dachte ich, damit sei die Band endgültig im Mainstream angekommen. ((Ich saß damals der selben Fehlinterpretation des Begriffs “Mainstream” auf, die heute im Bezug auf die Verbreitung von twitter die Runde macht.)) Ich las “Soloalbum” und “Tristesse Royale”, die voller Arroganz und Distiktionswut waren, und freute mich, als der deutsche “Rolling Stone” die “Drawn From Memory” von Embrace schlecht bewertete, weil ich dachte, dann würden weniger Leute diese CD hören. Das alles ist lange her und mein damaliges Verhalten bezeichnet man analog zur damaligen Lebensphase als pubertär.

Heute freue ich mich, wenn Bands, die ich schätze, in die Charts einsteigen, weil das die Chance erhöht, dass die Musiker von ihrer Musik auch leben können. Natürlich ist es schade, Bands wie Coldplay oder die Killers nicht mehr in kleinen Clubs sehen zu können, ((Als ob ich das je hätte.)) aber es kommen ja fast täglich neue Bands für die Clubs dazu und unter einem kulturellen Aspekt ist es doch allemal besser, wenn die Friseurinnen und Kindergärtnerinnen, die man bei Coldplay-Konzerten argwöhnisch mustert, eben solche Musik hören und nicht Silbermond.

Natürlich gibt es auch heute noch Menschen, die Bands automatisch scheiße finden, wenn sie mehr als 300 Hörer haben, ((Wer sich eine Band durch äußere Umstände verleiden lässt, hat sie meines Erachtens nie wirklich gemocht.)) aber die nennt man dann eben “Indienazis” und sie müssen zur Strafe Texte von Jan Wigger, Diedrich Diederichsen und Plattentests online lesen.

Das alles kam mir in den Sinn, als ich durch Zufall einen Eintrag im Blog von Stefan Winterbauer auf meedia.de las:

Problem: Das iPhone ist gewöhnlich geworden.

Mittlerweile ist das Gerät derart weit verbreitet (selbst unter Studenten!), dass es beim besten Willen nicht mehr als Statussymbol herhalten kann. Manchmal muss man sich geradezu schämen. Zum Beispiel, wenn ein Vertriebs-Ochse in Kurzarm-Hemd und schriller Krawatte im Zug ein iPhone zückt.

Ich bin mir nicht ganz sicher, wie ernst der Text gemeint ist, ((Mein Ironie-Detektor ist gerade zur Jahres-Inspektion.)) glaube aber, dass sich im Zweifelsfall genug Menschen fänden, die Winterbauer auch dann zustimmen würden, wenn er das eigentlich irgendwie augenzwinkernd gemeint hätte.

Jetzt denkt jeder Schlipsträger aus Vertrieb und Mittel-Management, ein bisschen was von Glanz und Sexyness des iPhone abhaben zu können. No way. Das Gegenteil ist der Fall. Dadurch, dass diese Schnauzbartträger, Kurzarmhemden und blonde Damen auf hohen Hocken jetzt alle ein iPhone haben, machen sie den Mythos kaputt.

Winterbauer sitzt da zunächst einmal einem weit verbreiteten Missverständnis auf: Unterwegs zu telefonieren – oder breiter gefasst: zu kommunizieren – hat nichts mit Glamour und Sexyness zu tun, sondern mit Abhängigkeit oder mangelnder Organisation. Wer noch auf dem Nachhauseweg in der S-Bahn mit dienstlichen Problemen behelligt wird, wäre selbst dann noch ein armes Schwein, wenn er mit einem Platinbarren telefonierte, und wer aus dem Zug seine Ankunftszeit mitteilt, war in den meisten Fällen nur zu faul, sich vorher eine Verbindung herauszusuchen und dann rechtzeitig am Bahnhof zu sein. ((Ich weiß, wovon ich spreche.))

Als in der letzten Woche das Mobilfunknetz von T-Mobile zusammenbrach war ich aufrichtig überrascht über die Auswirkungen, die das auf das Leben vieler Menschen zu haben schien. Mein ME 45 mit Prepaid-Karte dient mir in erster Linie als Uhr und Wecker, mit dem ich hin und wieder SMSen schreiben kann. Und als ich feststellte, dass ich nach wie vor über T-Mobile telefonieren konnte, musste ich 20 Minuten überlegen, wen ich eigentlich anrufen könnte, um ihm diese (völlig irrelevante) Sensation mitzuteilen.

Das heißt nicht, dass ich das iPhone an sich schlecht fände — ich bin ja auch von meinem iPod touch ziemlich begeistert. Aber den mag ich, weil es ein gut durchdachtes und funktionierendes technisches Gerät ist, nicht wegen des angebissenen Apfels auf der Rückseite. ((Die Rückseite ist übrigens sowieso ein Desaster. Der Idiot, der auf die Idee gekommen ist, einen Gebrauchsgegenstand zur Hälfte mit einer hochglänzenden Metallic-Oberfläche zu versehen, sollte eigentlich öffentlich ausgepeitscht werden, bis er genauso viele Striemen auf dem Hintern hat wie mein iPod Kratzer.)) Auch mein MacBook nutze ich, weil ich Apples Betriebssystem gelungener finde als Windows, weil der Akku länger hält und auch – das gebe ich gerne zu – weil das Gerät einfach besser aussieht als so ziemliche jeder andere Laptop — aber doch nicht aus Prestigegründen.

Wer glaubt, sich über sein Mobiltelefon profilieren und von anderen abgrenzen zu müssen, hat möglicherweise zu wenig Geld für den Porsche, der von den zu kleinen Genitalien ablenken soll. Es ist mir ein Rätsel, warum ausgerechnet ein Kommunikationswerkzeug Ausdruck von Individualität sein sollte. ((Wobei ein iPhone ja in der Regel sehr individuell ist: Man kann einen Sinnspruch eingravieren lassen und Programme und Musik nach eigenem Wunsch darauf überspielen.)) Wer anders sein will, muss sich schon ein bisschen mehr Mühe geben — zum Beispiel indem er die bei H&M gekauften Motiv-T-Shirts erst mal ein Jahr in den Schrank packt, ehe er sie trägt. Sogar die Punks sahen irgendwann alle gleich aus mit ihren Irokesenschnitten und Sicherheitsnadeln.

Und wer Menschen bewundert, nur weil sie ein teures Spielzeug mit sich führen, ist möglicherweise noch oberflächlicher als der Technik-Besitzer selbst, der einen gerade für Schnauzbart und Kurzarmhemd verachtet.

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Macworld Expo: Erste Eindrücke vom neuen Apple

Heute beginnt in San Francisco, CA die Macworld Expo, die Messe für alles rund um die Produktpalette von Apple.

Dank unserer guten Kontakte vor Ort können wir schon jetzt das erste Highlight vorstellen:

iTouch myself by Apple

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Adam took the Apple

Ha ha ha!

Apple hat die Preise für sein iPhone in den USA um ein Drittel gesenkt und ich weiß gar nicht, was ich lustiger finden soll: dass diese ganzen “Ich bin so wichtig, ich muss das haben”-Leute 200 Dollar verbrannt haben, oder dass Bill Gates sein evil twin jetzt endlich mal öffentlich den Rollkragenpulli über die Ohren gezogen bekommt.

Bevor jemand fragt: Ja, ich hatte so ein Teil schon in der Hand. Nein, ich bin damit nicht klargekommen. Ja, ich bleibe bei meinem Siemens ME 45. Ja, mein nächster Computer wird trotzdem ein macBook.