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Someday We’ll Know

Es wäre unhöflich, den Hauptbahnhof von Mülheim an der Ruhr als heruntergekommensten Bahnhof des Ruhrgebiets zu bezeichnen. Es gibt ja noch Duisburg und Dortmund und sämtliche S-Bahn-Haltepunkte dazwischen. Die beste Zeit aber hatte das Gebäude in der Stadt meiner Vorväter definitiv schon länger hinter sich und das wusste auch jeder in Mülheim.

Nun ist es soweit: Seit Dienstag wird der Bahnhof auf den bald beginnenden Umbau vorbereitet! Der Platz vor dem Haupteingang soll einen eigenen “‘Kiss & Ride’-Bereich” bekommen, was ich ganz entzückend finde.

Mit den jetzt tatsächlich anstehenden Bauarbeiten ist dann allerdings auch das legendäre Schild hinfällig, das schon vor längerem (angeblich) den Mülheimer Hauptbahnhof zierte:

Baubeginn: Demnächst
Eröffnung: Nach Fertigstellung

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Zettel-Traum

Thomas schrieb in den Kommentaren zum Beitrag über mein selbstgemaltes Schild im Treppenhaus:

Einfach noch einen Zettel schreiben. Mit Rechtschreibfehlern, mehr Unterstreichungen und WICHTIGEN WÖRTERN IN GROSSBUCHSTABEN!!!!! So ähnlich wie die Zettel am Dinslakener Bahnhof bitte.

Damit konnten Sie als Nicht-Dinslakener vermutlich wenig anfangen.

Das macht aber nichts, denn es gibt ein wunderbares Blog, das die geheimnisvollen Zettel am Dinslakener Bahnhof minutiös dokumentiert. Seit anderthalb Jahren fotografiert und kommentiert der mir unbekannte Blogger alle neuen Botschaften, die man am Bahnsteig und in der Eingangshalle lesen kann.

Mein bisheriges Lieblingsmotiv:

Verbot!! Wer besitzt die Unverschämtheit und bringt von zu Hause Mülltüten hier mit und wirft diese in die Behälter der DB? Nur für Reiseabfall. Benutzen Sie zu Hause für Ihren Müll. Ihre Restmülltonne.

Aber nicht nur die Exponate selbst sind sensationell, auch die dazugehörigen Kommentare sorgen immer wieder für Lacher.

So wie dieser hier:

Was auf den ersten Blick wie ein altes, bekanntes Hinweisschildchen ausschaut, entpuppt sich bei genauer Betrachtung als ein Hinweisschildchen der vierten oder fünften Generation. Immer wieder neu muss hier also mit Hilfe von Freund Tesafilm für den freien Zugang zum Abfallbehälter gekämpft werden.

Hinter diesen ominösen Zetteln steckt vermutlich Manfred Reiners, ein Rentner, der sich seit einigen Jahren ehrenamtlich um den ansonsten völlig heruntergekommenen Dinslakener Bahnhof kümmert und es damit immerhin schon zu Erwähnungen im Lokalteil der “Rheinischen Post”, in der “Wirtschaftswoche” und beim WDR gebracht hat.