Kategorien
Musik

Parental Advisory

Saturn bie­tet in sei­nem MP3-Shop gera­de die „Top 100 Hard Rock + Hea­vy Metal Alben“ für je 4,99 Euro an:

Top 100 Hard Rock + Heavy Metal Alben für je 4,99 Euro

Äh, Moment. Kann ich das drit­te Album von links noch mal sehen?

Mumford & Sons - Sigh No More (Albumcover)

Aha.

Da passt es natür­lich schön ins Bild, dass WDR 2 heu­te eine Ver­si­on von „Litt­le Lion Man“ gespielt hat, in der allen Erns­tes sämt­li­che Refrains bei „I real­ly fucked it up this time /​ Did­n’t I, my dear“ ohne das „fucked“ aus­kom­men muss­ten.

Kategorien
Musik

Verzeihlich

Es scheint ein kom­plett neu­es Musik-Gen­re zu geben: die Metal­li­ca-Cover­ver­si­on.

Müh­ten sich im August noch fünf deut­sche Bands an eini­gen Songs der bekann­tes­ten Metal-Band der Welt ab, kommt die neu­es­te Num­mer aus einer ganz ande­ren Ecke:

Ste­fa­nie Heinz­mann, die Sie­ge­rin von Ste­fan Raabs Cas­ting­show „SSDSDSSWEMUGABRTLAD“, hat ein Cover von „The Unf­or­gi­ven“ auf­ge­nom­men. Mir wäre die­ser Umstand kaum auf­ge­fal­len, aber ich bin ja auch kein gro­ßer Metal­li­ca-Exper­te.

[Direkt­link]

Vom Ori­gi­nal ist wenig bis fast gar nichts mehr zu erken­nen, dafür groovt es ähn­lich char­mant wie letz­tes Jahr auf Mark Ron­sons „Ver­si­on“, auf dem ja auch jede Men­ge mehr oder weni­ger obsku­re Cover zu hören waren.

Unbe­dingt anse­hen soll­te man sich auch das elec­tro­nic press kit, in dem Fräu­lein Heinz­mann auf Lars Ulrich trifft. Ich kann nicht sagen war­um, aber irgend­wie hat die­se Begeg­nung etwas rüh­ren­des.

Kategorien
Musik

Some Kind Of Bad Idea

Metallteil mit der Aufschrift \"Heavy Metal\"

In Sachen Pro­mo­ti­on las­sen sich Plat­ten­fir­men ger­ne aus­ge­fal­le­ne Sachen ein­fal­len. Je grö­ßer die Ver­zweif­lung, des­to krea­ti­ver ist meist ihr Vor­ge­hen. Musik­re­dak­teu­re erin­nern sich ger­ne an den Eimer Kunst­blut, der einst bei der Pro­mo-CD irgend­ei­ner Metal­band mit­ge­lie­fert wur­de, und auch die Idee, im Herbst 2001 – auf dem Höhe­punkt der Anthrax-Panik – mit wei­ßem Pul­ver befüll­te Brief­um­schlä­ge zu ver­schi­cken, ist (nicht nur wegen der dar­aus resul­tie­ren­den rie­si­gen Saue­rei in den Redak­tio­nen) unver­ges­sen. Im Gegen­satz übri­gens zu der Band, die damit bewor­ben wer­den soll­te.

Ich bin kein gro­ßer Metal­li­ca-Fan. Irgend­wie fehl­te mir dafür immer der älte­re Bru­der und auch zum Gitar­re­spie­len hat mich nicht Kirk Ham­mett gebracht, son­dern Andy Dun­lop von Tra­vis. Wenn es um ame­ri­ka­ni­sche Rock­mons­ter geht, grei­fe ich lie­ber zu Guns N‘ Roses, und am Bes­ten gefällt mir von Metal­li­ca immer noch das Album „Load“, das von ech­ten Fans soweit ich weiß nicht sehr gemocht wird. Aber im Fern­se­hen sehe ich mir Metal­li­ca ger­ne mal an, sei es bei „Rock am Ring“ oder in der unglaub­lich beein­dru­cken­den Doku­men­ta­ti­on „Some Kind Of Mons­ter“, die einem die Band aller­dings nicht unbe­dingt wei­ter sym­pa­thisch macht.

Zur Vor­ab-Pro­mo­ti­on des neu­en Metal­li­ca-Albums „Death Magne­tic“ (es gibt nicht vie­le Bands, die im Jahr 2008 ihr Album ernst­haft so nen­nen dür­fen) hat sich Ver­ti­go FM, unter des­sen Label nach etli­chen Umstruk­tu­rie­run­gen bei Uni­ver­sal Music „Death Magne­tic“ offen­bar in Deutsch­land erschei­nen wird, dazu ent­schie­den, ein „Ger­man Tri­bu­te To Metal­li­ca“ auf­zu­le­gen, bei der fünf deut­sche Bands aus dem Ver­ti­go-Lager alte Metal­li­ca-Hits covern. Bereits an die­ser Stel­le wäre wohl die Fra­ge berech­tigt, ob James Het­field und vor allem Lars Ulrich eigent­lich wis­sen, auf was für kran­ke Ideen ihr deut­sches Label so kommt, denn Metal­li­ca sind ja nun nicht unbe­dingt die Band, die man dem Publi­kum noch mit cra­zy Aktio­nen vor­stel­len müss­te.

Eröff­net wird der Rei­gen – und jetzt wird’s fatal – aus­ge­rech­net mit mei­nem Metal­li­ca-Lieb­lings­song „Hero Of The Day“, geco­vert aus­ge­rech­net von mei­nen guten Freun­den, den Kili­ans. Und das ist, bei aller Freund­schaft, wirk­lich gewöh­nungs­be­dürf­tig: Die Stro­phen sind so nah am Ori­gi­nal, dass sich der direk­te Ver­gleich mit aller Bru­ta­li­tät auf­drängt – und da hat Simon den Har­togs im Ver­gleich zu James Het­field ein­fach noch zu wenig Jah­re auf dem Buckel und zu wenig Whis­key in der Keh­le. Im Refrain wagt die Band dann mehr, setzt auf ihren eige­nen Sound und schafft es mit etwas gutem Wil­len immer­hin noch bis zum Qua­li­täts­ur­teil „nett“. Trotz­dem bleibt es ein Fall für die Kate­go­rie „Obskur, aber unnö­tig“.

Wenn aller­dings schon die sonst so guten Kili­ans an Metal­li­ca schei­tern, bin ich mal gespant, was bei den ande­ren Bands her­um­kom­men soll. Die wer­den im Moment noch geheim­ge­hal­ten, aber von den anony­mi­sier­ten Fotos auf der Web­site wür­de ich mal davon aus­ge­hen, dass Muff Pot­ter auf alle Fäl­le auch noch mit dabei sind. Viel­leicht klappt’s ja bei denen.

Unter tribute-to-metallica.de muss man sich für ein paar News­let­ter anmel­den, dann kann man „Hero Of The Day“ von den Kili­ans und alle zukünf­ti­gen Songs kos­ten­los her­un­ter­la­den.