Kategorien
Digital Sport

Emfohlen

Setzen Sie sich erst mal!

Atmen Sie tief durch.

Nehmen Sie einen Rotstift und umkringeln Sie das heutige Datum auf ihrem Kalender.

Ich muss Ihnen nämlich jetzt eine Klickstrecke empfehlen. Bei “RP Online”.

Ich glaube, es ist das erste Mal in der Geschichte von “RP Online”, dass eine Bildergalerie mit einem Namen versehen wurde. Insofern will ich Thomas Grulke ganz direkt loben für etwas, das eigentlich eine onlinejournalistische Selbstverständlichkeit sein sollte — aber für “RP Online” gelten ja spezielle Regeln.

Herr Grulke hat alle Trainer von Borussia Mönchengladbach von 1964 bis heute zusammengestellt und dabei nicht nur auf doofe, nichtssagende Fotos gesetzt, wie es in seinem Hause sonst üblich ist.

Das Ergebnis erinnert viel mehr an ein Autoquartett: Foto, Dauer der Amtszeit, Bundesligaspiele mit Borussia, Punkteschnitt und Erfolge sind bei jedem extra aufgeführt. Zwar wären die Daten in einer Tabelle besser vergleichbar, aber irgendwie erscheint mir auch das Konzept “Bildergalerie” in diesem Fall angemessen.

Gut, es tut ein bisschen weh, sich noch einmal an die Tage mit Hannes Bongartz, Ewald Lienen oder Dick Advocaat erinnern zu müssen und viele der Namen (Trainer von 1964-1987: drei, Trainer von 1987 bis heute: fünfzehn) hatte ich als Fan nicht ohne Grund verdrängt, aber was soll’s.

Eine Antwort auf die Frage, was bei der Borussia eigentlich falsch läuft, bietet die Klickstrecke zwar auch nicht, aber immerhin kann man noch einmal in Erinnerungen an gute und noch schlechtere Zeiten schwelgen:

“Die Trainer-Galerie von Borussia Mönchengladbach” bei “RP Online”

Kategorien
Rundfunk Gesellschaft

Nicht lustig

Vielleicht ist es ein grundsätzlicher Fehler, sich mit “TV Total” überhaupt auseinandersetzen zu wollen. Dieser allenfalls noch lauwarmen Mischung aus Resteverwertung und Crosspromotion, die inzwischen in etwa so schlimm ist wie das Unterschichtenfernsehen, das beim Start der Sendung vor neuneinhalb Jahren noch in den Einspielern zu sehen war. Dieser Show, die zuletzt Aufmerksamkeit erregte, weil sich ein Kandidat ins Studio erbrach. Aber weil ich die Sendung gestern Abend versehentlich gesehen habe, will ich mich doch mal kurz aufregen:

Vorgestern wurden die Spielorte für die Frauenfußball-WM 2011 in Deutschland bekannt gegeben — und Mönchengladbach und Bochum sind dabei!

Das Thema Frauenfußball finden die Gag-Autoren (und ich habe lange überlegt, ob ich das Wort in Gänsefüßchen packen soll, fand das dann aber zu Leserbrief-mäßig) von “TV Total” sowieso total lustig, weil sie da immer ihre Lesben-Witze, die Hans-Werner Olm und Jürgen von der Lippe seit Mitte der Achtziger unbesehen zurückgehen lassen, unterbringen können. Für gestern hatte man sich aber folgendes ausgedacht: Raab, der seine Witzchen wie immer mit einer “Scheißegal”-Haltung, bei der Harald Schmidt neidisch würde, von Pappen abzulesen versuchte, sollte immer wieder auf die Meldung zu sprechen kommen, aber bevor er die Spielorte vorstellen konnte, sollte immer irgendeine “total wichtige Eilmeldung” von der Sorte “Sack Reis in China umgefallen” eingeschoben werden. So unwichtig ist Frauenfußball nämlich, ha ha. Zusätzlich wurden zwei hässliche Männer als Mannsweiber kostümiert, “Birgit Prinz” und “Kerstin Garefrekes” genannt und immer wieder für später als Gäste angekündigt, wobei für ihren Auftritt am Ende – ha ha – natürlich keine Zeit mehr blieb.

Dass die deutsche Fußballnationalmannschaft der Frauen seit 1997 fünf internationale Titel gewonnen hat (zum Vergleich: die der Männer im gleichen Zeitraum null) — geschenkt. Es geht mir auch noch nicht mal um den unverholenen Sexismus, der solche Aktionen durchweht (der disqualifiziert die Macher der Sendung selbst laut genug). Es ist nur einfach so, dass solche Einlagen nicht mal lustig wären, wenn Raab sie in einem Clownkostüm und einem auf die Stirn getackerten Schild mit der Aufschrift “Lustig! Lachen” vortragen würde.

Allein zur Meldung, dass in den Stadien von Borussia Mönchengladbach und dem VfL Bochum Fußballländerspiele stattfinden sollen, fielen mir als Gladbach-Fan und Bochum-Sympathisant ein Halbdutzend Witze über die derzeitige Situation bei den beiden Mannschaften ein. Auch die Spielorte Augsburg, Dresden, Leverkusen, Sinsheim und Wolfsburg böten genug Möglichkeit, sich wenigstens über die Städte lustig zu machen, wenn man schon doof irgendwas bashen will. Sich irgendwas Witziges zu dem Thema auszudenken, ist erstens nicht schwer und zweitens Aufgabe von einem Haufen von Gag-Autoren.

Und dann die Nummer mit den “vergessenen Gästen”, die jegliches Timing vermissen ließ: Natürlich ist die auch noch schlecht geklaut, denn der Gag bei Jimmy Kimmel besteht ja darin, einen Weltstar zu “vergessen” und nicht nachgebaute Vertreterinnen einer Sportart, die medial sowieso nicht gerade überrepräsentiert ist. Wenn die Nummer überhaupt zu irgendwas taugte, dann als abschreckendes Beispiel.

Aber es sind ja nicht nur die Autoren. Die können sich viel erlauben, weil es in Deutschland sowieso keine guten Comedy-Shows als Konkurrenz gibt und der Humor der Deutschen nicht umsonst weltweiten Spott genießt. Es ist auch der Moderator, dem seine eigene Sendung so völlig egal ist, dass die besten Lacher in dem Moment entstehen, wenn es ihm selbst auffällt. Stefan Raab ist sicher ein verdienstvoller TV-Schaffender (vermutlich der Wichtigste in diesem Jahrzehnt), aber “TV Total” ist ein völliges Desaster.

Alles, wirklich alles an der Sendung ist schlimm: der Standup; die Ausschnitte, die inzwischen weitgehend unkommentiert und reflektiert abgenudelt werden; die Einspieler mit lustigen Straßeninterviews, die erstens soooo 1998 sind und bei denen zweitens die Fragen in der Nachbearbeitung von diesem Mann mit der ach-so-lustigen Stimme vorgelesen werden; die Gäste, die Raab völlig egal sind, und über die er die Hintergrund-Infos allenfalls während der Show liest.

Alle paar Wochen, wenn Tiere zu Gast sind oder die Hersteller von Elektrorollern, ist Raab bei der Sache. Dann macht es ihm Spaß und mit ein wenig Glück kommen dabei wirklich lustige, bisweilen brillante Aktionen rum. Wenn irgendein Redakteur Wert darauf legen würde, unterhaltsames Fernsehen zu produzieren, würde er an genau der Stelle ansetzen. Aber so lange ProSieben die Verträge trotz sinkender Quoten verlängert, scheinen alle zufrieden zu sein. Und wenn die einzige “Konkurrenz” ungefähr drei Mal im Jahr unter dem Titel “Schmidt & Pocher” versendet wird, ist das sogar fast nachzuvollziehen. Zuschauer, die echte Late-Night-Unterhaltung wollen, sehen sich eh die US-Originale im Internet an.

Kategorien
Sport Digital

Tierisch lyrisch

Am Montag wurde in Johannesburg das Maskottchen der Fußball-WM 2010 vorgestellt. Es handelt sich dabei wahlweise um einen “grünen”, “handzahmen” oder “wohlig bekifften” Leoparden namens “Zakumi”. Laut welt.de trägt er “Dreadlocks”, laut “RP Online” eine Perücke.

Das ist nicht die einzige Merkwürdigkeit, die sich “RP Online” gönnt, denn natürlich hieß das Maskottchen der Fußball-WM 2006 nicht, wie von Deutschlands führendem Regionalzeitungswebportal behauptet, “Goleo IV”, sondern “Goleo VI” — die Großbuchstaben hinter dem Namen sind römische Zahlen und stehen, wenn man sich richtig sortiert, für die Zahl 6, die im WM-Jahr 2006 an exponierter Stelle auftauchte.

Aber kommen wir zu dem, wofür “RP Online” zurecht internationales Ansehen genießt, kommen wir zur Bildergalerie.

Sollten Sie sich je gefragt haben, woher diese albernen Texte stammen, die unter jedem Foto zu finden sind: die stammen aus dem dazugehörigen Text.

Der Name „Zakumi“ setze sich aus dem Kürzel „ZA“ für Südafrika und dem Wort „kumi“ zusammen, das in mehreren afrikanischen Sprachen „10“ bedeutee.

Der Name „Zakumi“ setze sich aus dem Kürzel „ZA“ für Südafrika und dem Wort „kumi“ zusammen, das in mehreren afrikanischen Sprachen „10“ bedeutee.

Mit seinem grünen Outfit, das zum Rasen passen soll, zeige Zakumi, dass er ein echter Fußball-Fan ist, hieß es in einer Mitteilung der Fifa.

Mit seinem grünen Outfit, das zum Rasen passen soll, zeige Zakumi, dass er ein echter Fußball-Fan ist, hieß es in einer Mitteilung der Fifa.

Zakumi ist seit dem Ur-WM-Maskottchen „Willie“, einem Löwen der WM 1966 in England, das zwölfte seiner Art.

Zakumi ist seit dem Ur-WM-Maskottchen „Willie“, einem Löwen der WM 1966 in England, das zwölfte seiner Art.

Tiere sind ohnehin ein beliebtes Vorbild der Designer. 1994 in den USA zottelte „Striker“, ein Hund mit US-Trikot, durch die Arenen, vier Jahre später in Frankreich war es Hahn „Footix“, der für gute Laune sorgen sollte. Obst und Gemüse haben es übrigens auch schon zweimal zum Maskottchen geschafft: Naranjito, eine Orange, war das Symbol der WM 1982 in Spanien, die Chilischote „Pique“ repräsentierte 1986 Mexiko.

Tiere sind ohnehin ein beliebtes Vorbild der Designer. 1994 in den USA zottelte „Striker“, ein Hund mit US-Trikot, durch die Arenen, vier Jahre später in Frankreich war es Hahn „Footix“, der für gute Laune sorgen sollte. Obst und Gemüse haben es übrigens auch schon zweimal zum Maskottchen geschafft: Naranjito, eine Orange, war das Symbol der WM 1982 in Spanien, die Chilischote „Pique“ repräsentierte 1986 Mexiko.

Nun sagen Sie: “Ist doch nett, dass man uns Willie, Striker, Footix und die anderen noch mal vorstellt. Weiß doch keiner mehr, wie die aussahen.”

Da sage ich: “Ja, nett. Aber dafür müssen Sie schon diese Bildergalerie von welt.de oder diesen Artikel von laola1.at (bei dem alle Maskottchen auf einer Seite gezeigt werden) aufsuchen.”

Bei “RP Online” ist in der Bildergalerie nämlich auf jedem einzelnen Bild Zakumi zu sehen.

Kategorien
Sport Kultur

Wer braucht schon ein Sektfrühstück bei Real Madrid?

Es gibt ja so Sachen, die nimmt man sich immer mal wieder vor, macht sie dann aber doch nie: zum Zahnarzt gehen, rechtzeitig Weihnachtsgeschenke kaufen, “Spiegel Online” aus dem Feedreader schmeißen. Ich habe mir seit einigen Jahren vorgenommen, endlich mal zu “Scudetto” zu gehen, einer in Bochum schon legendären Veranstaltungsreihe in Sachen Fußballliteratur.

Ausgerichtet wird sie von Ben Redelings, der nicht nur mehrere Bücher über Fußball und das Leben als Fan geschrieben, sondern auch drei Filme über den VfL Bochum gedreht hat. Seit einiger Zeit verfolge ich sein Scudettoblog, in dem ich auch endlich die Gelegenheit witterte, “Scudetto” einmal live zu erleben.

Und obwohl ich im Moment eher ungern mit Fußball beschäftige, ging ich trotzdem gespannt ins Bochumer Riff, wo mich “Far Away In America” begrüßte, das vielleicht beknackteste Stück Fußballmusik aller Zeiten. Nach diesem Duett mit Village People (!!!) und der desaströsen WM 1994 hat sich die deutsche Fußballnationalmannschaft anschließend nie wieder an ein Mottolied herangewagt.

Dann ging’s los und es gab Tondokumente, Fotos, Videos (YouTube und eigene, s.a. “Scudetto-TV”, jetzt auch bei “Spiegel Online”), eigene Texte von Ben Redelings und Rezitationen wie die des grandiosen Peter-Neururer-Interviews aus der “Zeit”. Also all das, was man “Fußballkultur” nennt.

“Scudetto” ist da wie “11 Freunde” oder “Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs”: von Fans für Fans, noch ganz nah an dem Fußball mit Bratwurst und Bier, weit weg von den VIP-Lounges — also ganz nah dran am VfL Bochum. Irgendwie klar, dass das neue Buch, das Ben Redelings gestern vorstellte, “Fußball ist nicht das wichtigste im Leben. Es ist das Einzige” heißt.

Irgendwann zwischen Lese-Teilen und Videos gab es das (offensichtlich traditionelle) Fußballer-Zitate-Quiz, bei dem man Redelings’ Fußball-Zitate-Buch gewinnen konnte (wer es einmal gewonnen und auswendig gelernt hat, hat beim nächsten Mal bessere Chancen) und bei dem ich gerade mal anderthalb Antworten gewusst hätte. Ben Redelings’ eigene Texte sind kurzweilig, sehr gut beobachtet und aus der Perspektive eines echten Fans geschrieben. Dass sie nicht unbedingt auf Pointen hinauslaufen, lässt sie im auf Lacher ausgerichteten Livevortrag mitunter ein bisschen wie Angriffe von Mario Gomez wirken, macht sie aber kein Stück schlechter.

Der nächste “Scudetto”-Termin steht auch schon fest: am 16. Oktober, dann mit einem Gast, auf den das Wort “Legende” noch zutrifft: Willi “Ente” Lippens. Und am Abend drauf spielt der VfL Bochum gegen Borussia Mönchengladbach.

Kategorien
Print

Das Kaiserreich verliert (mal wieder)

Ach ja, liebe “WAZ” in Bochum, wie war das noch mal mit der deutschen Fahne?

Ab 18.30 Uhr wurde es eng. Auch hier alles schwarz-weiß-rot gestimmt, spanische Trikots und die rot-gelbe Flagge der Iberer sah man nur vereinzelt.

Kategorien
Rundfunk Sport

Ihr naht euch wieder, schwankende Gestalten!

Nun ist diese Fußball-EM also auch schon wieder vorbei. Deutschland hat sie nicht gewonnen (was zu erwarten war), ist aber Zweiter geworden (was nicht zu erwarten war).

Somit ist es Zeit für den Coffee-And-TV-EM-Rückblick:

Die Gastgeber
Legen wir ausnahmsweise mal, was wir bei der Hymne nie tun würden, die Hand aufs Herz: Schweizer und Österreicher gelten den Deutschen ja irgendwie als die etwas weltfernen Stiefcousins. Die, die so ähnlich wie wir reden, aber doch anders, und die, die beruhigenderweise immer noch schlechter Fußball spielen als die Deutschen.

Entsprechend war es dann auch das erste wichtige Turnier, bei dem alle Gastgeber die Vorrunde nicht überstanden, was wohl auch die Stimmung vor Ort etwas trübte. Von Österreich und der Schweiz bekam man im Fernsehen leider viel zu wenig mit, die Bilder aus den Innenstädten hätten auch in Dresden, Hannover oder einer anderen deutschen Stadt, in der ich noch nie war, gedreht sein können. Doch gestern nach dem Finale wurde klar: die Gastgeber waren die bescheidenen kleinen Brüder von Deutschland 2006. Alles war ein bisschen gedämpfter, stilvoller.

Die Favoriten
Ja, das war etwas merkwürdig: Mein Europameistertipp Tschechien überstand die Vorrunde ebensowenig wie meine Lieblingsmannschaft Schweden, die Italiener retteten sich mit Mühe und Not gegen die dann ausgeschiedenen Franzosen über die Gruppenphase, und Griechenland bewies endlich, dass der Gewinn der EM vor vier Jahren wirklich nur ein Betriebsunfall der Fußballgeschichte gewesen war. Vorher hatten sie uns allerdings mit dem 0:2 gegen Schweden eines der grauenhaftesten Spiele des Profisports geboten.

Nachdem sie in der Vorrunde den Weltmeister, den Vizeweltmeister und schließlich mit einer B-Mannschaft auch noch die Rumänen in Grund und Boden gedemütigt hatten, galten die Holländer als klarer Favorit, was sich alsbald als die bei diesem Turnier unliebsamste Rolle herausstellte: Zack!, brachen sie gegen die Russen ein wie eine labbrige Fritte im Nordseesturm. Von allen Gruppenersten schaffte es gerade mal Spanien, sich nach einem freudlosen Spiel gegen die Italiener durchzusetzen – aber auch nur, weil deren Elfmeterglück nach dem Berliner WM-Finale bis mindestens 2044 aufgebraucht ist. Portugal scheiterte an den Deutschen, die zur Überraschung aller ein gutes Spiel ablieferten, die Kroaten, die wirkten als hätte man ihnen das mit Elfmeterschießen erst nach Ende der Verlängerung erklärt, scheiterten letztlich an der unfassbaren Last-Minute-Macht der Türken.

Um die dem Turnier innewohnende Tragik auf die Spitze zu treiben, erwischte es im Halbfinale ausnahmsweise mal die Türkei in der letzten Minute, woraufhin Deutschland versehentlich im Finale stand, in das am Folgetag die Spanier einzogen. Auch Guus Hiddinks Russen, die sich im ersten Gruppenspiel gegen Spanien trickreich totgestellt und danach alles dominiert hatten, konnten die Iberer (Sportjournalismus geht nicht ohne Thesaurus) nicht mehr stoppen.

Im Finale musste Spanien nur noch Deutschland schlagen, was dann auch kein Problem mehr war, weil die Deutschen neben Philipp Lahm und Jens Lehmann ausschließlich Doppelgänger ihrer Stammelf aufgestellt hatten. Beim einzigen Gegentor kamen sich konsequenterweise Lahm und Lehmann in die Quere.

Dies Spanier wurden völlig verdient Europameister und bewiesen bei der Pokalübergabe auch noch, dass sie deutlich besser erzogen sind als die Italiener, die sich den Cup vor zwei Jahren einfach selbst verliehen hatten. Michel Platini wirkte wie ein Lehrer auf Klassenfahrt, als er inmitten der spanischen Spieler die am wenigsten hässliche Sporttrophäe der Welt (man ist ja schon für Kleinigkeiten dankbar) Iker Casillas in die Hand drückte.

Deutschland
Die eigentliche Sensation ereignete sich bereits am 8. Juni: Deutschland gewann ein EM-Spiel. Viel mehr hatten sich Joachim Löw und seine Mannschaft wohl nicht vorgenommen, weswegen man im darauffolgenden Spiel gegen Kroatien einfach mal alles (außer dem eigenen Harn) laufen ließ. Ich habe glücklicherweise die zweite Halbzeit verschlafen und wurde erst pünktlich zur roten Karte gegen Bastian Schweinsteiger wieder wach. Vermutlich zum letzten Mal in der Nationalmannschaft gesehen haben wir David Odonkor, bei Mario Gomez wird sehr, sehr viel Aufbauarbeit nötig sein.

Gegen Österreich erlebte man endlich wieder die klassische deutsche Turniermannschaft wie bei der EM ’96 oder der WM 2002: schwach spielen, hinten sauber halten, vorne eine Standardsituation ausnutzen, weiterkommen. Gegen Portugal siegte dann Bastian Schweinsteiger im Alleingang, wie er das jetzt offenbar immer gegen Portugal machen will, und gegen die Türkei war Deutschland so unfassbar schlecht, dass es einzig und allein dem grundsympathischen Philipp Lahm und dessen Siegtor zu verdanken war, dass ich mir das Finale überhaupt ansehen wollte. Das Trauma des Halbfinals, dass man sich über einen völlig unverdienten Sieg freuen sollte, wiederholte sich gestern Abend dann zum Glück nicht: Nach zehn Minuten Fußball wollte das Deutsche Team auch mal “was mit Rasen” machen und servierte den Spaniern die Torchancen auf einem Silbertablett mit Platinintarsien. Wenn man der spanischen Mannschaft einen Vorwurf machen kann, dann den, dass ihre Chancenausbeute genauso schlecht war wie bei allen anderen Mannschaften ab dem Viertelfinale. Ich möchte hiermit die neue Regel vorschlagen, dass, wenn zwei Mannschaften es nicht schaffen, innerhalb von 120 Minuten wenigstens ein Tor zu schießen, einfach beide aus dem Turnier ausscheiden.

Nicht unerwähnt bleiben sollte Angela Merkel, die im Stadion nicht nur die wichtigste Entscheidung ihrer bisherigen Amtszeit traf (Bastian Schweinsteiger motivieren), sondern auf der Tribüne und im Interview einmal mehr ihren Fußballsachverstand bewies. Ich möchte sie hiermit ganz ehrlich als kommende DFB-Präsidentin vorschlagen, was sicher auch im Hinblick auf 2011 ein schönes Signal wäre.

Regeln & Schiedsrichter
Die schon länger bestehende Regelung, dass in der Gruppenphase bei Punktgleichheit der direkte Vergleich zähle, sorgte dank des gut ausgearbeiteten Spielplans dafür, dass gleich drei Gruppensieger schon vor dem letzten Spiel feststanden, weswegen sie entsprechend mit einer B- bis C-Mannschaft (Oma der Nachbarin des Busfahrers) aufliefen. Andererseits gab es so in jeder Gruppe ein Endspiel um den zweiten Tabellenplatz. Das zwischen der Türkei und Tschechien schrieb Fußballgeschichte, als die Tschechen es in den letzten Spielminuten nicht schafften, den Ball auch nur in die Nähe des türkischen Tores zu schlagen, in dem seit der roten Karte gegen den türkischen Torwart ein Feldspieler stand. Außerdem gab es noch eine gelbe Karte für einen Ersatzspieler auf der Bank.

Die WM 2006 hatte den unverdienten Elfmeter der Italiener (ja, ich weiß, dass das ein Pleonasmus ist) gegen die Australier und die drei gelben Karten gegen Josip Simunic in einem Spiel, ist mir aber sonst nicht durch größere Schiedsrichter-Inkompetenzen in Erinnerung geblieben. Diesmal war es anders: die Fehlentscheidungen häuften sich und bei manchen Szenen fragte man sich, ob man – so das wirklich die Elite der europäischen Unparteiischen sein sollte – in Zukunft bei einer EM nicht besser Kollegen aus Trinidad und Tobago einfliegen sollte. Gab es vor Spielen Geschrei um die Nationalität eines Schiedsrichters (der Deutsche bei Spanien – Italien, der Schweizer bei Deutschland – Türkei, der Italiener im Finale), gaben sich diese größte Mühe, die Bedenken zu zerstreuen, in dem sie konsequent gegen die von ihnen vermeintlich bevorzugte Mannschaft pfiffen. Nur beim Handspiel Lehmanns an der Strafraumlinie bei erschöpftem Auswechselkontingent zwanzig Minuten vor Schluss kam den Deutschen mal die Inkompetenz des Schiri-Gespanns entgegen.

Der Tiefpunkt war da freilich schon lange erreicht gewesen: die Verbannung beider Trainer auf die Tribüne im Spiel Österreich – Deutschland war eine gefährliche Mischung aus den Ego-Problemen des sogenannten vierten Offiziellen und der Unentspanntheit des spanischen Schiedsrichters. Die UEFA bewies Humor, indem sie beide Trainer für je ein Spiel sperrte und eben jenen Spanier im Viertelfinale gegen Portugal als vierten Mann aufstellte. Wo er dann auch kurz davor stand, wenigstens den portugiesischen Trainer auf die Tribüne schicken zu lassen.

Immerhin eine Schiedsrichter-Entscheidung blieb positiv in Erinnerung: im Spiel Holland – Italien wusste der Schiedsrichter, dass das vermeintliche Abseitstor keines war (also kein Abseits, ein Tor war es ja sehr wohl).

Fernsehen
Schlimmer als Schiedsrichter und Deutsche waren immerhin noch die Leute, die uns den Fußball ins Haus bringen: es ging gar nichts. Nichts.

Béla Réthy, von den Printkollegen merkwürdigerweise immer über den grünen Klee gelobt, nervt nur. Er redet in einem fort, nur als im Halbfinale plötzlich das Bild ausfiel und man auf sein Gequassel angewiesen war, wurden seine Sätze knapper. Tom Bartels kann selbst Fußballkrimis zum Sandmännchen degradieren, so dass man gestern Angst haben musste, die deutschen Spieler hätten versehentlich seinen Kommentar aufs Ohr bekommen und seien deshalb so müde. Steffen Simon ist einer dieser Menschen, die beim Italiener “brusketta” und “jnokki” bestellen, weil sie mal ein Semester in der Volkshochschule waren. Besonders peinlich wurde es immer dann, wenn er einen ausländischen Namen zum gefühlt hundertsten Mal vorgeturnt hatte, und man anschließen den muttersprachlichen Stadionsprecher etwas ähnliches, aber doch ganz anderes sagen hörte. Wie wohltuend bodenständig war dagegen Wolf-Dieter Poschmann, der alles so aussprach wie man’s schreibt.

Beckmann und Kerner gehen per se nicht, in keiner Rolle und auf keinem Sender, mit Netzer und Delling sollte langsam auch mal gut sein, Jürgen Klopp ist mir unsympathisch. Urs Meyer geht, der großartige Mehmet Scholl kam bei Beckmann (s.o.) nicht wirklich zur Entfaltung. Monika Lierhaus wirkte bei den Trainerinterviews immer wie Kai Diekmann bei der Papstaudienz (außer in dem unpassenden Moment, wo sie endlich mal journalistisch wirken wollte) und Katrin Müller-Hohenstein … ach ja. Als ich es einmal nicht mehr aushielt mit Béla Réthy und im Radio weiterhören wollte, war dort grad Sabine Töpperwien am Mikrofon und relativierte wieder einiges, wenn auch nicht alles, was ich schlechts über Réthy zu sagen hätte.

Es sei an dieser Stelle nur noch einmal darauf hingewiesen: diese Kommentatoren, Moderatoren und sonstigen Sportjournalistendarsteller werden von uns allen bezahlt. Gutes Personal ist halt schwer zu finden.

Die Fans
Was soll das eigentlich mit diesem “Schland” und wann und wo hat das angefangen? An die Beflaggung von Wohnhäusern und Automobilen hat man sich zwei Jahre nach der Geburt des “positiven Patriotismus” inzwischen gewöhnt, die Reichsparteitagsverweise sind längst nur noch Brauchtum und Ironie.

Wie undogmatisch die Deutschen sind zeigte sich immer wieder, wenn die gleichen Leute, die morgens beim “Bild”-Kauf über die Benzinpreise jammerten, Abends beim Autokorso (nach dem Österreich-Spiel!) den Gegenwert eines Finaltickets in den Innenstädten verbrannten. Auch die Boulevardpresse schaffte diesen Spagat, indem sie vor dem Halbfinale gegen die Türkei gleichzeitig zu Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit aufrief und für die kommende Nacht bürgerkriegsähnliche Zustände voraussagte.

Das Coffee-And-TV-Redaktionsteam bewies seine große Fußballkompetnz, indem es sich vor dem Eröffnungsspiel mit Fahnen eindeckte, die allesamt zum Ende der Vorrunde eingeholt werden konnten: Schweden, Griechenland und die Schweiz spielten ungefähr so gut, wie wir tippten. In der familieninternen Tipprunde musste ich mich nicht nur meinem Bruder, sondern auch meinen Eltern und meiner Schwester geschlagen geben. Aber als Borussia-Mönchengladbach-Fan ist man leiden gewohnt.

So geht’s weiter …
Am 9./10. August startet der DFB-Pokal, eine Woche später die Bundesliga. Mönchengladbach ist wieder da, wo es hingehört, der MSV Duisburg auch.

Die Nationalmannschaft wird sich für die WM 2010 qualifizieren und wenn sie da plötzlich die Leistungen aus so manchen Qualifikationsspielen und dem EM-Viertelfinale wiederholen, könnte das schon was werden. Außerdem spricht 2006: 3., 2008: 2. für 2010: 1. Die einzige Alternative wäre eine goldene Generation im deutschen Team: wie die Portugiesen immer schön spielen und Favorit sein, es dann aber nie schaffen. Die Rolle des ewig erfolglosen Geheimfavoriten ist seit gestern Abend unbesetzt.

Kategorien
Uncategorized

Ballspielhaftes Verhalten

Dinslaken hat zur Zeit ein Rattenproblem.

Und was für eins:

Drei Generationen von Wanderratten dribbeln derzeit durch die Stadt.

Kategorien
Rundfunk Gesellschaft

Herdenprämie

Früher, als Fußbälle noch aus Schweineblasen hergestellt wurden und das einzige Bildschirmempfangsgerät einer Gemeinde in der örtlichen Gaststätte stand, traf sich die Dorfgemeinschaft zu wichtigen Ereignissen wie dem Gewinn einer Fußballweltmeisterschaft in der vollgequalmten Gaststube und schaute sich die Übertragung im Kollektiv und im Schwarz-Weiß-Fernseher an. Später hatten immer mehr Menschen einen eigenen Fernseher, der sogar Farbbilder darstellen konnte, und man guckte den Gewinn von Welt- und Europameisterschaften im heimischen Wohnzimmer.

Vor zwei Jahren fingen die Deutschen dann wieder an, sich in großen Gruppen auf öffentlichen Plätzen zu versammeln und ihre Nationalflagge zu schwenken. Sehr zur Freude der restlichen Welt verzichteten sie dabei aber auf die ganzen anderen Elemente ihres merkwürdigen Brauchtums. Stattdessen guckten sie auf eine Großbildleinwand und lauschten sogar den Ausführungen der Sportjournalistendarsteller Reinhold Beckmann, Johannes B. Kerner und Bèlá Rêthý, ohne dadurch zum marodierenden Mob zu werden. Vor allem das muss man den Deutschen sehr hoch anrechnen.

Dieses öffentliche Gucken nannten die gleichen Marketingexperten, die sich so geniale phantasiesprachliche Formulierungen wie “Handy”, “Powered by emotion” oder jetzt “We love the new” aus der Nase gezogen haben, “Public Viewing”. Zyniker übersetzten das mit “Völkischer Beobachter”, andere wussten zu berichten, dass man die öffentliche Aufbahrung von Toten in den USA so nenne (was natürlich stimmt, aber genauso wie das gemeinsame Fernsehen nur einen kleinen Teil der Bedeutung des Begriffs ausmacht).

Im Vorfeld der Fußball-Europameisterschaft bat der Jugendradiosender Einslive seine Hörer um Alternativvorschläge zum Begriff “Public Viewing” und bekam einiges an Zusendungen. In einer Abstimmung entschied sich das Publikum für den Begriff “Rudelgucken”, der seitdem bei Einslive mit an Brutalität grenzender Vehemenz promotet wird. Irgendwie mag ich den Klang des Wortes nicht – es erinnert phonetisch viel zu sehr an “Rudelbumsen” und hat auch sonst einen negativen Beiklang.

Anatol vom sehr empfehlenswerten Bremer Sprachblog fasst diesen ganz gut in Worte:

da klingt doch überall die Verachtung derjenigen durch, die Fußball lieber gepflegt zu Hause, oder, noch besser, gar nicht gucken.

Das wirklich Interessante ist aber: im Gegensatz zu den peinlichen Aktionen, die die gruselige “Stiftung deutsche Sprache” regelmäßig durchführt (im Moment sucht sie übrigens ein deutsches Pendant für … äh: “Public Viewing”) scheint der Begriff “Rudelgucken” sofort Einzug in die Alltagssprache vieler (vor allem junger) Menschen gefunden zu haben. Google findet derzeit 71.000 Suchergebnisse, fragt aber auch, ob man nicht “rudel gurken” gemeint haben könnte. Dieser Vorgang ist durch die gezielte Platzierung durch einen Radiosender zwar einigermaßen unnatürlich, aber das war die Verbreitung von “Public Viewing” ja auch.

Kategorien
Sport

Lasset die Spiele beginnen

Es ist alles vorbereitet:

Die schwedische Flagge an Lukas’ Balkon
Kategorien
Sport Gesellschaft

Christoph Daums Bedenken

Am Mittwoch, 28. Mai 2008, wird das Deutsche Sportfernsehen (DSF) eine Dokumentation ausstrahlen, die sich mit dem immer noch größten Tabu im Fußball beschäftigt: der Homosexualität.

Wenn es stimmt, was die Deutsche Akademie für Fußballkultur vorab vermeldet, wird Christoph Daum, Trainer der Fahrstuhlmannschaft 1. FC Köln, in diesem Film folgende Worte sagen:

Da wird es sehr deutlich, wie sehr wir dort aufgefordert sind, gegen jegliche Bestrebungen, die da gleichgeschlechtlich ausgeprägt ist, vorzugehen. Gerade den uns anvertrauten Jugendlichen müssen wir mit einem so großen Verantwortungsbewusstsein entgegen treten, dass gerade die, die sich um diese Kinder kümmern, dass wir denen einen besonderen Schutz zukommen lassen. Und ich hätte da wirklich meine Bedenken, wenn dort von Theo Zwanziger irgendwelche Liberalisierungsgedanken einfließen sollten. Ich würde den Schutz der Kinder über jegliche Liberalisierung stellen.

Das klingt erst einmal ziemlich konfus, was sicher auch der freien Rede geschuldet ist. Aber es bedarf keiner besonders böswilligen Interpretation, um zu erahnen, dass da wohl mal jemand Homosexualität und Pädophilie durcheinander gebracht hat. Oder bringen wollte.

Nun halte ich normalerweise nicht viel davon, Menschen mögliche Verfehlungen aus ihrer eigenen Vergangenheit immer wieder vorzuhalten, aber an dieser Stelle sollte nicht unerwähnt bleiben, dass sich da ein Mann um Jugendliche und “Verantwortungsbewusstsein” sorgt, der vor acht Jahren nicht Fußballbundestrainer wurde, weil ihm schwerer Kokainkonsum nachgewiesen werden konnte. (Meinetwegen kann jeder mit seiner Gesundheit machen, was er will, aber hier geht es ja um die moralische Komponente der Geschichte.) Dass Daum ausgerechnet Trainer in der “schwulsten Stadt Deutschlands” ist, ist da das Tüpfelchen auf dem i.

Ich bin gespannt, wie die Dokumentation letztlich aussehen wird, und ob Daums homophober Ausfall von der Öffentlichkeit überhaupt wahrgenommen wird. Der Profifußball wird immer wieder mit der katholischen Kirche in einem Atemzug genannt, wenn es um die letzten Bastionen offener Schwulenfeindlichkeit gilt. Das Fußballmagazin “Rund” hat diesem Thema schon mehrere große Artikel gewidmet, die man hier und hier bei “Spiegel Online” nachlesen kann.

DFB-Chef Theo Zwanziger will jetzt “ein Klima schaffen” in dem auch offen homosexuelle Fußballer entspannt im Stadion auflaufen können. Das ist ihm hoch anzurechnen, aber es wird ein schwerer Weg in einem Umfeld, in dem Fans gegnerische Spieler oder den Schiedsrichter immer noch als “schwul” bezeichnen und das durchaus als Beleidigung meinen. Wie bei seinem Engagement gegen Rassismus wird der DFB einen langen Atem brauchen und auch seine eigenen Entscheidungen anpassen. So wurde der Dortmunder Torwart Roman Weidenfeller im vergangenen Jahr für drei Spiele gesperrt und musste 10.000 Euro Strafe zahlen, weil er seinen Gegenspieler Gerald Asamoah beleidigt hatte: angeblich wurde Weidenfeller für die Worte “Du schwule Sau” verurteilt – wenn er den dunkelhäutigen Asamoah (wie zunächst behauptet wurde) als “schwarzes Schwein” beschimpft hätte, wäre die Strafe noch erheblich schwerer ausgefallen.

Zum aktuellen Fall Daum hat sich Moritz von hellojed. im offiziellen Webforum des 1. FC Köln umgesehen und präsentiert die schlimmsten Kommentare.

[via queer.de]

Nachtrag, 18:40 Uhr: Wie Moritz in einem weiteren Eintrag schreibt, hat sich Daum inzwischen gegenüber dem Kölner “Express” erklärt – und dabei eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass er den Unterschied zwischen Homosexualität und Pädophilie wirklich nicht kennt:

Grundsätzlich bin ich ein toleranter und liberaler Mensch. Ich habe keinerlei Berührungsängste zu homosexuellen Menschen. Auch in meinem Bekanntenkreis gibt es Einige, die gleichgeschlechtliche Beziehungen leben.
Kinderschutz geht mir aber über alles. Kinder müssen vor Gewalt und sexuellen Übergriffen, ganz gleich ob homo- oder heterosexuellen Menschen, geschützt werden. Deswegen arbeite ich auch aktiv bei der Organisation Power-Child.

Wer beim Wort “schwul” gleich an eklige Männer denkt, die kleinen Jungs an die Sporthose wollen, sollte zumindest kurz überlegen, ob er dieses verquere Weltbild auch noch der Öffentlichkeit mitteilen muss.

Und während der “Express” noch recht neutral “Wirbel um Daum-Aussage” titelt, gehen bild.de (“Daum beleidigt Schwule”) und stern.de (“Daum macht gegen Schwule mobil”) gleich in die Vollen. Das muss ja auch nicht sein …

Kategorien
Sport

Alder!

Gemäß Humor- und Scherzgesetz (HumSchG) erhebe ich Anspruch auf folgenden Namenswitz für Sportredakteure:

Ein deutscher Spieler bei der EM wird zwei Adler auf dem Trikot haben: einen auf der Brust, einen als Schriftzug auf dem Rücken.

Kategorien
Sport

Viele Kühe machen Souveränität

Ja, wie hat Bayern München denn jetzt gespielt?

Dortmund wirft Bremen raus, Bayern mit Mühe
[Spiegel Online]

Bayern souverän, Hansa fliegt raus
[Netzeitung]