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Zitatenstrauß: Claus Kleber

Claus Kleber musste gestern im “Heute Journal” einen Beitrag anmoderieren, in dem es um den Prozessauftakt zum Berliner “Koma-Trinken” ging. Er begann überraschend, aber klug:

Es hat da ja jeder seine eigenen Erfahrungen, aber ich denke, dass bei uns über kein anderes Thema – nicht mal über Sex – so scheinheilig gelogen wird wie über Alkohol. Besonders zwischen älteren und jungen Leuten: Da wird schwadroniert, wie toll das war, als Onkel Jürgen kaum noch zum Auto laufen konnte, und dann werden – nüchtern betrachtet – die üblichen Warnungen mit ernstem Ton von oben herab verteilt.

Ich weiß schon, warum ich Claus Kleber für einen der Besten im deutschen Fernsehen halte.

[Zitatenstrauß, die Serie]

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Flache Gebührenpartei

Okay, ich seh’s ein: ich werd alt!

Mit der Frage konfrontiert, was “Flatrate-Parties” seien, hätte ich noch zu Beginn der Woche die vage Vermutung geäußert, es handele sich um Netzwerktreffen (mhd. für LAN-Parties), bei denen die Teilnehmer nicht mehr in einem Raum sitzen, sondern über das Internet verbunden sind. Warum die so heißen sollten, weiß ich auch nicht, aber so hätte meine Antwort wohl gelautet.

Ich hätte natürlich unrecht gehabt und mich mal wieder als so 2002 geoutet. Wie wir heute alle wissen, sind “Flatrate-Parties” das, was vor vielen Äonen noch “All You Can Drink” geheißen hätte, also: einmal zahlen, den ganzen Abend trinken. Und um mich mit viel Schwung ins endgültige gesellschaftliche Aus zu reiten: ich wusste weder, dass diese Parties existieren, noch könnte ich mir einen Ort vorstellen, an dem sie stattfinden könnten. Aber es muss sie geben, denn sie sind der Grund, dass einige wildgewordene Politiker mal wieder die Verschärfung von Gesetzen fordern, deren simple Einhaltung schon mehr als ein Anfang wäre. Immerhin: diesmal soll nicht mündigen Bürgern vorgeschrieben werden, welche Freizeitaktivitäten sie mit ihrem Computer verbringen dürfen, diesmal geht es nur darum, Sechzehn- und Siebzehnjährige vom Alkoholkonsum fernzuhalten.

Doch bevor ich jetzt zur ganz großen Argumentation aushole und auf die vielen Einundzwanzigjährigen verweise, die sich in den USA beim ersten legalen Kontakt mit Alkohol ins Koma saufen, komme ich lieber wieder zum Eingangsthema zurück und frage ganz höflich nach: Gibt es solche “Flatrate-Parties” eigentlich wirklich?