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Musik

Coffee And TV empfiehlt: Layabout auf Tour

Manchmal wird man über merkwürdige Umwege auf Nachwuchsbands aufmerksam. Zum Beispiel, weil man mal Musikredakteur bei einem Campusradio war und einen die Musiker per E-Mail fragen, ob man nicht ihre Musik spielen wolle. Edward “Tex” Miller aus Los Angeles schrieb mich an (interessanterweise auf deutsch) und stellte mir seine Band Layabout vor.

Die aktuelle Musikredaktion nahm einen Song auf Rotation und die CD fand ihren Weg in mein CD-Regal. Layabout machen Pop mit deutlichen Jazz-Einflüssen, der an Steely Dan, Lambchop und Jamie Cullum erinnert. Man könnte auch sagen: Musik, die sich spitzenmäßig verkaufen würde, wenn nur mal jemand einen “Von ‘Brigitte’ empfohlen”-Aufkleber auf die Hülle pappen würde. Bisher macht sich vor allem Arnd Zeigler in seiner Bremen-Vier-Sendung “Zeiglers wunderbare Welt des Pop” um die Band verdient.

Damit das mit der Karriere in Deutschland auch was wird, wird Tex nächste Woche drei Solokonzerte spielen:

14. Dezember, 22:00 Uhr: Berlin (Acud Kantina)
17. Dezember, 21:00 Uhr: Dortmund (Q-Bar)
19. Dezember, 21:00 Uhr: Bremen (No-OK)

Hoffentlich kommen viele Leute vorbei, vor allem die “Brigitte”-Musikredakteure.

Offizielle Bandwebsite
Bandseite bei MySpace

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Rundfunk Fernsehen

“Hoffentlich sieht das keiner!” [Teil 2]

Wo wir schon gerade dabei sind, über die Programmplanung des ZDFs zu motzen: Ein Schicksal, das dem von Charlotte Roche und Gert Scobel nicht unähnlich ist, widerfährt der ausgezeichneten Fernsehserie “Veronica Mars” im Zweiten nun schon seit über einem Jahr. Ursprünglich am Samstag Nachmittag um 14 Uhr gestartet, werden die Geschichten der Highschool-Schülerin und Hilfsdetektivin mittlerweile in der Nacht von Freitag auf Samstag versendet – dann also, wenn das Zielpublikum bestimmt keine Zeit für öffentlich-rechtliches Fernsehen hat, weil es den Wochenendporno auf Kabel 1 gucken muss.

Warum es schade ist um “Veronica Mars”? Weil die Serie – man kann sie wahlweise als “O.C. California Deluxe” oder “Twin Peaks Light” verfolgen – neben einer großartig konstruierten Haupthandlung, in der Veronica versucht, den Mord an ihrer besten Freundin aufzuklären und nach ihrer verschwundenen Mutter sucht (ist viel spannender, als es klingt), immer wieder mit kleinen Nebenschauplätzen verblüfft, die ebenso komplex und clever aufgebaut werden wie die eigentliche Geschichte. Weil die aufwendig entworfenen und durchgängig hervorragend besetzten Charaktere über die häufig üblichen drei Eigenschaften pro Person hinausgehen, sehr realistisch gezeichnet werden und ein glaubhaftes Bild von amerikanischen (Nobel-)Highschools vermitteln. Weil gerade der spielerische Umgang zwischen Veronica (Kristen Bell) und ihrem Vater Keith (Enrico Colantoni) durch trockenen, schlagfertigen Humor besticht. Und weil die Serie nicht zuletzt in ihren Film-Noir-informierten Rückblenden immer wieder mit visueller Brillanz überrascht.

Im ZDF steckt die Serie derzeit in der Mitte der zweiten Staffel, was Quereinsteigern den Zugang zusätzlich erschweren dürfte. Eigentlich ist “Veronica Mars” aber ohnehin eine klassische DVD-Serie, weshalb eher dazu geraten sei, die zwei bisher (nur als Region-1-DVDs) erschienen Staffeln über amazon.co.uk zu importieren. Das dann aber dringend.

[Zur Verteidigung des ZDFs sei fairerweise gesagt, dass die Serie auch in den USA trotz sehr guter Kritiken (bei Popmatters wurde sie bspw. zur TV-Show des Jahres 2006 gewähtl) nur wenig Anklang fand und vor wenigen Wochen nach drei Staffeln beendet wurde. “Veronica Mars”-Erfinder Rob Thomas denkt nun darüber nach, die Geschichte als Kinofilm und/oder Comic weiter zu erzählen.]