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Stay Another Day

2012 hat sich offen­bar dazu ent­schlos­sen, musi­ka­lisch „mein“ Jahr zu wer­den. Nicht nur, dass die Kili­ans ihr drit­tes Album auf­neh­men, auch Ben Folds Five haben sich nach über 12 Jah­ren wie­der zusam­men­ge­tan, um gemein­sam eine Plat­te ein­zu­spie­len, und als rei­che das alles noch nicht, erwar­tet mich auch noch ein neu­es Werk der Lieb­lings­band mei­ner Tween­ager-Jah­re.

Jawohl: East 17 sind zurück! Mal wie­der. Anders als beim letz­ten Come­back ist dies­mal Tony Mor­ti­mer wie­der an Bord, dafür fehlt Bri­an Har­vey (der es immer­hin fer­tig gebracht hat, von sei­nem eige­nen Mer­ce­des über­fah­ren zu wer­den, wäh­rend er am Steu­er saß).

Im ver­gan­ge­nen Herbst gab es schon mal eine neue Sin­gle mit Kurz­zeit-Band­mit­glied Blair Dre­e­lan, die das Aller­al­ler­al­ler­schlimms­te befürch­ten ließ, und jetzt gibt es den neu­en Song mit dem däm­li­chen Titel „I Can’t Get You Off My Mind (Cra­zy)“, der … äh … also …

Sehen Sie selbst:

East 17 mit Band! Tony Mor­ti­mer mit E‑Gitarre! Und der Song könn­te auch von Snow Pat­rol sein, ist aber noch ein biss­chen lang­wei­li­ger. (Ich kann Ihnen aber ver­spre­chen, dass Sie den Refrain ab dem vier­ten Mal Hören nur schwer wie­der los­wer­den.)

Gut, die Reak­tio­nen des Publi­kums wir­ken ein biss­chen über­trie­ben, aber dafür zeigt John Hen­dy einen inter­es­san­ten Auto­scoo­ter-Tanz­mo­ve – wobei die ange­deu­te­ten Lenk­be­we­gun­gen natür­lich auch ein Ver­weis auf Bri­an Har­veys Mer­ce­des-Zwi­schen­fall sein könn­ten.

Ins­ge­samt ist das alles weit­ge­hend ver­stö­rend, aber auch irgend­wie ein­la­dend auf ’ne Art. Ich bin jetzt jeden­falls tat­säch­lich ein klei­nes biss­chen gespannt auf „Dark Light“, das im April erschei­nen soll.

Die Song­ti­tel klin­gen jeden­falls alle schon mal sehr … viel­ver­spre­chend:

1. I Can’t Get You Off My Mind (Cra­zy)
2. Cra­zy Fool
3. Night­li­fe
4. Coun­ting Clouds
5. Break Ur Heart
6. Fri­day Night
7. Kiss Of Win­ter
8. Bro­ken Valen­ti­ne
9. Whe­re Does Love Go
10. You Must Be An Angel

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Everybody in the house of love

Lei­der habe ich heu­te Abend schon eine Ver­ab­re­dung mit der Hoch­kul­tur, sonst könn­te ich mir in mei­ner Hei­mat­stadt doch glatt das Come­back des Jah­res anse­hen. In einem mir unbe­kann­ten Bochu­mer Tanz­schup­pen wird die Band auf der Büh­ne ste­hen, die in mei­ner Musik­so­zia­li­sa­ti­on den Zeit­raum zwi­schen der Mün­che­ner Frei­heit und den New Radi­cals bestimmt hat: East 17.

Mit­te der Neun­zi­ger bestimm­te die Fra­ge „Oasis oder Blur?“ die bri­ti­sche Musik­sze­ne. Die ande­re zen­tra­le Fra­ge für die etwas jün­ge­ren und/​oder ahnungs­lo­se­ren lau­te­te: „Take That oder East 17?“. Und wäh­rend es heut­zu­ta­ge völ­lig okay ist, Take That gut gefun­den zu haben (ihr Come­back-Album muss man ja gar lie­ben), „gehen“ East 17 rück­bli­ckend „gar nicht“ – sagen zumin­dest alle.

Ich moch­te die Band damals und die Erin­ne­rung an die­se Zeit lässt es auch heu­te noch nicht zu, ihre Musik schei­ße zu fin­den. Ich war im Besitz einer die­ser aus der „Bra­vo“ zusam­men­ge­klaub­ten und hin­ge­schlu­der­ten (heu­te wür­de man die Wiki­pe­dia neh­men) Band­bio­gra­phien und wäh­rend ich lan­ge Jah­re dach­te, „Post­cards From Hea­ven“ der Light­house Fami­ly wäre mein ers­tes selbst­ge­kauf­tes Album gewe­sen, muss ich die­se Infor­ma­ti­on nach wei­te­rer Inau­gen­schein­nah­me mei­ner CD-Samm­lung kor­ri­gie­ren: es war „Up All Night“ von East 17.

Ich habe East 17, die schließlch nur noch E‑17 hie­ßen (was sie, wie der Ken­ner weiß, natür­lich schon getan hat­ten, bevor sie East 17 hie­ßen) und nur noch zu dritt waren, irgend­wann aus den Augen ver­lo­ren. Von 1996 bis 1998 war mein Inter­es­se an Kino­fil­men und deren Scores grö­ßer als das an Pop­mu­sik. Was ich noch mit­be­kam war, dass das Trio noch ein Album ver­öf­fent­lich­te und sich dann auf­lös­te. Sän­ger Bri­an Har­vey war vor eini­gen Jah­ren Kan­di­dat bei „I’m a Cele­bri­ty … Get Me Out of Here!“ und schaff­te es, von sei­nem eige­nen Mer­ce­des über­fah­ren zu wer­den, wäh­rend er am Steu­er saß. In einem Plat­ten­la­den hat­te ich neu­lich ein Best Of der Band in der Hand, das etli­che Jahr jün­ger war als ihr Best Of bei mir im Regal, aber die glei­chen Songs ent­hielt.

Heu­te Abend ste­hen East 17 also als East 17, aber wei­ter­hin ohne Tony Mor­ti­mer, den coo­len Rap­per, auf der Büh­ne des „Rombach’s“ in Bochum. Ich bin ganz froh, dass ich was ande­res vor­ha­be.

PS: East 17s größ­ter Hit war natür­lich „Stay Ano­ther Day“, den ich auch heu­te noch kom­plett mit­sin­gen kann. Ein wenig kre­di­bi­ler ist das natür­lich bei der Cover­ver­si­on von Maps, die man sich hier her­un­ter­la­den kann.