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Welcome To The Jungle

Zu den Klän­gen von Bloc Par­tys „I Still Remem­ber“ ende­te ges­tern die vier­te Staf­fel von „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“, einer Sen­dung, die ich für gelun­ge­ne Unter­hal­tung hal­te, wie ich im ver­gan­ge­nen Jahr schon ein­mal auf­ge­schrie­ben habe.

Für das FAZ-Fern­seh­blog hat Ste­fan Nig­ge­mei­er ein Inter­view mit dem Men­schen geführt, der beim Dschun­gel­camp für die Musik­aus­wahl zustän­dig ist. Die oft sehr poin­tier­te Zusam­men­stel­lung der Titel ist inso­fern sehr bewun­derns­wert, als für die Ver­to­nung von TV-Sen­dun­gen sonst nur fünf CDs zur Ver­fü­gung ste­hen: „Moon Safa­ri“ von Air, das Best Of von Mas­si­ve Attack, der „Fight Club“-Soundtrack und die jeweils aktu­el­len Alben von Sigur Rós und Cold­play. Am Tag der Ver­öf­fent­li­chung des Inter­views erklang zum Bei­spiel nur Momen­te, nach­dem sich Giu­lia Sie­gel beklagt hat­te, dass die Medi­ka­men­te gegen ihre Rücken­schmer­zen über­haupt nicht anschla­gen wür­den, „The Drugs Don’t Work“ von The Ver­ve, was zwar ziem­lich nahe­lie­gend, aber irgend­wie doch toll war.

Lesen Sie das Inter­view hier und erfah­ren Sie unter ande­rem, wie die Kili­ans in den Dschun­gel kamen.

Und wo wir grad beim Fern­seh­blog und im Dschun­gel sind, soll­ten Sie die­ses Inter­view mit Dirk Bach gleich auch noch lesen.

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Zehnschmerzen

Eines Tages wird es Quiz­show-Kulis­sen ohne spie­geln­de Fuß­bö­den und blaue Beleuch­tung geben. Heu­te jedoch nicht, denn bei „Power Of Ten“, dem Ver­such von Vox, nach vie­len Jah­ren mal wie­der eine Quiz­show im Pro­gramm zu eta­blie­ren, sieht das Stu­dio aus wie immer. Wür­de da nicht Dirk Bach im Kom­mu­ni­ons­an­zug durch die Deko kugeln, könn­te die Sen­dung auch eines der gefühlt ein­hun­dert Rate­spie­le in einem der drit­ten Pro­gram­me sein.

Wis­sen müs­sen die Kan­di­da­ten nichts, wie beim guten, alten „Fami­li­en­du­ell“ müs­sen sie Ergeb­nis­se von Umfra­gen schät­zen. Aller­dings geht es nicht um die Top-Ant­wort, wel­ches Wort auf „-ball“ endet, son­dern bei­spiels­wei­se um den Pro­zent­satz der Deut­schen, die ihren aktu­el­len Ehe­part­ner noch ein­mal hei­ra­ten wür­den. Wür­de Bach das Pro­ze­de­re nicht umständ­lichst erklä­ren und wür­de das On-Screen-Design die Auf­lö­sung nicht bis zum völ­li­gen Span­nungs­ab­fall ver­zö­gern, so wüss­te der Zuschau­er bald, dass die reprä­sen­ta­ti­ve For­sa-Umfra­ge „88%“ erge­ben hat.

Auch ver­meint­lich pro­vo­kan­te Fra­gen wie die, ob Men­schen mit einem HIV-Posi­ti­ven das Schwimm­bad tei­len wür­den, kön­nen nicht dar­über hin­weg­täu­schen, dass bei „Power Of Ten“ vie­les nicht zusam­men­passt: das unauf­ge­reg­te Kon­zept und der hib­be­li­ge Dickie Bach nicht, der Auf­wand und der Erkennt­nis­ge­winn eben­so wenig. Die Sen­dung, deren Idee Vox aus den USA gekauft hat, dürf­te für den Sen­der ähn­lich erfolg­reich wer­den, wie die ers­te Fol­ge für die Kan­di­da­tin: sie geht mit 100 Euro nach Hau­se.

Power Of Ten
ab 21. April 2008
22:10 Uhr auf Vox

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Schlammperei bei „Spiegel Online“

Man muss „Ich bin ein Star, holt mich hier raus“ nicht lus­tig, unter­halt­sam oder gar gut fin­den, es gibt im deut­schen Fern­se­hen (wenn auch nicht unbe­dingt auf RTL) sicher­lich ein paar bes­se­re Eigen­pro­duk­tio­nen.

Man muss nicht mal die groß­ar­tig-bos­haf­ten Dia­lo­ge zwi­schen Dirk Bach und Son­ja Ziet­low groß­ar­tig fin­den, man kann sie auch als „ziem­li­ches Trau­er­spiel“ beschrei­ben, wie Den­nis Kay­ser bei „Spie­gel Online“ tut. Das ist ja alles Geschmacks­sa­che.

Man fragt sich natür­lich schon, war­um der Online-Able­ger eines Nach­rich­ten­ma­ga­zins, das ger­ne ernst genom­men wer­den möch­te, denn über­haupt 3.000 Zei­chen und eine sie­ben­tei­li­ge Bil­der­ga­le­rie auf die Nach­er­zäh­lung die­ser offen­ba­ren Nich­tig­keit ver­schwen­det, aber viel­leicht dient die Ver­wen­dung von Wor­ten wie „Por­no-Plau­de­rei­en“ und „Bums­er­fah­run­gen“ ja der qua­li­täts­jour­na­lis­ti­schen Abgren­zung Klick­ge­ne­rie­rung.

Noch mehr aber fra­ge ich mich, was die­se Flash-Ani­ma­ti­on mit­ten in dem Text zu suchen hat:

Dirk Bach und Sonja Zietlow versinken bei “Spiegel Online” im Schlamm

Wer­bung kann es nicht sein, dann müss­te ja „Wer­bung“ oder „Anzei­ge“ dar­über ste­hen und die Ani­ma­ti­on müss­te min­des­tens Titel und Sen­der nen­nen oder einen Link zu RTL beinhal­ten. So aber zeigt nur die Uhr die Sen­de­zeit von „IBESHMHR“ (Insi­der-Abkür­zung) und Bach und Ziet­low ver­sin­ken im Schlamm. Und wenn man anschlie­ßend auf die Ani­ma­ti­on klickt, geht das von vor­ne los.

Irgend­wel­che Ideen?