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Songs, die Euch zum Weinen bringen

Die Weltlage ist gerade mal wieder so, dass die meisten von Euch wahrscheinlich am liebsten heulen oder sehr laut Musik hören würden — also machen wir einfach beides: Lukas hatte auf Instagram gefragt, welche Songs Euch zum Weinen bringen, und spielt heute eine Auswahl der traurigsten und/oder schönsten Antworten.

Mit dabei: Bruce Springsteen, Jimmy Eat World, Casper und Deine Freunde.

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Alle Songs:

  • Sia – Breathe Me
  • Die Toten Hosen – Alles ist eins
  • Shawn Mendes – It’ll Be Okay
  • Deine Freunde – Gebt uns Eure Kinder
  • Bruce Springsteen – My Hometown
  • Casper – Billie Jo
  • Jimmy Eat World – Hear You Me
  • Motorpsycho – Vortex Surfer

Shownotes:

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Alles aus Liebe

Stop the press!

Die Toten Hosen haben die Tracklist ihres neuen Albums “Ballast der Republik” veröffentlicht und dabei kam raus: Lied Nr. 14 wird “Oberhausen” heißen.

Ein gefundenes Fressen ((Ich hätte gewettet, dass es ein Hosen-Lied oder -Album namens “Gefundenes Fressen” gibt, das scheint aber nicht der Fall zu sein.)) für die Lokalmedien: “Bild” brachte heute einen kleinen Artikel über den “noch geheimen” Song, aber das ist nichts im Vergleich zu dem, was die “WAZ” gestern in Oberhausen veranstaltet hat.

Wenn Anfang Mai die neue CD “Ballast der Republik” der Düsseldorfer Punk-Rocker “Die Toten Hosen” erscheint, ist das Revier offenbar dabei: Ein Song trägt den Titel “Oberhausen” – über den Inhalt wird noch gerätselt.

Das mit dem Rätseln ist durchaus wörtlich zu verstehen — und der Ort dieses Rätselns ist die “WAZ”. Man kann den Redakteuren allerdings nicht vorwerfen, da nur selbst in der Teeküche drüber gegrübelt zu haben:

Selbst szenekundige Musiker zeigten sich davon völlig überrascht.

Fürwahr: Die “WAZ” hat keine Kosten und Mühen gescheut und so ziemlich alles, was in der lokalen Musikszene Rang und Namen hat, mit dem Thema behelligt.

“Das ist eine Riesenüberraschung”, sagt etwa Kevin Kerndl von der hiesigen Musikvereinigung “RockO”. Auch wenn der blanke Songtext für den Organisator des Festivals “Olgas Rock” angesichts des Albumtitels “Ballast der Republik” zunächst eher negativ wirkt. “Da muss man abwarten, aber das wird für die hiesige Musikszene auf jeden Fall interessant.”

(Lassen Sie sich nicht verwirren: Mit dem “blanken Songtext” ist nicht etwa der … äh: Songtext gemeint, der ist ja – wir erinnern uns – immer noch unbekannt.)

Tim Kleinrensing von der Punkband Sondaschule erklärt:

“Ich könnte mir vorstellen, dass dies im Geiste des Punk-Rocks ein Lobgesang auf die Stadt mit der höchsten Verschuldung wird.”

Und:

“Ironie ist im Genre nicht selten – da kann alles kommen!”

Na, dann kann die “WAZ” ja auch ihre Assoziationsmaschine anschmeißen:

Oberhausen und die “Toten Hosen” – die Verbindung ist nicht aus der Luft gegriffen: Die Band hat mehrere große Auftritte in der Arena gespielt – und die Halle unlängst zu einem ihrer Lieblingsplätze geadelt. Zuvor absolvierten die Düsseldorfer im Sterkrader “Old Daddy” in den frühen 80er Jahren die ersten Konzerte ihrer Karriere überhaupt.

Und überhaupt:

Fragt man auf der Straße nach, vermuten die Oberhausener hinter dem Hosen-Song gar ein Cover des wohl bekanntesten Oberhausen-Liedes: der Missfits.

Ja, ich hab an der Stelle auch kurz gedacht, wann zum Henker Glenn Danzig oder einer von den anderen jemals über Oberhausen gesungen haben soll. Es stellte sich dann aber raus, dass das auch kein Schreibfehler war und tatsächlich das regional bekannte Frauenkabarett-Duo “Missfits” gemeint war.

Und weil Lokalpolitiker natürlich jede Chance wahrnehmen, ihren Namen in der Zeitung lesen zu können, ((Außer natürlich, es geht mal um was Wichtiges.)) hat auch der Oberbürgermeister der “WAZ” auf Anfrage nicht erklärt, da müsse man doch erst mal abwarten, da könne man noch nichts sagen und überhaupt sei das nicht seine Aufgabe, sondern:

OB Klaus Wehling möchte von “tote Hose” in Oberhausen natürlich nichts wissen, will sich das Lied aber trotzdem anhören. “Das gehört doch zum Pflichtenheft eines Oberbürgermeisters.” Auch wenn Wehling gesteht: “Die gesamte CD wird es wohl nicht werden.”

Jetzt wissen die “WAZ”-Leser in Oberhausen (geschätztes Durchschnittsalter: 55) also, dass die Toten Hosen ein Lied über ihre Stadt geschrieben haben. Also: mutmaßlich. Vielleicht geht’s auch um was ganz anderes, man weiß es ja noch nicht. Aber wenigstens, man hat schon mal ‘ne Seite damit gefüllt.

Weitere Titel von “Ballast der Republik” sind übrigens “Traurig einen Sommer lang”, “Altes Fieber”, “Europa”, “Draußen vor der Tür” und “Vogelfrei”. Was man da bis zur Veröffentlichung am 4. Mai noch für Artikel drüber schreiben kann!

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Musik Rundfunk Radio

Über Kronen

Im Dezember wird die WDR-“Jugendwelle” (die sich glaub ich schon länger nicht mehr selbst mit diesem Achtziger-Jahre-Wortkonstrukt bezeichnet) 1Live zum zehnten Mal die “1Live Krone” verleihen. Wie in den vergangenen Jahren auch findet die Verleihung des “größten deutschen Radio Awards” (WDR-Presseinfo) in der Bochumer Jahrhunderthalle statt.

Neben Jan Delay, Silbermond, Stefanie Heinzmann und Jennifer Rostock befinden sich unter den Nominierten auch die …

*Trommelwirbel*

Kilians!

In der sehr ehrenhaften Kategorie “Bester Live-Act” gehen sie gegen Philipp Poisel,die Toten Hosen, Peter Fox und Rammstein ins Rennen. Das wird sicher nicht ganz leicht, aber da es sich um einen Publikumspreis handelt, ist alles möglich.

Abstimmen kann man jedenfalls ab sofort auf einslive.de

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Radio Musik Fernsehen Rundfunk

Das schlägt dem Fass die Krone ins Gesicht

Am Donnerstag wurde in der Weltstadt Bochum die “Eins Live Krone”, der “größte deutsche Radiopreis” verliehen. Weil die Kilians als beste Newcomer nominiert waren, fühlte ich mich genötigt, mir das Spektakel anzuhören.

Da die Verleihung zwar live im Radio lief, im Fernsehen aber erst mit 25-stündiger Verpätung, musste Max von Malotki das Geschehen für die Hörer beschreiben. Das führte oft zu dezentem Chaos, wenn zu zwei bis drei Stimmen noch der Kommentar dazukam – mal davon ab, dass es schon ein bisschen, äh: wirr ist, bei der Verleihung eines Radiopreises im Radio ständig zu hören: “Ja, das könnt Ihr jetzt nicht sehen, dann müsst Ihr morgen Fernsehen gucken!”

Der Preis für den besten Newcomer war zum Glück der Dritte. Viel länger hätte ich das Elend von schlecht geschriebenen und durch Mirja Boes und Olli Briesch noch schlechter vorgetragenen Moderationstexten und die unsichtbaren Videoeinspieler (Radio!) auch nicht ertragen. Dass der Preis ausgerechnet an Boundzound ging, dessen Single “Louder” ich bekanntlich für einen der schlechtesten Songs des Genres “nervtötende, repetitive Partymucke” halte, hob meine Laune nicht gerade und so war ich froh, das Radio ausschalten zu können.

Die TV-Ausstrahlung gestern (wir erinnern uns: “Highlights”, “Mehrwert der Bilder”) war dann in mancher Hinsicht erhellend. So war die Bildregie zum Beispiel exakt so, wie man sie von einer Radiosendung erwarten würde: Die Bochumer Jahrhunderthalle wirkte abwechselnd wie ein schwarzes Loch und wie ein völlig überfülltes Tanten-Café; ständig sah man, wie sich Moderatoren, die sich längst im Off wähnten, über ihre fehlerfreien Ansagen freuten, und bei den Nominierten …

Nun ist man eigentlich von jeder Feld-, Wald- und Wiesengala gewohnt, dass bei der Vorstellung der Nominierten, meistens sogar beim Aufruf der Gewinner, diese auch im Bild sind. Entweder hatte der WDR keine fünf Handkameras zur Verfügung, die man auf die Gäste hätte richten können, oder man hielt es ernsthaft für ansprechender und aufschlussreicher, Balkendiagramme zu zeigen, deren Aussagekraft ich im Übrigen heftig bezweifle ((Leider gibt es (bisher) keine Zahlen zu den Hörer-Abstimmungen, aber wenn die Ärzte 72.000 Stimmen für “Junge” bekommen haben und das wirklich so viel mehr als für die anderen Nominierten war, dann hätte ihr Balken ja auch deutlich länger sein müssen.)), und dann in eine schlecht ausgeleuchtete Totale zu wechseln und zu hoffen, dass der oder die Gewinner schon irgendwo im Bild sein würden. Falls letzteres der Plan war, fragt man sich allerdings, wozu es Lichtdoubles bei den Proben gebraucht hat. Dass die Sportfreunde Stiller fünf mal so lang wie jede andere Band im Bild waren, ist ein subjektiver Eindruck, den ich nicht mit Messungen belegen kann. Vielleicht waren die auch nur immer in den Szenen zu sehen, die man beim WDR für die “Highlights” hielt.

Doch halten wir uns nicht an solchen Äußerlichkeiten auf: Die teilweise recht aufwändig produzierten Videoeinspieler waren durchaus nett gemeint und manchmal sogar unterhaltsam. Auch die Idee, “Let’s Dance”-Juror Joachim Llambi zwischendurch Wertungstäfelchen hochhalten zu lassen, war witzig. Wohlgemerkt: die Idee, nicht ihre Umsetzung. Dass man für besonders gelungene Moderationsübergänge (Haha, Sie verstehen …) Bruce Darnell das Mikro weiterreichen ließ (Radio!!!1) komplettierte dann meinen Eindruck, dass man die Planungskonferenz nach dem ersten “einfach mal drauf los”-Brainstorming beendet und die dort vorgetragenen Ideen zu Programmpunkten erklärt hatte. Ich kann leider nicht schreiben, dass meine eigene offizielle Abifeier lustiger gewesen sei, denn das wäre eine furchtbare Lüge.

Aber, hey: Der WDR ist ja immerhin auch der Sender, der für “Schmidt & Pocher” ((“Schmidt & Pocher” waren übrigens in der Kategorie “Beste Comedy” nominiert, was auch schon deshalb erstaunlich ist, da die Nominierungen am 28. September bekannt gegeben wurden – vier Wochen vor der ersten Sendung.)) verantwortlich ist, insofern muss man davon ausgehen, dass das dortige Unterhaltungsressort, äh: nicht existiert. Dass man den Toten Hosen, die den Preis für ihr Lebenswerk bekamen, anscheinend die halbe Laudatio (durch Jan Weiler) und die halbe Dankesrede weggeschnibbelt hat, lag sicher daran, dass es sich dabei nicht um die “Highlights” handelte – dazu gehörte ja schon die Comedy (im schlimmsten Wortsinne) “Lukas’ Tagebuch”.

Es war ja trotzdem nicht alles schlecht bei der “Krone”: Der Auftritt von Culcha Candela mit der WDR Big Band war zum Beispiel wirklich gelungen, obwohl ich “Hamma” nach wie vor für die zweitdämlichste Single des Jahres halte. Kate Nash spielte sehr charmant und verhuscht ihren Hit “Foundations” und klang dabei wie auf Platte. Wir Sind Helden gaben “Kaputt” akustisch zum Besten. Die Toten Hosen haben sich sehr ehrlich und aufrichtig gefreut und ihr Auftritt mit “Wort zum Sonntag” war auch angemessen. ((Wobei Campino natürlich inzwischen schon irgendwie nah an der Sechzig ist.)) Darüber hinaus bleibt noch die Feststellung, dass die Eins-Live-Moderatorinnen und -Moderatoren gar nicht mal so schlecht aussehen, wie man es bei Radioleuten erwarten würde ((Ich darf das sagen, ich habe schließlich selber mal Radio gemacht.)) und man die Veranstaltung mit einem besseren Buch und anderen Moderatoren sicherlich schon geschaukelt gekriegt hätte.

Fürs nächste Jahr wünsche ich mir dann mehr Klarheit, ob es sich um eine Radio- oder eine TV-Veranstaltung handeln soll. Vielleicht klappt das ja mal mit einer Live-Ausstrahlung im WDR Fernsehen.

Und wenn Sie jetzt der Meinung sind, ich sei irgendwie sehr kleinlich und miesepetrig an die Veranstaltung rangegangen: Die Wiederholung der “Eins Live Krone” kann man sich heute Abend um 23:00 Uhr im WDR Fernsehen ansehen. Dann angeblich sogar eine Viertelstunde länger als gestern.

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Musik Digital

Ratinger Hofnarren

Lukas: “Was halten wir eigentlich von den Toten Hosen?”
Imaginary Friend: “Uff! Hmmm, na ja …”
Lukas: “… damit aufgewachsen sind wa ja schon. Irgendwie. Nich?”
Imaginary Friend: “Das mag sein. Aber Campino geht doch gar nicht.”
Lukas: “Wenn wir gleich alle deutschen Bands scheiße finden würden, deren Sänger ein zu großes Mitteilungsbedürfnis haben und jede Talkshow und jede Gazette volllabern, dann könnten wa aber nur noch Kraftwerk hören. Sieh’s mal so!”
Imaginary Friend: “Warum verteidigst Du denn hier die Toten Hosen?”
Lukas: “Tu ich gar nicht. Ich wollte nur wissen, was wir von denen halten.”
Imaginary Friend: “Uff …”

Nun, wie dem auch sei: Von den Toten Hosen gibt es inzwischen – wahnsinnig Punkrock-like – eine eigene “SingStar”-Edition. Das ist … ach, das ist halt so und wäre mir sicher keine Erwähnung wert, wenn man beim Uncle-Sally’s-Magazin dieses Computer-Spiel nicht von drei fachkundigen Testern auf Herz und Leber hätte überprüfen lassen: Nagel, Thees Uhlmann und Mille von KreatorCampino bewertet das Ganze. Das alles als Video hier.

Eigentlich ist es ganz schrecklich, aber irgendwie auch sehr unterhaltsam. Anders ausgedrückt: Näher am Punk waren die Toten Hosen in den letzten fünfzehn, zwanzig Jahren nicht.

[via Tomte-Blog]

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Musik

Was soll denn daran komisch sein?

Für alle, die sich fragen, was das für ein Lied sein könnte, das die Toten Hosen gerade gemeinsam mit Bob Geldof … interpretieren: Greifen Sie zum Original zur bekanntesten Version.

Nachtrag: Oh weh, “All You Need Is Love” gibt’s auch noch oben drauf. Selten waren der Zweck heiliger und die Mittel ketzerischer …