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Musik

Chinese Delivery

Vor zehn Tagen ist „Chi­ne­se Demo­cra­cy“ von Guns N‘ Roses erschie­nen, ein Album der Super­la­ti­ve: 14 Jah­re in der Mache, Gesamt­kos­ten von geschätzt 13 bis 15 Mil­lio­nen Dol­lar, min­des­tens sechs ver­schie­de­ne Gitar­ris­ten.

Wäh­rend angeb­lich bis zum Früh­jahr die­ses Jah­res an „Chi­ne­se Demo­cra­cy“ gear­bei­tet wur­de (was man ange­sichts des sat­ten Neun­zi­ger-Sounds kaum glau­ben mag), lag ein ande­res Album ein­fach neun Jah­re lang auf Hal­de:

Am 26. Okto­ber 1999 soll­te „Por­ta­ble Life“ erschei­nen, das zwei­te Album von Dani­elle Bri­se­bo­is. Deren Debüt­al­bum „Arri­ve All Over You“ von 1994 hat­te sich trotz elf wun­der­ba­rer Power­pop-Songs kaum ver­kauft und die New Radi­cals, deren Band­mit­glied Bri­se­bo­is neben ihrem Song­wri­tin­g­part­ner und Pro­du­zen­ten Gregg Alex­an­der war, hat­ten sich nach ihrem welt­wei­ten Mega­hit sofort wie­der auf­ge­löst. Das Ver­hält­nis zwi­schen den Plat­ten­fir­men und allem, wo Brisebois/​Alexander drauf stand, war also ein eher gespann­tes. War­um RCA Records aber „Por­ta­ble Life“ nicht ver­öf­fent­lich­te, nach­dem man schon Pro­mo-Kopien an Musik­jour­na­lis­ten ver­sandt und die Sin­gle „I’ve Had It“ nebst Video fer­tig­ge­stellt hat­te, lässt sich bis heu­te nicht genau rekon­stru­ie­ren.

So blieb das Album irgend­wo lie­gen, wäh­rend RCA als Teil von BMG zu SonyBMG fusio­nier­te und Dani­elle Bri­se­bo­is Hit­sin­gles für Nata­sha Beding­field und Kel­ly Clark­son schrieb. Bis zum 30. Sep­tem­ber die­ses Jah­res wuss­te nie­mand etwas genaue­res über den Ver­bleib der zwölf Songs, zu denen auch „Ever­y­thing My Heart Desi­res“ (aus dem Sound­track zu „Bes­ser geht’s nicht“) und eine neue Ver­si­on des „Arri­ve All Over You“-Songs „Just Missed The Train“ gehör­ten – dann tauch­te das Album plötz­lich im iTu­nes Musics­to­re und als Down­load bei Amazon.com auf.

Man merkt dem Album sei­ne lan­ge Lager­zeit nicht unbe­dingt an: Es sind gute Pop­songs, die mal mehr, mal weni­ger druck­voll, mal mehr, mal weni­ger melan­cho­lisch klin­gen. Man­che haben groß­ar­ti­ge Titel wie „Stop It Hurts You’­re Kil­ling Me Don’t Stop“ oder „If I Died Tonight You’d Have To Think Of Me“ und ins­ge­samt fragt man sich, war­um Dido oder Kel­ly Clark­son eigent­lich so einen rie­si­gen Erfolg haben und Dani­elle Bri­se­bo­is nicht.

Danielle Brisebois - Portable Life (Albumcover)
Dani­elle Bri­se­bo­is – Por­ta­ble Life

VÖ: 30. Sep­tem­ber 2008 /​ 26. Okto­ber 1999
Label: RCA Records
Ver­trieb: SonyBMG (digi­tal) /​ BMG Enter­tain­ment

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Musik Digital

Brains N‘ Blödsinns

Es ist ja nicht so, dass Feh­ler nur „Bild“ oder „Spie­gel Online“ unter­lau­fen und immer gleich wahn­sin­nig schlimm sein müs­sen. Manch­mal pas­sie­ren sie auch Musik­jour­na­lis­ten, die Pres­se­mit­tei­lun­gen blind ver­trau­en und zu faul sind, in der Wiki­pe­dia nach­zu­schau­en. Ich wer­de zum Bei­spiel nie ohne Nach­zu­schla­gen den Namen des Bright-Eyes-Sän­gers kor­rekt schrei­ben kön­nen, aber des­halb guck ich ja auch immer wie­der nach. „Brain Out­sour­cing“ nennt man das, glau­be ich.

So begann ich ges­tern einen Ein­trag, in dem ich mich über den „visions.de-Newsflash“ von Diens­tag Abend lus­tig machen woll­te. Dar­in hieß es, Sebas­ti­an Bach, der Ex-Sän­ger von Skid Row, wer­de am Frei­tag sein neu­es Solo­al­bum „Angel Down“ ver­öf­fent­li­chen und auf dem Album wer­de Axl Rose auf drei Lie­dern zu hören sein.

Bis dahin war ja alles rich­tig, aber dann stand da:

Das Beson­de­re dar­an: Es sind die ers­ten Auf­nah­men, die seit 13 Jah­ren von Axl Rose ver­öf­fent­licht wer­den.

Die­ser Satz ist natür­lich falsch, war aber kom­plett aus der Pres­se­mit­tei­lung der Pro­mo-Agen­tur raus­ko­piert. Von daher woll­te ich die armen Online-Prak­ti­kan­ten bei visions.de jetzt auch nicht aus­schimp­fen.

Heu­te leg­ten sie aber einen neu­en „News­flash“ vor, in dem es plötz­lich hieß:

Der Guns N’Ro­ses-Front­mann ist dabei zum ers­ten Mal seit dem Jahr 1997 auf einer Auf­nah­me zu hören.

Jetzt woll­te ich doch mal wider­spre­chen, denn natür­lich erschien 1999 „Oh My God“, der ers­te (und bis heu­te ein­zi­ge) neue Guns‑N‘-Roses-Song, der nach „Use Your Illu­si­on“ ver­öf­fent­licht wur­de.1 Und das ist weder drei­zehn noch zehn, son­dern acht Jah­re her.

Aber dann fiel mir auf: Der Blöd­sinn war wie­der nur kopiert – von bild.de. Die haben näm­lich ein exklu­si­ves Pre­lis­tening zu „Angel Down“ und über­schrei­ben das so:

bild.de: “Hören Sie exklusiv in die neuen Songs von Axl Rose rein!”

Es folgt noch ein mit­tel­lan­ger Text, der sich vor allem bei­na­he aus­schließ­lich um Axl Rose dreht und unter ande­rem fol­gen­des behaup­tet:

Erst 1997 mel­de­te er sich mit einem Song zum Schwar­zen­eg­ger-Film „End of Days“ zurück, anschlie­ßend mach­te er sich an die Arbeit zum Album „Chi­ne­se Demo­cra­cy“.

Das ist natür­lich ziem­li­cher Unfug, denn „End Of Days“ lief 1999 an und Rose arbei­tet unge­fähr seit 1994 an dem Album.

Die Auf­nah­men zum Sebas­ti­an-Bach-Album haben nicht lan­ge gedau­ert. Ein gutes oder ein schlech­tes Omen?

Wohl vor allem ein Omen dafür, dass es schnel­ler geht, bei drei Songs mit­zu­sin­gen (und davon einen mit­zu­schrei­ben), als im Allein­gang ein epo­cha­les Meis­ter­werk schaf­fen zu wol­len.

War­um erwar­te ich über­haupt, dass in einem bild.de-Artikel sinn­vol­le Sachen über Rock­bands drin­ste­hen? Guns N‘ Roses schei­nen ja mitt­ler­wei­le so exo­tisch und ver­ges­sen, dass man nicht mal von einem Musik­ma­ga­zin Fach­kennt­nis­se erwar­ten kann.

1 Auf „The Spa­ghet­ti Inci­dent?“ waren ja aus­schließ­lich Cover­ver­sio­nen, die zäh­len nicht als „neue Songs“ und sind auch schon 14 Jah­re alt.

Nach­trag 20:02 Uhr: Damit hät­te ich nun wirk­lich nicht gerech­net:

Update 15:35 Uhr: Der Guns N’Ro­ses-Front­mann ist dabei natür­lich nicht zum ers­ten Mal seit dem Jahr 1997 auf einer Auf­nah­me zu hören, wie Bild dort fälsch­lich schreibt, son­dern seit 1999, als er den Song „Oh My God“ für den „End Of Days“-Soundtrack bei­steu­er­te. Dar­auf mach­te uns das Blog Cof­fee And TV auf­merk­sam und erin­nert uns dar­an, dass Feh­ler über­alls pas­sie­ren und man der Bild-Zei­tung wirk­lich nie trau­en darf.

(visions.de)

All­machts­phan­ta­sien! Haha­ha­ha­ha!

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Musik Digital

Used To Laugh Here

Die wenigs­ten Wit­ze wer­den komi­scher, wenn man sie ein zwei­tes Mal hört. Kaum ein Witz, den man seit mehr als zehn Jah­ren kennt, bringt einen noch zum Lachen (Aus­nah­men: Lori­ot, Mon­ty Python, „Und täg­lich grüßt das Mur­mel­tier“).

Seit min­des­tens drei­zehn Jah­ren kün­digt Axl Rose nun „Chi­ne­se Demo­cra­cy“ an, ein Album das – so es je erschei­nen soll­te – das vier­te regu­lä­re Stu­dio­al­bum von Guns N‘ Roses wäre. Und das teu­ers­te Album, das die Welt je gese­hen hat.

In der Zwi­schen­zeit hat sich die Band, die ein­mal Guns N‘ Roses war, bis auf Axl Rose kom­plett zer­legt, es wur­den etwa zwei­und­vier­zig Release Dates ver­kün­det und wie­der zurück­ge­nom­men, und mög­li­cher­wei­se wird sogar Chi­na eher zu einer Demo­kra­tie wer­den, als die­ses Album erschei­nen wird.

Wit­ze über „Chi­ne­se Demo­cra­cy“ ver­bie­ten sich also schon des­halb, weil das Album bzw. die Geschich­te dar­um selbst der größ­te Witz ist. Spä­tes­tens nach Chuck Klos­ter­mans Rezen­si­on des Albums in „Spin“ (datiert vom 1. April 2006, bru­ha­ha­ha) braucht man sich kei­ne Mühe mehr zu geben, irgend­et­was humo­ris­ti­sches mit dem Album anzu­stel­len. Es ist alles gesagt.

Ges­tern mel­de­te visions.de, bei Amazon.co.uk kön­ne man das Album inzwi­schen vor­be­stel­len, es wer­de am 12. Febru­ar 2008 ver­öf­fent­licht. Auch bei Amazon.de sei das Album bereits zu ordern, dort ist die Ver­öf­fent­li­chung aller­dings auf den 31. Dezem­ber 2025 ter­mi­niert.

Was haben wir gelacht.

P.S.: Ich bin einer die­ser Irren, die glau­ben, dass „Chi­ne­se Demo­cra­cy“ tat­säch­lich eines Tages noch ver­öf­fent­licht wer­den wird. Und ent­we­der wird es dann gequirl­te Kacke, was bei geschätz­ten 13 Mil­lio­nen Dol­lar Pro­duk­ti­ons­kos­ten (bis­her) aber auch Stil hät­te, oder es wird ein ver­damm­tes Meis­ter­werk. Ich bin und blei­be gespannt.

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Musik

Listenpanik (5): I Killed The Zeitgeist

Wenn ich mir die bis­he­ri­gen Monats­bes­ten­lis­ten so anschaue, fällt mir auf, wie vie­le Sachen ich ger­ne noch ergän­zen wür­de. Auch wenn die logi­sche Reak­ti­on dar­auf wäre, die Akti­on ein­fach abzu­bla­sen, stür­ze ich mich trotz­dem mit Elan in die Ver­öf­fent­li­chun­gen des Monats Juli. Wie immer streng sub­jek­tiv und ohne den Hauch eines Anspruchs auf Voll­stän­dig­keit:

Alben (inkl. Amazon.de-Links)
1. Jus­ti­ce – †
Es müss­te schon mit dem Teu­fel (oder Gevat­ter Tod) zuge­hen, wenn es die­ses Jahr noch einen hei­ße­ren Act als Jus­ti­ce gäbe, the French elec­tro­nic duo who does what French elec­tro­nic duos should do. Natür­lich kommt man um die Ver­glei­che zu Daft Punk und Air kaum her­um, aber das sind ja bei­des Acts aus dem letz­ten Jahr­tau­send. Zuge­ge­ben: „†“ hät­te auch schon vor zehn Jah­ren erschei­nen kön­nen. Ist es aber nicht und genau des­halb sticht die­ses House-Album trotz Rave-Revi­val im Som­mer 2007 so aus der Mas­se her­aus. Viel­leicht wird uns das alles in einem Jahr schon wie­der egal sein, aber im Moment heißt’s erst mal: „Do the D.A.N.C.E. /​ 1, 2, 3, 4, fight“.

2. Toco­tro­nic – Kapi­tu­la­ti­on
Wer dach­te, dass Toco­tro­nic gar nicht mehr bes­ser wer­den könn­ten, als auf „Pure Ver­nunft darf nie­mals sie­gen“, muss zuge­ben, sich geirrt zu haben. Wenn jede Band nach 14 Jah­ren Band­ge­schich­te auf dem ach­ten Album so klän­ge, wüss­te man ja kaum noch, wohin mit all den guten Alben. Dirk von Lowtzow hat mit unge­fähr jedem Medi­um der Repu­blik spre­chen müs­sen, hat dabei unzäh­li­ge Male die Schön­heit des Wor­tes „Kapi­tu­la­ti­on“ erklärt, aber sobald die ers­ten Tak­te von „Mein Ruin“ erklin­gen, ist das alles egal. Wie schon vor zwei Jah­ren mit „Aber hier leben, nein dan­ke“ sind die Tocos auch in die­sem Jahr mit ihrem Auf­ruf zur „Kapi­tu­la­ti­on“ völ­lig gegen den Strich und genau das macht die­se Band so wert­voll.

3. Smas­hing Pump­kins – Zeit­geist
Jetzt sind sie also wie­der da, die Smas­hing Pump­kins. Oder bes­ser: Bil­ly Cor­gan und Jim­my Cham­ber­lin. Nach Cor­gans desas­trö­sem Solo­al­bum und ohne die Hälf­te der eigent­li­chen Band konn­te man ja fast nur noch mit dem schlimms­ten rech­nen, wes­we­gen schon ein knapp über­durch­schnitt­li­ches Album eine Sen­sa­ti­on gewe­sen wäre. „Zeit­geist“ ist aber noch bes­ser: Es ist nach „Sia­me­se Dream“ und „Ado­re“ mal wie­der ein pro­blem­los durch­hör­ba­res Pump­kins-Album und es ist die gro­ße „Look who’s back“-Geste. Klang­lich könn­te auf eini­gen Songs auch Zwan drauf­ste­hen und natür­lich sind die meis­ten Num­mern weit von „Today“, „Tonight, Tonight“ und „1979“ ent­fernt, aber es dürf­te kaum jemand erwar­tet haben, dass Cor­gan noch ein­mal zu sol­chen Groß­ta­ten in der Lage ist. Aber „Zeit­geist“ hat „Doomsday Clock“, „Blee­ding The Orchid“, „Starz“ und „United Sta­tes“ auf der Haben­sei­te, über alles ande­re dis­ku­tie­ren wir nach der Ver­öf­fent­li­chung von „Chi­ne­se Demo­cra­cy“.

4. The Elec­tric Soft Para­de – No Need To Be Down­he­ar­ted
Die Gebrü­der White aus Brigh­ton haben sich mal wie­der in ihrem ehe­ma­li­gen Kin­der­zim­mer ein­ge­schlos­sen und defi­nie­ren, wie Indiepop im Som­mer 2007 klingt: locker-flo­ckig, mit gele­gent­li­chen Aus­flü­gen ins Ver­schro­be­ne und Aus­ufern­de. Ein Ritt durch die letz­ten vier­zig Jah­re Musik­ge­schich­te und doch ein­deu­tig The Elec­tric Soft Para­de.

5. Spoon – Ga Ga Ga Ga Ga
Musik­jour­na­lis­mus für Anfän­ger: „Wer sein Album so nennt, muss ja schon ziem­lich gaga sein.“
Musik für Fort­ge­schrit­te­ne: Auf ihrem sechs­ten Album spie­len Spoon aus Aus­tin, Texas ihren dezent ver­schro­be­nen Indie­rock genau auf den Punkt. Zehn Songs in 36 Minu­ten, das ist fast wie Weezer, nur nicht ganz so ein­gän­gig: Bis Melo­dien hän­gen blei­ben, muss man „Ga Ga Ga Ga Ga“ schon eini­ge Male gehört haben, in Ver­zü­ckung ver­setzt einen die Musik aber von Anfang an. Wer sehn­süch­tigst aufs neue Eels-Album war­tet, kann Spoon so lan­ge als Ersatz hören – alle ande­ren natür­lich auch.

Sin­gles (inkl. iTu­nes-Links)
1. Smas­hing Pump­kins – Doomsday Clock
Bil­ly Cor­gan allein wird wis­sen, ob das jetzt eine (Download-)Single ist oder nicht, aber es ist auch egal: „Doomsday Clock“ ist genau der Ope­ner, auf den man sie­ben Jah­re gewar­tet hat. Jim­my Cham­ber­lin haut ein biss­chen auf den Fel­len rum, dann legen die Gitar­ren los und Bil­ly Cor­gan singt die Num­mer nach hau­se: „Plea­se don’t stop /​ It’s lonely at the top“. Der Mann weiß wovon er singt, er war schon mal ganz oben. Aber allei­ne war er eigent­lich über­all.

2. Black Rebel Motor­cy­cle Club – Ber­lin
Album über­se­hen, dann wenigs­tens die Sin­gle wür­di­gen: BRMC haben den Blues-Anteil nach „Howl“ wie­der zurück­ge­fah­ren, aber „Ber­lin“ klingt immer noch aus­rei­chend nach Ame­ri­ka, Wüs­ten­sand und Bär­ten. Wie das zum Titel pas­sen soll, ist wohl eine berech­tig­te Fra­ge, die ich aber ein­fach im Raum ste­hen las­sen möch­te, weil sie mir dort ide­al Schat­ten spen­det.

3. Her­bert Grö­ne­mey­er – Kopf hoch, tan­zen
Dass „Zwölf“ ein irgend­wie tol­les Album ist, hat­te ich ja schon mal ver­sucht aus­zu­drü­cken. Damals ver­gaß ich aber irgend­wie, die­sen Song her­vor­zu­he­ben. Das Sen­sa­tio­nel­le dar­an: 2007 klingt Grö­ne­mey­er für einen Song mehr nach den Acht­zi­gern, als er es in den meis­ten sei­ner Acht­zi­ger-Jah­re-Songs je getan hat. Dazu ein Text, der wie­der alles und nichts bedeu­ten kann, und ein wun­der­ba­res Video.

4. The Elec­tric Soft Para­de – Misun­derstan­ding
Die Sech­zi­ger Jah­re waren lan­ge vor­bei, als Alex und Tom White gebo­ren wur­den. Trotz­dem klingt „Misun­derstan­ding“ nach Beach Boys und Kinks – oder genau­er: so, wie die­se Bands heu­te klin­gen wür­den. Twang, twang, schun­kel, schun­kel!

5. Feist – 1234
Musik im Som­mer 2007 soll­te sowohl bei strah­len­dem Son­nen­schein, als auch bei tage­lan­gem Regen funk­tio­nie­ren. Voi­là: „1234“ von Feist eig­net sich da bes­tens zu. Indie­folk mit dezen­ten Coun­try-Ein­flüs­sen oder irgend­wie sowas, dazu die­se Stim­me. Das dazu­ge­hö­ri­ge Album hat­te ich übri­gens im April über­se­hen.

Außer Kon­kur­renz: The Rol­ling Stones – Paint It, Black
Nach „Should I Stay Or Should I Go“ (Jeans) und „Para­no­id“ (Tank­stel­le) jetzt der nächs­te Rock-Klas­si­ker, dem das Wer­be­fern­se­hen (Tele­fon­ge­döns) zu einem Come­back ver­hilft. Und nach dem Nep­tu­nes-Remix von „Sym­pa­thy For The Devil“ schon der zwei­te Kon­takt der Nuller Jugend mit der Band, die ihre Groß­vä­ter sein könn­ten. Aber der Song ist nun mal auch nach 41 Jah­ren noch der blan­ke Wahn­sinn.