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Literatur Digital Gesellschaft

Bist Du noch wach? — 2. Kannst Du gut mit Lob umgehen?

In der zwei­ten Fol­ge spre­chen Sue und Lukas unter ande­rem über Bücher, die ihr Leben nach­hal­tig ver­än­dert haben — was nahe­lie­gen­der­wei­se zu einer Dis­kus­si­on über pro­ble­ma­ti­sche Songs von Ade­le und Bruce Springsteen führt.

Es geht um Netz-Bekannt­schaf­ten, die Fra­ge, war­um Lukas nicht exis­tiert, und um Leben und Tod. Dafür spre­chen wir nicht über Din­ge, bei denen man ein­fach wort­los gehen darf, wenn sie jemand anders sagt.

Wenn Ihr uns schrei­ben wollt (zum Bei­spiel, weil Ihr eige­ne Fra­gen habt). könnt Ihr das jetzt unter bistdunochwach@coffeeandtv.de tun!

Show­no­tes:

Lukas’ Bücher:

  • Dou­glas Adams: „Per Anhal­ter durch die Gala­xis“
  • Hell­muth Kara­sek: „Bil­ly Wil­der — Eine Nah­auf­nah­me“
  • Johann Wolf­gang Goe­the: „Die Lei­den des jun­gen Wert­hers“
  • John Green: „The Fault in our Stars“ („Das Schick­sal ist ein mie­ser Ver­rä­ter“)
  • Wolf­gang Herrn­dorf: „Tschick“
  • Ben­ja­min von Stuck­rad-Bar­re: „Remix“

Sues Bücher:

  • Nick Horn­by: „High Fide­li­ty“
  • Gary Kel­ler: „The One Thing“
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Literatur Digital

Geliefert, (fast) wie bestellt

Vor rund zwei Mona­ten hat­te ich mir hier im Blog gewünscht, Ama­zon wür­de – ana­log zum neu­en „Auto Rip“-Angebot, bei dem man die Musik frisch bestell­ter CDs direkt als MP3s her­un­ter­la­den kann – auch die Tex­te gedruck­ter Bücher zusätz­lich noch als Datei aus­lie­fern.

Heu­te hat Ama­zon reagiert und „Kind­le Match­book“ vor­ge­stellt, mit dem man die digi­ta­le Fas­sung von Büchern her­un­ter­la­den kann, die man seit 1995 bei Ama­zon gekauft hat.

Zunächst in den USA.
Für einen Preis zwi­schen 0 und 2,99 Dol­lar.
Falls der jewei­li­ge Ver­lag mit­macht.

Aber ich fin­de, das ist schon mal ein ganz guter Anfang.

[via @Atmos_CH bei Twit­ter]

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Literatur Digital

cmd+F „Nachtigall“

Ver­gan­ge­ne Woche hat der Inter­net­ver­sand­händ­ler Ama­zon (bekannt für den Ver­sand von Inter­neten) in Deutsch­land sein Ange­bot „Auto­Rip“ gestar­tet. Die Idee dahin­ter: Wer bei Ama­zon eine CD bestellt, kann sofort die MP3-Ver­si­on des Albums her­un­ter­la­den, schon bevor der eigent­li­che Ton­trä­ger per Post zuge­stellt wur­de.

Kei­ne ganz neue Idee, aber auch kei­ne schlech­te: Gera­de der ehe­ma­li­ge Com­pu­ter­her­stel­ler Apple ist ja inzwi­schen dazu über­ge­gan­gen, sei­ne Gerä­te ohne CD/DVD-Lauf­wer­ke aus­zu­lie­fern, so dass man die Musik gar nicht mehr ohne wei­te­res auf den Rech­ner, den MP3-Play­er oder das Mobil­te­le­fon bekommt.

Ich habe noch einen rich­ti­gen Com­pu­ter (also einen mit Lauf­werk), wes­we­gen „Auto­Rip“ für mich eher einen theo­re­ti­schen Nut­zen hat. Mir greift das Kon­zept aber auch noch nicht weit genug – ich will das Glei­che für Bücher!

Ich gehe davon aus, dass ich mich nie­mals mit soge­nann­ten E‑Book-Rea­dern und Tablets anfreun­den wer­de. Dafür mag ich Bücher ein­fach zu sehr. Aber Bücher sind lei­der nicht voll­text­durch­such­bar.

Zwar ist mein Gehirn ganz gut dar­in, sich grob zu mer­ken, was ich wo gele­sen habe – aber die Suche nach der exak­ten Text­stel­le ist häu­fig anstren­gend und nicht sel­ten gar erfolg­los. Wie prak­tisch wäre es da, alle Bücher, die ich im Regal habe, auch noch mal als PDF auf der Fest­plat­te zu haben: Ich müss­te nur noch wis­sen, nach wel­chen Wör­tern ich suchen muss, und könn­te die ent­spre­chen­de Text­stel­le sekun­den­schnell fin­den und die ent­spre­chen­de Pas­sa­ge sogar direkt per Copy & Pas­te wei­ter­ver­ar­bei­ten! Und wenn ich nicht mehr wüss­te, in wel­chem der vie­len Bücher von Dou­glas Adams oder Max Goldt die­se oder jene Stel­le jetzt vor­kam, könn­te ich buch­über­grei­fend danach suchen! Das wäre mir bei Büchern ein bis zwei zusätz­li­che Euro wert!

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Print Digital

Papier ist geduldig

Ges­tern gab es gleich zwei schlech­te Nach­rich­ten im Medi­en­sek­tor: Das Stadt­ma­ga­zin „Prinz“ wird im Dezem­ber zum letz­ten Mal als gedruck­te Aus­ga­be erschei­nen und die „Frank­fur­ter Rund­schau“ mel­de­te Insol­venz an.

Sofort ging das Gerau­ne wie­der los, Print sei tot. Wahr­schein­lich konn­te man auch wie­der das Idio­ten­wort „Tot­holz­me­di­en“ lesen. Ger­ne wür­de ich die­sen Leu­ten ins Gesicht schrei­en, dass sie Unrecht haben. Das Pro­blem ist: Ich wür­de mir selbst nicht glau­ben. Das Pro­blem bin ich selbst.

Das letz­te Mal, dass ich ein Prin­ter­zeug­nis gekauft habe, war die Sep­tem­ber/Ok­to­ber-Aus­ga­be der „Spex“. Davor hat­te ich in die­sem Jahr viel­leicht fünf, sechs ande­re Zei­tun­gen und Zeit­schrif­ten gekauft. Nicht, weil ich die Pro­duk­te schei­ße fän­de, im Gegen­teil, aber: Wann soll ich die denn lesen?

Viel­leicht liegt es dar­an, dass ich von zuhau­se aus arbei­te – mein Weg vom Früh­stücks- zum Schreib­tisch beträgt sie­ben Meter, der Gang zur Tages­zei­tung im Brief­kas­ten wäre ein Umweg. Als ich im ers­ten Semes­ter mei­nes Stu­di­ums noch täg­lich von Dins­la­ken nach Bochum gepen­delt bin, habe ich in die­ser Zeit jeden Monat „Musik­ex­press“, „Rol­ling Stone“, „Visi­ons“ und „Galo­re“ gele­sen, dazu zahl­rei­che Bücher und an man­chen Tagen gar Zei­tun­gen. Tat­säch­lich habe ich alle Zeit­schrif­ten, die ich 2012 gekauft habe, in Bahn­hofs­ki­os­ken erwor­ben. Aber auf Zug­fahr­ten kann ich auch end­lich mal in Ruhe Pod­casts hören oder ein Buch lesen – oder halt die gan­ze Zeit auf den Bild­schirm mei­nes iPho­nes star­ren.

Es ist bescheu­ert, Tex­te auf einer Flä­che lesen zu wol­len, die klei­ner ist als mein Hand­tel­ler, und wir wer­den ver­mut­lich eines Tages alle dafür bezah­len. Aber es ist auch so herr­lich prak­tisch, in der S‑Bahn, im Café oder mor­gens noch vor dem Auf­ste­hen im Bett zu lesen, was gera­de in der Welt pas­siert. Ein Buch wür­de ich so nie lesen wol­len, aber Nach­rich­ten? War­um nicht!

Gemes­sen dar­an ist die Tages­zei­tung, die ich auf dem Weg zum Bäcker kau­fen könn­te, natür­lich alt. Dass sie des­halb über­flüs­sig sei, ist natür­lich auch so ein Quatsch-Argu­ment der Inter­net-Apo­lo­ge­ten: Schon vor 30 Jah­ren konn­te es einem pas­sie­ren, dass die „Tages­schau“ um 20 Uhr berich­te­te, was man schon im „Mor­gen­ma­ga­zin“ auf WDR 2 gehört hat­te. Es geht ja nicht nur um die rei­ne Nach­richt, son­dern auch um deren Auf­be­rei­tung. Und selbst wer den gan­zen Tag am Inter­net hängt, wird nicht alles mit­be­kom­men haben, was sich an die­sem Tag ereig­net hat. Ande­rer­seits ist der Nutz­wert einer Zei­tung, die fast aus­schließ­lich die glei­chen Agen­tur­mel­dun­gen bringt, die am Vor­tag schon auf zwei­tau­send Inter­net­sei­ten zu lesen waren, tat­säch­lich gering. Das gilt lei­der auch für eine Lokal­zei­tung, die ihre schö­nen Ent­hül­lun­gen schon vor­ab im eige­nen Web­por­tal ver­öf­fent­licht hat.

Natür­lich liest man Zei­tun­gen ganz anders als Web­sei­ten: Das Auge streift Mel­dun­gen, Über­schrif­ten und Fotos, nach denen man nie gesucht hät­te, die einen aber den­noch anspre­chen kön­nen – nicht sel­ten zur eige­nen Über­ra­schung. Ich lie­be gut gemach­te Zei­tun­gen, trotz­dem lese ich sie nicht. Ich weiß auch, was gutes Essen ist, trotz­dem geht nichts in der Welt über Bur­ger, Cur­ry­wurst und Piz­za. Aber war­um bin ich, war­um sind wir Men­schen so?

Es kann mir nie­mand erzäh­len, dass die Lek­tü­re eines Tex­tes auf einem Bild­schirm (egal ob Smart­phone, Tablet oder Moni­tor) mit der eines Buchs ver­gleich­bar ist. Der Text ist der­sel­be, aber „Lek­tü­re“ ist dann offen­bar doch etwas ande­res als schlich­tes Lesen. Schon ein Taschen­buch fühlt sich nicht so wer­tig an wie eine gebun­de­ne Aus­ga­be mit Lese­bänd­chen, die digi­ta­le Text­an­zei­ge ist dage­gen ein Witz. ((Ander­seits kann eine Voll­text­su­che schon sehr, sehr prak­tisch sein.)) Aber offen­sicht­lich gibt es Men­schen, denen das an die­ser Stel­le dann viel­be­schwo­re­ne sinn­li­che Lese­er­leb­nis nicht so wich­tig ist. Ich wür­de ja auch kei­ne 20 Euro für eine Fla­sche Wein bezah­len.

Mein Ver­hält­nis zu Vinyl-Schall­plat­ten ist eher theo­re­ti­scher Natur: Ich habe nur ein paar, das meis­te sind Sin­gles, die ich aus einer Mischung von Schnäpp­chen­jagd, Witz und Sam­mel­lei­den­schaft erwor­ben habe. ((Eine spa­ni­sche Pres­sung von „Sep­tem­ber“ von Earth, Wind And Fire? Klar! Die Ori­gi­nal­auf­la­ge von San­die Shaws „Pup­pet On A String“? Brauch ich als ESC-Fan natür­lich drin­gend!)) Ich besit­ze nicht mal eine ordent­li­che Ste­reo­an­la­ge, auf der ich die Din­ger abspie­len könn­te, weiß aber natür­lich um den legen­dä­ren Ruf von Vinyl. Mei­ne Sozia­li­sa­ti­on fand mit CDs statt und ehr­lich gesagt fra­ge ich mich manch­mal schon, war­um anfäl­li­ge Schall­plat­ten bes­ser sein sol­len als die dann doch recht robus­ten Sil­ber­schei­ben. Und natür­lich sind CDs für mich viel wer­ti­ger als MP3s, auch wenn ich vie­le CDs nur ein­mal aus der Hül­le neh­me, um sie in MP3s zu ver­wan­deln. Aber MP3s sind für mich immer noch bes­ser als Strea­ming-Diens­te wie Spo­ti­fy: Da „habe“ ich ja wenigs­tens noch die Datei. Bei einem Strea­ming-Dienst habe ich Zugang zu fast allen Ton­trä­gern der letz­ten 50 Jah­re, wodurch jedes Album qua­si völ­lig wert­los wird, auch wenn ich im Monat zehn Euro dafür bezah­le, alles hören zu kön­nen. Den­noch nut­ze ich Spo­ti­fy, wenn auch eher für Klas­si­sche Musik und zum Vor­hö­ren von Alben, die ich mir dann spä­ter kau­fe. Ich gucke auch DVDs auf einem Lap­top, des­sen Bild­schirm unge­fähr Din-A-4-Grö­ße hat und des­sen Auf­lö­sung höher ist als die der DVD selbst.

Scha­det es also dem Pro­dukt, wenn das Medi­um als weni­ger wer­tig emp­fun­den wird? Ich fin­de ja. Ich habe im Inter­net gran­dio­se Tex­te gele­sen, die ich glaub ich noch bes­ser gefun­den hät­te, wenn ich sie auf Papier gele­sen hät­te. Nur, dass ich sie auf Papier nie gele­sen hät­te, weil ich sie dort nie gesucht und gefun­den hät­te. Und weil ich zu wenig Zeit habe, noch bedruck­tes Papier zu lesen, weil ich fast den gan­zen Tag vor dem Inter­net sit­ze. Es ist bekloppt!

Die meis­ten Men­schen, die ich ken­ne, haben kein beson­de­res Ver­hält­nis zu Pfer­den oder Autos, sie wol­len nur mög­lichst schnell an irgend­ei­nem Ziel ankom­men. Das Auto ist schnel­ler als das Pferd – bas­ta! Das war vor hun­dert Jah­ren schlecht für die Pfer­de­züch­ter und Huf­schmie­de, aber so ist das. Der Auto­mo­bil­in­dus­trie gin­ge es auch noch bedeu­tend schlech­ter, wenn wir end­lich alle Rake­ten­ruck­sä­cke hät­ten oder uns bea­men könn­ten.

Die meis­ten Men­schen wol­len auch ein­fach nur Musik hören. Von den Arsch­lö­chern mal ab, denen es egal ist, ob die Musi­ker dafür auch ent­spre­chend ent­lohnt wer­den, ist das völ­lig legi­tim, sie brau­chen kei­ne sie­ben CD-Rega­le in der Woh­nung und Delu­xe-Box­sets. Ihre Umzü­ge sind mut­maß­lich auch weni­ger anstren­gend.

Es gibt offen­sicht­lich Men­schen, die Bücher lesen, die kei­ne Bücher mehr sind. Auch das ist legi­tim und beim Umzug von Vor­teil. Ich kann das nicht ver­ste­hen, aber ich kann schon nicht ver­ste­hen, wie man sich Roma­ne aus der Büche­rei aus­lei­hen kann: Wenn mir ein Buch gefällt, will ich Stel­len unter­strei­chen und es anschlie­ßend, als Tro­phäe und zum Wie­der­her­vor­ho­len, im Regal ste­hen haben.

Die meis­ten Men­schen brau­chen aber offen­bar auch kei­ne gedruck­ten Zei­tun­gen und Zeit­schrif­ten mehr – außer, sie zie­hen gera­de um. Ich wür­de das gern eben­falls merk­wür­dig fin­den. Aber ich bin ja offen­bar genau­so.

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Leben

Alles was Du siehst gehört Dir

Wenn es Welt­meis­ter­schaf­ten im Mul­ti­tas­king gäbe – ich dürf­te nicht teil­neh­men. Ich wür­de mich noch nicht ein­mal für die Bezirks­li­ga qua­li­fi­zie­ren. Ich bin so hoff­nungs­los schlecht im gleich­zei­ti­gen Erle­di­gen von meh­re­ren Auf­ga­ben, dass ich noch nicht ein­mal wäh­rend des Essens trin­ken kann.

Jeden Abend fin­de ich in mei­nem Brow­ser Tabs, die ich irgend­wann gegen Mit­tag geöff­net und seit­dem nicht mehr zu Gesicht bekom­men habe. Begon­ne­ne E‑Mails, denen nur noch eine Gruß­for­mel und ein Klick auf den „Absenden“-Button fehlt. Text­an­fän­ge in irgend­wel­chen Edi­to­ren, die ein­mal irgend­was hät­ten wer­den kön­nen: Jour­na­lis­mus, Lite­ra­tur, Lyrics. Aber die Idee, der die­se Anfän­ge ent­wach­sen sind, ist längst ver­glimmt und die Zei­len, die da ste­hen, irri­tie­ren mich selbst am meis­ten.

Wenn man eine Woh­nung mit meh­re­ren Zim­mern hat, wird jedes irgend­wann zum Tab im Brow­ser des Lebens: In der Küche steht das Was­ser in der Spü­le und wird lang­sam kalt, weil ich eben ins Bad rüber­ge­gan­gen war, um die Wasch­ma­schi­ne aus­zu­stel­len, und dabei gese­hen hat­te, wie dre­ckig Wasch­be­cken und Spie­gel eigent­lich schon wie­der sind. Wäh­rend­des­sen steht die nas­se Wäsche im Schlaf­zim­mer und war­tet dar­auf, dass sie jemand auf­hängt. Die­ser Jemand soll­te ich sein, aber ich bin gera­de im Wohn­zim­mer, um die E‑Mails zu che­cken. Da mich wäh­rend mei­ner Abwe­sen­heit vom Rech­ner fünf Freun­de in drei ver­schie­de­nen Chats ange­schrie­ben haben, blei­be ich erst mal am Com­pu­ter, der­weil mein frisch auf­ge­wärm­tes Mit­tag­essen in der Mikro­wel­le wie­der erkal­tet. Als ich kurz ins Bad gehe, über­ra­schen mich dort ein offe­nes Fens­ter und ein halb geputz­tes Wasch­be­cken.

Neben mei­nem Bett, in das ich mich regel­mä­ßig viel zu spät zurück­zie­he, weil ich mich wie­der irgend­wo auf­ge­hal­ten habe, lie­gen drei Bücher: Ein Roman, der mir aber viel mehr Auf­merk­sam­keit abver­langt, als ich zu so spä­ter Stun­de zu leis­ten imstan­de bin; eine bereits mehr­fach gele­se­ne Text­samm­lung, aus der man kurz vor dem Weg­däm­mern noch mal eben ein paar Sei­ten weg­le­sen kann; ein Klas­si­ker, von dem ich nie­mals nie und unter gar kei­nen Umstän­den mehr als die ers­ten drei Sät­ze lesen wer­de. Aber er liegt da ganz gut.

Wenn ich mich mit Freun­den tref­fe, fal­len sie zumeist im Rudel ein. Dann sit­zen wir in Knei­pen, in denen die Musik lau­ter ist als die Sum­me unse­rer Gesprächs­fet­zen, und füh­ren Gesprä­che. Meh­re­re. Gleich­zei­tig. Manch­mal kom­men Men­schen vor­bei, eini­ge ken­ne ich selbst. Man plau­dert kurz, dann müs­sen die­se Men­schen zurück in ihre eige­nen Gesprächs­ar­ran­ge­ments. Oder drin­gend aufs Klo. Die ein­zi­gen, die den Über­blick behal­ten, sind die Kell­ner. Sie haben klei­ne elek­tri­sche Gerä­te, mit denen sie die Bestel­lun­gen auf­neh­men kön­nen, und die immer wis­sen, was wohin muss.

Im Hei­mat­ur­laub sit­ze ich meist in mei­nem alten Kin­der­zim­mer und fra­ge mich, wen ich besu­chen könn­te. Dann gehe ich kurz in die Küche, wo ich nichts zu essen fin­de, wes­we­gen ich in den Kel­ler gehe, um im Vor­rats­raum nach­zu­se­hen, wobei ich an unse­rem alten Pro­ben­kel­ler vor­bei­kom­me und mei­ne E‑Gitarre sehe. Wäh­rend ich sie in die Hand neh…

*pling*

Ver­zei­hung, das ist mein Mit­tag­essen. Glaub ich.

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Die, die mit den Wörtern tanzt

Mit neu­en Büchern ist es ja immer ein wenig so: Man meint, man müs­se ganz vor­sich­tig sein, um kei­ner Sei­te ein Esels­ohr zu ver­pas­sen oder einen Buch­sta­ben umzu­kni­cken – wehe wenn! Jedoch, um einem Buch Cha­rak­ter zu ver­lei­hen soll­te man es auch kni­cken, den Buch­rü­cken auf­klap­pen und es lesen. Es able­sen, ablie­ben. Von was ich spre­che?

Das aller­ers­te Buch einer jun­gen Frau, Lisa Rank. Aus Ber­lin, jetzt Ham­burg.
Schreibt, atmet, kom­po­niert, tanzt, träumt und erfin­det Wort­wel­ten. Ent­deckt sie hin­ter Müs­li­schach­teln oder unterm Bett. Begeg­net ihnen an Häu­ser­ecken, in der Nacht oder weil sie ganz genau hin­hört.
Weil sie schreibt, was vor­her noch nicht da war. Ihr Talent, ihre eige­ne Stim­me und die Gabe, Gefüh­le so ein­zu­fan­gen, dass man genau spürt, was in den Cha­rak­te­ren vor­geht. Man kann mit­füh­len, mit­wei­nen, mit­er­le­ben, man ist bei allem dabei.
Weil die Autorin es zulässt, aber – und das fin­de ich auch sehr wich­tig – man wird beim Lesen davor beschützt, dass die Trau­er einen erdrückt.
Im Gegen­teil: Man wird mit­ge­nom­men und man bekommt es gezeigt und erlebt, denn im Zwei­fel, wenn alles kei­nen Sinn mehr macht, macht man sol­che Rei­sen auch immer ein Stück­chen für sich selbst!

Von was ich hier erzäh­le?

Von Lisa Ranks ers­ten Roman „Und im Zwei­fel für dich selbst“.
Ein Buch, in dem zwei Freun­din­nen, Lene und Tonia, den Tod eines gelieb­ten Men­schen erle­ben und sich und die Welt nicht mehr ver­ste­hen. Das Leben, das sie bis­her hat­ten, gibt es so nicht mehr. Weil jetzt jemand fehlt, der bis­her immer da war. Sie machen sich auf eine Rei­se. Ein Road­mo­vie-Roman, der so viel Wahr­heit zwi­schen den Zei­len ver­steckt hält und so eigen­sin­nig auf dem Blatt steht. Oder der so viel über die Din­ge erzählt, wie sie pas­sie­ren und was man dann macht, dass es eigent­lich nur Sinn macht zu sagen: Kau­fen, lesen und sel­ber ent­de­cken!

Ich hab es fast zu Ende. Ein biss­chen hab ich mir noch auf­ge­ho­ben zum Schluss.
Wie es also aus­geht weiß ich nicht und wür­de es auch nicht ver­ra­ten. Macht man nicht. Was man aber tun soll­te: Sel­ber ent­de­cken!

Eli­sa­beth Rank – Und im Zwei­fel für dich selbst
Suhr­kamp, 200 Sei­ten
12,90 Euro

Lisa Rank im Inter­net

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Gesellschaft Kultur

Alles ist Material

Der Künst­ler Nasan Tur hat eines der außer­ge­wöhn­lichs­ten Bücher erstellt, das ich über Street Art im wei­tes­ten Sin­ne ken­ne: Für „Stutt­gart says…“ hat er Graf­fi­ti nicht abfo­to­gra­fiert, son­dern abge­schrie­ben. Der Medi­en­wech­sel wirkt Wun­der und ver­leiht den mut­maß­lich eher häss­li­chen Spraye­rei­en plötz­lich den Anschein von abso­lu­ter Poe­sie.

Hier eini­ge Bei­spie­le:

Dein ICH muss dei­nem Selbst wei­chen,
Chris­tus ist immer noch im wer­den!

Geist­krank

I LIKE!

lie­be RAF,
ihr habt euch vie­le neue Freun­de gemacht!

Mama ficker

Lan was geht?

Erstaun­lich, wie bedeu­tungs­schwer sol­che Zita­te wir­ken, wenn man sie völ­lig aus ihrem Kon­text her­aus­löst.

An Turs Buch muss­te ich den­ken, als ich heu­te an einem Haus in mei­ner Noch-Nach­bar­schaft vor­bei­kam. Schon vor Jah­ren hat­te dort jemand, der mut­maß­lich noch rela­tiv jung und sehr unge­übt im Umgang mit Spray­do­sen war, einen … nun ja: Satz an die Wand gesprayt, dem der Lin­gu­ist in mir stets mit gro­ßer Begeis­te­rung begeg­net war:

ANNA IST HURE

Die­ses Zitat wirft die berech­tig­te Fra­ge auf, war­um wir uns in der deut­schen Spra­che über­haupt mit Arti­keln auf­hal­ten, die schon vie­le Mut­ter­sprach­ler vor Her­aus­for­de­run­gen stel­len und das Erler­nen des Deut­schen für Aus­län­der unnö­tig erschwe­ren. Man könn­te doch eini­ger­ma­ßen gut auf den Gebrauch von Arti­keln ver­zich­ten, so wie sich jun­ge Men­schen schon seit län­ge­rem Prä­po­si­tio­nen spa­ren – auch bei „Bin Engel­bert­brun­nen“ oder „Gehst Du Uni-Cen­ter?“ weiß jeder, was gemeint ist.

Seit eini­gen Wochen jeden­falls ist das Haus, an dem der oben genann­te Spruch steht, um eini­ge schlech­te Graf­fi­ti rei­cher. Dar­un­ter eines, das die Geschwin­dig­keit des Sprach­wan­dels und den Fort­schritt der Gleich­be­rech­ti­gung glei­cher­ma­ßen doku­men­tiert:

PAUL IS HURE

Und jetzt sagen Sie bit­te nicht: „So ein Quatsch – Paul is dead, wenn über­haupt!“

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Digital Fernsehen

Aufguss 2009 – The wahl to end all wahls

Das Jahr nähert sich sei­nem Ende, man ist im Weih­nachts­stress, denkt schon über eine ange­mes­se­ne Sil­ves­ter­par­ty nach und im Fern­se­hen lau­fen Jah­res­rück­bli­cke. Ver­har­ren wir doch ein­mal für einen Moment in Dank­bar­keit, dass nur ein Jahr­zehnt endet und wir nicht schon wie­der auf ein gan­zes Jahr­hun­dert oder gar Jahr­tau­send zurück­bli­cken müs­sen. Denn das wäre ja wohl rich­tig anstren­gend.

Aufguss 2009

Auch in die­sem Jahr haben Sie wie­der die Gele­gen­heit, in 20 Kate­go­rien die bes­ten Irgend­was­se des zurück­lie­gen­den Kalen­der­jah­res zu bestim­men – Songs und Alben wie gehabt in Hornby’schen Top-Five-Lis­ten.

Im Gro­ßen und Gan­zen hat das mit der Abstim­mung in den letz­ten Jah­ren gut geklappt, wes­we­gen ich die Erläu­te­rung der Spiel­re­geln auf weni­ge Minu­ten beschrän­ken möch­te:

Jeder Leser darf ein­mal abstim­men. Über­le­gen Sie sich also vor­her gut, wen und was Sie zu wäh­len geden­ken.

Die Kate­go­rien soll­ten eigent­lich selbst­er­klä­rend sein. Die Bezeich­nung “… des Jah­res” legt nahe, dass es sich bei Ihrer Wahl um Ver­öf­fent­li­chung und Ereig­nis­se han­deln soll­te, die zwi­schen dem 1. Janu­ar und dem 31. Dezem­ber 2009 statt­ge­fun­den haben. Dabei sind wir so toll­kühn und beschrän­ken das nicht auf den deut­schen Markt. Bei Büchern und Fil­men, die in Deutsch­land erschie­nen sind, soll­te trotz­dem der deut­sche Titel notiert wer­den, bei hier­zu­lan­de unver­öf­fent­lich­ten Kul­tur­pro­duk­ten der jewei­li­ge Ori­gi­nal­ti­tel.

Wich­tig! Bei Alben, Songs, Vide­os und Büchern bit­te stets nach dem Mus­ter “$Künst­ler – $Titel” vor­ge­hen, also bei­spiels­wei­se „Nir­va­na – Never­mind“ oder „Her­mann Hes­se – Step­pen­wolf“ schrei­ben. Nur ohne Anfüh­rungs­zei­chen.

Zu gewin­nen gibt es auch was:

  • Das Grand Hotel van Cleef stif­tet drei (jawohl: drei) GHvC-Fan­pa­ke­te. Die­se bestehen jeweils aus der Spe­cial Edi­ti­on von „Brot­her. Sis­ter. Bores!“ von Pale, „Glass Flo­or“ von Mari­ti­me, den Sin­gles zu „48 Stun­den“ von kett­car und „Baby Melan­cho­lie“ der Han­sen Band, sowie einem GHvC-Schlüs­sel­band.
  • Die Pro­mo­ti­on-Werft stif­tet ein Mul­ti­me­dia-Paket bestehend aus der 7″-Picture-Vinylsingle „For What It’s Worth“ von Pla­ce­bo, dem Buch „Von Musi­kern Machern und Mobil­toi­let­ten – 40 Jah­re Open Air Geschich­te“ und der Sin­gle „Mas­ter & Ser­vant“ von Nou­vel­le Vague feat. Mar­tin Gore.
  • Über­zahl Pro­mo­ti­on stif­tet ein CD-Paket mit „The­re Is An Oce­an That Divi­des“ von Scott Matthew, „We Used To Think The Free­way Sound­ed Like A River“ von Rich­mond Fon­taine, „Fami­ly“ von Le Loup und „It Feels So Good When I Stop“ von Joe Per­nice.
  • Revol­ver Pro­mo­ti­on stif­tet ein exklu­si­ves Sky­pe-Kon­zert von Hel­gi Jons­son. (Die­ses Kon­zert wird unter den Teil­neh­mern hier und auf nicorola.de ver­lost.)
  • Cof­fee And TV selbst stellt wie­der ein Mix­tape mit den bes­ten Songs des Jah­res zusam­men. Nicht nur für Kas­set­ten­mäd­chen!
Gewinne, Gewinne, Gewinne

Wenn Sie am Ende der Abstim­mung Ihre Kon­takt­da­ten ange­ben, wer­den Sie auch gefragt, wel­chen Preis Sie ger­ne gewin­nen wür­den. Für jeden Gewinn wird ein­zeln gelost. Soll­ten sich für einen Preis gar kei­ne Inter­es­sen­ten fin­den, wird er unter den ver­blie­be­nen Per­so­nen ver­lost.

Jetzt ver­nei­gen wir uns alle noch kurz in Demut und Dank­bar­keit vor Horst Motor, der die gebrauch­ten Wahl­com­pu­ter aus Flo­ri­da besorgt und die gan­ze Ver­ka­be­lung gemacht hat, und dann hät­ten wir’s glaub ich auch.

Been­den Sie das „Super­wahl­jahr“ 2009 doch ein­fach mal mit einer

Abstim­mung
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Literatur Print Digital

Klickbefehl (18)

[D]as Inter­net, ver­tre­ten durch die, die dort anzu­tref­fen sind, mag es nicht, wenn man es nicht mag. Es ist dann schnell belei­digt, denn es ist noch jung und nicht beson­ders sou­ve­rän. Aber das ver­wächst sich sicher noch.

Peter Rich­ter hat ges­tern in der „Frank­fur­ter All­ge­mei­nen Sonn­tags­zei­tung“ über die Zukunft des Buches geschrie­ben (so viel vor­weg: Es gibt eine). Es ist ein klu­ger, mit­un­ter sehr komi­scher Arti­kel, der gegen Ende lei­der ein biss­chen zu sehr in Rich­tung der „Goog­le ist böse!“-Linie der Ver­la­ge abrutscht.

Man soll­te ihn aber trotz­dem gele­sen haben und das kann man bei FAZ.net jetzt tun.

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Literatur

Literaturtipps zum Welttag des Buches

Bücher (Symbolfoto)

Buch­be­spre­chun­gen sind hier ja eher die Sache von Anni­ka, aber ich dach­te mir, zum Welt­tag des Buches kann ich auch mal ein biss­chen was über Lite­ra­tur erzäh­len.

Und das hab ich dann auch getan: Eine gute hal­be Stun­de über die Bücher gere­det, die ich seit mei­ner letz­ten Buch­vor­stel­lungs­run­de gele­sen habe. Es geht um gro­ße Namen und klei­ne Meis­ter­wer­ke, um Chris­toph Hein, Dani­el Kehl­mann, Hart­mut Lan­ge, Chuck Klos­ter­man und Goe­the.

Wir nen­nen es Pod­cast:

Lite­ra­tur­tipps zum Welt­tag des Buches (Zum Her­un­ter­la­den rechts kli­cken und „Ziel spei­chern unter …“ wäh­len.)

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Unterwegs

New York, New York

Die Freiheitsstatue vor New York

Unse­re Autorin Anni­ka fliegt in Kür­ze nach New York City. Wie schon im Janu­ar mit San Fran­cis­co habe ich auch dies­mal wie­der einen klei­nen Rei­se­füh­rer zusam­men­ge­stellt – aber weil ich nur vier Tage in New York war, gibt es dies­mal nicht drei Tei­le, son­dern nur einen, in dem dafür so ziem­lich alles abge­klap­pert wird, was man in vier Tagen machen kann. Nur der obli­ga­to­ri­sche Aus­flug auf einen der noch ste­hen­den Wol­ken­krat­zer fehlt hier – die waren mir ein­fach zu teu­er.

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Literatur

Besuch an der Ostküste

„Bet­ter late than never“, sagt der Nost­al­gi­ker. Oder der Bücher­jun­kie, der Bücher im Regal ste­hen hat, von deren Exis­tenz er bis dato gar nicht mehr wuss­te.

So gesche­hen bei Ricky Moo­dys „Gar­den Sta­te“.

Sein Roman­de­büt, das er Anfang der 90er schrieb, spielt in New Jer­sey, dem typi­schen Hei­le-Welt-Vor­ortstaat mit all sei­nen Gär­ten, den Häu­sern mit den wei­ßen Zäu­nen und den brach lie­gen­den Indus­trie­ge­bäu­den. Mit alten Lager­hal­len­rui­nen und alten Bars, die ver­raucht und vor allem ver­braucht sind. Irgend­wie zwi­schen New Eco­no­my und etwas ande­rem, was einen unter­schwel­lig ein biss­chen auf­rüt­telt, man aber nicht kon­kret benen­nen kann.

Es ist kein typi­sches „Coming of Age“-Romandebüt, die die Läu­te­rung des tra­gi­schen Losers zum Held beschreibt. Es ist eine eigen­wil­li­ge Milieu­stu­die, die das Leben von Mitz­wan­zi­gern so erzählt, wie es ist. Ali­ce, Den­nis und Lane leben das Vor­ort­le­ben, sind stän­dig unzu­frie­den und träu­men davon, eine Band zu haben. Musik als Kon­trast zum Leben in einem Vor­ort, der urba­nen War­te­schlei­fe.

Der Blick hin­ter die Fas­sa­de von Gar­den Sta­te ist unge­müt­lich und real beschrie­ben. Moo­dy beschö­nigt nichts und gera­de des­halb lohnt sich die­se klei­ne Buch so.

Wie lebt man zwi­schen dem Traum, eine Band zu grün­den, und der Rea­li­tät, sich im All­tag zurecht­fin­den? Was pas­siert, wenn Par­ties nicht so ganz lau­fen wie sie sol­len? Was pas­siert, wenn kei­ne Per­spek­ti­ve so rich­tig passt?

Direkt und unver­kitscht erschafft Moo­dy Wort­land­schaf­ten wie Pola­roids, deren ganz Moo­dy-typi­sche Lako­nie die Geschich­te einer Gene­ra­ti­on erzählt, die man bis­her über­se­hen hat, denn wer kann sich schon wirk­lich an die Neun­zi­ger erin­nern?

Erschie­nen im Piper Ver­lag ( € 8.90), bei jedem Bücher­dea­ler erhält­lich. Mit dem Film von Zach Braff hat das Buch nur den Titel gemein.

Wenn man dann ein klein wenig aus der Vor­stadt drau­ßen ist, lan­det man unwei­ger­lich auch in New York und damit am nächs­ten Schau­platz der „Ten­der Bar“ von J.R. Moeh­rin­ger.

Es han­delt sich hier­bei nicht um die Auto­bio­gra­phie von Dal­las oder J.R. und wer sein Mör­der war (Wer eigent­lich?), son­dern um eine sehr sphä­ri­sche, wit­zi­gen und schö­nen Geschich­te über das Erwach­sen­wer­den eines Jun­gen auf Long Island in den 60ern Ame­ri­kas.

Was bleibt einem Jun­gen anders übrig, wenn man eine Mut­ter hat, die mit Lügen die Moral auf­recht erhält, als sich in einer Bar vol­ler lie­bens­wür­di­ger Gestal­ten das Erwach­sen­wer­den bei­brin­gen zu las­sen?

J.R., der Prot­ago­nist, nimmt uns mit zu sei­nem ers­ten Base­ball­spiel, zum Strand mit den Män­nern aus dem „Dickens“, zeigt uns sei­nen ers­ten Job, sei­nen ers­ten Kuss und die ers­ten Träu­me. Erzählt uns von sei­nem Vater, der für ihn nur „die Stim­me“ aus dem Radio ist.

Man geht mit ihm zum ers­ten Mal in den Big Apple und erlebt die gro­ße Hek­tik der Stadt und wie es ist, für einen gro­ßen Traum alles zu ver­su­chen. Und vor allem, dass Tap­fer­keit und Träu­men doch hilft.

Erschie­nen im Fischer Ver­lag (9,95 €)