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Baby guck mich an, ich bin ein Rockstar

Die gute Nachricht: Auch nach fünf Jahren intensiverer Beschäftigung mit den eher unschönen Seiten des Journalismus glaube ich offenbar immer noch an das Gute in der Branche.

Die schlechte Nachricht: Deswegen habe ich gestern Unfug geschrieben.

In meinem Cro-Konzertbericht hatte ich behauptet, dass wegen des Foto-Verbots für Presse-Fotografen in der Lokalpresse keine Konzertrezensionen erschienen sind. Das war blauäugig.

Die “Ruhr Nachrichten” beenden ihren Artikel mit einer kritischen enttäuschten Anmerkung zum Foto-Verbot:

Wenig nachvollziehbar war indes, dass das Management des Künstlers kurzfristig alle Fotografen vom Konzert ausgeschlossen hatte. Etwa drei Stunden vor der Show wurde mitgeteilt, dass keine Fotos von externen (Presse-)Fotografen angefertigt werden dürfen. Lediglich die vom Management freigegebenen Bilder durften im Nachgang der Show benutzt werden. Ob solche Extra-Würste tatsächlich von Nöten sind, darf bezweifelt werden. Immerhin profitiert auch der Künstler selbst von der Arbeit der Fotografen und der Presse vor Ort.

Dafür wurden während des Konzerts tausende Handyfotos gemacht und Videos gedreht, die schon wenig später im Internet kursierten. Konsequenterweise hätte Cros Management auch alle Handys einkassieren lassen müssen – so bleibt ein fader Beigeschmack. Auch wenn das Konzert richtig gut war.

Es braucht schon sehr wenig Selbstachtung, um eine Konzertkritik, die so schließt, dann mit zwei der vom Management freigegebenen Bilder zu bebildern. Da kann man einem bockigen Kleinkind, das statt Gemüse lieber Fast Food möchte, den Burger auch gleich auf dem Silbertablett servieren.

Diese Merkwürdigkeit verblasst allerdings völlig gegen das Fass, das die “WAZ” gleichzeitig aufgemacht und zum Überlaufen gebracht hat.

Im überregionalen Kulturteil gab Georg Howahl Cro einen “kleinen Fototipp für Pandarapper” mit auf den Weg:

Lieber Cro, wenn Du dich demnächst, an einem einsamen, kalten Winterabend mal wieder selbst auf den einschlägigen Netzkanälen suchst: Wäre es da nicht schön, wenn du zur Abwechslung auch mal ein gutes Bild oder Video von dir fändest? Denk mal drüber nach!

“Zur Abwechslung”, weil es auf YouTube “zwölf (!) krächzende, unscharfe Wackelvideos” von Cros Auftritt in Bochum zu sehen gebe, was allerdings bei genauer Betrachtung erstaunlich wenig mit der Frage zu tun hat, ob Fotografen Fotos (also: Standbilder ohne Ton) von dem Auftritt machen durften.

Auf der gleichen Seite erklärte der Bochumer Lokalredakteur Jürgen Stahl:

Die WAZ hat sich entschlossen, auf eine Kritik des Cro-Auftritts zu verzichten. Keine Fotos, keine Konzertbesprechung.

Eine klare, nachvollziehbare Ansage, die nur leicht davon konterkariert wird, dass die “WAZ” nicht einen, nicht zwei, sondern gleich drei Konzertbesprechungen veröffentlicht hat.

Eine erschien im Lokalteil von Hattingen, eine im Lokalteil von Witten und eine im Lokalteil von Bochum.

Letztere geschrieben von dem Jürgen Stahl, der erklärt hatte, die “WAZ” werde keine Kritik des Konzertes veröffentlichen. Seinen WAZ-Kollegen Ingo Otto (in Bochum berühmt für seine besondere Gabe, bei wirklich jedem Thema und Motiv noch eine blonde junge Frau im Bild zu platzieren) zitiert Stahl mit den Worten, einen kompletten Ausschluss wie bei Cro habe er noch nie erlebt.

Stahl erklärt, dass die Organisatoren keine Schuld treffe, dann wiederholt er seine Ankündigung:

Auf weitere Informationen aus dem Sparkassenzelt müssen die WAZ-Leser verzichten. Die Redaktion hat sich entschlossen, über das 75-minütige Cro-Gastspiel nicht zu berichten. Keine Fotoerlaubnis, keine Konzertbesprechung.

Dann referiert er aber doch noch, dass “sämtliche 4200 jungen Besucher die Hitzeschlacht unbeschadet überstanden” haben, dass “etliche Kinder und Jugendliche (90 Prozent weiblich) schon Stunden vor Konzertbeginn auf Einlass” gewartet hatten, “um sich die begehrten Plätze direkt vor der Bühne zu sichern”, der “größte Teenie-Aufmarsch der letzten Jahre in Bochum” ohne besondere Zwischenfälle verlaufen sei und dass angesichts der Temperaturen im Zelt das Mitbringen eigener Getränke erlaubt war.

Gut: Kein Wort über die Musik, aber Stahl hat es trotzdem geschafft, mit dem Konzert, über das er kein Wort verlieren wollte, eine halbe Seite zu füllen. Das musste er natürlich auch, denn der Platz war ja vermutlich fest eingeplant, außerdem war der Redakteur ja auch extra vor Ort gewesen.

Also onkelt Stahl auch noch in einem Kommentar:

Wir Medienmenschen machen im Umgang mit Prominenten immer wieder eine Erfahrung: Je größer der Name, desto unkomplizierter die Zusammenarbeit. Im Musikgeschäft ist es besonders auffällig. Beispiel Zeltfestival 2012: Während die Rock-Legenden von Status Quo sofort und gerne zu einem WAZ-Lesertreffen bereit waren, ließ Newcomer Cro eine entsprechende Anfrage unserer Zeitung lange unbeantwortet, um schließlich abzulehnen. Schade, aber bei weitem nicht so skandalös wie das Arbeitsverbot, dass der Jüngling kurzerhand offenbar willkürlich vor seinem Konzert “erließ”. Wer derart selbstherrlich mit Fans und Medien umgeht, wird alsbald wieder dort landen, wo er hergekommen ist: ganz unten.

Nun mögen Status Quo für Jürgen Stahl einen großen Namen haben, aber es geht ja um etwas ganz anderes als WAZ-Lesertreffen. Und beim Thema “exzentrische Wünsche bezüglich Konzertfotos” sind Künstler wie Linkin Park, Coldplay, Britney Spears, The Offspring, Tom Jones und Rammstein schon negativ aufgefallen. Große Namen, wahnsinnig komplizierte Zusammenarbeiten.

Auch ist Cro ja nicht “selbstherrlich mit Fans und Medien” umgegangen, sondern “nur” mit Medien. Dass die das nicht gut finden, ist klar und verständlich, aber es ist ja auch nicht der Untergang des Abendlandes oder der Pressefreiheit, nicht über ein Konzert berichten zu können. Denn was ist ein Konzert? Menschen bezahlen Geld dafür, damit sie anderen Menschen beim Musizieren zusehen können. Ob Dritte, die kein Geld bezahlt haben, hinterher drüber schreiben, ist da erst mal ziemlich zweitrangig.

Klar: Ohne Medien wäre kaum ein Popstar da, wo er heute ist. (Wobei: Wie viele Hörer mag Cro der “WAZ” und den “Ruhr Nachrichten” verdanken?) Wenn man sich dann aber den mühsam gefüllten Platz in der Zeitung und Jürgen Stahls billiges “ganz unten”-Gerumpel anschaut, stellt sich schon die Frage, wer hier eigentlich wen dringender braucht.

Die Antwort weiß Ed Sheeran, der passenderweise nächsten Dienstag beim Zeltfestival Ruhr spielt. Schauen wir mal, ob mit Fotografen und Lokalredakteuren oder ohne.

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Wir waren hier

Wir sind alt, sehr alt. Die vielen jungen, meist weiblichen Menschen um uns herum könnten unsere Kinder sein — zumindest, wenn wir damals so früh geschlechtsreif gewesen wären wie sie offensichtlich heute. Trotzdem bietet uns niemand einen Sitzplatz an, so dass wir auf der 24-minütigen Fahrt mit dem Shuttlebus stehen müssen. Wenigstens ist der klimatisiert.

Am Ziel (“Freizeitbad Heveney”) herrscht eine Stimmung wie auf einem Schulausflug zum One-Direction-Konzert. Morgen ist der letzte Ferientag und heute war es den ganzen Tag so heiß, dass Mama und Papa nichts sagen können, wenn ihre Töchter wenig mehr anhaben als beim Ausflug ins Freibad. Das hier ist aber Konzert, genauer: Festival.

Ich fühle mich schon wieder so alt, wenn ich denke, dass ich keinen Bock mehr auf Zeltplätze voller Skinny Jeans, Wasserpfeifen und Akustikgitarren habe, aber es ist doch wahr: Konzerte besuchen und anschließend im eigenen Bett schlafen und am nächsten Morgen duschen können, das hat eine gewisse Lebensqualität, auch wenn Punk natürlich anders geht.

Hier, beim Zeltfestival Ruhr, soll Punk aber auch gar nicht gehen, sondern Rap. Oder präziser: Raop. Selbsternannter König dieses Subgenres ((vgl. Wendler, Michael: Der König des Popschlagers.)) ist Cro und wenn Sie noch nie von dem Mann mit der Pandamaske gehört haben, waren Sie vermutlich blinder Passagier auf dem Marsroboter Curiosity. Mit “Easy” hatte der junge Mann das Kunststück fertiggebracht, einen Song erst als Teil eines Mixtapes zu verschenken und anschließend bei kommerzieller Veröffentlichung mit dem Lied trotzdem auf Platz 2 der Charts zu gehen. Sein Album “Raop” ging direkt auf 1, blieb dort zunächst vier Wochen, musste dann für eine Woche den Amigos den Vortritt lassen, wird aber am Freitag wieder auf die Spitzenposition gehen. Einen größeren Popstar gibt es zur Zeit in Deutschland nicht.

Das zeigt sich auch daran, dass am Nachmittag die Ansage an die Pressevertreter ergeht, dass beim Auftritt keine Fotografen zugelassen sind. In der Lokalpresse werden entsprechend keine Konzertrezensionen erscheinen.* Es ist ja durchaus noch verständlich, wenn ein (angeblich) 19-Jähriger öffentlich nur mit Maske auftreten und abgebildet werden will, aber bei Fotoverboten auf Konzerten wird’s dann doch peinlich. Zumal die mehr als 4.000 Teenager im Zelt natürlich fotografieren und filmen, was das iPhone hergibt.

Erst mal aber kreischen sie. Als das Licht ausgeht, als der Beat losgeht, als Cro auf die Bühne kommt. Waren wir auch mal so? Bestimmt. Die Zeit, wo man sich wochenlang auf Konzerte freut, Tage vorher nur die Musik des auftretenden Künstlers hört, alle Texte auswendig kann und sich aufbrezelt wie später nur noch für Abiball und Hochzeit, ist kurz und kostbar. Wenn man im fortgeschrittenen Alter nicht gerade in ein Paralleluniversum wie den Eurovision Song Contest stolpert, ist es mit dem Fandom irgendwann einfach vorbei.

Hier steht es hingegen in voller Blüte: Das größte Zelt ist ausverkauft, was man nicht ahnen würde, wenn man weiter hinten steht. Die ganze Masse der Besucher ist auf zwei Drittel der Fläche komprimiert. Arme sind in der Luft, die Lyrics parat und die Leute begeistert. Ein paar Meter hinter der Meute stehen wir, noch ein paar Meter dahinter: Eltern. Wir sind doch nicht die Ältesten!

Cro live in Bochum

Die Stimmung ist hehr, die Samples sind clever zusammengesucht (Bloc Party, Caesars, Kilians), kein Track dauert länger als drei Minuten. Wenn man vorher noch keinen Song von Cro gehört hat, kann man das hier nicht verstehen: Die Texte nicht und den Ausnahmezustand der Menschen nicht. Letzteres erklärt sich aber vor allem durch Erstere, denn Cros Texte lohnen tatsächlich die nähere Betrachtung. Wäre ich noch zwanzig Jahre älter, würde ich schreiben, da habe jemand den Nerv einer Generation getroffen, sei zu deren Stimme geworden. Vielleicht fehlt einem irgendwann der Zugang zu Zeilen wie “Wir schicken SMS, denn wir haben kein’ Bock zu reden / Und kein Plan, was du ernsthaft brauchst / Komm drück auf Like, sie gefällt dir doch auch”, aber irgendwo zwischen 12 und 30 kann das noch verdammt bedeutsam sein.

Nach 45 Minuten ist erst mal Schluss, dann kommt der fast halbstündige Zugabenblock inkl. “Easy”. Die Hütte brennt, Herr Cro muss kaum noch was machen, das Publikum rappt selbst. Wir auch. Wenn alt sein so weitergeht, kann ich damit leben.

*) Nachtrag, 22. August: Oder eben doch. “Ruhr Nachrichten” halt.

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Gesellschaft

Der Druck steigt

So wie es aussieht, wird es morgen in Bochum zu Großdemonstrationen mit mehr als 30.000 Teilnehmern kommen — und das liegt ausnahmsweise nicht daran, dass mal wieder irgendeine Produktionsstätte geschlossen werden soll. Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan soll in der Bochumer Jahrhunderthalle aus den Händen von Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder den sogenannten “Steiger Award” in der Kategorie “Europa” erhalten, “auch als deutliches Zeichen für gelebte deutsch-türkische Freundschaft”.

Nun könnte man einwenden, ein Ministerpräsident, der die Türken in Deutschland vor Assimilation warnt und den Völkermord der Türken an den Armeniern abstreitet, dessen Regierung die Pressefreiheit nicht sonderlich ernst nimmt und dessen Land unbequeme Journalisten einsperrt, so ein Ministerpräsident sollte vielleicht besser keinen Preis bekommen, da könnte man ja auch gleich Bushido mit einem Integrationspreis auszeichnen. Aber lassen Sie mich erst mal zu dem Preis selbst kommen.

In Deutschland werden viele merkwürdige Preise verliehen, von den meisten bekommt man allerdings nichts mit. Auch der “Steiger Award” war bisher vor allem seinem Veranstalter, den lokalen Persönlichkeiten, die zur Verleihung eingeladen werden, und den Managern der Preisträger ein Begriff.

Der Veranstalter beschreibt sein Anliegen so:

Der Steiger Award ist entstanden aus Privatinitiative und dem Wunsch der kulturellen, sozialen und gesellschaftlichen Förderung der Region.

Das Ruhrgebiet in der Mitte Europas sollte stärker in den Fokus rücken. Der Steiger Award ist Preis und Philosophie zugleich. Wir ehren Persönlichkeiten, die sich durch Geradlinigkeit, Offenheit, Menschlichkeit und Toleranz auszeichnen.
Der Begriff “Steiger” stammt aus dem Bergbau und dient als Synonym für die Geradlinigkeit und Offenheit der Bergleute, der sogenannten “Steiger”. Jährlich entscheidet eine Jury darüber, wer die Auszeichnung in den Bereichen Film, Musik, Kunst, Sport, Charity, Umwelt, Toleranz und für sein Engagement zur Einigung Europas erhält.

Der Veranstalter, das ist Sascha Hellen, ein Mann Mitte 30, der das sogenannte Netzwerken zu seinem Beruf gemacht hat. Anders als Carsten Maschmeyer, der aktuell in “Bild” erklärt, wie man Kontakte knüpft und nutzt, hat Hellen nichts mit dem Verkauf dubiosen Finanzdienstleistungen zu tun, denn er verkauft: nichts. Er vermittelt Redner, organisiert Veranstaltungen und sorgt so dafür, dass sich irgendwelche Leute und Vereine mit zu viel Geld im Licht von berühmten Leuten sonnen können, die auch schon sehr viel Geld haben, jetzt aber noch mehr, weil Hellen sie an diese Leute und Vereine vermittelt. Es ist eine Win-Win-Situation, die niemandem weh tut, mittelglamouröse Fotos für die Lokalzeitungen ab- und nur ganz am Rande die Frage aufwirft, zu was für absurden Auswüchsen so eine Menschheit eigentlich in der Lage ist.

Nun passen das Ruhrgebiet und Glamour-Veranstaltungen für die Oberen Zehntausend eher nicht zusammen, aber man kann natürlich mal versuchen, ob man den Leuten hier ihre generelle Skepsis gegenüber allem, was sie nicht kennen, nicht ein bisschen aberziehen kann. Die Oberbürgermeisterin hält den “Steiger Award” dann auch aus unerfindlichen Gründen für ein Prestigeprojekt, das wichtig für das Ansehen Bochums sei — ganz so, als ob sich Shimon Peres, Bob Geldof oder Christopher Lee merken könnten, ob sie einen dieser merkwürdigen deutschen Preise auf ihrem Kaminsims jetzt in Bochum oder in Offenburg in Empfang genommen haben.

Vergangenes Jahr wollte Hellen den Bochumern einen Abend mit Josef Ackermann schenken — ausgerechnet im Bochumer Schauspielhaus, das sich traditionell eher den Arbeitern als irgendwelchen Bankdirektoren verpflichtet fühlt. Der frühere Intendant des Hauses, Frank-Patrick Steckel, protestierte öffentlich dagegen und irgendwann sagte Ackermann schließlich entnervt ab. Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz veröffentlichte eine gemeinsame Erklärung mit Veranstalter Sascha Hellen, in der sie sich “in aller Form für die unwürdige Diskussion” entschuldigte.

Jetzt also soll Recep Tayyip Erdogan den “Steiger Award” bekommen und unter Umständen könnte man den Quatschpreis Quatschpreis seien lassen, wenn die Schirmherrin der Veranstaltung nicht gerade Oberbürgermeisterin Scholz wäre. Vertreter der Landesregierung haben ihre Teilnahme inzwischen aus verschiedenen Gründen (Bundespräsidentenwahl, andere Termine) abgesagt. Von Gerhard Schröder ist eh kein Anstand zu erwarten, der hätte letztes Jahr schon den ebenso schwachsinnigen Quadriga-Preis an Wladimir Putin überreichen sollen, wenn die Veranstaltung nicht nach harscher Kritik und einem Ausstieg des Preiskomitees abgesagt worden wäre.

Die Kritik, die zunächst eher regional zu hören war, ist inzwischen bei den nationalen Nachrichtenagenturen angekommen: dpa, AFP und Reuters berichten über Ralph Giordano, den Deutschen Journalistenverband und CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt, die die Preisverleihung an Erdogan kritisiert haben (zugegebenermaßen nicht die seriösesten Kritiker, die ich mir vorstellen könnte), gestern erschien auch bei “Spiegel Online” ein Artikel zu dem Thema.

Die Veranstalter melden sich seit Tagen mit immer staatstragenderen Beschwichtigungsschreiben zu Wort, in denen sie erklären, die Auszeichnung sei “ausdrücklich keine Bewertung der innen- und außenpolitischen Aktivitäten des türkischen Ministerpräsidenten”, der Preis sei “stellvertretend für 50 Jahre deutsch-türkische Freundschaft” gemeint und die Auseinandersetzung mit Erdogans Politik solle “durch einen kritischen Diskurs erfolgen, nicht durch Ausgrenzung”. Dass der Protest solche Dimensionen annehme, damit habe er nicht gerechnet, sagte Hellen der “WAZ”.

Eine Person hat sich zu dem ganzen Dilemma noch gar nicht geäußert: Oberbürgermeisterin Dr. Ottilie Scholz, die Schirmherrin des “Steiger Awards”. Vermutlich wird sie sich erst morgen zu Wort melden, wenn sie sich bei Erdogan in aller Form entschuldigt.

Nachtrag, 17. März: Ministerpräsident Erdogan hat seine Teilnahme am “Steiger Award” abgesagt. “Als Grund wurde der Absturz eines türkischen Militärhubschraubers in Afghanistan mit 17 Todesopfern genannt”, wie Reuters schreibt.

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Apropos kafkaesk

Drei Fragen an: Honke RambowDa staunte Honke Rambow, Sprecher des Bochumer Off-Theaters Rottstr 5 Theater, nicht schlecht, als er heute die Lokalausgabe der “Westdeutschen Allgemeinen Zeitung” aufschlug!

Verzeihung, da ist mir der Einstieg jetzt doch eine Spur zu lokaljournalistisch geraten! Honke Rambow muss aber tatsächlich erstaunt gewesen sein, als er in der “WAZ” ein Kurzinterview mit sich selbst las — hatte er der Zeitung doch gar keines gegeben.

Er schreibt mir:

Merkwürdig daran ist, dass die Person auf dem Foto ich bin, ich aber nicht mit dem Autor kommuniziert habe, weder telefonisch, noch per mail.

Er habe ihm lediglich im Auftrag der Filmemacher eine Pressemitteilung zugesandt — in der dann ziemlich genau all das steht, was der “WAZ”-Rambow auf die “WAZ”-Fragen antwortet. Lediglich ein paar Rechtschreibfehler habe der zuständige Redakteur in den Text eingebaut:

Pressemitteilung
“Interview” in der “WAZ”
Noch nie wurde ein Text des indisch-britischen Autors Salman Rushdie verfilmt. Schon diese Tatsache macht den Kurzfilm DER GOLDENE ZWEIG von Drehbuchautor und Regisseur Matthias Zucker bemerkenswert. Noch nie wurde ein Text des indisch-britischen Autors Salman Rushdie verfilmt. Schon diese Tatsache macht den Kurzfilm “Der goldene Zweig” besonders. Was sind dessen Bochumer Bezüge?
Entstanden ist der 25minütige Film als Diplomarbeit des Kameramannes Etienne Kordys. Produziert wurde er von der Bochumer Produktionsfirma rougharts mit Unterstützung der Film und Medien Stiftung NRW und der Fachhochschule Dortmund. Die Dreharbeiten fanden in Dortmund, Bochum und Essen statt. Rambow: Entstanden ist der 25minütige Film des Drehbuchautos und Regisseurs Matthias Zucker als Diplomarbeit des Kameramannes Etienne Kordys. Produziert wurde er von der BO-Produktionsfirma Rough Arts, wobei die Dreharbeiten in Dortmund, Bochum und Essen stattfanden, unter Beteiligung viele Bochumer Schauspieler wie Roland Riebeling, Arne Nobel, Katja Uffelmann, Andreas Bittl, Magdalena Helmig oder Martin Bretschneider.
  Worum geht es?
DER GOLDENE ZWEIG erzählt nach der gleichnamigen Shortstory Rushdies die Geschichte von David Gularski, der verzweifelt einen neuen Job sucht. Nach monatelanger erfolgloser Suche, wird ihm klar, dass alle Bewerbungsgespräche stets von der gleichen Person geführt werden, die offensichtlich nur dazu da ist ihn abzulehnen. Gularski entscheidet, dass nur noch drastische Maßnahmen helfen können. In der Kurzgeschichte “Der goldene Zweig” erzählt Rushdie von David Gularski, der einen Job sucht. Nach monatelanger erfolgloser Suche, wird ihm klar, dass alle Bewerbungsgespräche stets von der gleichen Person geführt werden, die offensichtlich nur dazu da ist, ihn abzulehnen. Gularski entscheidet, dass nur noch drastische Maßnahmen helfen…
Die Darsteller dieser durchaus kafkaesken Story sind überwiegend als Schauspieler der Bochumer Theaterszene bekannt und spielen oder spielten sowohl am Schauspielhaus Bochum wie auch am Rottstr5Theater und am Prinz Regent Theater. Allen voran Alexander Ritter, der die Hauptrolle übernommen hat. Neben ihm sind unter anderen Roland Riebeling, Arne Nobel, Katja Uffelmann, Andreas Bittl, Magdalena Helmig und Martin Bretschneider zu sehen. Aus Film- und Fernsehproduktionen wie “Großstadtrevier” und “SOKO Köln” ist Dietrich Adam bekannt, Timur Isik spielte im Ensemble des Münchner Volkstheaters sowie Kino- und Fernsehproduktionen. Die Darsteller dieser durchaus kafkaesken Story sind durch ihre Arbeit am Schauspielhaus, am Theater Rottstraße 5 und am Prinz Regent Theater bekannt. Allen voran Alexander Ritter in der Hauptrolle.
  Wann läuft der Film an?
DER GOLDENE ZWEIG
Premiere Sonntag, 22.4., 12 Uhr Metropolis Kino Bochum, Kurt-Schumacher-Platz 1

Der Vorverkauf beginnt am 1.4.

Premiere ist am Sonntag, 22. April, um 12 Uhr im Metropolis Kino im Hauptbahnhof. Der Vorverkauf startet am 1. April.

Rambow erklärt weiter, dass er das abgedruckte Foto tatsächlich mal der WAZ zur Verfügung gestellt habe, “allerdings in einem völlig anderen Zusammenhang”.

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Leben

Das Amt

Die ausgeklügelte deutsche Bürokratie ist sicher nur erfunden worden, damit Kolumnisten und Kabarettisten sich darüber aufregen und Lehrer mit Adolf-Sauerland-Bärten und Lederwesten “ja, genau” rufen können.

Anders gesagt: Ich brauchte einen neuen Reisepass. Im Mai geht’s nach Aserbaidschan und der alte Pass ist im vergangenen Juli abgelaufen. Außerdem brauche ich einen Ort, wo ich meine weitgehend ungenutzte “Miles & More”-Karte der Lufthansa deponieren kann, und da hat sich der Reisepass in der Vergangenheit als guter Platz erwiesen. Braucht man ja dann eh beides zusammen.

Über Wochen habe ich mich aus zwei Gründen um dieses Vorhaben gedrückt: Erstens meine Abneigung gegenüber Warteräumen aller Art, zweitens das Passfoto. “Vielleicht doch erst zum Friseur”, habe ich gedacht, aber da hätte ich unter Umständen wieder warten müssen, also hab ich es gar nicht erst versucht und einfach auf einen Good Hair Day gewartet. Die Sonne schien, das Radio hatte mich am Morgen mal nicht mit Nickelback begrüßt, die Haare taten nach dem Duschen ungefähr das, was ich von ihnen erwartet hätte, kurzum: Es war die Gelegenheit, die verdammten Fotos machen zu lassen und den Reisepass in Angriff zu nehmen.

Tatsächlich gelang es den Mitarbeitern im örtlichen Fotografiefachgeschäft, ein biometrisches Bild von mir anzufertigen, auf dem ich ausnahmsweise nicht wie ein soeben festgenommener Serienkiller oder Journalist aussehe. Im Zweifelsfall könnte ich die überzähligen Passbilder sogar meinen Großeltern zu Weihnachten schenken, wenn mir mal wieder nichts einfällt. Im Prinzip ist das aber eh egal, denn das schlimmste Foto, das jemals von mir angefertigt wurde, ziert eh meinen Führerschein, der nie erneuert werden muss.

Dann ging ich ins Rathaus zum Bürgerbüro, zog eine Nummer und längst verdrängte Erinnerungen stiegen in mir wieder auf. Daran, wie ich vor acht Jahren bei meinem Umzug nach Bochum gefühlte vier Stunden hatte warten müssen. Oder daran, wie ich bei der Beantragung eines neuen Personalausweises nach einstündiger Wartezeit darüber informiert wurde, dass mein Passfoto nicht den Anforderungen entsprechen würde. ((Ich ging am nächsten Tag einfach in eine Zweigstelle des Bürgerbüros, wo das selbe Foto anstandslos akzeptiert wurde.)) Doch diesmal war ich vorbereitet: Ich hatte Buch und Kopfhörer dabei und mich vorher informiert, wo ich mich fußläufig mit Lebensmitteln, Getränken und Bettdecken versorgen könnte.

Ich hasse, wie gesagt, Warteräume aller Art. Dabei ist es weitgehend egal, ob am Ende der Wartezeit eine zahnärztliche Behandlung, ein Langstreckenflug oder der Versuch ansteht, einen Reisepass zu beantragen. Beim Warten denke ich die ganze Zeit daran, wie schön ich zur gleichen Zeit zuhause vor meinem Computer oder Fernseher (oder beidem) hocken und meine Zeit nach eigenem Ermessen verschwenden könnte. Außerdem habe ich tief in mir eine latente Angst vor dem deutschen Bürokratieapparat. Ich male mir immer aus, dass ich beim letzten Umzug irgendein Formular falsch ausgefüllt haben könnte und jetzt offiziell als tot gelte, wobei auch noch eine mir unbekannte Person Witwenrente bezieht, weil die ihr Formular ebenfalls nicht korrekt ausgefüllt hatte und die Dame vom Amt dann noch irgendwas durcheinandergebracht hat.

“Es warten 15 Personen vor Ihnen”, hatte mich der Zettel mit meiner Nummer drauf (“Auf keinen Fall verlieren!”) informiert. Nach zwanzig Minuten waren davon fünf aufgerufen worden und ich suchte schon mal unauffällig nach dem geeignetsten Schlafplatz in diesem Warteraum, der den Charme eines unterirdischen Eiscafés versprühte, dessen Einrichter als einzige Anweisung erhalten hatten, dass die Möbel auch bei einem eventuellen Einsatz als Schlagwaffe nicht kaputtgehen und darüber hinaus leicht abzukärchern sein sollten. Auf einem Flachbildschirm wurden die Nummern angezeigt und die Tische, an die man sich zu begeben hatte, auf einem Flachbildschirm daneben liefen Bilder vom schönsten Ort Bochums, dem Westpark. Damit der Drang, sofort rauszurennen, nicht zu groß wurde, hatte man die Aufnahmen aber sicherheitshalber im Winter angefertigt, als die Bäume noch kahl waren. Gerade als die Zufallswiedergabe meines Handys “Fickt das System” von Die Sterne spielte, leuchtete meine Nummer auf und ich machte mich unter Zuhilfenahme all meiner Jacques-Tati-Imitationskünste auf die Suche nach Tisch 6.

Ich trug der Sachbearbeiterin mein Anliegen vor und während sie die nötigen Unterlagen ausdruckte, stellte ich wieder mal fest, was für ein zynisches, menschenverachtendes Konzept diesen Bürgerbüros, die Ende der 1990er Jahre überall aus dem Boden gestampft wurden, doch zugrunde liegt: Während ich in der Apotheke mit Markierungen auf dem Boden aufgefordert werde, Diskretion zu wahren, sitzt hier in diesem völlig offenen Bürgerbüro zwei Meter neben mir ein Mann, der sich in einer von Franz Kafka höchselbst ersonnenen Logikschleife befindet, und alle Umsitzenden kriegen jedes Wort mit. Dass er seinen beantragten Personalausweis nicht bezahlen kann, weil er kein Konto hat, aber kein Konto eröffnen kann, weil er keinen gültigen Personalausweis besitzt. Der dicke Sachbearbeiter sagte, er könne da auch nichts machen, der Mann wurde lauter und verließ irgendwann unter mittellautem Fluchen das Bürgerbüro. Meine Sachbearbeiterin warf mir einen vielsagenden Blick zu und ich schickte spontan ein Stoßgebet zum Lieben Gott, dass ich bitte niemals eine Arbeitsagentur von innen sehen möge.

Dann musste ich Formulare ausfüllen, wofür es unter anderem notwendig war, dass ich mich erinnerte, ob ich den Streitkräften eines anderen Landes gedient hatte. Da ich mir sicher war, den Dschungel-Einsatz mit der Fremdenlegion nur geträumt zu haben, kreuzte ich “Nein” an. Dann musste ich auf einem Ausdruck unterschreiben: “Sie können das ganze Feld nutzen, aber nicht in den schwarzen Bereich reinschreiben!” Zum Glück kann man das Formular offenbar mehrfach ausdrucken.

An einer Stelle musste ich kurz auf meinem Handy nachsehen, ob wir tatsächlich das Jahr 2012 hatten, denn ich wurde Zeuge eines beeindruckenden Beispiels für die sogenannte Medienkonvergenz: Die Sachbearbeiterin nahm das Foto, das der Mann vom Fotoladen (nennen wir ihn Herrn Ärmel) zuvor mit einer Digitalkamera von mir gemacht und auf Fotopapier ausgedruckt hatte, klebte es auf das Blatt Papier, auf dem ich gerade unterschrieben hatte, und legte dieses Blatt auf einen Scanner. Nach einer halben Minute war mein Foto im System, die Frau knibbelte es wieder von dem Papier ab und gab es mir zurück. Ich hatte 13 Euro für vier Fotos bezahlt, von denen ich nur eines brauchte, und das auch nur für eine halbe Minute.

Erstaunlicherweise holte sie dann aber kein Stempelkissen hervor, um die Abdrücke meiner Zeigefinger erst auf einem Blatt Papier zu nehmen und dann einzuscannen – Nein! – zu ihrem Arbeitsplatz gehört (wie zu mutmaßlich allen anderen Arbeitsplätzen in diesem riesigen Raum) ein Fingerabdruckscanner, mit dem sie die Linien auf meinen Fingerkuppen direkt in ihr System übertragen konnte. Die Abdrücke würden weder bei ihr noch in der Bundesdruckerei dauerhaft gespeichert, spulte sie die Datenschutzerklärung ab, sie würden lediglich auf einem Chip im Pass gespeichert. Ich nickte und verzichtete auf den Scherz, dass ich meinen Pass als erstes in die Mikrowelle legen würde.

Es ging ans Zahlen und ich war froh, mir vorab auf der Internetseite der Stadt Bochum die Preisliste angeschaut zu haben. ((Wie auch immer ich die gefunden haben mag.)) 59 Euro kostet so ein Reisepass für zehn Jahre, dafür bekommt man in Oslo zum Beispiel ein Eis. In etwa drei Wochen muss ich wieder hin und meinen Pass abholen. Dafür muss ich dann “eine Siebenhunderter-Nummer” ziehen, mit denen man direkt zur Abholstelle vor darf.

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Musik

Up and coming

Dinge, die ich normalerweise auf Pressekonferenzen mache: Kästchen auf meinen Notizblock malen; mich über die Fragen der anwesenden Journalisten aufregen; in den ausgeteilten Pressemitteilungen lesen, was die Leute gleich noch sagen werden; Themenbereiche ansprechen, die noch nicht angesprochen wurden (selten).

Dinge, die ich auf Pressekonferenzen eher selten mache: Große Augen kriegen; nach jemand Vertrautem Ausschau halten, dem ich freudestrahlend zulächeln kann; am Liebsten “Yeah!” brüllen wollen.

Letzte Woche war einer dieser seltener Fälle. Nachdem für das diesjährige Zeltfestival Ruhr mit Acts wie Status Quo, Sunrise Avenue, Tim Bendzko und Silly schon andere Zielgruppen versorgt waren, fiel auf der Pressekonferenz der Name Ed Sheeran und ich hätte am Liebsten “Yeah!” gebrüllt.

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Ed Sheeran hatte ich bei meinen Songs und Alben des letzten Jahres sehr weit oben auf der Liste. Vergangene Woche ist sein phantastisches Debüt “+” auch in Deutschland erschienen, nachdem Katja Petri schon ein paar Wochen zuvor seinen Song “Lego House” bei “Unser Star für Baku” gesungen hatte.

Am 28. August wird Ed Sheeran also beim Zeltfestival Ruhr auftreten und ich werde da sein. Der Vorverkauf hat heute begonnen.

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Literatur Gesellschaft

Woanders is’ auch scheiße

Wenn ich Menschen aus dem Ausland erklären soll, wo ich herkomme, höre ich mich immer noch viel zu oft mit “near Cologne” antworten. Bei den meisten Amerikanern kann man ja froh sein, wenn sie davon mal gehört haben. Briten hingegen kennen, so sie denn minimal fußballinteressiert sind, natürlich Dortmund und Schalke, manchmal sogar Bochum. Die “Ruhr Area” allerdings ist eher was für Leute, die im Erdkundeunterricht gut aufgepasst haben, aber so würden eh nur die Wenigsten über ihre Heimat sprechen.

Bergbaumuseum Bochum

Das Verhältnis der “Ruhris” zum Ruhrgebiet ist ein zutiefst ambivalentes: Eine unheilvolle Mischung aus Lokalpatriotismus und Selbstverachtung, aus Stolz und Skepsis, Traditionsbewusstsein und Wurzellosigkeit führt dazu, dass sich im fünftgrößten Ballungsraum Europas niemand zuhause fühlt. Ein Zusammengehörigkeitsgefühl entsteht erst ganz langsam, Jahrzehnte nach der Blütezeit der Ruhrindustrie und auch recht widerwillig.

Konrad Lischka und Frank Patalong stammen auch aus dem Ruhrgebiet. Lischka ist 32 und in Essen aufgewachsen, Ptalaong 48 und aus Duisburg-Walsum. Heute arbeiten beide bei “Spiegel Online” in Hamburg, aber sie haben ein Buch geschrieben über die “wunderbare Welt des Ruhrpotts”: “Dat Schönste am Wein is dat Pilsken danach”.

Der Altersunterschied der beiden und ihre unterschiedliche Herkunft (Lischka kam mit seinen Eltern aus Polen ins Ruhrgebiet, Patalong ist Kind einer Arbeiterfamilie) machen den besonderen Reiz des Buches aus, denn ihre Hintergründe sind gerade unterschiedlich genug, um fast das ganze Ruhrgebiet an sich zu charakterisieren. Lischka ist (wie ich auch) ohne nennenswerte Schwerindustrie vor Augen aufgewachsen, bei Patalong konnte man die Wäsche traditionell nicht draußen trocknen lassen, weil sie dann schwarz geworden wäre. Sie beschreiben eine Region, die binnen kürzester Zeit von Menschen aus halb Europa besiedelt wurde, die jetzt alle in ihren eilig hochgezogenen Siedlungen hocken und feststellen, dass die Goldgräberzeit lange vorbei ist. Für die meisten endet die Welt immer noch an der Stadtteilgrenze, wofür Lischka das wunderschöne Wort “Lokalstpatriotismus” ersonnen hat. Entschuldigung, ich komm aus Eppinghoven, was soll ich da mit jemandem aus Hiesfeld? ((Beides sind Stadtteile von Dinslaken, was schon in Köln keiner mehr kennt.))

Das Buch ist geprägt von der so typischen Hassliebe der Ruhrgebietseinwohner zu ihrer … nun ja: Heimat, zusammengefasst im Ausspruch “Woanders is’ auch scheiße”. Menschen, die sich gottweißwas darauf einbilden, aus einer bestimmten Stadt zu stammen oder dort wenigstens “angekommen” zu sein, findet man vielleicht in Düsseldorf, München oder Hamburg, aber nicht im Ruhrgebiet. Wir sind nur froh, wenn man uns nicht mit Dingen wie einem “Kulturhauptstadtjahr” behelligt, und packen alle Möchtegern-Hipster mit Röhrenjeans, asymetrischem Haarschnitt und Jutebeutel in den nächsten ICE nach Berlin. Hier bitte keine Szene, hier bitte überhaupt nichts, Danke! ((Verzeihung, ich bin da etwas vom Thema abgekommen. Aber ich wohne in einem sogenannten “Szeneviertel” und werde da schnell emotional.))

Emschermündung bei Dinslaken

Ich fürchte, dass das Buch für Menschen, die keinerlei Verbindung zum Ruhrgebiet haben, deshalb in etwa so interessant ist wie eines über das Paarungsverhalten peruanischer Waldameisen. Es muss von einer völlig fremden Welt erzählen, in der Kinder auf qualmende Abraumhalden klettern, die Leute eine Art Blutpudding essen, der Panhas heißt, und in der eine Sprache gesprochen wird, die im Rest der Republik einfach als “falsches Deutsch” durchgeht.

Aber wer von hier “wech kommt”, der wird an vielen Stellen “ja, genau!” rufen — oder sich wundern, dass er die Gegend, in der er aufgewachsen ist, so ganz anders wahrgenommen hat, denn auch das ist typisch Ruhrgebiet. Frank Patalong erklärt an einer Stelle, welcher Ort im Ruhrgebiet bei ihm immer ein Gefühl von Nachhausekommen auslöst, und obwohl ich da noch nie drüber nachgedacht habe, bin ich in diesem Moment voll bei ihm: Auf der Berliner Brücke, der “Nord-Süd-Achse”, auf der die A 59 die Ruhr, den Rhein-Herne-Kanal und den Duisburger Hafen überspannt. Wenn wir früher aus dem Holland-Urlaub kamen, war dies der Ort, an dem wir wussten, dass wir bald wieder zuhause sind, und auch heute ist das auf dem Weg von Bochum nach Dinslaken der Punkt, wo ich meine Erwachsenenwelt des Ruhrgebiets verlasse und in die Kindheitswelt des Niederrheins zurückkehre.

Lischka und Patalong verklären nichts, sie sind mitunter für meinen Geschmack ein bisschen zu kritisch mit ihrer alten Heimat, aber dabei sprechen sie Punkte an, die mir als immer noch hier Lebendem in der Form wohl nie aufgefallen wären. Zum Beispiel das ständige Schimpfen auf “die da oben”, das bei den hiesigen Lokalpolitikern leider zu mindestens 80% berechtigt ist, das aber auch zu einer gewissen Kultur- und Intellektuellenfeindlichkeit geführt hat. Die Zeiten, in denen man sich als Arbeiterkind in seiner alten Umgebung rechtfertigen musste, weil man zur Uni ging, dürften vorbei sein, aber ein Blick in die Kommentare unter einem beliebigen Artikel beim Lokalrumpelportal “Der Westen” zeigt, dass Museen, Bibliotheken oder Theater zumindest für einige Einwohner des Ruhrgebiets immer noch “überflüssiger Schnickschnack” sind.

Graffito an der S-Bahn-Station Bochum-Ehrenfeld

Und während ich darüber nachdenke, dass die Arbeiter in Liverpool, Detroit oder New Jersey irgendwie sehr viel mehr für ihren Stolz berühmt sind und dann teilweise auch noch Bruce Springsteen haben, fällt mir auf, dass ich zumindest selbst natürlich wahnsinnig stolz bin auf diese Gegend. Ja, das, was an unseren Städten mal schön war, ist seit Weltkrieg und Wiederaufbau überwiegend weg, aber wir haben wahnsinnig viel Grün in den Städten ((Im Buch verweist Lischka auf das sogenannte “Pantoffelgrün”, ein Wort, das außer ihm und dem Pressesprecher der Stadt Dinslaken glaube ich nie jemand verwendet hat.)), ein schönes Umland und das beste Bier. Genau genommen isses hier gar nicht scheiße, sondern eigentlich nur woanders.

Und selbst wenn wir Ruhris innerlich ziemlich zerrissene Charaktere sind, die in ihren hässlichen Kleinstädten unterschiedlicher Größe stehen und gucken, wie aus den Ruinen unserer goldenen Vergangenheit irgendetwas neues entsteht: Es tut gut zu sehen, dass wir dabei nicht alleine sind. Willkommen im Pott!

Konrad Lischka & Frank Patalong – Dat Schönste am Wein is dat Pilsken danach
Bastei Lübbe, 271 Seiten
16,99 Euro.

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Städte, die das möchten

Damit war nicht zu rechnen gewesen, als wir Dirk Elbers zwischen Weißwein (er) und Sekt (ich) ansprachen. Doch der Düsseldorfer Oberbürgermeister antwortete auf meine Frage, ob seine Stadt Eurovision Song Contest, Marathon und eine riesige Industriemesse gleichzeitig locker wegstecken könne, mit einem Satz, der als Glaubensbekenntnis aller Stadtoberen in latent größenwahnsinnigen Kommunen (also quasi überall) gelten kann: “Das ist eine Stadt, die das möchte!”

Nun ist Düsseldorf, eine Stadt, die es sich nicht mal nehmen lässt, einen verdammten Skilanglauf-Weltcup in ihrer Innenstadt auszurichten, ein Extrembeispiel jener Städte, die so gerne eine Metropole wären, aber eben doch nur rein verwaltungsrechtlich eine Großstadt sind — aber beileibe kein Einzelfall.

Zwischen April und Oktober gibt es quasi kein einziges Wochenende, an dem nicht mindestens ein, zwei Buslinien in der Bochumer Innenstadt umgelegt werden müssen, weil die eine oder andere Hauptstraße (oder gleich mehrere davon) gesperrt ist. Da ist natürlich Bochum Total (“Europas größtes innerstädtisches Musikfestival”), aber auch der “Sparkassen-Giro” (ein Radrennen), der “Bochumer Musiksommer” (auch eine Art Musikfestival, aber mehr mit Weinbuden und angegrauten Lehrer-Ehepaaren als Zielgruppe), “Bochum kulinarisch” (keine Musik, noch mehr Weinbuden und Lehrer) und am vergangenen Wochenende erstmalig der “Rewirpower-Halbmarathon” (ein Halbmarathon). Hinzu kommen Veranstaltungen wie “Die Nordsee kommt – Das Weltnaturerbe Wattenmeer zu Gast in Bochum”, das “Kuhhirtenfest”, das Unifest, mehrere Flohmärkte, ein Fischmarkt, sowie diverse “Events” in und um die innerstädtischen Einkaufszentren. Wer keinen Schrebergarten hat, kann eigentlich jedes Wochenende irgendwo hingehen, bevor dann im November endlich der Weihnachtsmarkt eröffnet. Und das alles gibt es in jeder Nachbarstadt hier im Ruhrgebiet selbstverständlich noch einmal.

Verantwortlich sind natürlich viele unterschiedliche Veranstalter. Oft ist das Stadtmarketing dabei, aber nicht immer. Es gibt viele unterschiedliche Zielgruppen und für sich genommen mag jede Veranstaltung ihre Berechtigung und ihren Charme haben. In der Summe gleicht es einer Fünfjährigen, die sich Muttis Schmuck umgehangen hat (und zwar den ganzen) und deren Gesicht unter einer zentimeterdicken Schminkschicht verschwunden ist. ((Außerdem kann die kleine nicht richtig gehen, weil sie in übergroßen Pumps steckt.))

Was uns zum vorläufigen Tiefpunkt bringt, der erreicht war, als “City Point” und “Drehscheibe” (die zuvor erwähnten innerstädtischen Einkaufszentren) kürzlich die “Living Doll 2011” zu küren suchten. Da standen vor den einzelnen Geschäften Menschen, die Produkte aus den jeweiligen Läden trugen und sich nicht bewegen durften. Dazwischen standen andere Menschen, ((Oder waren es die gleichen? Ich hatte mich abwenden müssen.)) die Karaoke sangen. “Nur ein Wort” von Wir Sind Helden, zum Beispiel. Alles, aber auch wirklich alles muss schief gegangen sein, damit so etwas passiert.

Nun ist es natürlich nicht so, dass echte Metropolen völlig auf solcherlei Veranstaltungen verzichten würden. In New York ist an jedem Wochenende vermutlich mehr los, als in ganz NRW in einem halben Jahr. Aber die Stadt ist natürlich bedeutend größer, so dass nicht ständig die gleichen Straßen gesperrt werden müssen, und außerdem gibt es dort Touristen.

Andererseits hat der Veranstaltungswahn zumindest in Bochum den (politisch sicher so gewollten) Vorteil, dass man sich an den Wochenenden eher für das oft unansehnliche Ganze schämt, anstatt ständig für die eigene Stadtspitze. Immerhin hatte es unsere Oberbürgermeisterin für nötig gehalten, sich nach einer durchaus hitzigen öffentlichen Debatte darüber, ob Josef Ackermann im Bochumer Schauspielhaus reden soll (of all places), bei Herrn Dr. Ackermann persönlich “für die unwürdige Diskussion” zu entschuldigen. ((Nicht etwa für die Art der Diskussion, die natürlich als “weitgehend unsachliche Kritik, aber auch die überzogene Berichterstattung in Teilen der Lokalpresse” gegeißelt wurde, sondern gleich für die ganze verdammte Diskussion an sich! Wer schreibt dieser Frau ihre Briefe und Presseerklärungen?!))

Jetzt aber ab heute und bis Sonntag “Bochumer Musiksommer” und die nächste ganz große Peinlichkeit: Am Sonntag wird das Programm auf allen Bühnen von 14.46 Uhr bis 15.03 Uhr unterbrochen. Warum so krumm? Nun, in dieser Zeit läuten in der ganzen Stadt die Glocken zum Gedenken an die Opfer der Anschläge vom 11. September. ((Warum man dafür den Zeitraum zwischen dem Einschlag des ersten und des zweiten Flugzeugs ins World Trade Center gewählt hat, die Abstürze ins Pentagon und in Shanksville und den Einsturz der Türme aber außen vorlässt, weiß vermutlich vor allem der Wind.)) 17 Minuten Betroffenheit bei Bratwurst und Aperol Spritz, dann geht’s weiter mit Musik.

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Eis, Wurst und Käse

Um ehrlich zu sein, hatte ich bis gerade nicht gewusst, dass es in Bochum ein mittelständisches Unternehmen namens Wurst-König gibt (es gibt halt nur eine Currywurst — weltweit). Nun weiß ich es, ebenso wie, dass es in Bochum eine Nachwuchs-Punkband namens Erdbeereis gibt. Und die beiden haben ein Problem miteinander.

Erbeereis haben offenbar einen Song namens “Wurst-König” — oder besser: hatten, denn die Anwälte des Unternehmens haben von der Band eine Unterlassungserklärung eingefordert.

Die Band stellte gestern diese rührend hilflose Erklärung online:

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Ich kenne den Song nicht, vertraue aber auf das Urteil, das Stefan Laurin bei den “Ruhrbaronen” gefällt hat:

Das sich Wurst-König darüber aufregt, kann ich gut verstehen. Der übliche Tierrechtlerschwachsinn inklusive Tier-KZ und Beleidigung. Tiefstes Peta-Niveau. Geht nicht. Aber seien wir mal ehrlich: Das sind Kinder. Und das Argument mit dem 35.000 Euro Schaden ist Quatsch.

Wer schon mal das zweifelhafte Vergnügen solcherlei juristischer Auseinandersetzungen hatte, weiß, dass die Höhe solcher angeblichen Schadenssummen vor allem von zwei Faktoren abhängt: der Vorstellungskraft eines Anwalts und den Tasten, die seine Tastatur so hergibt (wahlweise auch das Wetter in der letzten Vollmondnacht). 35.000 Euro Schaden erscheinen entsprechend willkürlich bei etwa 800 bis 900 Views bei YouTube und MySpace — zumal jugendliche Punkfans (besonders die, die auch noch Vegetarier oder Veganer sind) jetzt eher nicht als potentielle zahlungskräftige Kunden einer Metzgerei gelten dürften.

Wurst-König-Geschäftsführerin Iris Rach hat den “Ruhr Nachrichten” erklärt, warum sie glaubt, dass sie so handeln musste:

“Es wurde nicht nur der Name benannt, sondern auch Bilder aus unseren Filialen im Video gezeigt”, betont Iris Rach. Mitarbeiter seien auf den Bildern notdürftig mit einem Balken unkenntlich gemacht worden. Für eine Anonymisierung reicht dies nicht. “Ich sah mich gezwungen etwas zu unternehmen”, so Rach.

Ein Gespräch mit der Band habe es nicht gegeben. “Ich konnte keinen Kontakt herstellen”, sagt die Geschäftsführerin. Eine Adresse oder eine konkrete Ansprechperson ist weder auf YouTube noch auf der bandeigenen MySpace-Seite zu finden. Die Unternehmensleitung habe sich gezwungen gesehen, einen Anwalt einzuschalten. “Ich hätte gern einen anderen Weg gewählt”, sagt Rach.

Die ganze Situation ist ein arges Dilemma: Die Empörung von Wurst-König ist sicherlich verständlich, der potentielle Schaden aber eher ein theoretischer. Das mit der Kontaktaufnahme ist sicher auch blöd gelaufen, denn es gibt bei YouTube und MySpace (die Älteren werden sich erinnern) zwar sogenannte “Kontakt”-Buttons, die einem die Kontaktaufnahme mit den Profilbetreibern ermöglicht — aber blöderweise nur, wenn man dort selbst einen Account hat. Da ist der Anruf beim eigenen Anwalt deutlich weniger aufwendig.

Bei den “Ruhrbaronen” schreibt Stefan Laurin vom “Streisand-Effekt” und in der Tat dürften jetzt schon mehr Menschen von dem Song gehört haben, als ihn jemals zu Gehör bekommen haben. Nun ist die Firma nicht gegen die Verbreitung wahrer Tatsachen vorgegangen, sondern gegen ein Schmäh-Lied, was den Vergleich mit Streisand etwas schief erscheinen lässt. Natürlich ist es denkbar, dass sich ein Internetmob noch auf Wurst-König einschießen könnte — immerhin wurden in den Kommentaren bei den “Ruhr-Baronen” erste Boykott-Aufrufe laut. Und gerade, als ich schreiben wollte, dass einem regional tätigen Metzger die Empörung im Internet auch egal sein könne, fiel mir auf, dass ihm dann auch das verunglimpfende Lied hätte egal sein können. Es ist, wie gesagt, ein arges Dilemma.

Die “Ruhr Nachrichten” berichten, dass die Wurst-König-Geschäftsführerin keine weiteren rechtlichen Schritte gegen die Band einleiten wolle:

Mit dem Löschen der Videos sei der Fall für sie erledigt. Die Anwaltskosten müssten die Jungs von Erdbeereis aber zahlen.

1.099 Euro (die Höhe der Anwaltskosten richtet sich in der Regel nach der Höhe der angesetzten Schadenssumme) sind viel Geld für fünf Jugendliche. Da die Mitglieder öfter in der Bochumer Fußgängerzone musizieren, werde ich ihnen dort demnächst mal einen Schein in den Hut werfen und mit väterlichem Blick “Aber das macht Ihr nie wieder, ne?” sagen. Und bei Wurst-König werden sie sich womöglich von ihren “Ruhr Nachrichten” lesenden Kunden fragen lassen müssen, ob das denn wirklich nötig war.

Ich selbst bin ganz froh, dass es zu meiner Punkband-Zeit noch kein Internet gab.

Nachtrag, 23.25 Uhr: Inzwischen wurde auch das Video, in dem die Band über die Anwaltspost spricht, von ihr wieder entfernt. Keine Ahnung, was da jetzt wieder los war.

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Kultur

The Future is Analogue

Oh, diese böse Postmoderne: Auf Smartphones, den Gerät gewordenen Versprechen der ständigen Erreichbarkeit und Beschleunigung, erfreuen sich Foto-Apps großer Beliebtheit, die digitale Schnappschüsse aussehen lassen wie Analogfotos aus der eigenen Kindheit.

Völlig frei von Apps, Beschleunigung und Postmoderne sind die Fotos, die meine gute Freundin Teresa Stutzinger macht und vom kommenden Sonntag an in der Bochumer Kneipe Ebstein ausstellt.

Die Analogaufnahmen, allesamt unbearbeitet, zeigen Landschaften oder Alltagsdetails, Personen sind meist eher zu erahnen als zu erkennen. Sie sind an “Traumorten” entstanden und erinnern Teresa an schöne Erlebnisse an diesen Orten. Daher auch der Titel der Ausstellung: “Dreaming of Paradise”.

Und tatsächlich haben ihre Fotos etwas traumhaftes, rührendes. Sie strahlen diese natürliche Wärme aus, die auf Digitalfotos meist völlig fehlt. Sie zeigen Blumen, Seifenblasen und Sonnenuntergänge, was natürlich irrsinnig kitschig sein könnte, hier aber wunderbar funktioniert — es sei denn, man findet so einen Einschlag Hippie-Romantik per se doof.

Die Vernissage am Sonntag, 30. Januar 2011 um 15 Uhr wird musikalisch begleitet von den hier im Blog schon gefeierten Polyana Felbel aus Köln.

Dreaming of Paradise
im Ebstein, Bochum
30. Januar – 1. Juni 2011

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2010 — Der Jahresrückblick (Teil 2)

In der zweiten Folge unseres Jahresrückblicks sprechen Herr Finke, Herr Redelings und ich über Musik, Fußball und Politik, sowie über andere Katastrophen:

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2010 — Der Jahresrückblick (Teil 1)

Das Jahr 2010 ist zwar gerade erst zu elf Zwölfteln vorbei, aber die Jahresrückblicke gehören zur Adventszeit wie Spekulatius und Lebkuchen. Da wollen auch wir nicht länger warten und gehen – als Erste – in die Vollen:

Tommy Finke, Ben Redelings und ich blicken zurück auf die Fußball-WM, den Sieg Lena Meyer-Landruts beim Eurovision Song Contest, das Kulturhauptstadt-Jahr und vieles mehr. Nur hier, im Internet!

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