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Die (vorerst) letzte Sendung: Bochum Total 2024, neue Musik von Fontaines D.C., Blush Always

Der ver­bre­che­ri­sche Tech-Kon­zern Spo­ti­fy nimmt uns die Mög­lich­keit, eine klei­ne Musik­sen­dung für Euch zu machen, wie­der weg. 

Wir wol­len die letz­te Aus­ga­be von Cof­fee And TV in die­ser Form nut­zen, um auf das Bochum Total 2024 zurück­zu­bli­cken, Euch ein paar neu ent­deck­te Acts vor­zu­stel­len — und natür­lich, um mit einem Knall zu gehen.

Alle Songs:

  • The Sixsters – Same Kid
  • Tril­le – Ich mag Dich (und Du mich auch)
  • UMME BLOCK – 25 Hours
  • The Bot­tom Line – Over And Over
  • Sti­na Holm­quist – I Do
  • Fon­tai­nes D.C. – Favou­ri­te
  • Blush Always – My Mum’s Bir­th­day
  • Blur – Cof­fee & TV

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Neue Musik von Blur, boygenius, Joker Out feat. Elvis Costello & Bully

Lukas ist vom Euro­vi­si­on Song Con­test zurück und von der anschlie­ßen­den Virus-Infek­ti­on gene­sen! Nach einer klei­nen ESC-Rück­schau geht es wei­ter mit neu­er Musik von Blur, Songs von den Alben von Amil­li, boy­ge­ni­us und Madi­son McFer­rin und gran­dio­sem 90’s‑Retro von Bul­ly.

Alle Songs:

  • Kää­ri­jä – Cha Cha Cha
  • Joker Out feat. Elvis Cos­tel­lo – New Wave
  • Blur – The Nar­cis­sist
  • Amil­li – Sweet Life
  • boy­ge­ni­us – Emi­ly I’m Sor­ry
  • Danko Jones – Guess Who’s Back
  • Madi­son McFer­rin – (Plea­se Don’t) Lea­ve Me Now
  • Bul­ly – Days Move Slow

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You and I, we’re gonna live forever

Von meh­re­ren Sei­ten wur­de der Wunsch an mich her­an­ge­tra­gen, ich möge mich in die­sem Publi­ka­ti­ons­or­gan doch bit­te zum Aus­stieg Noel Gal­lag­hers bei Oasis äußern. Nor­ma­ler­wei­se wäre das ein guter Grund, gar nicht erst über einen Text nach­zu­den­ken, son­dern den Bitt­stel­lern den Vogel und den Weg zur Tür zu zei­gen. Aber Oasis sind ja nicht irgend­ei­ne Band und die Dis­kus­sio­nen der letz­ten Tage legen den Ver­dacht nahe, dass das The­ma uns Pop­kul­tur­ge­schä­dig­te min­des­tens so sehr beschäf­tigt wie der Tod von Micha­el Jack­son.

Touristenfotos aus der Brtipop-HölleAlso, zunächst ein­mal: Ich glau­be nicht, dass der Aus­stieg von Dau­er sein wird. Noel Gal­lag­her ist zwar das letz­te Band­mit­glied, das vom Durch­bruch bis vor kur­zem dabei war (wir erin­nern uns: auch Liam war ja zwi­schen­zeit­lich irgend­wie mal aus­ge­stie­gen), inso­fern wiegt das viel­leicht etwas schwe­rer, aber bei Licht bese­hen sind Oasis doch wie die­se Pär­chen im Freun­des­kreis, die sich immer wie­der tren­nen und immer wie­der zusam­men­fin­den – bei­des zum Leid­we­sen aller Unbe­tei­lig­ten. Ein Nach­ruf wird das hier also nicht wer­den.

Schon gar nicht auf eine Band, die selbst wun­der­bar in Wor­te pack­te, wor­an sich nie jemand gehal­ten hat:

Plea­se don’t put your life in the hands
Of a rock ’n’ roll band
Who’ll throw it all away

Alle Dis­ku­tan­ten haben ein­hel­lig die Mei­nung ver­tre­ten, dass der letz­te rich­tig gute Oasis-Song schon län­ger her sei – nur über den genau­en Zeit­punkt und Titel ist man sich uneins. Ich wür­de vor sie­ben Jah­ren anset­zen, auf „Hea­then Che­mis­try“ mit den letz­ten Über-Bal­la­den „Stop Crying Your Heart Out“ und „Litt­le By Litt­le“ und dem Klein­od „She Is Love“. „Fal­ling Down“ auf dem letzt­jäh­ri­gen „Dig Out Your Soul“ war auch nicht schlecht, aber das darf man alles nicht mit den alten Sachen ver­glei­chen.

Ich habe in den letz­ten Tagen einen Ver­gleich bemüht, von dem ich ver­ges­sen hat­te, dass ich ihn schon beim gro­ßen Jah­res­rück­blick ver­wen­det hat­te: Näm­lich den, dass es mit Oasis sei wie mit einem alten Schul­freund – „das Wie­der­se­hen ist herz­lich, man denkt an alte Zei­ten, trinkt zwei Bier und geht wie­der getrenn­ter Wege“.

Oasis waren ja unge­fähr zwei Som­mer lang so groß, wie die Ultras sie heu­te noch sehen. Auf dem Höhe­punkt abzu­tre­ten haben nicht mal Nir­va­na geschafft. Danach kommt eben die Ver­wal­tung der eige­nen Errun­gen­schaf­ten und dafür kann man dann ruhig den Rol­ling-Stones-Weg ein­schla­gen. Und denen ging es ja in den Acht­zi­gern auch nicht beson­ders.

Ich kam (wie unge­fähr jeder ande­re) über „Won­der­wall“ zu Oasis. Auf „Bra­vo Hits 12“ und das ist ja Grund genug, den Song heu­te zu has­sen. „Solo­al­bum“ von Ben­ja­min von Stuck­rad-Bar­re – und Sie dach­ten, wir spre­chen bei Oasis von einem Absturz in die Bedeu­tug­nslo­sig­keit – häm­mer­te mir die Band ins Bewusst­sein, danach wur­den alle bis­her erschie­ne­nen CDs gekauft und bei jeder Neu­erschei­nung das Geld brav in den Laden getra­gen.

Die Pflicht­schul­dig­keit, immer noch jedes neue Album kau­fen und irgend­wie mögen zu müs­sen, habe ich bei Oasis gelernt. Eine objek­ti­ve Beur­tei­lung von Künst­lern, von denen ich mehr als drei Plat­ten habe, ist mir bis heu­te unmög­lich. (Ein­zi­ge Aus­nah­me: „Inten­si­ve Care“ von Rob­bie Wil­liams. So eine Scheiß­plat­te muss man wirk­lich erst mal machen.)

Im Gegen­satz zu ande­ren Brit­pop-Fans glau­be ich auch heu­te noch an den Glau­bens­krieg Oasis vs. Blur. Ich war immer Oasis-Fan, von Blur habe ich nur das Best Of. Cof­fee And TV heißt natür­lich trotz­dem nach einem Blur-Song, auch wenn die Band wenig aus­schlag­ge­bend war für die Wahl. Und es ist natür­lich die ganz beson­de­re Iro­nie der Pop­kul­tur, dass aus­ge­rech­net im Jahr 2009 – rund 15 Jah­re nach den Gol­den Years of Brit-Pop – Blur plötz­lich ein gefei­er­tes Come­back hin­le­gen und bei Oasis das Mas­ter­mind aus­steigt. Bes­ser tan­zen konn­te man frei­lich immer schon zu Blur.

Oasis wer­den wie­der­kom­men, dar­an habe ich kei­nen Zwei­fel. Die Band hat in ihrer Kar­rie­re ver­mut­lich mehr Kon­zer­te abge­sagt, als die Babysham­bles je gespielt haben. Sich klamm­heim­lich aus einem Fes­ti­val-Line-Up zu steh­len, ist mies, denn das Geld kriegt man nicht wie­der – auch nicht, wenn statt­des­sen Deep Pur­ple spie­len.

Und wenn Noel Gal­lag­her nicht in ein, zwei Jah­ren wie­der auf der Büh­ne steht, als sei nichts gesche­hen, dann gilt immer noch, was ein guter Freund und Ex-Oasis-Fan mein­te: „Eine Band ist doch nicht weg, wenn sie sich auf­löst. Die Plat­ten wird es immer geben.“

In die­sem Sin­ne: „You and I, we’­re gon­na live fore­ver!“

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The Class of ’99

New Radicals hören im ICE (Szene nachgestellt)

Heu­te vor zehn Jah­ren saß ich in einem Zug nach Ber­lin, hör­te „You Get What You Give“ von den New Radi­cals und damit begann dann mei­ne Musik­be­geis­te­rung (nach­zu­le­sen hier). ((Mir fiel gera­de erst auf, dass ich den Song ver­mut­lich nur des­halb im Bord­ra­dio gehört habe, weil ich den ursprüng­li­chen ICE ver­passt hat­te. Nach all die­sen Jah­ren stel­le ich fest, dass aus­ge­rech­net eine Regio­nal­bahn-Ver­spä­tung mein Leben ver­än­dert hat!))

In der Fol­ge­zeit fing ich an, Gitar­re zu ler­nen, in Bands zu spie­len, Fes­ti­vals zu besu­chen, über Musik zu schrei­ben und irgend­wann sogar Radio­sen­dun­gen dar­über zu mode­rie­ren. Am Jahr 1999 führt auch heu­te noch kein Weg dran vor­bei: Ein gro­ßer Teil mei­ner Lieb­lings­al­ben und ‑songs erschien in eben die­sem Jahr.

Mit ein wenig kul­tur­wis­sen­schaft­li­chem Über­mut könn­te man viel­leicht sogar das Fin de siè­cle bemü­hen um zu erklä­ren, war­um aus­ge­rech­net kurz vor dem Jahr­hun­dert­ende plötz­lich rei­hen­wei­se gro­ße Kunst ent­stand. Denn selbst wenn man zugu­te hält, dass 15, 16 immer ein beson­ders prä­gen­des Alter ist und Men­schen, die heu­te in die­sem Alter sind, ver­mut­lich in zehn Jah­ren das Glei­che über 2009 sagen wer­den: Vor zehn Jah­ren war eine gan­ze Rei­he von Bands und Künst­lern auf dem Höhe­punkt ihres Schaf­fens.

Da waren längst nicht nur die New Radi­cals mit ihrem ein­zi­gen Album: Ben Folds Five ver­aus­gab­ten sich mit ihrem Meis­ter­werk „The Unaut­ho­ri­zed Bio­gra­phy Of Rein­hold Mess­ner“ der­art, dass sie sich ein Jahr spä­ter auf­lös­ten; Tra­vis haben vie­le gute Alben auf­ge­nom­men, aber so dicht wie „The Man Who“ klang kei­nes mehr; Moby errich­te­te sich mit „Play“ sein eige­nes Denk­mal, von des­sen Lizen­sie­run­gen für Spiel­fil­me und Wer­be­spots er sich einen klei­nen Staat kau­fen könn­te. Und selbst, wenn ich eini­ge der ’99er Alben erst Jah­re ent­deck­te: Das war schon ein ganz beson­de­rer Jahr­gang.

Und damit Sie wis­sen, wovon zum Hen­ker ich eigent­lich rede, hier eine unsor­tier­te Lis­te von Alben aus besag­tem Jahr:

Tra­vis – The Man Who
Anspiel­tipp: Drift­wood
Ben Folds Five – The Unaut­ho­ri­zed Bio­gra­phy Of Rein­hold Mess­ner
Anspiel­tipp: Your Red­neck Past
New Radi­cals – May­be You’­ve Been Brain­wa­shed Too ((Dass das Album bereits im Okto­ber 1998 auf den Markt kam, ist ein Detail, durch das ich mir nicht mei­ne Geschich­te kaputt machen las­se.))
Anspiel­tipp: Flowers
Foo Figh­ters – The­re Is Not­hing Left To Lose
Anspiel­tipp: Next Year
Jim­my Eat World – Cla­ri­ty
Anspiel­tipp: Blis­ter
Ste­reo­pho­nics – Per­for­mance And Cock­tails
Anspiel­tipp: Just Loo­king
Moby – Play
Anspiel­tipp: Por­ce­lain
Red Hot Chi­li Pep­pers – Cali­for­ni­ca­ti­on
Anspiel­tipp: Scar Tis­sue
Toco­tro­nic – K.O.O.K.
Anspiel­tipp: Jack­pot
The Get Up Kids – Some­thing To Wri­te Home About
Anspiel­tipp: I’ll Catch You
Sigur Rós – Ágæ­tis Byr­jun
Anspiel­tipp: Svefn-G-Eng­lar
Wil­co – Sum­mer­tee­th
Anspiel­tipp: Nothing’severgonnastandinmyway(again)
3 Colours Red – Revolt
Anspiel­tipp: Beau­tiful Day
Blink-182 – Ene­ma Of The Sta­te
Anspiel­tipp: What’s My Age Again?
Blur – 13
Anspiel­tipp: Cof­fee And TV

Natür­lich erschie­nen danach noch vie­le groß­ar­ti­ge Alben (ein Jahr spä­ter bei­spiels­wei­se „Kid A“ von Radio­head und das Cold­play-Debüt „Parach­u­tes“), aber ein Jahr wie 1999 habe ich seit­dem nicht mehr erlebt.

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Barfuß im Quark

Okay, die Idee lag nahe, viel­leicht zu nahe.

Aber ich fin­de, man kann einen Arti­kel über den heu­te begin­nen­den Lie­fer­streik der Milch­bau­ern durch­aus so beti­teln, wie es die „Frank­fur­ter Rund­schau“ getan hat:

Bauern im Ausstand: No Milk today

Und wo wir gera­de dabei sind: