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Programmhinweis: Jugendmedienevent 2008

Wenn Sie zwischen zwölf und 25 Jahre alt sind (ich Sie also nicht unbedingt siezen müsste) und sich für Medien und Journalismus interessieren, hätte ich da was für Sie:

Die Junge Presse veranstaltet vom 14. bis zum 17. August 2008 in Mainz und Essen (erst zwei Tage Mainz, dann zwei Tage Essen) das Jugendmedienevent 2008.

Für wenig Geld gibt es dort einen Ausflug zum ZDF und zahlreiche Vorträge und Workshops mit erfahrenen und namhaften Journalisten – sowie einen mit mir, denn ich werde dort etwas über das Web 2.0 im Allgemeinen und Blogs im Speziellen erzählen.

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Digital Leben

Teil einer Jugendbewegung

Am Wochenende fand – wie bereits erwähnt – das erste Barcamp Ruhr statt. Da das angekündigte Video noch ein wenig auf sich warten lassen wird ((Ich muss erst noch neuen Arbeitsspeicher kaufen.)), wollte ich das Erlebte vorab schon mal in relativ ungefilterte Worte fassen:

Was genau ein Barcamp ist, wusste ich vor dem Wochenende selbst nicht so genau. Man sagte mir stets, es handele sich um eine “Unkonferenz”, was in etwa so hilfreich ist, wie der Versuch, Quantenphysik mit Hilfe japanischer Vokabeln erklären zu wollen. In Wahrheit ist es ein betont lockeres Zusammentreffen von Menschen, die irgendwas mit Internet zu tun haben. Zu Beginn des jeweiligen Veranstaltungstages stellen die Teilnehmer ((Externe Referenten sind nicht vorgesehen.)) Themen vor, über die sie gerne sprechen würden. Per Handzeichen wird abgestimmt, wie viele Leute sich für das Thema interessieren – daraus ergibt sich dann, in welchem Raum und zu welcher Uhrzeit der Vortrag stattfindet.

“Vortrag” ist im Übrigen falsch. Es handelt sich um sogenannte “Sessions” und deren sprachliche nähe zur jam session in der Musik kommt nicht von ungefähr: “Einer redet, die anderen hören zu” gibt’s nicht und ist angeblich auch nicht erwünscht.

Exkurs: Ich habe in der Schule immer Frontalunterricht gemocht, weil ich nie verstehen werde, warum ein Lehrer, der die Fakten kennt und aufsagen könnte, erst mal eine Dreiviertelstunde lang aufschreibt, was die Schüler, denen er etwas beibringen soll, denn bisher zum Thema wissen. “Hitler war böse” ist zwar eine richtige Feststellung, als Einstieg ins Thema “Zweiter Weltkrieg” aber irgendwie dürftig. Der Geschichtsunterricht der Oberstufe ist deshalb auch heute noch dafür verantwortlich, dass ich beim Wort “Mindmap” kaltschweißig werde und unkontrollierte Laute ausstoße. Auch in der Uni sind mir Vorlesungen hundert Mal lieber als Diskussionen. Andererseits sind mir Diskussionen immer noch hundert Mal lieber als schlechte Referate. Exkurs Ende.

Die Qualität der Sessions bei einem Barcamp hängt deshalb nicht nur von den Kompetenzen des Vortragenden ((Keine Ahnung, wie der richtige Begriff lautet, vermutlich “Session Leader” oder so.)) ab, sondern auch von der Gruppe der Zuhörer. Da kann es schon mal vorkommen, dass spannende Ausführungen abgewürgt werden und ein Zuhörer ohne vorherige Meldung einfach vor sich hin doziert. Auch wenn ich mich an solche Umgangsformen im Laufe des Wochenendes gewöhnen konnte, wird dieses Verfahren nie zu meiner favorisierten Art der Wissensvermittlung zählen. Um verschiedene Ansichten zu einem Thema kennen zu lernen, ist es aber ganz hilfreich.

Thematisch sind den Sessions keine Grenzen gesetzt, alles, was auch nur im Entferntesten mit Internet zu tun haben könnte, kommt darin vor. Damit stand ich persönlich vor einem weiteren Problem: Wirtschaft ist zum Beispiel ein Thema, dass mich noch nie interessiert hat – null. Ich könnte auch unter Androhung von körperlicher Gewalt keine zehn DAX-Unternehmen auflisten – geschweige denn fünf Startups. ((Ein Startup ist eine Existenzneugründung im Internet. Da gibt es alles von social networks (MySpace oder Facebook waren mal Startups) bis hin zu Internetseiten, auf denen man sein Müsli oder seinen Kaffee individuell zusammenstellen kann.))

Ich finde es faszinierend, auf welche Ideen Leute kommen, deren kreative Hirnhälfte auch Synapsen zu dem Teil, der ans Geldverdienen denkt, aufgebaut hat, aber ich will kein Unternehmen gründen. Die Worte “business plan”, “crowd sourcing” oder “break even” erscheinen mir immer wie Parodien auf die Wirtschaft und laden mich allenfalls zum Bullshit-Bingo ein. Da fällt es schwer, ernst zu bleiben, und die Leute, die sicherlich alle total nett sind und tolle Ideen haben, nicht für den gleichen schrecklichen Menschenschlag zu halten, wie die Investoren, denen sie Geld für ihre Projekte abringen wollen.

Ein Schwerpunkt des Barcamps Ruhr lag auf Musik im Internet, was mich als Musikfan und Gelegenheitsmusiker schon interessierte. Entsprechend irritiert war ich aber, als in diesbezüglichen Sessions plötzlich von “content”, statt von “Musik” die Rede war. Das ist für mich dann auch kein großer Unterschied mehr zu dem bösen, bösen Majorlabel, wo alle ständig von “Produkten” faseln.

Überhaupt: Für Mitglieder des unsäglichen “Vereins Deutsche Sprache” wäre ein Barcamp das, was Sodom und Gomorrha für einen guten Katholiken sind. Wer schon technische Begriffe wie “Laptop” oder “Browser” geißelt, der wird inmitten von “Sessions”, “Startups” und “Back Offices” foam vor dem mouth bekommen und im triangle springen. Das Unperfekthaus in Essen ((Eine Art Hippiekommune mit kurzen Haaren, in der man sich ganz rührend um uns kümmerte.)) wurde übrigens stets als “Location” bezeichnet, was dann ungefähr der Punkt war, an dem es selbst mir ein bisschen too much wurde. “Schlimmer als die wahllose Verwendung fremdsprachlicher Begriffe ist aber immer noch die falsche Aussprache derselben”, dachte ich, während ich gedankenverloren in meinem Tschappukino rührte.

Was mich auch einigermaßen verstörte, war die Einstellung mancher Leute. Bisher hatte ich den unendlichen Reiz des Internets unter anderem darin gesehen, dass dort jeder tun und lassen kann, was er ganz alleine will, maximal begrenzt durch Gesetze, die bitte nicht zu streng sind. Plötzlich kamen Leute an, die von einer “Bloggerkultur” sprachen und Sätze sagten wie: “Wer nicht auf Barcamps geht, ist für mich kein Blogger”, “Journalisten sind keine Blogger” oder “Ein Blog ohne Kommentare ist kein Blog”. Da waren sie wieder, die Leute, die man im Bereich der Musik “Indienazis” nennt, und die in Schubladen denken, die ihnen “Spex”, “Intro” und “Visions” aus dem Holz eines abgebrochenen Soziologiestudiums gezimmert haben. Menschen, die im Usenet und in Webforen schreiben, warum diese oder jene Band einfach scheiße sein muss und nicht Indie sein kann, und die sich selbst vor allem über die Abgrenzung zu anderen und die Ausgrenzung derselben definieren. Solche gibt es also auch im Web 2.0. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass ihre Interpretation des Konzepts “Blog” irgendwann einmal tatsächlich zu einer Definition werden sollte, werde ich mir schon mal einen neuen Begriff überlegen, unter dem diese lose Textsammlung im Internet dann firmieren wird.

Jetzt habe ich alles aufgeschrieben, was ich merkwürdig bis abschreckend fand, und es wirkt, als sei das Barcamp Ruhr für mich eine ganz und gar schreckliche Veranstaltung gewesen. Das ist falsch. Zwar war der Samstag wirklich verwirrend und anstrengend, aber der Sonntag hat viel wieder wettgemacht. Es waren sehr viele nette Leute da und bei rund 120 Teilnehmern ist auch bei optimistischster Weltanschauung rein statistisch klar, dass darunter mindestens eine Handvoll sein wird, deren Bekanntschaft man lieber nie gemacht hätte. Die Atmosphäre war die ganze Zeit über sehr angenehm und dass ich vor größeren Gruppen ((“größer” = “mehr als fünf Leute”.)) Angst habe und kein großer Freund von Smalltalk und ziellosen Diskussionen bin, ist ja letztlich mein persönliches Problem.

Ich habe in der Tat noch einige interessante Dinge erfahren ((So habe ich zum Beispiel qik.com kennengelernt, eine Internetseite, die meiner Meinung nach für den endgültigen Untergang des Abendlandes und das Ende der Menschheit verantwortlich sein könnte.)) und einige spannende Gespräche geführt. Die Altersspanne der Teilnehmer reichte von 18 bis 57, wobei ich es vor allem großartig finde, wenn auch Menschen im fortgeschrittenen Alter mit mehr Offenheit auf neue Sachen zugehen als ich selbst mit meinen 24 Jahren.

Überall erwähnt wurde die überaus unschöne Tatsache, dass während des Barcamps zwei iPods ((Mobile Musikabspielgeräte der Firma Apple.)) (ein Nano, ein Touch), eine Kamera, ein Asus Eee ((Eine Art Laptop, aber noch kleiner.)) und ein iBook gestohlen wurden. Das war im Nachhinein leider fast abzusehen bei den unzähligen Leuten, die zusätzlich zu den Teilnehmern noch durchs Haus liefen. Ich bin aber überzeugt davon, dass dem Dieb seine Hände, seine Zunge und sein Glied abfaulen werden. Wenn Sie also demnächst in der Essener Innenstadt einen stummen Mann mit Armstümpfen sehen, sollten Sie ihm noch kurz die Hose runterziehen und ihn dann zur Polizei schleifen.

Vor Monaten hatte ich gemutmaßt, ein Barcamp sei “eine Art Kirchentag”. Jetzt habe ich beides einmal mitgemacht und muss sagen, dass diese Einschätzung geradezu prophetisch war. Beide Male blieb trotz einer Menge Skepsis und Ärger ein ziemlich positiver Eindruck – und die Frage, ob ein Mal nicht ausreicht.

Demnächst dann: Die ganze Grütze noch mal in Ton und Bild.

Nachtrag, 21. März: JETZT! Grütze gibt’s hier.

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Digital

Feieralarm

Coffee And TV feiert heute seinen ersten Geburtstag und wie es zu solch großen Ereignissen üblich ist, soll auch hier eine Nabelschau der Extraklasse stattfinden.

Lesen Sie noch einmal nach, wie es war, als wir den Start mit einem Feuerwerk der guten Laune feierten oder sehen Sie sich das Ereignis auf Video an.

Klicken Sie sich auch noch einmal durch die Einträge der ersten Wochen, als das Konzept “Gruppenblog” irgendwie noch besser funktioniert hat. Und erfreuen Sie sich an den populärsten Beiträgen über irrationale Ängste, den Konflikt von Sprache und Justiz, nackte Jungschauspielerinnen, Eva Herman, die Musikindustrie und Nazis. Oder lesen Sie den Text, in dem die meiste journalistische Arbeit steckt. Nennen Sie uns Ihren Lieblingstext auf Coffee And TV! Erzählen Sie, wie Sie zu diesem Blog gefunden haben! Bohren Sie sich ein Loch ins Knie und schütten Sie Maggi rein!

Und wo ich grad vor sechs Zeilen “Gruppenblog” geschrieben hab: Sagen Sie “Hallo!” zu unserem neuen Mitarbeiter Markus Steidl!

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Politik Rundfunk

Florida Lady

3.595 Stimmen beträgt im vorläufigen amtlichen Endergebnis die Differenz zwischen der CDU und der SPD in Hessen. Das ist weniger als die 6.027 Stimmen, die die SPD bei der Bundestagswahl 2002 vor der CDU/CSU lag, aber bedeutend mehr als die 537 Stimmen Unterschied zwischen George W. Bush und Al Gore in Florida (bei mehr als doppelt so vielen abgegebenen Stimmen).

Ähnlich spannend wie damals in Florida war es auch heute Abend. In der ARD bewies Infratest dimap mal wieder, dass man teure Wahlumfragen auch wunderbar durch würfelnde Affen ersetzen könnte, denn am Ende waren alle wichtigen Details anders als prognostiziert: Um 18 Uhr lag die SPD bei 37,5%, die CDU bei 35,7%, Die Linke wäre draußen geblieben. Roland Koch wird sich also morgen trotz herber Verluste rühmen können, man habe ihn zu früh abgeschrieben.

Ähnlich wie damals in Florida gab es offenbar erhebliche Probleme und Unregelmäßigkeiten mit Wahlcomputern, die der Chaos Computer Club in einer Pressemitteilung zusammengefasst hat. Und in den Qualitätsmedien findet sich dazu (anders als in Blogs) kein Wort.

Nachtrag 13:52 Uhr: Die Rhein-Main-Zeitung hat einen Artikel zum Thema online.

Nachtrag 20:14 Uhr: Eine Meldung zum Thema hat’s sogar auf “Bild.de” geschafft.

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Digital

Generation Blog

Ich werde eher selten zur Teilnahme an Podiumsdiskussionen geladen, weswegen ich diese ermüdenden Anti-Blog-Diskussionen, von denen man bei renommierteren Bloggern immer wieder liest, noch nie aus der Nähe erlebt habe. Das änderte sich aber am Donnerstag, als wir in einem Literaturseminar auf das “Vanity Fair”-Blog von Rainald Goetz zu sprechen kamen.

Die meisten der etwa zehn Seminarteilnehmer kannten den Namen Rainald Goetz nicht ((Sie hörten sogar von der berühmten Stirn-aufschlitz-Geschichte zum ersten Mal, fanden sie aber gleich doof.)) und hatten noch nie ein Blog gelesen. Beides ist sicherlich verzeihlich, bei Germanistikstudenten Anfang Zwanzig aber vielleicht auch etwas unerwartet.

Da wir mit der Interpretation des Goetz’schen Werkes nicht so recht aus dem Quark kamen, driftete die Diskussion in grundsätzlichere Gefilde. Einem Kommilitonen ((“Kommilitone” gehört zu den Begriffen, die ich nur schreiben kann, wenn ich an einem Computer mit automatischer Rechtschreibüberprüfung sitze. Weitere Beispiele: Atmosphäre, Feuilleton, Kommissar, aufpfropfen.)) missfiel diese ganze “Selbstdarstellung” in Form von StudiVZ, Blogs und Videos, und eine Kommilitonin, die zuvor geäußert hatte, außer Auslandstagebüchern von Freunden noch nie ein Blog gesehen zu haben, echauffierte ((Ha, noch so ein Wort!)) sich in harschem Ton über die mindere Qualität und die allerorten anzutreffende Selbstdarstellung, die sie “peinlich” finde.

Nun gehöre ich nicht zu den Vertretern jener Zunft, die im Internet die Heilsbringung für alles und jeden sehen. Ich kann mir gut vorstellen, dass es auch in fünfzig Jahren noch Menschen geben wird, die das Internet überhaupt nicht nutzen. Es gibt ja auch heutzutage Leute, die weder Telefon noch Fernseher besitzen, und von Eugen Drewermann liest man immer wieder, dass er noch nicht einmal einen Kühlschrank in seiner Wohnung habe. Etwas erstaunt bin ich aber, wenn Menschen in meinem Alter, die mitten im Leben stehen ((Gut: Einige von ihnen wollen vielleicht Lehrer werden …)), moderne Medien und Phänomene rundherum ablehnen, und halbwegs sauer werde ich, wenn sie dies ohne vorherige Inaugenscheinnahme tun.

Ich kippelte mit meinem Stuhl nach hinten, breitete die Arme aus und lächelte. “Natürlich gibt es viel Schrott im Internet, aber den hat man in der traditionellen Literatur oder wo auch immer ja auch. Ich finde es gerade spannend, dass man sich selbst ein bisschen umsehen muss, um gute Sachen zu finden. Aber es gibt eben jede Menge gute und spannende Sachen im Netz.”

So ganz wusste die junge Frau wohl nicht, was in Blogs überhaupt so drinstehen kann. Oder Goetz hatte sie auf die falsche Fährte gelockt: Sie erzählte jedenfalls, in ihrem Bekanntenkreis gebe es Dutzende Leute, die immer schon erzählt hätten, sie würden gerne mal ein Buch schreiben. Getan habe das zum Glück noch keiner. Aber jetzt könnten alle mit ihrer minderen Qualität das Internet vollschreiben.

Mit der gleichen Begründung, so entgegnete ich, könne sie ja auch Konzerte von Nachwuchsbands in Jugendzentren verdammen, weil die oft auch nicht so doll seien. “Das ist doch das spannende, dass heute endlich die Versprechungen der Pop Art und fast aller wichtigen Medientheorien des 20. Jahrhunderts eingelöst werden”, geriet ich etwas zu heftig in Fahrt. “Warhols 15 Minuten Ruhm, ‘Jeder ist ein Künstler’, ‘the medium is the message’: jeder kann sich einbringen!” Ich dachte: “Jetzt hassen sie mich alle. Namedropping, Angeberei und Pathos. Das kann in einer Universität nicht gut gehen.” Dann fügte ich hinzu: “Ich finde, dass jede Form von Kunst, die irgendjemandem was bedeutet – und sei es nur dem Künstler selbst – ihre Berechtigung hat.” ((Das ist übrigens eine Einstellung, die ich regelmäßig verwerfen will, wenn ich das Radio einschalte und mit Maroon 5 oder Revolverheld gequält werde.))

Meine Gegenüberin äußerte nun die Vermutung, wir hätten offensichtlich recht unterschiedliche Kunstbegriffe. Leider befanden wir uns zeitlich schon in der Verlängerung, so dass wir uns nicht mehr wirklich hochschaukeln konnten. Aber ich fühlte mich schon etwas knüwer als sonst.

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Digital

Klickbefehl (7)

In Sachen Nokia läuft gerade ein Fass über. Und die Verantwortlichen in der Politik – allen voran der Ministerpräsident Rüttgers – täten gut daran, jetzt kein Öl mehr ins Feuer zu gießen.

Nach der Ankündigung von Nokia, das Werk in Bochum dicht zu machen, überbieten sich die Politiker in Populismus. Djure von “blog.50hz.de” tritt einen Schritt zurück und nennt das Verhalten von Nokia “konsequent”.

* * *

Während hierzulande Nikotinfreunde unter dem Kneipen-Rauchverbot ächzen, greifen kalifornische Behörden richtig hart durch. Die Kleinstadt Calabasas sollen in Zukunft qualmfrei sein – auch in den eigenen vier Wänden.

“Spiegel Online” berichtet über das geplante Rauchverbot in Mietwohnungen in Calabasas, CA (“LA Daily News” zum selben Thema).

* * *

Heute bange ich um das Leben jedes Opas, der in der Tram die Augen rollt, wenn eine Clique 15-Jähriger die Belastbarkeit der Scheiben mit Schlagringen testet. Das Entrüstungspotential älterer Menschen wird ja immer mehr zum Sicherheitsrisiko im öffentlichen Raum. Ich greife dann sofort ein und verwickle den sich in Rage denkenden Mittsiebziger in ein Gespräch über Stauffenberg, die Wehrmacht oder die Segnungen von Essen auf Rädern.

Daniel Haas hat bei “Spiegel Online” eine wunderbare … ja, was eigentlich: Polemik, Satire? Er hat jedenfalls einen wunderbaren Text über die aktuell heraufbeschworenen Gefahren in U-Bahnen verfasst.

* * *

„Riechen Sie die U-Bahn?“, frage ich. Wir steigen ein, fahren durch die Problemviertel Berlins. Drei Betrunkene steigen zu, sie haben Bierflaschen in den Händen. Ich habe keinen Augenkontakt mit den Biertrinkern. Frau Zypries auch nicht. Wir sprechen über die Architektur der Großstädte, die auch Gewalt auslöst, über Hochhäuser.

Gonzo-Journalismus bei “Bild.de”: Franz Josef Wagner und Brigitte Zypries fahren U-Bahn. Mit Video!

Passend dazu: “In zehn einfachen Schritten: Schreiben wie Franz Josef Wagner” bei medienlese.com

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When history was written, the final page will say …

Auch deutsche Politiker sagen mitunter merkwürdige Dinge. Aber niemand ist so merkwürdig wie George W. Bush – und niemand nimmt das besser auseinander als die eine “Daily Show”.

* * *

„Ich bin ein Star – holt mich hier raus“ wirkt eigentlich vergleichsweise ungefährlich gegenüber „Big Brother“ oder vielen Talkshows und Doku-Soaps, weil die Teilnehmer keine naiven Laien sind, sondern Profis, die wissen könnten, worauf sie sich einlassen, und Berater an ihrer Seite haben. Doch mit Blick auf Teile des Personals und ihr Verhalten im Dschungel muss man daran zweifeln, ob die Teilnahme für alle rein subjektiv wirklich so freiwillig ist.

Stefan Niggemeier macht sich in der “FAZ” Gedanken darüber, was die Kandidaten zu ihrer Teilnahme bei “Ich bin ein Star, holt mich hier raus” getrieben haben könnte.

* * *

The episode is the latest in which bloggers and others have used the Internet to force Chinese authorities to investigate beatings and other abuses by government officials.

Die Online-Ausgabe der “New York Times” berichtet darüber, wie Blogger in China die genauere Untersuchung eines mysteriösen Todesfalls anstoßen konnten.

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Digital

MüllerMeierSchmidt

Der Preis für die beste Über-Überschrift dürfte in diesem Jahr dann wohl an dwdl.de gehen:

Frank, nicht Stefan: Niggemeier wechselt zur “Hamburger Morgenpost”

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Digital

Suchmaschinenoptimierung mit jetzt.de

Das Internet, das ist für die “Süddeutsche Zeitung” das, wo Kinderschänder mit illegalen MP3s das Ende des Qualitätsjournalismus hinaufbeschwören. Für die Macher von “sueddeutsche.de” hingegen ist das Internet das, wo man ein bisschen Text und ein paar Dutzend Bilder zu sogenannten Inhalten zusammengruppieren kann.

Für jetzt.de, das tragische Überbleibsel des einst außerordentlich guten, ja: mindestens eine Generation prägenden “jetzt!”-Magazins, ist das Internet das mit den nervigen Blogs und den arroganten Bloggern. Oder das, wo “alle” “scheinbar von nichts anderem” reden als von:

jetzt.de beim SEO

Stefan Winter schreibt in einem launigen Artikel:

“Natalie Portman nackt!” lautet eine beliebte Google-Suchanfrage, die in der Tat nicht auf schmierige Porno-Seiten, sondern auf Film-Blogs, Vanity Fair oder Bunte.

Auf die Idee, die “Beliebtheit” einer Suchanfrage mit einem Link auf die Google-Suche belegen zu wollen, muss man erst mal kommen. 9.630 Ergebnisse sind auch nicht so spektakulär wie … sagen wir: jetzt doof (613.000), aber egal. Natalie Portman ist nackt in einem Film zu sehen, das muss man zum Aufhänger machen, das muss man mit Screenshots aus dem Film belegen.

Sicher: Auch ich habe, als ich vor drei Monaten über “Hotel Chevalier” schrieb (“Alle anderen reden spätestens seit Beginn des Jahres scheinbar von nichts anderem mehr”), nicht unerwähnt gelassen, dass viele nicht unerwähnt lassen konnten, dass Natalie Portman in dem Film nackt zu sehen sei.

Bei jetzt.de sieht die Meta-Ebene so aus:

In jedem Fall wird über den kurzen Film berichtet.

[…]

Und ja, auch wir berichten über den Vorfilm, der sich neben der Nacktheit durch die Musik (Peter Sarstedt “Where Do You Go To (My Lovely)”) und durch die Tatsache auszeichnet, dass Schwartzman alias Jack hier einen Einblick in die Vorgeschichte seiner Reise gibt, die im Hauptfilm erzählt wird.

jetzt.de “berichtet” in fünf Absätzen, von denen sich fünf mit einer nackten Schauspielerin beschäftigen (soll vorkommen), bebildert das ganze mit vier Screenshots, von denen zwei Natalie Portman beim Entkleiden und Nacktsein zeigen (noch mal: man sieht nichts im Film, was über nackte Haut hinausginge), packt die Kernaussage auch noch in die Überschrift (Suchmaschinenoptimierung für Anfänger) und mokiert sich über den “Aufmerksamkeits-Fokus für eine bestimmte Zuschauerschaft”.

Was, bitte, soll denn das sein, wenn nicht billiges Aufmerksamkeitsheischen für eine bestimmte Leserschaft?

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Digital Fernsehen

Aufguss 2007: Die Auswertung

Mitte Dezember, also noch vor Ende des Jahres, aber weit nach den meisten anderen Magazinen, hatte ich zur Leserwahl gerufen. Immerhin 36 Leute haben teilgenommen, was ich für den Anfang schon mal ganz ordentlich finde. Die Gewinner der Verlosung werden in Kürze gelost und benachrichtigt wurden inzwischen gelost und benachrichtigt.

Nachdem ich mich erst einmal in Excel vertieft und mir einen Plan gemacht hatte ((Wen es wirklich interessiert: Bei den Alben und Songs, wo jeder bis zu fünf Favoriten benennen durfte, erfolgte die Auswertung wie folgt: Für die Nr. 1 gab es fünf Punkte, für Nr. 2 vier, usw.
Bei Punktgleichheit entschied bei den Alben zunächst der höhere Durchschnittswert (manche Künstler können 10 Punkte mit zwei Nennungen erhalten, andere mit fünf), anschließend der höchste Einzelwert (“einmal fünf Punkte und einmal einer” schlägt “zweimal drei Punkte”). Waren auch die gleich, teilen sich zwei Alben einen Platz.
Bei den Songs war das zweite Kriterium dann nicht der höhere Durchschnittswert, sondern die Häufigkeit der Nennung. Ich denke, das ist bei einer Auswahl von zehn, zwölf Songs pro Album fairer, weil sich so ein besserer Trend ablesen lässt, bin aber für Verbesserungsvorschläge offen.)), war die Auswertung auch gar nicht mehr so schwierig. Allerdings ist die Streuung bei 36 Teilnehmern und freier Auswahl natürlich mitunter ein wenig hoch, weswegen es in manchen Kategorien gar keinen klaren Sieger gibt.

Aber sehen Sie sich die folgenden Zahlenkollonen am Besten selbst an:

Album des Jahres
1. Bloc Party – A Weekend In The City (4,5%)
2. Arcade Fire – Neon Bible (4,31%)
3. Radiohead – In Rainbows (4,12%)
4. Maxïmo Park – Our Earthly Pleasures (3,53%)
5. Die Fantastischen Vier – Fornika (3,14%)
6. Tocotronic – Kapitulation (2,75%)
7. Kilians – Kill The Kilians (2,75%)
8. Feist – The Reminder (2,16%)
9. Wir sind Helden – Soundso (2,16%)
10. Jamie T – Panic Prevention (1,96%)
11. Justice – † (1,96%)
12. Kate Nash – Made Of Bricks (1,96%)
13. Beatsteaks – Limbo Messiah (1,76%)
14. Die Ärzte – Jazz Ist Anders (1,76%)
15. The Fratellis – Costello Music / The Good, The Bad & The Queen – The Good, The Bad & The Queen (je 1,57%)
16. Interpol – Our Love To Admire / PJ Harvey – White Chalk (je 1,37%)
17. Foo Fighters – Echoes, Silence, Patience And Grace (1,37%)
18. Kaiser Chiefs – Yours Truly, Angry Mob / Okkervil River – The Stage Names (je 1,18%)
19. Mika – Life In Cartoon Motion (1,18%)
20. Arctic Monkeys – Favourite Worst Nightmare (1,17%)

Song des Jahres
1. Kaiser Chiefs – Ruby (3,34%)
2. Die Ärzte – Junge (2,95%)
3. Kilians – When Will I Ever Get Home (2,55%)
4. Band Of Horses – Is There A Ghost (1,77%)
5. Wir Sind Helden – The Geek (Shall Inherit) (1,57%)
6. Foo Fighters – The Pretender / Maxïmo Park – Books From Boxes / Razorlight – America (je 1,57%)
7. Interpol – The Heinrich Maneuver / Shout Out Louds – Tonight I Have To Leave It (je 1,38%)
8. Kate Nash – Foundations / Mika – Grace Kelly (je 1,38%)
9. Jamie T. – Calm Down Dearest / Tocotronic – Kapitulation (je 1,18%)
10. Arcade Fire – No Cars Go / Ryan Adams – Goodnight Rose (je 1,18%)

Band des Jahres
1. Kilians (12,12%)
2. Beatsteaks (9,09%)
3. Arcade Fire / Bloc Party (je 6,06%)
4. Animal Collective / Arctic Monkeys / Axxis / Basta / Beginner / Cloud Cult / Die Ärzte / Die Fantastischen Vier / Editors / Good Shoes / Ike Reilly Assassination / Maxïmo Park / Muse / Radiohead / Rot Front Berlin / Tegan And Sara / The Coral / The Good, The Bad & The Queen / The National / The Redwalls / Tocotronic / Travis (je 3,03%)

Solokünstlerin des Jahres
1. Kate Nash (21,88%)
2. Amy Winehouse (12,5%)
3. Feist / Nelly Furtado (je 9,38%)
4. PJ Harvey (6,25%)
5. Anna Ternheim / Anneke van Giesbergen / Beth Hart / Britta Persson / Eilen Jewell / Emily Haynes / Joanna Newsom / Kylie Minogue / Maria Mena / Rihanna / Róisín Murphy / Rose Kemp / St. Vincent (je 3,13%)

Solokünstler des Jahres
1. Jack Peñate / James Blunt / Jan Delay / Mika / Ryan Adams (je 5,88%)
2. Albert Hammond, Jr. / Ben Harper / Bernd Begemann / Bill Callahan / Black Francis / Christian Venus / Damien Rice / Devendra Banhart / Devin Townsend / Hagen Rether / Heinz Strunk / Herbert Grönemeyer / Jamie T / Jason Isbell / Joe Bonamassa / José Gonzáles / Marc Cohn / Patrick Wolf / Paul McCartney / PeterLicht / Pohlmann / Prinz Pi / Sage Francis / Thees Uhlmann (je 2,94%)

Liveact des Jahres
1. Arcade Fire / Beatsteaks / Bloc Party (je 6,06%)
2. 2Raumwohnung / Amiina / Animal Collective / Basta / Deichkind / Die Fantastischen Vier / Editors / Element Of Crime / Fettes Brot / Interpol / Jan Delay / Kaiser Chiefs / Malajube / Muse / Nine Inch Nails / Patrick Wolf / Pelle Carlberg / Queens Of The Stone Age / Seeed / Shawn Colvin / Subway To Sally / Take That / The Hives / The Hoid Steady / The Killers / The Pipettes / Travis (je 3,03%)

Newcomer des Jahres
1. Kilians (34,38%)
2. Mika (9,38%)
3. Justice (6,25%)
4. Angry Teng / Bishi / Die Türen / Goose / Ha Ha Tonka / Jonas Goldbaum / Kate Nash / Lucky Soul / Marc Cohn / Mark Medlock / Roger Cicero / Rose Kemp / The Nobody’s Faults / Timbaland / Toni Kroos / Voxtrot (je 3,13%)

Musikvideo des Jahres
1. Bloc Party – The Prayer / Feist – 1234 / Kilians – Enforce Yourself / Travis – Closer (je 8,7%)
2. Beatsteaks – Cut Off The Top / Die Ärzte – Junge / Die Fantastischen Vier – Ernten was wir säen / Helloween – As Long As I Fall / Justice – D.A.N.C.E. / Kate Nash – Foundations / Muff Potter – Fotoautomat / Pink – Dear Mr. President / Sigur Rós – Glosoli / Sportfreunde Stiller – (Tu nur das) Was dein Herz dir sagt / The Hives feat. Timbaland – Throw It On Me / The Killers – Don’t Shoot Me Santa / Tocotronic – Kapitulation / Tokio Hotel – Through The Monsoon / Travis – Selfish Jean (je 1,35%)

Film des Jahres
1. The Simpsons – Der Film (11,43%)
2. Auf der anderen Seite / Death Proof / Der Sternwanderer / Harry Potter 5 / The Prestige (je 5,71%)
3. 2 Tage Paris / Der letzte König von Schottland / Die Bourne-Verschwörung / Ein perfekter Platz / Fluch der Karibik 3 / Hot Fuzz / Immer nie am Meer / Inland Empire / Lucky Number Slevin / Nach 7 Tagen ausgeflittert / Operation Kingdom / Pans Labyrinth / Ratatouille / Schwarze Schafe / The Science Of Sleep / Shoot ‘Em Up / Shoppen / Sunshine / Wer früher stirbt ist länger tot / Zodiac (je 2,86%)

Beste Fernsehserie
1. The Simpsons (14,71%)
2. Scrubs (11,76%)
3. Dr. House / Heroes / Prison Break (je 5,89%)
4. Battlestar Galactica / Boston Legal / Californication / Chuck / Dexter / Disneys Kuzcos Königsklasse / Dr. Psycho / Family Guy / Grey’s Anatomy / Life On Mars / Lost / Nip/Tuck / Private Practice / Six Feet Under / The IT Crowd / The Office (US) / Türkisch für Anfänger / Weeds / West Wing (je 2,94%)

Beste Fernsehsendung
1. Hart aber Fair / Schmidt & Pocher ((Natürlich möchte ich in keiner Weise die Urteilsfähigkeit meiner Leser anzweifeln, aber: “Schmidt & Pocher”????ß)) / Sportschau (je 7,41%)
2. …und basta / 30 Jahre Rockpalast / Akte / Das perfekte Dinner / Dittsche / Eurovision Song Contest / Germany’s Next Topmodel / Heute / Karambolage / Krömer / KulturZeit / Nano / Neues aus der Anstalt / Polylux / Schlag den Raab / Strassenstars / Switch Reloaded / The Daily Show / Was liest Du…? / Willkommen Österreich / Zapp (je 3,7%)

Bestes Blog
1. coffeeandtv.de (20%)
2. stefan-niggemeier.de/blog (17,14%)
3. bildblog.de (11,43%)
4. bestatterweblog.de (8,57%)
5. fernsehlexikon.de (5,71%)
6. agitpopblog.org / blog.zooplus.de / boingboing.com / claer-web.blogspot.com / fdog.org / gluehwein.junkies.ws / hauptstadtblog.de / iaas.uni-bremen.de/sprachblog / myblog.de/musikexpress / neuerdings.com / spiegelfechter.com / txt.twoday.net / usaerklaert.wordpress.com (je 2,86%)

Beste Website
1. last.fm (20%)
2. google.com / plattentests.de / twitter.com / wikipedia.org (je 6,67%)
3. 4chan.org / cicero.de / de.poneyvallee.com / fingers-welt.de / forum-fleischhaus.de / wdrmaus.de/spielen/mausspiele / insidekino.de / jayisgames.com / kingisdead-design.de / madsenmusik.de / myspace.com / popmatters.com / spiegel.de / studivz.net / sueddeutsche.de / thekilians-anhaenger.de (je 3,33%)

Beste Zeitschrift
1. 11 Freunde (13,33%)
2. Neon / Visions (je 10%)
3. Galore / Musikexpress (je 6,67%)
4. brand eins / Chip Foto / Cicero / Der Spiegel / Die Zeit / Dummy / GeoEpoche / Hommage / MAD Magazine (US) / Myself / NZZ Folio / Rapunzel / Rolling Stone / TV Neu / Zeit Campus / Zeit Wissen (je 3,33%)

Buch des Jahres
1. Khaled Hosseini – Drachenläufer / Tommy Jaud – Millionär (je 6,67%)
2. Arnd Zeigler – Gewinnen ist nicht wichtig … / Farin Urlaub – Unterwegs in Indien und Bhutan / Frank Schätzing – Nachrichten aus einem unbekannten Universum. Eine Zeitreise durch die Meere / Franz Kafka – Die Erzählungen / Friedrich Dürrenmatt – Der Auftrag / George R.R. Martin – A Feast For Crows / Gordon Dahlquist – Die Glasbücher der Traumfresser / J. K. Rowling – Harry Potter 7 / Jeffery Deaver – The Sleeping Doll / John Dickie – Cosa Nostra / Jules Verne – Zwanzigtausend Meilen unter dem Meer / Julia Franck – Die Mittagsfrau / Kaz Cooke – Ach Du dickes Ei / Lawrence Wright – The Looming Tower / Markus Kavka – Elektrische Zahnbürsten / Matthias Politicky – Herr der Hörner / Nagel – Wo die wilden Maden graben / Phillip Roth – Exit Ghost / Rocko Schamoni – Risiko des Ruhms (Director’s Cut) / Strafgesetzbuch / Tad Williams – Shadowmarch / Terry Pratchett – Klonk! / Terry Pratchett – Wintersmith / The ILC – The Gateway to the Quantum Universe / Volker Strübing – Ein Ziegelstein für Dörte / Walter Moers – Der Schrecksenmeister (je 3,33%)

Person des Jahres
1. Meine Mama/Frau/Freundin/Tochter/Buchverkäuferin/Mein bester Freund (26,09%)
2. Anne Will (8,7%)
3. Al Gore / Doris Lessing / Florian Henckel von Donnersmarck / Franck Ribéry / Fritz Ostermayer / Günther Wallraff / Hape Kerkeling / Harald Schmidt / Heiner Brand / Hugo Chavez / Ich / Kylie Minogue / Stefan Niggemeier / Stephen Colbert / Sufjan Stevens (je 3,5%)

Depp des Jahres
1. Wolfgang Schäuble (17,86%)
2. Eva Herman (14,29%)
3. Roland Koch (10,71%) ((Da hat sich Herr Koch aber richtig Mühe gegeben und an den letzten Tagen noch alles rausgeholt mit seiner Stammtischrhetorik.))
4. Britney Spears (7,14%)
5. Bono Vox / Brigitte Zypries / David Hasselhof / Der Dieb von Tim Pritloves Notebook / Der Sänger von Maximo Park / Detlef D! Soest / Günther Oettinger / Jan Ullrich / Matthias Matussek / Paris Hilton / Ronald Pofalla / Stefan Raab / Ulli Hoeneß / wohl ich (je 3,57%)

Wort des Jahres
1. Klimadebatte/Klimaschutz/Klimawandel/Weltklima (14,81%) ((Ähnliche Worte wurden zusammengefasst, damit das Ergebnis etwas aussagekräftiger wird.))
2. Prokrastination/Prokrastinieren (11,11%)
3. ausgerechnet / Festival / grandios / GröFaz / impaktieren / Indie / Kapitulation / klar / läuft / Lokführerstreik / Nichtraucherschutz / photoshoppen / Pilgern / Redundanzangst / schnaftig / Tageslichttauglich / Vorratsdatenspeicherung / Wah / Wanderbaustelle / Wii (je 3,7%)

Unwort des Jahres
1. Klimakatastrophe/Klimawandel (14,81%) ((Ähnliche Worte wurden auch hier zusammengefasst, damit das Ergebnis etwas aussagekräftiger wird.))
2. Abstrakte Gefährdungslage/Gefährder (7,41%)
3. Autobahn / Bundestrojaner / Drogenentzugsklinik / Exzellenz / Gentrifizierung / Gutmensch / Hochzeit / Indie / Klima / Kloni / Knut / Medienmogul / Migrationshintergrund / Mindestlohn / Multimodalität / Onlinedurchsuchung / Ostpunktemafia / Second Life / Stuff / Vorratsdatenspeicherung / Web 2.0 (je 3,7%)

Und jetzt will ich Diskussionen hören!

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Digital

Klickbefehl (6): Gegen den Strich

Doch nach Jahren des Niedergangs herrscht Aufbruchstimmung. Verlage und Konzertveranstalter boomen. Bei den kleineren Plattenfirmen gab es noch nie so viele Neugründungen. Und selbst unter den großen Musikkonzernen von Universal bis Warner Music macht sich neue Hoffnung breit. „Wir beenden das beste Jahr seit bestimmt sieben Jahren“, sagt Edgar Berger, Deutschland-Chef von Sony-BMG.

Von wegen verhungernde Manager: Das Handelsblatt berichtet über das “Comeback der Musikindustrie”.

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Wenigstens braucht man sich in Hessen vorerst keine Sorgen um eine starke NPD zu machen. Denn Ausländerhetze übernimmt der Ministerpräsident persönlich. Und wenn er dann wiedergewählt ist, zeigt sich Roland Koch sicher wieder gerne mit dem Dalai Lama oder bei der Verleihung des hessischen Friedenspreises.

Steffen Jenter kommentiert bei tagesschau.de die jüngsten Forderungen des hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch, kriminelle Ausländer schneller abzuschieben. [via Pottblog]

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Schlimmer ist aber noch, dass die Polizei einfach unterstellt, alle Personen, die den Link angeklickt hätten, seien darauf über das angeblich kinderpornografische Portal gekommen. Dass der Link – mit vielleicht irreführenden oder gar keinen Inhaltsangaben, zum Beispiel über eine der unzähligen Linklisten, in anderen Boards oder als Spam-Mail – auch anderweitig verbreitet worden sein könnte, liegt außerhalb ihrer Vorstellungswelt. Oder sie blendet es aus.

Udo Vetter berichtet im Lawblog, wie schnell man Opfer polizeilicher Ermittlungen werden kann – alles im Namen einer eigentlich guten Sache, dem Kampf gegen Kinderpornographie.

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„Und? Wie fandest Du’s?“
„Ich weiß nicht. Ein bißchen mulmig wars mir schon. Das ist ne ganz andere Welt.“
„Ganz anders. Genauso anders wie katholische Kirchen, CSU-Parteitage oder Tupperwarenparty-Jahreshauptversammlungen.“

Frédéric macht im Spreeblick eine kleine Moscheen-Besichtigungstour.

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Fernsehen

Wir warten aufs Christkind

Nun ist es endlich soweit: der einzige Tag, der nur ein Abend ist, ist da. ((Es gibt natürlich auch Regionen, in denen es jede Woche einen Tag gibt, der nur ein Abend ist. Ich sage aber Samstag, schon allein weil ich finde, dass “Sonnabendabend” total bescheuert klingt.))

Der 24. Dezember ist der Tag, an dem einem vielleicht am deutlichsten wird, dass man älter wird und dass die Zeit mit zunehmendem anders zu vergehen scheint: Als Kind wollte dieser verdammte Nachmittag einfach nicht vergehen und man musste sich mit Michael Schanze und doofen Kinderfilmen beschäftigen. Heute verbringt man seinen 24. Dezember auf der Suche nach Geschenken in überheizten Einkaufszentren mit überreizten Menschen, die sich das ganze irgendwie auch anders vorgestellt haben, aber das doofe Päckchen mit dem Geschenk, das sie bei eBay ersteigert hatten, kam halt nicht rechtzeitig an. ((Diese Geschichte ist rein fiktiv. Ich habe schon alle beiden Geschenke und würde auch nie auf die Idee kommen, weitere zu kaufen.))

Falls Sie trotzdem Zeit haben und diese gerne sinnvoll verbringen möchten, dann nehmen Sie doch an unserer Leserwahl teil oder sehen Sie sich die Weihnachtsansprache unseres Frühstücksdirektors an:

Hier klicken, um den Inhalt von de.sevenload.com anzuzeigen


Link: sevenload.com

Ich wünsche Ihnen jetzt schon mal ein frohes Weihnachtsfest!

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Digital

Klickbefehl (5)

Aber dass Kassetten einmal nicht nur, wie das Theater vom Film oder das Pferd vom Auto, als Opfer eines optimierten Folgeprodukts in eine Liebhaberecke zurückgedrängt würden, sondern derart gründlich verschwinden könnten, dass man zum Beispiel in Frankfurt oder Berlin nach Kassetten so intensiv suchen muss wie nach Schreibmaschinen-Farbbändern oder nach Austauschbirnen für Diaprojektoren: Das hätte man noch vor ein paar Jahren nicht gedacht.

Niklas Maak schreibt in der “Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung” von morgen einen Nachruf auf die Audiokassette.

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Manchmal scheint es, als sei den Journalisten, die gegen dieses Mitmachnetz anschreiben, schon die Motivation all dieser neuen Konkurrenten um Aufmerksamkeit suspekt: einfach zu glauben, etwas zu sagen zu haben, und es nicht für Geld, Auflage, Karriere oder den Verkauf von Werbeplätzen zu tun.

Stefan Niggemeier schreibt in der “taz” über den alten Konflikt zwischen Mitmachmedien und dem “etablierten” Journalismus.

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Im Ratgeber “Diäten-Test” wird ausführlich über die “Diäterfolge” des Unternehmens berichtet, “zuletzt aktualisiert: 09. Mai 2007 | 15:21″. Bereits am 21. Februar 2005 hatte die Redaktion “Populäre Abnehmkonzepte unter der Lupe”, allen voran Weight Watchers. Und schon in der Sendung vom 6. September 1999 mit dem Thema “Wege zur Wunschfigur” war die WW-Methode für den MDR empfehlenswert.

Bei den Medienpiraten wundert sich Peer darüber, dass man Andrea Kiewel beim MDR für ihre Weight-Watchers-Schleichwerbung gefeuert hat, während der Sender die Abnehmgruppe seit Jahren ungwöhnlich oft empfiehlt.

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More are expected to shop online than attend Church of England services.

bbc.co.uk erzählt, wie Millionen Briten die Heilige Nacht verbringen werden: Vor dem Computer auf Schnäppchen hoffend.

Nachtrag 23. Dezember: Zugabe bei Telepolis: Die GEZ fordert Rundfunkgebühren von einer fiktiven Person. [via Lawblog-Kommentare]