Kategorien
Rundfunk Gesellschaft

Man wird sprachlos

In der ARD läuft heu­te um 23.30 Uhr eine Doku­men­ta­ti­on über die letzt­jäh­ri­ge Love­pa­ra­de in Duis­burg, bei der bei einer Mas­sen­pa­nik 21 Men­schen gestor­ben sind und mehr als 500 ver­letzt wur­den. Der WDR bewirbt die­se Doku, indem er seit Tagen via Pres­se­mit­tei­lung ein­zel­ne O‑Töne von Ver­ant­wort­li­chen in die Ver­wer­tungs­ket­te gibt.

Ver­gan­ge­ne Woche warf er Zita­te des Duis­bur­ger Ober­bür­ger­meis­ters Adolf Sau­er­land unters Volk:

„Ich habe mir immer gesagt: Du musst so lan­ge durch­hal­ten, bist du allen zei­gen kannst, dass die­se Kata­stro­phe nicht durch dein Ver­hal­ten ent­stan­den ist“, erklärt Adolf Sau­er­land. Er habe am Anfang das Gefühl gehabt, wenn er sich ent­schul­di­ge, wer­de er auto­ma­tisch für das Unglück ver­ant­wort­lich gemacht. „Und das hat dazu geführt, dass man sprach­los wird.“

Ges­tern kam Rai­ner Schal­ler, Ver­an­stal­ter der Love­pa­ra­de, zu Wort:

Zum ers­ten Mal äußert sich Schal­ler im Film auch zur Pro­ble­ma­tik des Tun­nels als ein­zi­gem Ein- und Aus­gang zum Ver­an­stal­tungs­ge­län­de: „Man hat Mona­te geplant, und für mich ist es natür­lich ein Rät­sel, wie man das über Mona­te gemein­sam nicht hat sehen kön­nen. Das ist etwas, was ich mich bis heu­te fra­ge: Wie konn­te man das nicht sehen?“

Ist Ihnen an der Wort­wahl der bei­den Her­ren etwas auf­ge­fal­len?

Um mal Ben­ja­min von Stuck­rad-Bar­re zu zitie­ren:

Das ers­te, was einem ein Psy­cho­the­ra­peut bei­bringt: Sagen Sie nicht „man“, sagen Sie „ich“. Das ers­te, was man als Pro­fi­po­li­ti­ker wahr­schein­lich lernt: öfter mal „man“ sagen, dann kann nichts groß pas­sie­ren.