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Leben

Another Decade Under The Influence: 2019

Die­ser Ein­trag ist Teil 10 von bis­her 10 in der Serie Ano­ther Deca­de Under The Influence

2019. Ich fah­re end­lich mal zum Euro­so­nic und schaue mir ca. 500 neue Acts an. Wir tre­ten tat­säch­lich im ver­damm­ten Ber­lin auf! Schnee­mann bau­en im Gar­ten. Zum ers­ten Mal mit Kind ins Sta­di­on, der VfL Bochum ver­liert, wir kom­men trotz­dem wie­der. Im JWD erscheint mein bis­her wich­tigs­ter Text. When I see your face /​ The future that awaits /​ Ano­ther city rising from the dust /​ Neon lights the way. Ich quat­sche dem Grand Hotel van Cleef den nächs­ten Deal an die Backe. Oster­fe­ri­en mit Koos Koni­jn und Ein­kaufs­zen­trum. ESC in Tel Aviv: Ich schwim­me zum ers­ten Mal im Mit­tel­meer, wir fah­ren E‑Scooter am Strand und dür­fen den letz­ten Live-Auf­tritt von Madon­na mit­er­le­ben. Die ers­ten Video­aben­de. Ich fin­de immer noch zuver­läs­sig die fal­schen Leu­te toll. Just the sight of you is get­ting the best out of me. In Bochum sind die Dinos los, in Dins­la­ken der Tiger. So vie­le Aus­flü­ge und Bah­nen! Ich schrei­be zum ers­ten Mal seit Jah­ren neue Songs. muff pot­ter. sind zurück, Thees Uhl­mann auch! Mit dem Kind auf die Fri­days-for-future-Demo. Burn, Palo Alto, burn! Ich hab zum ers­ten Mal seit 25 Jah­ren ein aktu­el­les Glad­bach-Tri­kot und nur eine Woche spä­ter star­tet die Borus­sia die längs­te Tabel­len­füh­rung seit 42 Jah­ren. Fami­li­en­tref­fen am Nie­der­rhein. End­lich wie­der Nord­see, zum ers­ten Mal seit acht Jah­ren wie­der eine Woche Urlaub am Stück! Should medi­ta­te, should work out more /​ Should read until my brain gets sore /​ Meet someone, go far away /​ Try being soci­al­ly less stran­ge. „Star Wars“ um 10 Uhr mor­gens im Mul­ti­plex. Ein total ent­spann­tes Weih­nachts­fest. Lass uns noch ein­mal zusam­men schrein: /​ Men­schen wie ich blei­ben bes­ser allein.

Ein Jahr mit Neu­ein­spie­lun­gen der größ­ten Hits der 90er, 00er, 10er und von heu­te. Das war schon ganz schön gut! Hal­lo, ich bin Lukas, 36, ich kom­me aus Bochum und mei­ne Hob­bys sind Musik und Fuß­ball! There’s a few things I need /​ But I’ve money for pay­ing /​ And if you’­ve enough room /​ I’ll con­sider stay­ing.

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Leben Unterwegs

Another Decade Under The Influence: 2018

Die­ser Ein­trag ist Teil 9 von bis­her 10 in der Serie Ano­ther Deca­de Under The Influence

2018. Die Beer­di­gung mei­nes Groß­va­ters artet zu einem fröh­li­chen Besäuf­nis aus („Hät­te ihm gefal­len!“). Dienst­rei­se nach Ham­burg: Nach all den Jah­ren zum ers­ten Mal im alten Elb­tun­nel und in der Thai Oase. Wir legen uns einen eige­nen Gemü­se­gar­ten an. Wich­tig rum­ste­hen beim Grim­me Preis. Ein neu­es iPho­ne nach sechs Jah­ren. So vie­le Aus­flü­ge mit der Stra­ßen­bahn und dem Lauf­rad. Viel Zeit mit mei­ner Oma in Dins­la­ken, viel Zeit im Gar­ten. Kann sein, dass das Ende bevor­steht /​ Leb‘ mein Leben wie Antho­ny Bour­da­in. Mich­a­lis Pan­te­lou­ris holt mich zum JWD und ich darf nach über zehn Jah­ren mal wie­der Musik­jour­na­lis­mus machen! ESC in Lis­sa­bon: Nach all den Desas­tern der letz­ten Jah­re singt uns Micha­el Schul­te auf Platz 4! Die ers­te Lucky & Fred Live­show — zurück auf den Bret­tern, die die Welt bedeu­ten! Fuck it all /​ We kil­led it tonight. End­lich Tipp-Kick und Mini­golf spie­len mit dem Kind. Schwe­den schafft es bis ins WM-Vier­tel­fi­na­le, der größ­te Tri­umph seit 24 Jah­ren. Der ers­te rich­ti­ge Kin­der­ge­burts­tag. Eine Woche Ber­lin mit dem Kind, allen fah­ren­den U‑Bahn-Lini­en und den gan­zen guten Leu­ten, die ich in die­ser Stadt so ken­ne. But if you crash and nobo­dy sees /​ Just remem­ber the­re will always be /​ A room for you in my house in the trees. Ein Aus­flug nach Arn­hem. Immer wie­der kett­car und Back­stage-Bier. Ana­nas ern­ten in Her­ne, Hal­lo­ween im Tier­park. I’m just curious, is it serious? Mit U- und Stra­ßen­bah­nen zur Mar­ti­ni­kir­mes nach Dins­la­ken (Recher­che für mei­ne gro­ße Ruhr­pott-Repor­ta­ge). Peo­p­le love, peo­p­le lea­ve, peo­p­le let down /​ Peo­p­le show up, roll up, peo­p­le grow up. Das Kind und ich bas­teln gemein­sam Weih­nachts­kar­ten, die das Kind dann unter­schreibt. „Last Christ­mas“ sin­gen mit Frau Ado und den Gold­kan­ten, „Schö­ne Besche­rung“ gucken im Freun­des­kreis. Sil­ves­ter mit dem Kind und Kin­der­feu­er­werk.

Ein Jahr, das eigent­lich viel bes­ser war, als es sich in dem Moment anfühl­te. Ein Jahr, in dem ich so vie­le Din­ge wie­der gemacht habe, die ich seit Jah­ren nicht mehr gemacht hat­te — und die so viel Bock gemacht haben! (Mein ein­zi­ger Rat­schlag fürs Leben: Macht mehr von den Din­gen, die Euch glück­lich machen!) Und das Jahr, in dem ich nach dem ESC in Lis­sa­bon geblie­ben bin, um mit dem Kind und sei­ner Mama noch ein paar Tage Urlaub zu machen. Nicht „wie eine rich­ti­ge Fami­lie“, son­dern als rich­ti­ge Fami­lie! It’s not the song, it is the sin­gin‘.

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Musik Leben

Another Decade Under The Influence: 2017

Die­ser Ein­trag ist Teil 8 von bis­her 10 in der Serie Ano­ther Deca­de Under The Influence

2017. Schnee! Mei­ne Oma zieht ins Senio­ren­heim. Ich habe eine neue Bril­le, ein „New Yorker“-Abo (plus Stoff­beu­tel) und eine The­ra­peu­tin — jetzt noch ein Cordsak­ko und ich bin ein ech­ter Ost­küs­ten-Intel­lek­tu­el­ler! Ein neu­es Tat­too. Ganz vie­le Aus­flü­ge mit U‑Bahnen, Stra­ßen­bah­nen und Zügen. Ich ent­wer­fe und baue mein ers­tes ganz eige­nes Möbel! The Ata­ris, Wan­da und Soul­wax live. Ostern ohne Eltern, aber mit eige­nem Kaf­fee­trin­ken. Wir fal­len run­ter wie Glit­zer auf Beton /​ Und malen die Stadt so bunt wie wir eben sind. ESC in Kiew: Dr. Peter Urban ist zum 20. Mal dabei, ich inzwi­schen auch schon zum ach­ten. Eltern-und-Kind-Tur­nen, ein Euphe­mis­mus für „Eltern die letz­te Lebens­en­er­gie aus­sau­gen“. Mein Mac­Book, treu­er Beglei­ter seit Dus­log-Tagen, raucht ab. End­lich wie­der Stadt­park-Nach­mit­ta­ge! I want a life, that’s all I need late­ly /​ I am ali­ve but all alo­ne. Mei­ne Oma ver­ab­schie­det sich für immer. I got loyal­ty, got royal­ty insi­de my DNA. Flug­zeu­ge gucken in Düs­sel­dorf. Wie die Star­ken die Schwa­chen, die Müden die Wachen /​ Umar­men, umar­men. Einen gan­zen Tag Geburts­tag fei­ern! Ein Fami­li­en­tref­fen in Frei­burg. kett­car sind zurück — aber sowas von! Wir gehen zur Eröff­nung von neu­en Stadt­bahn­hal­te­stel­len und Stra­ßen­bahn­li­ni­en. Ich hab jetzt lan­ge Haa­re. Plätz­chen­ba­cken und Weih­nachts­märk­te. Eine Schnee­ball­schlacht vor der eige­nen Haus­tür. Eine Modell­ei­sen­bahn unterm Weih­nachts­baum. An Weih­nach­ten wird klar: Das ist das letz­te Mal mit unse­rem Opa; was kei­ner ahnt: 96 Stun­den spä­ter ist er tot. Nobo­dy else will be the­re then /​ Nobo­dy else will be the­re. Ein­mal Sil­ves­ter mit Raclette und Blei­gie­ßen fei­ern, wie so ganz nor­ma­le Erwach­se­ne.

Ein ziem­lich okayes Jahr, auch wenn gleich zwei mei­ner Groß­el­tern gestor­ben sind. Ein Jahr, das aber auch eini­ger­ma­ßen öde gewe­sen wäre, wenn mei­ne bes­te Freun­din mich nicht stän­dig vor die Tür und ins Leben geschleift hät­te: zu Phil Coll­ins, ins Sta­di­on, auf die Cran­ger Kir­mes, zu 15 Jah­re Grand Hotel van Cleef, an mei­nem Geburts­tag ins Phan­ta­sia­land und ein Wochen­en­de nach Hol­land an den Strand. Und nicht eher schla­fen, bevor wir hier /​ Heu­te Nacht das Meer sehen /​ Spü­ren, wie kalt es wirk­lich ist.

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Leben

Another Decade Under The Influence: 2016

Die­ser Ein­trag ist Teil 7 von bis­her 10 in der Serie Ano­ther Deca­de Under The Influence

2016. Sil­ves­ter­feu­er­werk gucken auf dem Dach der Dort­mun­der Oper. Mal wie­der reno­vie­ren und Fuß­bo­den ver­le­gen. Plötz­lich wie­der allei­ne früh­stü­cken tut weh, aber das Kind wohnt ja die Hälf­te der Zeit hier. In mei­nem Wiki­pe­dia-Ein­trag steht kurz­zei­tig, dass ich eine IKEA-Küche erfolg­reich auf­ge­baut habe (kei­ne Ahnung, war­um das wie­der gelöscht wur­de). Ich schrei­be tau­send unge­nutz­te Gags für die Panel­lis­ten beim „Come­dy Clip Club“ und wer­de zum Maxi-Gstet­ten­bau­er-Fan. Ben­ja­min von Stuck­rad-Bar­re is back — da kann man doch mal ent­spannt auf drei Lesun­gen gehen! It’s a long way to hap­pi­ness /​ A long way to go /​ But I’m gon­na get the­re, boy /​ The only way I know. Dating & Crus­hes. ESC in Stock­holm: Ganz viel Lakritz­scho­ko­la­de, wir sehen Björn von ABBA und Jus­tin Tim­ber­la­ke live! So vie­le Aus­flü­ge zum Haupt­bahn­hof und zum Kem­n­ader See. We got the wind in our sail /​ Like Dar­win on the Bea­gle /​ Or Men­del expe­ri­men­ting with a pea. Ich lackie­re Möbel neu, die seit Jahr­zehn­ten im Fami­li­en­be­sitz sind. Ich fah­re zum ers­ten Mal Was­ser­ski: Macht voll Bock, ich habe aber ein Jahr lang Mus­kel­ka­ter. Post von der Köni­gin für mei­ne Omi. Den hal­ben Som­mer im Plansch­be­cken ver­bracht. There’s just some­thing about the light /​ That lets all of us think that their pro­blems are­n’t our pro­blems. Mein klei­ner Bru­der hei­ra­tet. Das Kind kommt in den Kin­der­gar­ten. Mit mei­ner gan­zen Fami­lie nach Hol­land. Der Idi­ot wird tat­säch­lich zum US-Prä­si­den­ten gewählt. When I wake in the mor­ning /​ I’ve for­got­ten what it is to cope. Ein­mal Elb­phil­har­mo­nie gucken, in Bochum eröff­net das Musik­fo­rum. Kek­se backen und ver­zie­ren. Ich dre­he „Rück­wärts“, mei­ne ers­te ganz eige­ne Sen­de­rei­he für den MDR (na gut: fürs Inter­net). Die Weih­nachts­zeit beginnt am 23. Dezem­ber um 17.32 Uhr.

Ein Jahr, um erst­mal wie­der auf die Bei­ne zu kom­men. Das Leben ist ein biss­chen so wie frü­her, aber trotz­dem ganz anders. Es ster­ben gefühlt alle Pro­mi­nen­ten, aber irgend­wie haben wir über­lebt. Ich hab eine schö­ne neue Woh­nung mit Gar­ten, in der wir es uns gemüt­lich machen.

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Leben

Another Decade Under The Influence: 2015

Die­ser Ein­trag ist Teil 6 von bis­her 10 in der Serie Ano­ther Deca­de Under The Influence

2015. Aus unse­rer Woh­nung wird eine WG. Über­all Baby­brei. Ich krie­ge über­ra­schend schnell einen The­ra­pie­platz. Mit der gan­zen Fami­lie nach Dom­burg, dem Kind das Meer zei­gen. ESC in Wien, eine Run­de im Pra­ter­rie­sen­rad. Die gute Nach­richt: Ich kann mich immer noch ver­knal­len. Die schlech­te (oder gute): Das führt zu nichts. It was just like a movie /​ It was just like a song. Die ers­ten Wör­ter, die ers­ten Aus­flü­ge in den Tier­park. Es gibt gute und schlech­te Tage. Is my mal­func­tion so sur­pri­sing cau­se I always seem so sta­ble and bright? /​ Ain’t it always the quiet types? Ich arbei­te beim Web­vi­deo­preis und habe seit­dem „Jour­na­list und Autor“ in mei­ner E‑Mail-Signa­tur ste­hen. Ich arbei­te bei „Pop­stars“ und dre­he Vide­os mit Ste­fa­nie Heinz­mann und Bibi von „Bibis Beau­ty Palace“. Mei­ne ers­ten 40-Stun­den-Wochen (und hof­fent­lich auch die letz­ten). Der ers­te Geburts­tag, mit Scho­ko­ku­chen im Haar. Die ers­ten Schrit­te. You’­re my wan­de­rer, litt­le wan­de­rer. Ich pro­bie­re die­ses (Online-)Dating mal aus. Mein ers­tes eige­nes Auto. Nach lan­ger Zeit mal wie­der auf Kon­zer­te — wie gut das tut! Later­nen bas­teln (Über­all Kleis­ter!) und der ers­te Mar­tins­zug. Ich gehe zum Fuß­ball gucken in die Knei­pe und wir sehen alle, wie der Ter­ror sich ent­fal­tet. Shut up and dance with me. Schon wie­der auf Woh­nungs­su­che. Es gibt einen neu­en „Star Wars“-Film und ich bin so eupho­risch wie mit 16. Weih­nach­ten mit leuch­ten­den Kin­der­au­gen, zer­fetz­tem Geschenk­pa­pier und der Fra­ge: Wie haben wir das bis hier­hin geschafft?

Ein Jahr, in dem ich mich an fast nichts erin­nern kann, was nicht mit dem Kind oder der Arbeit zu tun hat­te. Viel­leicht gab es da auch ein­fach nichts. Ein wahn­sin­nig anstren­gen­des Jahr, das aber auch so vie­le tol­le Momen­te hat­te. In all dem posi­ti­ven und nega­ti­ven Cha­os: Zehn Tage Wien mit dem bes­ten Team, das man sich vor­stel­len kann. Viel Arbeit, wenig Schlaf, so vie­le tol­le Leu­te. Bei all dem Tru­bel vor Ort fühlt es sich für mich an wie im wind­stil­len Auge eines Hur­ri­ca­nes — und dann lan­den wir auf dem his­to­risch ein­ma­lig schlech­ten 27. Platz. Ja, so wider­sprüch­lich war 2015.

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Familie Leben

Another Decade Under The Influence: 2014

Die­ser Ein­trag ist Teil 5 von bis­her 10 in der Serie Ano­ther Deca­de Under The Influence

2014. Das wird unser Jahr! Mit den Nacht­freun­den in Ber­lin. Die ers­te Fol­ge „Lucky & Fred“. Eine quä­lend lan­ge Woh­nungs­su­che, eine Reno­vie­rung und ein Umzug. Die letz­ten guten Tage: zu zweit mit Hund in Ham­burg. Eigent­lich hab ich kei­nen Stress, Herr Dok­tor. Are we out of the woods? /​ Are we in the clear yet? Eine abge­sag­te Hoch­zeit. Ein neu­er Job, mit­ten in der Nacht. Der ESC in Kopen­ha­gen, 10 Jah­re BILD­blog. Noch mehr neue Jobs in Köln. Kin­der­zim­mer ein­rich­ten, Baby­kla­mot­ten kau­fen, Baby­par­ty schmei­ßen. I’ve made some fri­ends /​ And I’ve lost some, too. Hol­land wird WM-Drit­ter. Eine schwe­re Geburt. Hal­lo, ich bin Dein Papa! Die Dia­mant-Hoch­zeit mei­ner Groß­el­tern — ob ich 60 Jah­re je schaf­fe? Der ers­te Spa­zier­gang, das ers­te Bad. Was genau muss ich tun?! Alles, was ich je woll­te: Mama, Papa, Kind & Hund. Immer wie­der Dis­kus­sio­nen und Streits. Wer ist die­ses Ske­lett im Spie­gel? Das ers­te Mal Baby­schwim­men. Halt den Kopf oben. Eine Tau­fe am 1. Advent. Zu Besuch bei Har­ry Pot­ter. Okay, lass uns sagen, das war’s. Statt 200 Aben­de in der Knei­pe viel­leicht zehn außer Haus. Das ers­te Weih­nach­ten als Fami­lie, trotz allem. Wri­te it, wri­te it, wri­te it down /​ I will read it when the days don’t look so bad.

Ein Jahr wie ein Auto­un­fall in Zeit­lu­pe: über­höh­te Geschwin­dig­keit, Hin­der­nis­se auf der Fahr­bahn, schlech­te Wit­te­rungs­be­din­gun­gen und mei­ne Hän­de nicht am Steu­er. Das hat­ten wir uns alles anders vor­ge­stellt. Heu­te weiß ich: Es gibt Situa­tio­nen, die kann man nicht allei­ne schaf­fen. Es ist nie falsch, sich Hil­fe zu holen. Irgend­wann reicht es nicht mehr zu hof­fen, dass alles gut aus­geht. Mit­ten­rein in die­se implo­die­ren­de Lie­be wird unser Kind gebo­ren. Und als an dem Tag die Son­ne unter­geht, ist alles für immer anders. Bes­ser, trotz allem.

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Leben

Another Decade Under The Influence: 2013

Die­ser Ein­trag ist Teil 4 von bis­her 10 in der Serie Ano­ther Deca­de Under The Influence

2013. Ein Anfang zu zweit. Und mit Hund. „Im Schnee­fall auf der Stra­ße knut­schen“ auf der bucket list abha­ken. Eine Grim­me-Preis-Nomi­nie­rung fürs Dschun­gel­camp. Eine Dienst­rei­se nach Buda­pest: In Ungarn über Pres­se­frei­heit spre­chen fühlt sich selt­sam an. Par­tys, Knei­pen, Wochen­en­den. Ein her­ren­lo­ser Ein­kaufs­wa­gen. We’­re up all night ‚til the sun /​ We’­re up all night to get some /​ We’­re up all night for good fun /​ We’­re up all night to get lucky. Reno­vie­run­gen und Umzü­ge ande­rer Leu­te. Ein neu­er Job beim ESC: Plötz­lich sit­ze ich tat­säch­lich an der Sei­te von Peter Urban! Noch ein neu­er Job: Plötz­lich bin ich Social-Media-Han­sel bei „Tages­schaum“ mit Fried­rich Küp­pers­busch, den ich noch aus mei­ner Kind­heit aus dem Fern­se­hen ken­ne. Ein Som­mer­ur­laub, wie man halt Som­mer­ur­lau­be macht: in Hol­land am Meer. Das war die schöns­te Zeit /​ Weil alles dort begann. Die Hoch­zeit mei­ner klei­nen Schwes­ter inkl. Auto­cor­so (schon geil, wenn man Teil davon ist!) und kaum auf­wen­di­gem Hoch­zeits­film. Mein 30. Geburts­tag auf dem Mack­lem­ore-Kon­zert und eine Par­ty, die sich nach Abschied anfühlt. I don’t care /​ I love it. Mit dem Hund im Fern­se­hen. Ein im letz­ten Moment abge­sag­tes Tra­vis-Kon­zert. Eigent­lich soll­ten wir erwach­sen wer­den: Die Kili­ans auf Abschieds­tour­nee. Gemein­sam auf Woh­nungs­su­che. Ein posi­ti­ver Schwan­ger­schafts­test. Mit Ansa­ge: Zum letz­ten Mal Hei­lig­abend fei­ern in Dins­la­ken.

Ein Jahr zwi­schen „gro­wing up“ und „being grown up“, das sich eigent­lich schon wie­der nach so viel mehr anfühlt. Jede Men­ge Sze­nen für den Super­cut mei­nes Lebens. Die Erkennt­nis, dass alles zu zweit noch bun­ter, lau­ter, schö­ner sein kann — aber auch anstren­gen­der. Ein Tag in Ams­ter­dam mit einer Grach­ten­rund­fahrt in der Abend­däm­me­rung und die Ansa­ge der Rei­se­lei­te­rin, dass man, wenn man sich unter der Mage­re Brug küsst, für immer zusam­men­bleibt. (Spoi­ler alert: Dies gilt offen­bar nicht immer.) Und wir ste­hen auf unse­ren Brü­cken /​ Unter uns der Strom /​ Die Aus­sicht schein­bar end­los /​ Unser Thron.

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Musik Leben

Another Decade Under The Influence: 2012

Die­ser Ein­trag ist Teil 3 von bis­her 10 in der Serie Ano­ther Deca­de Under The Influence

2012. Ein WDR-Kame­ra­team in mei­ner Woh­nung, das mich für eine Repor­ta­ge über „Bild“ inter­viewt. Eine East-17-Auto­gramm­stun­de in einem Köl­ner Ein­kaufs­zen­trum. Viel auf Kon­zer­ten gewe­sen, viel im Schau­spiel­haus Bochum. Berg­werks­be­sich­ti­gung: Nach vier Gene­ra­tio­nen Berg­leu­ten über mir bin ich zum ers­ten und letz­ten Mal unter Tage. Man­che Freund­schaf­ten hal­ten län­ger, als man denkt. Mei­ne klei­ne Schwes­ter ver­lobt sich. Ein ESC in Baku und eine Bewer­bung für neue Auf­ga­ben. Ein Abend auf Ina Mül­lers Küchen­bank mit Ste­fan Nig­ge­mei­er und Mich­a­lis Pan­te­lou­ris. Baby, bit­te mach Dir nie mehr Sor­gen um Geld! Ein blink-182-Kon­zert, auf dem bei „All The Small Things“ die Welt ste­hen bleibt und sich danach in die ande­re Rich­tung wei­ter­dreht. Und wenn Du mich küsst /​ Schreibt Noel wie­der Songs für Liam. Ein toter Opa, den ich nicht kann­te. Ein Som­mer im Stadt­park und ein biss­chen in Ber­lin. Zehn Jah­re Grand Hotel van Cleef in Ham­burg mit allen, die zur Fami­lie gehö­ren. Die ers­te Geburts­tags­par­ty zuhau­se und die Geburts­stun­de des Insti­tuts für Apo­ka­lyp­ti­schen Schla­ger. „The Fault In Our Stars“, eines der beein­dru­ckends­ten Bücher, das ich je gele­sen habe. Ein Tages­aus­flug zum Bewer­bungs­ge­spräch nach Mün­chen. Schon wie­der so vie­le Aben­de in Knei­pen und WG-Küchen. Hearts from hell col­l­i­de /​ On fire’s high­way tonight /​ We drea­med it, now we know. Der Welt­un­ter­gang fällt (vor­erst) aus, aber etwas Neu­es beginnt. Nicht, was man emp­fin­det /​ Es ist das, was man tut.

Ein Jahr, in dem alles gleich­zei­tig statt­fand, und das sich anfühl­te wie ein Leben: lang, laut, bunt, lus­tig, trau­rig, zwi­schen Pau­se­tas­te, Vor- und Zurück­spu­len. I need time to stop moving /​ I need time to stay use­l­ess. Ein Jahr vol­ler Musik, mit der wei­tes­ten Anrei­se zu einem Kon­zert ever: Um das 13 Jah­re alte Trau­ma eines ver­pass­ten Kon­zerts zu über­win­den, flie­ge ich bis nach Man­ches­ter, um Ben Folds Five end­lich live zu sehen. Fresh white snow for miles /​ Every foot­step will be mine.

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Leben

Another Decade Under The Influence: 2011

Die­ser Ein­trag ist Teil 2 von bis­her 10 in der Serie Ano­ther Deca­de Under The Influence

2011. Wie vie­le Par­tys kann man in die ers­ten Wochen eines Jah­res packen? Wir bekom­men einen Preis fürs Oslog. Flo­ri­an Oster­tag und ich sin­gen „Human“ von den Kil­lers VOR einer Köl­ner Karao­ke-Bar. Ich arbei­te als Autor bei der ECHO-Ver­lei­hung (mit Ina Mül­ler, Joko Win­ter­scheidt, Gary Bar­low und Ste­fan Nig­ge­mei­er). Nein, Omi, die Täto­wie­rung hat nicht weh­ge­tan! Ein ESC in Düs­sel­dorf, einer Stadt, die das möch­te. Ste­fan sagt, wir haben den geils­ten Job der Welt. Zwei Rele­ga­ti­ons­spie­le, die ich am Liebs­ten gar nicht ange­schaut hät­te. So vie­le Aben­de hin­ter den CD-Spie­lern und vor den Boxen. Eine Jah­res­mit­glied­schaft im Fit­ness-Stu­dio (und ich bin tat­säch­lich regel­mä­ßig hin­ge­gan­gen). Ein Hald­ern Pop, bei dem ich irgend­wann gefah­ren bin, weil ich’s nicht mehr ertra­gen habe. Freund­schaf­ten kom­men, Freund­schaf­ten gehen. My pri­va­te life is an insi­de joke /​ No one will explain it to me. Auf drei Hoch­zei­ten gewe­sen, auf kei­ner getanzt. Mein ers­ter rich­ti­ger Urlaub als Erwach­se­ner, so mit Flug und Hotel und so! Eine Rei­se­ta­sche vol­ler CDs. Jour­na­lis­ten möch­ten mit mir über den Bun­des­prä­si­den­ten spre­chen. Eins­li­ve-Kro­ne mit After­show-Par­ty. I wan­na wring it out /​ Every oun­ce /​ I wan­na do the right thing, when the right thing counts. Ein Jahr, das immer noch Voll­gas war, aber in dem ich den Fahrt­wind kaum noch gespürt habe. Alles jud­gen, alles umar­men — manch­mal gleich­zei­tig. Ein Jahr zum Ver­ges­sen (und tat­säch­lich muss­te ich mir das Aller­meis­te erst wie­der anle­sen), aber Ste­fan sag­te: „2011, Lukas, war das Jahr, wo Du Lena end­lich Dein Mix­tape gege­ben hast; wo Du mit Lena und mit Ina Mül­ler gesun­gen hast, …“ — den Rest hab ich dann wie­der ver­ges­sen, aber der Satz hat damals sehr gehol­fen.

Und dann war das natür­lich das Jahr, wo ich im star­ken schot­ti­schen Wind stand, an Tra­vis dach­te und fand: „Das hier gera­de jetzt ist schon ganz schön gut!“

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Musik Leben Gesellschaft

Another Decade Under The Influence: 2010

Die­ser Ein­trag ist Teil 1 von bis­her 10 in der Serie Ano­ther Deca­de Under The Influence

Heu­te in zehn Wochen ist Sil­ves­ter — und mit dem Jahr endet auch das Jahr­zehnt. Vor zehn Jah­ren habe ich das zum Anlass genom­men, hier im Blog eine zehn­tei­li­ge Serie zu ver­öf­fent­li­chen, in der ich sehr, sehr läng­lich auf jedes ein­zel­ne Jahr, sei­ne pop­kul­tu­rel­len und per­sön­li­chen Momen­te zurück­ge­blickt habe. Ich hab nicht mehr so viel Zeit und Ner­ven, 10.000 Zei­chen zu ver­bal­lern, Ihr nicht mehr die Zeit und Auf­merk­sam­keits­span­ne, das zu kon­su­mie­ren – also gibt’s für jedes Jahr ein Foto und ein paar Stich­wor­te. Say hel­lo to #ano­ther­de­ca­de­un­dertheinfluence!

2010. Mei­ne ers­te Woh­nung, ganz für mich allein. Eine unglaub­lich auf­wen­di­ge Reno­vie­rung (mein Papa hat mal eben neu­en Est­rich gegos­sen, bevor wir den Fuß­bo­den ver­legt haben) und das Gefühl, end­lich wie­der ein Zuhau­se zu haben. So vie­le neue Freund*innen, so vie­le gute Gesprä­che, so vie­le Aben­de (und Näch­te) im Frei­beu­ter (wo ich nur in die­sem Jahr, grob über­schla­gen, einen vier­stel­li­gen Betrag zurück­ge­las­sen, aber immer­hin meh­re­re Musik­quiz­ze gewon­nen habe). Zwei Win­ter wie auf Hoth und ein con­s­truc­ti­ve sum­mer. Ein legen­dä­res Hald­ern-Fes­ti­val, eine kaum min­der legen­dä­re Geburts­tags­fei­er, bei der die Leu­te auf den Tischen getanzt haben, bevor sie umfie­len. (Die Tische. Und die Leu­te. Natür­lich alles im Frei­beu­ter.) Ein Kul­tur­haupt­stadt­jahr mit gesperr­ter A40 und Love­pa­ra­de-Kata­stro­phe. Knut­schen und Rau­chen. Mei­ne ers­ten Ein­sät­ze als DJ (die Leu­te ham getanzt, die Leu­te ham geschrien). Dienst­rei­sen nach Oslo (mit Ste­fan Nig­ge­mei­er und Lena Mey­er-Land­rut), Lon­don (mit mei­nem Onkel Tho­mas) und Rom. Mein neu­er Job als BILD­blog-Chef­re­dak­teur mit Auf­trit­ten im Fern­se­hen und Radio. Ein Jahr mit durch­ge­tre­te­nem Gas­pe­dal (und das, obwohl ich, haha­ha, ver­mut­lich nicht mehr als 300 Kilo­me­ter mit dem Auto zurück­ge­legt habe) und exqui­si­tem Sound­track. And my head told my heart /​ Let love grow /​ But my heart told my head /​ This time no /​ This time no. You’­re a beau­tiful girl and you’­re a pret­ty good wai­tress /​ But Jes­se I don’t think I’m the guy. Hal­lo, ich bin Lukas, 27, ich kom­me aus Bochum und das ist mein soge­nann­tes Leben. Ein Jahr, in dem selbst die lei­sen Momen­te laut waren. Da ist es gut, wenn man einen Platz hat, an den man sich zurück­zie­hen kann (zum Schla­fen und zum Arbei­ten, denn was hab ich da wohl sonst noch gemacht?), und an dem einen kei­ne Mit­be­woh­ner stö­ren. End­lich wie­der ein Zuhau­se, end­lich ange­kom­men und sofort auf­ge­bro­chen ins Leben.

Die­se Serie läuft par­al­lel hier im Blog und auf Insta­gram.