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Rundfunk

Fernsehbeweis #1 (12.02. – 18.02.)

Ein ech­ter Mei­len­stein für die C&TV-Mission, aber wirk­lich auch noch den letz­ten Scheiß mit irgend­ei­ner irre­füh­ren­den, nichts sagen­den Pop­kul­tur-Refe­renz zu benen­nen: Der Fern­seh­be­weis, ein hier­mit gestar­te­ter, ver­mut­lich nie­mals fort­ge­führ­ter Weg­wei­ser durch die bren­nen­den Über­res­te, die noch da sind vom deut­schen TV-Pro­gramm. Als ob dein Leben nicht so schon lang­wei­lig genug wäre, rich­tig.

Mon­tag: Lost (Pro 7, 22.15 – 23.15 Uhr)
Ers­te Fol­ge des zwei­tei­li­gen Sea­son-Fina­les. Letz­tes Jahr hät­te man sich bei Pro 7 viel­leicht noch die Mühe gemacht, bei­de Fol­gen am Stück zu zei­gen, aber jetzt läuft ja vor­her der „Game­show Mara­thon“ mit den bei­den Olli P.s und Son­ja Krauss als Gast. Ist das nicht eigent­lich wit­zig, dass Olli Pocher so her­un­ter gekom­men ist, dass er eine Show zusam­men mit Oli­ver Pets­zo­kat machen muss, dem glei­chen Typ, dem er frü­her regel­mä­ßig men­tal in die Eier getre­ten hat? Ist das jetzt Gerech­tig­keit? Wie ist da die Stim­mung Back­stage? Nun ja, „Lost“ jeden­falls, da geht es dies­mal hoch her, man darf ja nichts Genaue­res sagen, weil jeder Zuschau­er auf sei­nem eige­nen Stand ist mit den gan­zen DVDs und Inter­net­räu­bern, die es da gibt. Der Cliff­hän­ger wird mör­de­risch, so viel sei ver­ra­ten.

Diens­tag: Lich­ter (3sat, 22.45 – 00.25 Uhr)
So eine Art Epi­so­den­film über deutsch-pol­ni­sche Grenz­schick­sa­le, ganz ohne blö­de Polen­wit­ze, aber dafür mit Matrat­zen­ver­käu­fern, Ziga­ret­ten­schmugg­lern und ukrai­ni­schen Flücht­lin­gen. Kann man auch mit geschlos­se­nen Augen gucken, so schön ist der Sound­track von The Notwist.

Mitt­woch: Die Tru­man Show (Pro 7, 20.15 – 22.10 Uhr)
Ers­ter Teil des gro­ßen Jim-Carrey-Ernst­haf­tig­keitfin­dungs-Mara­thons. Ace Ven­tur­ra spielt hier einen tap­si­gen Jeder­mann, der ein biss­chen unge­hal­ten wird, als ihm däm­mert, dass sein Leben eine Fern­seh­sen­dung ist. Die Moral: Unser aller Leben ist eine Fern­seh­sen­dung. Wer danach noch Lust hat, mag viel­leicht David Lynchs „Blue Vel­vet“ auf Arte gucken.

Don­ners­tag
Heu­te bleibt das Fern­se­hen geschlos­sen, Betriebs­aus­flug.

Frei­tag: Der Mond­mann (3sat, 22.45 – 00.40 Uhr)
Zwei­ter Teil des gro­ßen Jim-Carrey-Ernst­haf­tig­keitfin­dungs-Mara­thons. Bruce Almigh­ty spielt hier den Komi­ker Andy Kauf­man, des­sen Leben zwar immer­hin kei­ne Fern­seh­sen­dung, aber doch auch ziem­lich straff durch­in­sze­niert ist. Unglaub­li­cher Film, wir sind hier ja nicht zur Neu­tra­li­tät ver­pflich­tet.

Sams­tag: In der Hit­ze der Nacht (ARD, 22.55 – 00.40 Uhr)
Wir wider­ste­hen der Ver­su­chung, mit „Bat­man Fore­ver“ auf den drit­ten Jim-Carrey-Film der Woche hin­zu­wei­sen und emp­feh­len lie­ber die­sen 40 Jah­re alten Kri­mi, der sich an der Auf­klä­rung eines Mor­des in einer Klein­stadt in Mis­sis­sip­pi, die noch auf die Erfin­dung der Ras­sen­gleich­heit war­tet, abar­bei­tet. Das Ers­te zeigt ihn wegen des 80. Geburts­tags von Sid­ney Poi­tier am 20.2., wozu wir natür­lich noch nicht gra­tu­lie­ren, weil das doch Unglück bringt und wir nicht schuld sein wol­len, falls irgend­was mit Sid­ney Poi­tier pas­siert.

Sonn­tag: Sca­ry Movie 3 (Pro 7, 20.15 – 20.25 Uhr) und Mux­mäus­chen­still (ARD, 23.30 – 01.00 Uhr)
Die ers­ten zehn Minu­ten des drit­ten „Sca­ry Movie“ soll­te man mit­neh­men, danach viel­leicht noch schnell in die Bade­wan­ne und dann aber rüber ins Öffent­lich-Recht­li­che, wo die­se Pseu­do-Doku­men­ta­ti­on um einen fana­ti­schen Selbst­jus­tiz­ler gezeigt wird, der arg­lo­sen Mit­bür­gern auf­lau­ert und sie für ihre klei­nen Sün­den bestraft. War 2004 für den deut­schen Film­preis nomi­niert, falls das jeman­dem wei­ter­hilft.