Kategorien
Musik Digital

Null-Blog-Generation

Wenn ich zu Spiegel Online gehe, erwarte ich natürlich nicht primär kompetente Betrachtungen zum Thema Musik. Dass die dortigen Plattenkritiken unter anderem von Jan Wigger geschrieben werden, sorgt aber immerhin für ein bisschen Indie Credibility und ein paar kurzweilige Rezensionen.

Nun hat man Ende letzen Jahres bei SpOn festgestellt, dass es ja seit ein paar Jahren das sog. Internet und somit auch diese hypermodernen, völlig flippigen “Blogs” gibt, von denen sich nicht wenige mit Musikern befassen, die noch nicht so bekannt sind. Auf der Suche nach hippem und preisgünstigem content muss man also nur noch ein paar einschlägige Blogs durchlesen oder sich auf der ein oder anderen Website herumtreiben und *schwups* hat man ein Bündel Neuentdeckungen unterm Arm, über die noch niemand sonst geschrieben hat man sich auslassen kann.

Und in der Tat: Was Heiko Behr (Redaktionsmitglied beim intro) bisher zusammengetragen hat, reicht von heimischen Geheimtipps (Ich Jetzt Täglich, Gisbert zu Knyphausen, Polarkreis 18) über Soon-To-Be-Superstars (Amy Winehouse und Mika), bis hin zu Künstlern, die zwar schon länger bis lange dabei sind, aber zumindest in Deutschland noch auf den großen Durchbruch warte(te)n (Joseph Arthur, The Shins). Drumherum finden sich noch jede Menge andere Künstler und Bands, die ein mehr oder weniger genaues Hinhören Wert sind.

Nur: Wenn man bei SpOn die Kategorie “Top of the Blogs” nennt und Zeilen wie

gleich mehrere Blogs beginnen ihre Lobeshymnen über das Quintett mit identischen Zeilen

einfließen lässt, wenn man in jedem zweiten Satz die Vorzüge der weltweiten Verknüpfung von Inhalten untereinander anpreist, warum in Dreiteufelsnamen ist dann KEIN EINZIGES Blog verlinkt? Nirgendwo.

Kategorien
Musik Digital

The Sellf Fullfilling Prophecies

Darf man sich eigentlich selbst zitieren? Wenn es darum geht, selbst aufgestellte und in der Wirklichkeit belegte Thesen zu untermauern, wohl schon, oder?

Jedenfalls ist es vier Tage her, dass ich die fantastische Newcomerband Kilians abfeierte. Neben diversem Lob für die Band hatte ich in meinem Text auch einige Sätze der Kritik an die Adresse von Musikjournalisten und -konsumenten versteckt. Diese waren nicht extra gekennzeichnet, lauteten aber:

Wer den Kilians vorwirft, sie machten “Sound, Auftreten und Songwriting” der Strokes nach, der macht sich verdächtig, außer den Strokes nicht allzu viele andere Bands zu kennen.

und

Was man den sympathischen und kreativen jungen Männern jetzt nur noch wünschen kann ist […], dass die Leute lernen, den Bandnamen richtig zu schreiben: ohne “The” und mit einem L.

Nun gehe ich natürlich nicht davon aus, dass man bei den Opinion Leadern von Eins Live und Visions unser kleines Blog liest und sich dann auch noch an dem orientiert, was ich glaube, der Menschheit so mitzuteilen zu haben. Aber es hätte ja sicher auch andere Gründe (beispielsweise ästhetische oder grammatische) gegeben, einen Satz wie diesen zu verhindern:

Dank prominenten Befürwortern wie Thees Uhlmann und permanentem touren – unter anderem mit Kettcar und The Cooper Temple Clause – spricht es sich langsam rum, dass sich die Antwort des Niederrheins auf die Strokes The Kilians nennt.

Jetzt ist natürlich die Frage, welche PR-Grundregel man in diesem Fall zückt: “Jede Presse ist gute Presse” oder doch lieber “Call me m***erf***er but spell my name correctly”?

Kategorien
Musik Digital

“Die Kunst ist dazu da, beim Zuhörer Jammern und Schaudern zu erwecken.”

Manchmal ist es schrecklich, Musikjournalist zu sein und Musiker zu interviewen: Sie sind aus irgendwelchen Gründen schlecht gelaunt, antworten nur sehr knapp oder gar nicht und am Ende hat man vielleicht drei, vier Sätze, mit denen man etwas anfangen kann.

Manchmal ist es schrecklich, Musiker zu sein und von Musikjournalisten interviewt zu werden: Sie haben sich kulturtheoretisch komplexe Frageblöcke ausgedacht, stellen völlig verquere Fragen oder schweigen plötzlich einfach.

Sven Regener von Element Of Crime, der sehr gute Sachen sagt, wenn man ihm die richtigen Fragen stellt, beweist in einem Interview mit der Netzeitung, dass er fast noch bessere Sachen sagt, wenn man ihm die falschen Fragen stellt:

Warum heißt es in einem Song, «Wo Deine Füße stehen, ist der Mittelpunkt der Welt»?

Ja, warum denn nicht. Weil es richtig ist und weil es zu demjenigen gehört, dessen Rolle er einnimmt.

Stephanie Weiß, die sich sicher irre viele Gedanken gemacht hat, was sie den von ihr hochverehrten Musiker so fragen könnte, fragt sich um Kopf und Kragen – bis sie schließlich gar nichts mehr sagt:

(Langes Schweigen)

Ja, ich meine, INTERVIEW, Frau Weiss! Haben Sie noch Fragen?

Das erstaunliche an diesem Interview ist zum Einen, dass es offenbar nicht “glattgebügelt” wurde, d.h. die Interviewerin ihre Fragen im fertigen Text nicht frecher oder intellektueller (bzw. in diesem Fall: weniger intellektuell) formuliert oder für sie unvorteilhafte Stellen und Antworten entfernt hat. Ein solches Dokument des eigenen Scheiterns öffentlich zu machen, erfordert Mut und verdient Respekt. Zum Anderen funktioniert das Interview aber trotz solcher Szenen und diverser Wiederholungen immer noch erstaunlich gut. Es gibt Künstler, die wären irgendwann einfach gegangen und hätten das Gespräch damit wohl automatisch einer medialen Verwertung entrissen. Sven Regener aber blieb und formulierte zum dritten, vierten, fünften Mal (als Antwort auf die dritte, vierte, fünfte Frage zum Thema) sein Anliegen, den Hörern keine Interpretation seiner Texte vorschreiben zu wollen:

Kunst kennt keine Beipackzettel. Wenn man ein Kunstwerk schafft, dann kann man den Leuten nicht sagen, so oder so habt ihr es zu verstehen.

Nach der Lektüre glaubt man zu wissen, warum Sven Regener so großartige Texte und auch so fantastische Bücher (“Herr Lehmann”, “Neue Vahr Süd”) schreibt: Er hat einfach ein Gespür für Sprache und denkt einen Moment länger als andere darüber nach, wie er etwas formuliert.

Netzeitung.de: Ein weiterer Erklärungsversuch: Sie schaffen es, mit einer schweren Leichtigkeit oder leichten Schwere aktuelle Befindlichkeiten zu treffen.

Regener: Das Wort Befindlichkeit finde ich gar nicht gut.

Netzeitung.de: Ist Zeitgeist besser?

Regener: Nein.

Netzeitung.de: Hm (Schweigen)

Kategorien
Musik Digital

Das Jahr Paranoia

Es könnte eine Satire sein: Band verteilt als Teil einer Marketingaktion freigiebig ungeschützte Musik, Fans nehmen dankbar an der auf Verwirrung und Ausuferung angelegten Kampagne teil und stellen die Songs ins Netz, und die ewig tollwütige RIAA überzieht Webseitenbetreiber mit Drohungen und Unterlassungsklagen. Ehrensache, daß sich die pflichtschuldigen Anwälte der Musikindustrie vorher nicht darum gekümmert hatten, daß die fraglichen MP3s eben nicht “Raubkopien”, sondern Mittel zum gezielten Marketing und zur Zielgruppenbindung waren.

Aber von vorn: Trent Reznor, Kopf der amerikanischen Industrial-Rocker Nine Inch Nails, hatte für sein am kommenden Freitag erscheinendes Album “Year zero” eine Vision. In nicht allzu ferner Zukunft seien die USA dermaßen den Bush Bach runter, daß die christliche Rechte endgültig die Macht übernommen hat und das Ende der Welt heraufbeschwört. Eine Orwellsche Dystopie, die Reznor nicht nur in 16 gewohnt düsteren Tracks skizziert, sondern für die er auch noch einen unmittelbaren Nachfolger (sowie einen Film) in petto haben soll. Und mit einem parallel laufenden Alternate-Reality-Spiel die Verwirrung munter anheizt.

Spätestens das verzwickte Drumherum der TV-Serie “Lost” zeigte, wie virales Marketing soziale Netzwerke nutzt sowie alte und neue Medien virtuos miteinander verknüpft, ohne mit bunten Aufklebern, überladenen Flash-Animationen und klingeltondurchsetzten Trailern wuchern zu müssen. So spann Reznor (bzw. spannen seine Marketingfachleute) ein finsteres Netz: mit in Konzerthallen versteckten USB-Sticks, Einblendungen in Videoclips und Hinweisen auf T-Shirts. Mit versteckten Telefonnummern und geheimen Botschaften über Bioterrorismus und fiktionale Drogen. Mit einer Unzahl verschiedener PropagandaWebsites, die das Spiel weitertreiben. Allerlei Bruchstücke, Andeutungen und Fußangeln. In Bild und Ton versteckte Hinweise auf eine übersinnliche Präsenz und andere Seltsamkeiten. Und ein ominöses US-Büro für Moralität, an das man sich wenden möge, wenn man bei sich selbst oder bei anderen subversives Gedankengut feststelle. (Selbst betroffen? Sachdienliche Hinweise bitte an 1-866-445-6580.)

All das hätte die sinnfreie Aktion der RIAA mindestens torpedieren können. Wenn das Netz nicht viel schneller wäre, als eine lahme Behörde es je sein könnte. Und so ist der vermeintliche Schlag der Musikindustrie gegen das digitale Böse, der so seltsame Parallelen zu der entworfenen Zukunft von “Year zero” aufweist, auch nur noch ein zusätzliches Promotiontool für das Album und die Single “Survivalism”. Chapeau!

Kategorien
Digital Politik

Tsang’s Law & Order

Lange bevor es das Web 9 3/4 gab, tummelten sich die Menschen, deren Mitteilungsbedürfnis zwar vorhanden, aber noch nicht auf Leserbriefschreiber-Größe ausgewachsen war, im Usenet. Das konnte (und kann) alles, was Webforen und Blogs knapp zwanzig Jahre später auch konnten, kommt aber ohne jegliche Klickibunti-Elemente aus.

Was ich am Usenet neben den oben beschriebenen Vorteilen noch mag, sind die sogenannten Usenet-Laws, die anzeigen, wann eine Diskussion den Nullpunkt erreicht hat und sofort eingestellt gehört. Eines dieser Laws heißt Tsang’s Law und geht wie folgt:

Wer die schweigende Masse als Kriterium für Zustimmung oder Ablehnung einer Frage heranzieht, hat automatisch verloren.

Dieses Law kam mir heute Morgen in den Sinn, als ich meinen Newsreader Browser anwarf und bei sueddeutsche.de einen Blick auf die derzeit heftigste Diskussion (wir könnten langsam auch von einem Flamewar sprechen) im deutschsprachigen Real Life warf:

CSU-Generalsekretär Markus Söder sagte jetzt der Bild-Zeitung: “Die Äußerung ist ein Skandal. Solche Anwälte sind eine Schande für ihre Zunft.“ Stoiber kümmere sich mehr um die Opfer als um die Täter. Das sehe die Mehrheit der Deutschen sicherlich genauso.

Ähnlich äußerte sich der CDU-Innenexperte Clemens Binninger. Der Zeitung sagte Binninger: “Der Rechtsanwalt kann offensichtlich nicht verkraften, dass Stoiber der großen Mehrheit der Bevölkerung aus dem Herzen spricht.”

Im Usenet kann man übrigens einem unliebsame Schreiber ins sogenanntes Killfile packen und kriegt ihre Beiträge von da an nicht mehr zu Gesicht.

Kategorien
Digital

Zockende Globalisierungsgegner

Politische Videospiele produzieren die Guerilla-Flash-Programmierer von Molleindustria aus Italien. Politische Videospiele gegen die Unterhaltungsdiktatur. Und dabei ist ihnen ein ganz besonders witziges Exemplar geglückt, das nicht nur als globalisierungskritisches Pamphlet, sondern auch als clevere Wirtschaftssimulation funktioniert. Das “McDonald’s Game” versetzt den Spieler in die Position eines Managers der Fast-Food-Kette, der vom Anbau von (genmanipuliertem) Getreide zur Fütterung der (mit Wachstumshormonen behandelten) Rinder bis hin zum Einstellen, Maßregeln und Feuern der Filialmitarbeiter die gesamte Burger-Wertschöpfungskette kontrolliert. Dabei gilt es sich mit Interessengruppen herumzuschlagen und Werbekampagnen zu lancieren und vor allem immer genug Buletten auf Lager zu haben.

 Während die anderen Veröffentlichungen der Italiener nur kurz ihren Standpunkt klarmachen und nach fünf Minuten ihren spielerischen Reiz verlieren (zum Beispiel der Orgasmus-Simulator oder Tamatipico, der flexible Arbeiter), macht das Mc-Donald’s-Game geradezu süchtig. Man entwickelt ungeahnten Ehrgeiz und greift daher auch mal zu den unethischeren Methoden, die das Gameplay bietet. Ein wenig Industrieabfall im Rinderfutter oder das Bestechen von Ernährungswissenschaftlern gehört da noch zu den harmloseren Verbrechen. Dazu kommt die witzige Flash-Grafik mit den auf die Bulette spuckenden Burgerbratern und der komplett durchgeknallten Marketing-Abteilung.  Das Spiel kann man direkt online spielen oder auch herunterladen (beides kostenlos) unter www.molleindustria.it. Natürlich kann man dort auch einen kurzen Blick auf die anderen Games werfen, die sich mit Orgasmus-Fakes und Homosexualität, meistens aber doch mit den Auswirkungen der Globalisierung auf die Arbeiterschaft auswirken. In der Community werden Strategien diskutiert und für die Einrichtung einer Speicherfunktion beim Burger-Game plädiert. Da kann man nur zustimmen. Denn die Italiener haben in meinen Augen mit ihrem kleinen Flash-Experiment die wahrscheinlich beste Wirtschaftssimulation seit Mad TV geschaffen: Überschaubare Komplexität, witziges Gameplay und das ganze mit Attitüde!

Kategorien
Digital Leben

Getrennt, geschrieben

Heute, liebe Kinder, erklärt Euch das Coffee-And-TV-Lehrpersonal mal, warum einige Regeln der deutschen Rechtschreibung der Zweideutigkeit Tür und Tor öffnen. Als Beispiel haben wir uns die Getrenntschreibung von zusammengesetzten Verben ausgesucht. RP Online schreibt in einem Artikel über Flavio Briatore, der möglicherweise gar nicht der Vater von Heidi Klums erstem Kind ist, folgendes:

Der Formel-Eins-Manager und das Topmodel waren 2003 zusammen gekommen und trennten sich kurz vor Lenis Geburt im Mai 2004.

Und obwohl dieser Satz laut Duden (§34) vorbildlich zusammengestellt wurde, kann ich doch nicht verhehlen, an einer Stelle herzhaft und pubertär aufgelacht zu haben. Kann aber auch am Kontext liegen …

PS: Briatore sagt, nicht er, “sondern eine prominente Persönlichkeit, die Millionen aus dem Fernsehen kennen” solle der Vater sein. Seien wir also gespannt, wie schnell Prinz Frédéric von Anhalt diesmal vor die Mikrofone der Weltöffentlichkeit hechtet, um sich als Erzeuger ins Gespräch zu bringen.

Kategorien
Digital Unterwegs

Worstpiel statt Inhalt

Mal davon ab, dass seit der Veröffentlichung des UN-Klimaberichts eh die Freudenfeuer in den Wissenschaftsredaktionen sämtlicher Medien brennen (bzw. hoffentlich nicht, wegen CO2), hat Umweltminister Sigmar Gabriel mit seinem Vorschlag, doch auf Flugreisen in den Urlaub zu verzichten, jetzt auch noch sämtliche Wortspielfetischisten in Verzückung versetzt.

Coffee And TV präsentiert deshalb hier die große X-statt-Y-Liste mit gesammelten Kostbarkeiten und Selbstgedachtem zur Weiterverwendung:

  • Allgäu statt Anden (20 Minuten)
  • Bayern statt Bali (Thüringer Allgemeine)
  • Berlin statt Bangkok (20 Minuten)
  • Chemnitz statt Chicago
  • Dortmund statt Dubai
  • Eifel statt Eiffelturm
  • Frankfurt statt Frankreich
  • Göttingen statt Griechenland
  • Hallig statt Hawaii (Schleswig Holstein Zeitung, online nicht verfügbar)
  • Ingolstadt statt Indien
  • Jülich statt Jersey
  • Kanal statt Kurzurlaub (WAZ)
  • Lübeck statt Libanon
  • Münster statt Madagaskar
  • Neuss statt New York
  • Oberursel statt Osttimur
  • Pirmasens statt Portugal
  • Quickborn statt Queens
  • Rügen statt Rimini (Stern)
  • Sylt statt Seychellen (u.a. sueddeutsche.de)
  • Taunus statt Tropen (taz, online nicht verfügbar)
  • Unna statt USA
  • Viersen statt Vereinigte Arabische Emirate
  • Westerland statt Washington
  • Xanten statt Xi’an
  • Y statt eines Ortsnamens, der damit anfängt (gibbet nämlich nicht)
  • Zwönitz statt Zaire

Abzüge wegen nicht verstandener Alliterations-Voraussetzungen:

Kategorien
Digital

Die Ziehung der Jahreszahlen

Eine der ersten Regeln, die man auf jeder Journalistenschule, achwas: als jugendlicher freier Mitarbeiter bei jeder Lokalzeitung lernt, ist die, dass jeder Artikel eine gute Eröffnung brauche. Einen knackigen Satz, einen Eye Catcher, eine Zeile, die den Leser am Kragen packt und bis zum letzten Punkt im letzten Absatz nicht mehr loslässt.
Eine weitere wichtige Regel ist die, dass man gut recherchieren sollte, was man in seinen Artikeln so behauptet.

Und jetzt überlegen wir mal alle, welche dieser beiden Regeln Florian Leclerc von FAZ.NET in seinem Artikel “Bürgerreporter im Netz” nicht beherzigt hat:

Zwölf Jahre ist das Internet nun alt.

PS: Selbst das WWW ist älter als zwölf Jahre, wie ein kurzer Blick in Geschichte des Internets ergeben hätte.

Kategorien
Musik Digital

12, 483, 1, 2:0 (Zusatzzahl: 2007)

Morgen erscheint das neue Album von Herbert Grönemeyer “Zwölf”. Morgen erscheinen aber auch die aktuellen Albumcharts, in denen, wenn alles mit rechten Dingen zugeht, Tokio Hotels “Zimmer 483” auf Platz 1 einsteigen dürfte. Deswegen bin ich gerade ein bisschen am Recherchieren, um dann nächste Woche (wenn, jede Wette, Grönemeyer auf 1 gehen wird) einen schönen Eintrag über den musikalischen Generationenkonflikt, der vielleicht gar keiner ist, schreiben zu können.

Ich stolperte also gerade über ein Interview, dass Spiegel Online mit dem Magdeburger Quartett geführt hat. Kreative Idee dabei: Prominente wie Boris Becker, Bushido oder Jonathan Meese durften auch Fragen stellen. Aber auch Niels Ruf und Dolly Buster. Und das ging wie folgt:

NIELS RUF, Schauspieler und Comedian: Mir haben damals die Pressekonferenzen zur Auflösung von Tic Tac Toe wahnsinnig gut gefallen. Wie die sich da gestritten haben! Plant Ihr zu Eurer Auflösung etwas Ähnliches?
Bill: Ich fand das mit Tic Tac Toe auch lustig, aber leider müssen wir Dich enttäuschen: Wir haben noch nichts geplant. Ich glaube, wenn man sich trennt, sollte man das vernünftig machen.
Tom: Und ich glaube, das wird Niels Ruf auch nicht mehr miterleben.

Zugegeben: die Frage war lahm. Die Antwort von Tom Kaulitz dafür gar nicht mal so schlecht.

Noch besser aber:

DOLLY BUSTER: Und hattest Du schon mal Sex?
Bill: Ich?! Das werde ich auch Dir nicht verraten. Ich weiß auf jeden Fall, dass Du schon welchen hattest!

Ich bin mir noch nicht sicher, ob das eine richtig gute Replik oder so ein “Tataa!”-Karnevalsspruch ist, dafür hätte man wohl den Tonfall miterleben müssen. Trotzdem: Solche Antworten hätte ich den Jungs gar nicht zugetraut. Um so mehr freue ich mich auf das Chart-Rennen der nächsten Tage.

Nachtrag 2. März, 15:00 Uhr: Ich hab natürlich wieder überhaupt keine Ahnung von Charts. Offenbar beziehen sich die aktuellen (es gibt leider keinen Permalink) auf die Verkäufe von letzter Woche. Tokio Hotel (letzten Freitag erschienen) sind also nächste, Herbert Grönemeyer erst übernächste Woche dran. Was diese Woche auf 1 ist, gucke ein jeder lieber selber nach …

Kategorien
Digital

Kalifornische Stadt mit vier Silben

Ich bin mir sicher, eines Tages werden wir erleben, dass man bei Spiegel Online, kurz bevor man eine nur minimal modifizierte Agentur-Meldung online setzt, noch mal eben überprüft, ob man bei den wichtigsten Angaben auch keinen Fehler gemacht hat. Heute jedoch nicht:

Irgendwo in Kalifornien
Screenshot: Spiegel Online, Hervorhebungen: Coffee And TV

Nachtrag 1. März, 10:22 Uhr: Irgendwann in den letzten neun Stunden haben sie es doch noch bemerkt. Die richtige Antwort war natürlich “San Francisco”, bitte nicht mehr anrufen.

Kategorien
Digital

Müssen wir alles mitmachen?

Bei Technorati könnte es vermutlich helfen. Willkommen in der Welt des durchsuchbaren Internets! Und weil wir ja die Weltherrschaft anstreben, können die Herrschaften uns da doch nur zuträglich sein.

Technorati Profile