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Rundfunk

Mit dem Zweiten sieht man alles

Es ist ja nicht so, dass ein öffent­lich-recht­li­cher Fern­seh­sen­der irgend­wel­che Gewalt­ver­bre­chen bräuch­te, um die eige­nen, nied­ri­gen Qua­li­täts­stan­dards unter Beweis zu stel­len. Im Zwei­fels­fall tut’s auch ein Fuß­ball­spiel.

Der Kapi­tän des 1. FC Köln Ümit Özat, der im August 2008 wäh­rend eines Bun­des­li­ga­spiels einen Herz­still­stand erlit­ten hat­te, hat ges­tern sein Kar­rie­re­en­de bekannt­ge­ge­ben.

In der Redak­ti­on des „Aktu­el­len Sport­stu­di­os“ dach­te man sich wohl, dass vie­le Zuschau­er das im letz­ten Som­mer nicht rich­tig mit­be­kom­men hät­ten oder sich nicht vor­stel­len könn­ten, wie das so aus­sieht, wenn ein Fuß­bal­ler auf dem Spiel­feld einen Herz­still­stand hat. Des­we­gen hielt man es für eine gute Idee und im Zwei­fels­fall für sei­ne jour­na­lis­ti­sche Pflicht, vor dem Bericht über das Rhein-Der­by rhei­ni­sche Der­by zwi­schen Köln und Mön­chen­glad­bach (4:2 für die Borus­sia, aber man muss sich für die eige­nen Mit-Fans schä­men) noch ein­mal kurz zu zei­gen, wie das damals war: Özat mit ver­dreh­ten Augen zuckend auf dem Boden; Özat, der auf einer Tra­ge vom Spiel­feld getra­gen wird; Köl­ner Spie­ler und Funk­tio­nä­re, die fas­sungs­los zu wei­nen anfan­gen.