Natürlich sieht das immer ein bisschen komisch aus, wenn man den eigenen Arbeitgeber lobt, aber dieses Titelbild hätte ich auch dann gut gefunden, wenn ich nicht studentische Hilfskraft beim “Freitag” wäre:
Früher hätte man solche Titelgrafiken auf dem “Spiegel” gefunden — und da wäre die Umsetzung zugegebenermaßen auch noch ein bisschen besser gewesen.
Aber der “Spiegel” ist schon lange das, was offenbar jede Medienlegende hierzulande (“Tagesschau”, das “Mittagsmagazin” auf WDR 2, Thomas Gottschalk, Harald Schmidt) werden muss: ein Schatten seiner selbst. Und deshalb sieht sein Cover heute so aus:
Ob und inwiefern social networks unser Leben und unseren Umgang miteinander beeinflussen, ist ja ein Thema, an dem ich mich das ein oder andere Mal abzuarbeiten versucht habe.
Mein grundsätzliches Interesse war aber bei der Überschrift (ein Wunder, dass sie nicht “Falsche Freunde” lautete) recht schnell verraucht. Ich musste den Artikel aber gar nicht erst lesen und mich darüber aufregen, denn beides hat Thomas Knüwer dankenswerterweise schon übernommen.
PS: Markus Beckedahl von netzpolitik.org hatte schon gestern auf den Artikel verwiesen und ihn für nicht ganz so scheiße befunden. Er verweist zusätzlich auf ein Interview mit dem Leiter des “Spiegel”-Hauptstadtbüros, in dem dieser sich mit der Aussage zitieren lässt, er sei “so gut wie gar nicht im Netz unterwegs” und könne deshalb keine gute Website empfehlen.
PPS: Ich habe gestern mit einer Über-Siebzigjährigen Verwandten telefoniert, die meines Wissens noch nie vor einem Computer gesessen hat, und die trotzdem eine sehr viel differenziertere und positivere Meinung zu Blogs (sie benutzte wirklich das Wort “Blog”) und Internet hatte, als ich sie beim “Spiegel” je erlebt habe.