Nachdem in der letzten Zeit eine beunruhigende Zahl an Datenschutzvergehen aufgeflogen war, hatte Wolfgang Schäuble gestern zu einem Datenschutzgipfel geladen.
Thomas Knüwer nennt die beschlossene Gesetzesverschärfung, die die Datenweitergabe nur mit ausdrücklicher Einwilligung der Betroffenen vorsieht, eine “weltfremde PR-Aktion der Politik” und fordert ein komplettes Verbot des Handels mit Personendaten.
Wolfgang Schäuble, Bundesminister des Inneren und selbst begeisterter Datensammler, sieht das ein bisschen anders:
Wir sollten auch nicht das amtliche Telefonbuch, wo man gucken kann, wie man einen anrufen kann, schon als eine der ganz großen Gefahren ansehen. Sondern was wir brauchen ist, angesichts neuer technologischer Entwicklungen, angesichts einem ganz anderen, ähm, Möglichkeiten, Potentialen der Datensammlung, -speicherung und -verarbeitung eine vernünftige Begrenzung des Missbrauchs.
[Nachzuhören bei WDR 2]
Natürlich ist ein Telefonbuch (für das ich der Nennung meiner Daten übrigens gleich bei Anschlussanmeldung widersprochen habe) keine “ganz große Gefahr”. Das hat aber erstens (soweit ich weiß) auch niemand behauptet und zweitens klingt diese Umschreibung etwas merkwürdig aus dem Munde eines Mannes, der in allem und jedem eine Gefahr sieht.
Und ob eine Begrenzung des Missbrauchs auch etwas anderes als “vernünftig” sein kann, wüsste ich dann wirklich gerne mal.
Mit Dank an Oliver Ding für den Hinweis.