Liebe BVGler,
jetzt habt Ihr Euch also überraschend entschieden, heute doch nicht zu streiken. Ihr werdet also Euren Job tun, für den Ihr bezahlt werdet. Und das sollen wir jetzt als große Geste Eurer Gutmütigkeit feiern.
Einem Kind, das nicht zur Schule gehen will, gibt man Einen hinter die Löffel und bietet ihm nicht noch mehr Süßigkeiten an. Ihr geht jetzt weiter zur Schule, wollt aber noch mehr von dem Kuchen, der schon zu vielen kleinen Krumen zerfallen ist. Natürlich habt Ihr einen Teil dieser Krumen verdient, so wie jeder Mensch, der Teil unserer Gesellschaft ist, und so wie ich.
Von meinen Krumen muss ich zum Beispiel den Fahrschein bezahlen, der heute mal wieder teurer wird. In Euren U-Bahnen muss man Angst haben, selbst zu Krumen zerschlagen zu werden. Aber Ihr fahrt mich heute in meinem geliebten Berlin überall hin: ins Büro, zum Friseur und in die Kneipe. Ihr macht Euren Job, für den Ihr bezahlt werdet. Ich finde, dafür sollte man Euch auch mal danken.
Herzlichst …
Mit anderen Worten: Ich bin die nächsten Tage in Berlin.