Manchmal ist es aber auch bitter für Journalisten: Da erhält man eine sensationelle Meldung und dann ist diese Meldung eben nur die Meldung, also quasi die Überschrift und sonst nichts.
So meldete die “Berliner Morgenpost” heute Morgen offenbar (die Meldung ist nicht mehr online), dass der Schauspieler Ben Becker bewusstlos in seiner Wohnung aufgefunden, reanimiert und ins Krankenhaus eingeliefert worden sei.
Die Nachrichtenagentur ddp tickerte dann am Mittag folgendes:
Zeitung: Schauspieler Ben Becker in Wohnung reanimiert Berlin – Der Berliner Schauspieler und Sänger Ben Becker ist einem Zeitungsbericht zufolge bei einem Notfalleinsatz reanimiert worden. Wie die «Berliner Morgenpost» heute auf ihrer Internetseite schrieb, wurde er am Morgen leblos in seiner Wohnung in Berlin-Mitte gefunden. Der 42-Jährige sei minutenlang reanimiert worden und liege jetzt in einem Krankenhaus, hieß es. Es solle auch ein Spritzbesteck in der Wohnung gefunden worden sein. Zunächst hatte die Zeitung geschrieben, Becker ringe mit dem Tod. Gegen Mittag hieß es, der Schauspieler sei wieder ansprechbar und sein Zustand habe sich stabilisiert.
Und wenn das die komplette Nachrichtenlage zum Thema ist, ist mit diesen sechs Sätzen eigentlich alles gesagt. Man kann sie so wiedergeben und fertig.
Oder wie die “Netzeitung” dpa schreiben lässt:
Nähere Angaben gab es nicht.
Nur wirkt es dann natürlich ein bisschen albern, wenn man diese Meldung dann noch mit derart vielen biographischen Fakten aufbläst, bis sie auf dreifache Größe herangewachsen ist.
Und wenn man die Meldung von 11:01 Uhr um 13:04 Uhr aktualisiert hat, warum muss man dann, wenn sich die Nachrichtenlage um 16:53 Uhr ändert, plötzlich eine neue Meldung aufmachen? Damit der Leser der Ursprungsmeldung nicht erfährt, dass es Becker inzwischen offenbar wieder besser geht?